Beiträge von VETURIA SERENA

    Doch genau das tat die Medica, aber die Kaiserin ließ sich nichts dergleichen anmerken. Sie hatte eh nur die Hälfte von dem verstanden war ihre Ärztin ihr gerade erklärt hatte. Aber was sie verstanden hatte war, dass der morgige Tag alles andere als angenehm werden würde.
    Dennoch versuchte die Kaiserin tapfer zu lächeln und versicherte. „Nein, nein... natürlich nicht. Und außerdem ist die Behandlung ja mein ausdrücklicher Wunsch.“ Ja genau so war es ja auch. Sie hatte immerhin genau um diese Behandelung gebeten. Was tat man nicht alles für ein Kind...
    - - -


    Und wie schon befürchtet wurde der nächste Tage weder schön noch angenehm. Die Kaiserin fühlte sich hundsmiserabel und fragte sich insgeheim, ob es das alles wirklich wert war. Als die Medica am Nachmittag nach ihr sah, fand sie ein Kaiserin vor, die mit den Tränen kämpfte, auf einem Tiefpunkt und mit den Nerven am Ende war.

    Natürlich verstand die Augusta die Männer, die immerhin alle kaum jünger als sie selbst waren.
    Ihnen erging es bestimmt ähnlich wie ihr an jenem Tag, als sie das erste Mal in Rom als Augusta auftrat. Auch wenn man es ihr wohl nicht angemerkt hatte, sie war aufgeregt wie nur was gewesen.
    Und so eine Einladung in den Palast bekam ja nicht jeder.
    Dennoch konnte man eine gewisse Ironie nicht von der Hand weisen, dass es ausgerechnet den besten Rednern Roms die Sprache verschlug.
    Sie lächelte dennoch milde, ganz so wie es eben ihre Art war.
    „Ich freue mich auf den Abend mit euch.“
    Noch einmal nickte sie jedem der Männer zu, bevor sie sich zurückzog.

    Der Kaiser, der Caesar und die Kaiserin wünschen folgende Personen mit zu einer Cena in die Domus Flaviana einzuladen:


    -Marcus Helvetius Severus
    -Quintus Petilius Rufinus
    -Galeo Sergius Plautus
    - Marcus Decimus Scipio
    - Marcus Octavius Maro




    Die Einladungen sind dem Kaiser zur persönlichen Unterzeichnung vorzulegen*.


    gez.
    Digitus Minor


    Sim-Off:

    * d.h. einfach das ksl. Siegel drunter

    Die Sonnen blendet die Kaiserin für einen Augenblick, als sie hinaustrat. Nur einen kurzen Moment hielt sie innen ein sanfter Windhauch trug das Flötenspiel an ihr Ohr. Einmal noch atmet sie tief durch, bevor sie mit sicheren Schritten in Richtung des Opferaltars zu, wo der schon der Opferschlächter und die Priester warteten.
    Sie wusch sich im bereitgstehenden Becken gründlich die Hände und richtet nochmale das Tuch welches ihr Haupt bedeckte.


    Das prächtig geschmückte Opferschwein war bereits zum Altar geführt worden, nun wurde nun rituell entkleidet indem man es von seinem Schmuck befreite, dannach wurde es an den wartenden Opferschlächter übergeben.


    Ein weiterer Priester trat nach vorn und das übliche
    Favete linguis!
    hallte über den Platz.
    Augenblicklich verstummte die Musik ebenso wie alle Anwesenden.
    Das Opfertier wurde nun dem Priester mit Mola Salsa besprengt.
    Er ließ sich ein Opfermesser reichen.


    Strich mit eben jenem üben den Rücken des Tieres, danach gab er es an den Schlächter weiter.


    Die Augusta nahm nun die Gebetshaltung ein, die Hände nach vorne ausgestreckt mit den Handflächen nach oben und wiederholte ihre Gebet von eben.


    "Oh Iuno, große Königin der Götter, Göttin der Mutterschaft und der Geburt, hilf mir! Nur du vermagst mir zu helfen. Du verleihst uns Frauen die Macht, Menschen in die Welt zu setzen und damit den Verlauf der Welt zu beeinflussen. Bitte segne meinen Leib und lass mich das große Glück der Mutterschaft erfahren. Schenk mir ein Kind. Gewähre mir diese Gnade oh große Königin der Götter. Bitte gib mir ein Zeichen, ob dieser – mein Wunsch bei dir Gehör findet, ob es auch dein Wille ist.Solltest du anders entscheiden, so werde ich auch dies akzeptieren und dir auch weiter große Opfer bringen. Bitte Iuno du große Göttin lasse es mich wissen, was dein Wille ist.Sieh nun dieses reinen und makellose Opfertier. Er soll mein Opfer an dich sein.Oh Iuno, große Königin der Götter, Göttin der Mutterschaft und der Geburt seist du geehrt durch diese Gabe, wie es Dir zusteht. Ich bitte dich Iuno schenke mir Deine Gunst und Deinen Segen. Und dir weitere Opfer darbringen, wenn du meiner Bitte nachkommst.“


    Nun wand sich die Kaiserin nach rechts ab, und gönnte sie sich einen Moment des Innehaltens.
    Sie blickte zu dem Potifex und dann zum Opferschlächter, der bereit war.


    Das Opferschwein war scheinbar mit sich und der Welt im reinen, er wartet lammfromm, wie man es von einem Opfertier erwartete und ließ sich nichts aus der Ruhe bringen.


    Nun griff sich der Schlächter routiniert das Tier stellte die Frage


    Agone?


    fragte er laut und deutlich. Ohne zu zögern wurde ihm geantwortet.


    Age!


    Ein geübter Schnitt, ein leises Entweichen der Luft aus der Kehle des Tieres und schon waren die Opferhelfer da und fingen mit Paterae das Blut des Tieres auf.


    Der Schlächter nahm das Tier mit sicheren geübten Handgriffen aus und legte die Innereien in eine Patera.
    Diese reichte er weiter, damit sie zu den Pontifices gebracht wurde.
    Diese würden nun die Eingeweideschau vornehmen.


    Die Kaiserin warte gespannt auf das Ergebnis.

    Die Kaiserin ließ es sich nicht nehmen jeden Teilnehmer einzeln zu seiner Leistung zu beglückwünschen. Und da sie ja fand, dass alle ihre Sache gut gemacht hatten und es wirklich schwer gewesen war zu entscheiden fand sie, dass auch alle eine besondere Wertschätzung verdient hatten. So wand sie sich nun also auch zum Abschluss nochmal allen gemeinsam zu.
    „Meine Herren, ich fand eure Leistung wirklich außergewöhnlich. Und so möchte ich euch auch alle gemeinsam zu einer Cena in den kaiserlichen Palast einladen. Ich bin mir sicher, das mein Mann und mein Stiefsohn auch hocherfreut sein werden, jeden Einzelnen von euch näher kennenzulernen."
    Sie warf einen kurzen Blick zu der Tribüne, auf welcher ihr Mann saß, aber der würde schon keine Einwände haben, denn natürlich würde man von dem ein oder andere hier in Zukunft noch hören. Da war es nicht schlecht, wenn man nicht nur die Namen und Gesichter kannte, sondern auch schon etwas mehr über die Männer wusste.
    Dann sah sie wieder zu den jungen Männer und bedachte sie mit einem freundlichen Lächeln.
    In den nächsten Tagen würde sie dann ihre Schreiber beauftragen entsprechende Einladungen aufzusetzen. Natürlich würde sie vorher erst die Termine innerhalb der kaiserlichen Familie abstimmen müssen

    Serena bedeckte ihr Haupt und wusch sie die Hände. Dann trat sie vor das Bildnis der Göttin und sprach leise zu IUNO


    "Oh Iuno, große Königin der Götter, Göttin der Mutterschaft und der Geburt, hilf mir! Nur du vermagst mir zu helfen. Du verleihst uns Frauen die Macht, Menschen in die Welt zu setzen und damit den Verlauf der Welt zu beeinflussen. Bitte segne meinen Leib und lass mich das große Glück der Mutterschaft erfahren. Schenk mir ein Kind. Gewähre mir diese Gnade oh große Königin der Götter. Bitte gib mir ein Zeichen, ob dieser – mein Wunsch bei dir Gehör findet, ob es auch dein Wille ist.Solltest du anders entscheiden, so werde ich auch dies akzeptieren und dir auch weiter große Opfer bringen. Bitte Iuno du große Göttin lasse es mich wissen, was dein Wille ist und nimm die dargebrachten Gaben von mir a und als besondere Wertschätzung reiche ich dir diese mit Rubinen besetzte goldene Halskette, die seit Generationen im Besitz meiner Familie ist.“


    Die Kaiserin legte eine besonders filigran gearbeitete Kette zu Füßen der Iuno nieder. Lange hatte sie überlegt, was sie der Göttin darbringen konnte, bis schließlich ihre wahl auf dieses Familienerbstück gefallen war. Zu keinem ihrer Schmuckstücke hegte die Kaiserin eine engere Verbindung als zu eben dieser Kette. Hatte sie sie doch am Tage ihrer Hochzeit von ihrer Großmutter geschenkt bekommen und sie seither wie einen Augapfel gehütet.


    Als die Kaiserin geendet hatte ließ sie ihre Blicke noch eine ganze Weile auf der Göttin ruhe, bevor sie sich dem Pontifex zu wand und ihm kurz zunickte.

    Die Kaiserin genoss die Behandlung am Anfang hatte sie noch abgelehnt zu wissen, was am nächsten Tag auf sie zukommen würde, denn sie wollte den Tag heute einfach genießen. Jetzt da sich die Behandlung aber dem Ende neigte und sie in dem sonnigen Raum zur Nachruhe lagen wandte sie sich an ihre Ärztin. „Nun ich muss sagen, der Tag heute war wirklich sehr angenehm und entspannend. Nun möchte ich aber doch gern wissen, was mich morgen erwartet.“ Sie blickte also fragend zu ihrer Ärztin und Freundin. Ja sie wollte es wissen, denn sonst würde sich die Kaiserin wohl die schlimmsten Dinge ausmalen und die Nacht gar keinen Schlaf finden.

    Serena war erleichtert, als sie den Pontifex erblickte. Sie konnte es nicht erklären, aber die Anwesenheit des Mannes beruhigte ihn und Ruhe war es was sie gerade brauchte.
    Wahrscheinlich lag es an seinem Alter, an seiner Erfahrung. So fühlte sich die Kaiserin sicher und in guten Händen.
    „Salve werter Pontifex.“ erwiederte die Kaiserin den Gruß und entgegen ihr sonst so offen zur Schau getragenen Selbstsicherheit wirkte die Kaiserin heute alles andere als selbstsicher. Ja sie wirkte nervös und unsicher. So fuhr sie also mit zitternder Stimme weiter. „Ich danke dir für die umsichtigen und perfekten Vorbereitungen.“ Sie atmet tief durch und sah den Pontifex an. „Können wir beginnen?“ Ja sie wollte es hinter sich bringen, wollte die Antwort der Götter wissen. Ja sie war tatsächlich auf alles, sogar ein Ablehnung der Götter gefasst.

    Die Kaiserin nickte wohlwollend. „Nun natürlich hast du Recht, das Größte sollte für die Teilnehmer der Sieg an sich sein. Ich finde deine Idee ihnen ein Symbol der Kunst als Preis zureichen hervorragend.“ Serena fand die Idee wirklich sehr gut, denn so hätten sie neben der Ehre auch etwas in der Hand und der Anblick würde den Sieger immer an wohl einen seiner größten Momente erinnern. „Nun werter Pontifex möchte ich dich nicht länger aufhalten. Ich danke dir für deine Zeit. Ich freue mich schon sehr auf das Treffen mit deiner Frau. Und wir sehen und dann wohl zunächst bei dem Opfer.“ Die Kaiserin erhob sich um den Pontifex zu verabschieden. Auch wenn man es ihr nicht ansah, aber die Behandlung der Medica ließ sie in letzter Zeit doch recht schnell ermüden. Die Kaiserin würde sich nun wohl für ein paar Stunden zurückziehen.

    Auch den letzten Redebeitrag genoss die Kaiserin.
    Doch nun stand wohl der schwierige Teil an, denn nun hieß es den Sieger zu ermitteln. Dies war angesichts der guten Beiträge gar nicht so einfach. Jede einzelne Rede für sich genommen war gut und vor allem waren sie in ihrer Art und Weise sehr verschieden. Die wichtigsten Elemente enthielten sie alle. Dennoch hatte jeder der Redner verstanden seine persönliche Note einzubringen.
    So sinnierte die Kaiserin noch eine Weile, bevor sie sich an ihre beiden Mitjuroren wandte.


    „Nun meine Herren, ich hoffe es ist gestattet, das ich den Anfang mache. Zunächst werter Flavius möchte ich dir gratulieren zu dieser wirklich gelungenen Veranstaltung. Die Teilnehmer waren wirklich exquisit. Dieser Umstand macht uns die Aufgabe natürlich nicht gerade leicht. Die wichtigen Elemente der Rhetorik waren ja bei jedem der Redner enthalten. Ich entscheide also rein nach meinem persönlichen Empfinden heraus. Und da würde ich den Helvetier an die erste Stelle setzen. Seine Rede hat mir persönlich am besten gefallen. Sie war in sich komplex, dennoch auch von einer gewissen Einfachheit geprägt, so dass sie von einer breiten Masse verstanden wurde. Auf Platz zwei Quintus Petilius Rufinus. Er ist zweifelsohne ein hervorsagender Redner, jedoch fand ich seine Rede stellenweise zu kompliziert. Auf Platz drei Galeo Sergius Plautus, der mich mit seinen spöttischen Bemerkungen überrascht und zum schmunzeln gebracht.Dies ist selbstredend keine Entscheidung gegen die anderen Kandidaten, es sind nur Nuancen die den Ausschlag geben. Ich würde gern jeden der Redner prämieren, aber dies würde den Wettbewerbsgedanken ja absurdum führen.“


    Die Kaiserin schaute nun zwischen den beiden Männern hin und her und war gespannt auf ihre Entscheidung.

    War sie aufgeregt? Oh ja sehr. Man konnte sogar sagen, dass der Kaiserin das Herz bis zum Hals schlug. Tagelange hatte sie sich vorbereitet. Immer und immer wieder hatte sie die Worte, die sie heute an die Göttin richten wollte aufgeschrieben – auswendig gelernt – wieder verworfen und ein neues Gebet formuliert. War sie nun mit dem Ergebnis zufrieden? Bis gestern Abend war sie es. Doch nun kamen ihr Zweifel. Nichts, aber auch wirklich nichts sollte heute schief gehen.
    Sie hatte sich die treuesten der treuen Prätorianer zuteilen lassen. Aber auch diese würde nur bis zu den Stufen des Tempels mitkommen und dann dort warten. Serena wollte ihr Oper ungestört und nur vor Ohren vorbringen, von denen sie wirklich sicher sein konnte, das die Münder verschlossen blieben.
    Sie wollte nicht, dass es sich in Rom herumsprach, dass sie die Götter um Hilfe anflehen musste, damit sie endlich Nachwuchs bekam. Nein! DAS! Sollte nun wirklich nur ein kleiner überschaubarer Kreis an Personen wissen.
    Serena heute in eine ganz schlichte weiße Tunika gekleidet, die Haare im Nacken zu einem Konten gebunden - betrat nun also den Vorhof und schaute sich suchend um....

    Nun auch der dritte Beitrag wusste auf seine Art zu überzeugen. Die Kaiserin nickte wohlwollend. Es würde wirklich eine schwierige Entscheidung werden. Obwohl die Kaiserin insgeheim schon einen Favoriten hatte. Dennoch freute sie sich auf den nächsten Beitrag und wartete nun auf die Verteidigung des Oedipus.

    Die Diät tat der Kaiserin sichtlich gut. Nicht nur das sie das ein oder andere überflüssige Pfündchen verlor, nein ihr Körper wurde sichtlich entgiftet. Sie wirkte frischer – jünger. Und so fühlte sie sich auch. Sie war als die Medica eintrat also schon aus dem Bett heraus und bereit für das nun kommende Bad. „Guten Morgen Chrysogona.“ begrüßte sie die Medica beschwingt und ging auch nicht weiter darauf ein, dass die junge Frau glatt die Anrede verpatzt hatte. Es war ja auch nicht verwunderlich, schließlich musste sich an so etwas erst gewöhnen. „Natürlich.“ Sagte sie, nahm den Kräutertrunk und trank diesen in einem Zug leere. Fast schon etwas stolz auf sich reichte sie den leeren Becher wieder zurück, bevor sie sich ein paar Happen vom Obst gönnte. Nach dem gemeinsamen Frühstück, konnte die Kaiserin es kaum erwarten und so stand sie auf und sah die Medica an. „Nun gehen wird in die Bäder?“

    Serena nickte wohlwollend. „Es freut mich zu hören und ich freue mich darauf deine Gattin kennenzulernen. Nun ich dachte an ein oder zwei Tage nach dem Opfer?“ Davor ging schlecht, zumal ja die Kaiserin von der Medica auch noch auf eine strenge Diät gesetzt war. „Stimme den Termin mit den deinen und denen deiner Frau ab....“ Als ob irgendwer eine Einladung der Kaiserin wegen Terminschwierigkeiten absagen würde...“und dann lass mich wissen, an welchem Tag es euch passt.“
    Die Kaiserin war nun wirklich vollkommen entspannt. Die Nervosität und Anspannung, die noch am Anfang des Gespräches greifbar gewesen war, war wie weggeblasen. „Ich stimme dir im übrigen vollkommen zu es gibt kaum eine bessere Kunst als die des Wortes. Ich freue mich wirklich auf den Wettstreit und es wird mir eine besondere Freude sein den Sieger mitzubestimmen. Welchen Preis - außer der Beste der Redner zu sein hast du für den Sieger vorgesehe?"

    Und wiedereinmal bewies sich, dass der Kaiser seine Frau gut kannte. Voller Spannung hatte sie die Rede bis zu dem Moment verfolgt als plötzlich das Hilfsmittel die Rostra betrat. Bisher fand sie die Argumentation des Decimus verfolgt. Sie fand es sogar schlau den Göttern die Schuld zu geben. Aber anstatt er wortgewandt wie er nun mal war einfach die Schönheit der Helena beschrieb, holte er eine Sklavin an seine Seite und verglich sie allen ernstes vor sämtlichen Frauen Roms mit der Helena? Serena stürzte missbilligend die Lippen. Sie war zwar eher zurückhaltend. Aber hier mal eben vorgeführt bekommen, das ein Sklavin die Schönster aller Schönen sein sollte? Nein das gefiel ihr ganz und gar nicht.
    Dennoch verfolgte sie die weiteren Argumente des Decimus. Liebe? Nun damit traf der junge Mann nicht den Nerv der Kaiserin. In ihren Kreisen wurden Ehe nicht aus Liebe geschlossen und jeden Frau sollte so viel Pflichtbewusstsein haben sich nicht von der Liebe belenden zu lassen und ihre Pflicht ihrem Ehemann gegenüber vergessen und ihr gar hintergehen. Nicht mal die Götter selbst könnte sie dazu bringen.
    Dieser Gedanke war so absurd für die Augusta, dass sie nun beim besten Willen nicht mehr den Erklärungsversuchen des Redner folgen konnte.
    Fragen nein sie hatte keine Fragen. Sie ließ ihre Blicke über die Menge scheifen, wie dort diese Rede angekommen war.

    Natürlich war der Kaiserin bewusst, dass es seine Aufgabe war, aber dennoch wollte sie sich erkenntlich zeigt. Schon allein weil er ihr seine Verschwiegenheit zugesichert hatte. Nur ungern würde sie sich gegen Gerüchte zur Wehr setzen wollen. Sicherlich würde es für einige Lästermäuler in Roma ein gefundenes Fressen sein, wenn ihr Problem an die Öffentlichkeit dringen würde.
    Das Lächeln der Kaiserin wurde noch eine Spur wärmer, als sie die Bitte des Flaviers hörte. Die an den Tag gelegte Bescheidenheit ehrte den Flavier.


    War es doch weniger eine Bitte, als ein Kompliment für sie. Immerhin traute er ihr eine derartige Rolle zu.
    „Werter Flavius Gracchus deine Bitte erfreut und ehrt mich zugleich. Es wird mir eine Ehre sein, an deiner Seite zu sitze und gemeinsam mit dir den besten Redner unserer Stadt zu küren. Welch eine wundervolle Idee von dir einen derartigen Wettstreit ins Leben zu rufen.“
    Ja das fand sie wirklich. Serena war ohnehin der Meinung, das die Kunst und die Kultur viel viel zu kurz kam. Das der Consul nun eine derartige Veranstaltung ins Leben rief hatte sie begeistert aufgenommen. Das sie nun noch eine tragende Rolle zugedacht bekam erfreute sie um so mehr.


    Dennoch fand die Kaiserin, dass dies einfach noch nicht Dank genug war. „Werter Flavius Gracchus, ich möchte dich bitte, solltest du einmal Hilfe und oder Unterstützung benötigen, so zögere nicht es mich wissen zu lasen. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun.“ Damit wollte die Kaiserin nochmals deutlich machen, wie dankbar sie ihm war und dass sie ihre Dankbarkeit nicht vom Ausgang des Opfers abhängig machen würde. „Und wie ich hörte hast du kürzlich erneut geheiratet. Ich würde mich wirklich freuen, dich und deine Frau zu einer privaten Cena begrüßen zu dürfen.“

    Serena nahm den Plan für den nächsten Tag mit einem Nicken zur Kenntnis und den Becher mit dem Kräuterwein entgegen. Dann huschte tatsächlich ein Lächeln über ihr Gesicht. Das es die Ärztin schon stolz machte sie beim Vornamen zu nennen... wenn dieses wüsste, das die Kaiserin sie sicherlich in Gold aufwiegen würde, wenn ihre Behandlung anschlug... Ja dieser Gedanke ließ die Kaiserin lächeln. „Nun ich denke unter den Umständen... Keiner … wirklich keiner ist mir derzeit wohl näher als du und Keiner verbringt mehr zeit mit mir, nicht einmal mein Mann.“ Sagte die Kaiserin mit einem Zwinkern, bevor sie sich für heute verabschiedete. „Ich freue mich auch auf das gemeinsame Bad morgen. Wir sehen und dann in aller Frühe. Ich wünsche dir eine angenehme Nachtruhe - Chrysogona“ sprach und erhob ihren Becher um der Ärztin zuzuprosten und dann den Wein zu trinken.

    Als die Kaiserin geendet hatte legte sie die Schriftrolle bei Seite und sich selbst bequemer auf die Cline. „Ja gern. Was steht morgen war dem Plan?" Ja die Kaiserin brachte trotz der Situation ein Lächeln zu Stande. Doch bevor die Ärztin ihren Plan für den nächsten Tag erklären konnte, war es die Kaiserin, die noch ein Anliegen hatte. „Da wir ja nun die nächste Zeit recht viel miteinander zu tun haben werden und ich quasi mein Leben in deine Hände leg, würde ich es begrüßen, wenn du mich Serena nennst. Ich denke die Förmlichkeiten können wir lassen.“ Ja die Kaiserin bot der Leibärztin tatsächlich gerade eine Art Freundschaft an, wahrscheinlich weil sie sich dann auch nicht ganz so unwohl fühlen würde und vielleicht auch weil es gut tun würde, eine Freundin an ihrer Seite zu wissen in den nächsten Wochen oder gar Monaten der Behandlung.

    „Am Nonen des Maius* also.“ Die Kaiserin nickte zustimmend. „Ich werde bis dahin meine Worte an Iuno vorbereiten und auch den Prätorianer Bescheid geben, damit sie einen kleinen Trupp, der mich zum Tempel begleitet zusammenstellen können.“ Nein spontane Worte würde sie für dieses – für sie so wichtige Opfer – nicht wählen. Nein sie würde sie mit Bedacht niederschreiben und bis zum Opfer auswendig lernen. Ja mitunter war die Augusta spontan, aber nicht in diesem Fall. Sie wollte nichts dem Zufall überlassen. „Ich bin überzeugt, das die Vorbereitungen bei dir in den besten Händen sind. Ich vertraue da ganz und gar auf dein Geschick.“ Die Kaiserin entspannte sich nun sichtlich, nachdem das für sie so wichtige Thema geklärt war, da sie aber ungern in jemandes Schuld stand fragte sie den Flavier als. „Sag mir werter Flavius Gracchus kan ich mich bei dir für deine Unterstützung irgendwie erkenntlich zeigen?“


    Sim-Off:

    *wir können beginnen, wann immer du möchtest

    Gemeinsam mit dem Flavier und dem Demicier betrat die Augusta die Szenerie. Sie hatte für heute ein dezentes Äußeres gewählt, denn hier und heute ging es nicht um sie oder ihre Person, sonder einzig und allein um die Redner. Serena war schon unglaublich gespannt auf den Wettstreit. Der Consul hatte sie auch nicht lange überreden müssen hier und heute als eine Mitglied der Jury zu fungieren. Im Gegenteil, die Augusta freute sich außerordentlich auf die ihr zugedachte Aufgabe.


    Nicht lange nach der Eröffnungsrede des Flaviers und einer kurzen Einführung trat auch schon der erste Redner auf. Die Augusta lausche gespannt dem jungen Mann. Also wenn das mal kein guter Auftakt war. Wenn dies so weitergehen würde, dann würde das hier eine wirklich vielversprechende Veranstaltung werden.