Beiträge von Julia Duccia Germanica

    Ein Schrei drang erstickt aus meiner Kehle und von der Wucht und der Überraschung des Schlages biss ich mir hart auf die Zunge, sodass ich Blut schmeckte. Ich legte es nur noch darauf an, ihn zu provozieren, dieses elende Schwein...


    "Walhalla ist nur für wahre Krieger!"


    Mein Tonfall war nahezu höhnisch.


    "Ich lebte nur 2 Jahre bei den Römern, den Rest meines Lebens außerhalb des römischen Imperiums!"


    Doch warum reden? Er hörte mir ja doch nicht zu....

    Während er an mir zerrte versuchte ich - noch immer etwas benommen - wieder aufzustehen.


    "Du nimmst mir dann ja diesen Wunsch ab, nie geboren worden zu sein, wenn du mich vom Leben erlöst. Verwirrter Lüstling. Du wirst mich nicht töten, da es dein Ende bedeuten würde. Zudem ein Ende bei dem du garantiert nicht in Walhalla wirst einkehren dürfen..."


    Ich sah ihn an.

    Während des Rennens spürte ich die Panik in mir wachsen. Ich wurde unkontrolliert, achtete nicht mehr meiner Wege. Doch langsam begann ich die Umgebung zu erkennen: Hier irgendwo war der Sumpf gewesen! Ich blieb stehen und sah mich mit angstvollen Augen um als...


    "Ahhh..."


    Meine Hand flog eiligst zu meinem Hinterkopf. Dieses Schwein hatte mich wieder getroffen. Ich sackte benommen in die Knie...

    Ich schrie bei seinem Treffer an meinem Oberschenkel auf und knickte kurz zusammen. Verdammt, das schmerzte. Doch ich musste weiter, gerade jetzt würde er mir keine Chance lassen mich zu wehren, ich hatte ihn noch zusätzlich provoziert. Ich sah nach hinten und er war erschreckend nah. Schnell setzte ich mich wieder auf und rannte stolpernd weiter. Mein Bein zog noch unglaublich und ich humpelte leicht... Weg, nur fort von hier....

    Mein Blick wanderte kurz seinen Körper hinab um dann nach einer Erkenntnis schnell wieder zu seinem Gesicht zu wandern. Mit nahezu unnatürlich gleichgültigem Blick sah ich ihn an.


    "Ich fürchte, dass eher du lernen wirst... Und ich hoffe für dich du lernst es..."


    Und mit einem heftigen Ruck zog ich mein Knie hoch... :D :D :D


    "... niemals eine Germanin anzufassen, die es nicht will!"


    Gleichgültig sahen meine Augen in die seinen, schmerzverzerrten und die Gelegenheit nutzte ich um mich loszureißen und auf allen vieren wegzukriechen, bis ich die Gelegenheit fand mich aufzurichten und wegzulaufen. In den Wald... Blind in den Wald, nur weg von hier.

    Ich war tief berührt von dem Zauber, der auf dieser Lichtung lag. Es wirkte alles so friedlich und befriedigend. Ich sah auf das sich lichtende Blätterdach und in diesem Moment verlor ich mein Heimweh. Es war toll hier zu sein, zumindest für den Moment. Mein Blick ging zu dem munter plätschernden Quellbach, hinüber zum Holunder. Durchwegs schwieg ich, ich war bezirzt.


    Doch plötzlich sackte der Gode zu Boden, ein Stein hatte ihn getroffen. Erschrocken sah ich mich um und noch bevor ich zu ihm hasten konnte um ihm zu helfen fand ich mich auf dem Boden wieder. Ich zitterte noch vor Schreck und als ich meine Gedanken sortiert hatte, öffnete ich meine Augen und blickte in das Gesicht des Germanen.


    Ich holte mit einer Hand aus und schlug ihm gegen den Hinterkopf. Die andere Hand hielt er leider fest.


    "Hilfe!"


    Ich sah ihn aus ängstlichen Augen an und versuchte ihn mit meinen Beinen runter zuschmeißen.

    "Holunder hat heilende Kräfte? Ich wusste bisher nur, dass er sehr gut schmeckt, wenn auch ein wenig bitter! Aber das haben Beeren meistens an sich...! Wofür nutzt man denn Holunder?"


    Ich fröstelte und zog mein Schultertuch fest um meinen Körper. Es dauerte nicht mehr lange bis wir an der Lichtung ankamen und dankbar sah ich mich um. Die Sonne auf meiner Haut tat gut.

    "Ja, eben das finde ich ja so schaurig... Moor ohne Wiederkehr..."


    Ich ging neben ihm her, fühlte mich wider Willens wohl. Die Luft wurde besser. Sie roch herrlich nach Harz und Leben. Ich lächelte und sah zu Gundalf.


    "Was zeigst du mir als nächstes? Oh... Gehts?"


    Ich bemerkte, dass er Schwierigkeiten beim Vorwärtskommen hatte und sah besorgt drein.

    Am Moor angekommen wurde mir ein wenig bang zumute. Ich sah das unscheinbare Element an und beugte mich zu der Pflanze, die der Gode mir zeigte. Wieviele Menschen hier in diesem Sumpf schon gestorben waren? Als Gundalf weiterging blieb ich noch kurz stehen und sah wie gebannt auf das wabblige Grün.


    Doch dann wandte ich mich schnell um und lief hinter ihm her.


    "Gruslig, nicht wahr? Ich finde Moore haben etwas geheimnisvolles...!"

    Lächelnd schritt ich neben Gundalf her und lauschte gespannt seinen Worten. Ich fühlte mich wie in alte Zeiten zurückversetzt. Fern von den Erinnerungen meiner Vergewaltigung, fern von meiner Familie. Es ist wie in Britannia, wo ich mehr als mein halbes Leben zugebracht hatte.


    "Mir würde da Salbei einfallen! Mir wurde gesagt, es hilft zum Beispiel unheimlich gut gegen Halsweh..."


    Ich sah mich im Wald um. Etwas schaurig war es schon. Die ganze Situation war eigenartig. Ich sah zu Gundalf - ich mochte ihn.

    "Worin könnten sie Vorteile haben, wenn sie uns helfen?"


    Schon ein wenig neugierig geworden lief ich neben ihm her und sah ihn an. Ich sah kurz lächelnd zu Boden. Ich begann ihn zu mögen, eine Tatsache die ich eigentlich hatte vermeiden wollen.

    Ich sah ihn unbewegt während seiner Worte an. Ich nahm sie hin, versuchte sie mir einzuprägen. Vielleicht war es ja gar nicht so schlecht, den Weg einer Wicca zu gehen. Ich mochte das germanische Volk. Und was blieb mir schon anderes übrig? Sie boten mir Freundschaft, Wissen und Freiheit an, im Tausch gegen meinen eigenen Willen. Vielleicht würde das Leben gar nicht so schlecht werden, besser jedenfalls als wenn ich die ganze Zeit Gegenwehr zeigen würde.


    "Ja, dieses Wissen ist mir sehr viel Wert. Auf die Zeichen der Natur zu achten habe ich bereits in Britannia gelernt. Mit deiner Hilfe werde ich meine Kentnisse einfach vertiefen. Eine Frage habe ich noch: Warum ausgerechnet ich?"


    Ich folgte ihm langsam aus dem Dorf hinaus. Mein Blick wurde misstrauisch. Trauten sie mir so gut? Ich könnte dem Goden doch im Wald angekommen gut entwischen, er war schließlich auch nicht grad der jüngste. Sie schienen mich ziemlich gut einzuschätzen.

    Was ich jetzt ehrlich nicht verstehe ist:


    Warum sinkt dadurch die Qualität der Factios, wenn die Postings nicht mehr mitgezählt werden?


    DAS verstehe ich ehrlich nicht...


    Kommt es nicht auf den Inhalt der Posts an? Ich kann da echt nicht nachvollziehen... Mir fällt nur ein Punkt ein warum du das Argument mit den Factiones hervorbringst, aber das ist nicht gemeinnützig und ich schätze daher falsch...


    Erklärst du mir das bitte? :)

    Einw Wicca? Ich glaubte nicht recht zu hören. Ungläubig sah ich den Mann vor mir an. Ich sah mich kurz nervös an, würde ich dann überhaupt noch zurück kehren können? Die Mitglieder des Cultus Deorum würden mich sicher hassen... Und ich würde es mit der Aussicht meine Familie wiedersehen zu können sogar freiwillig machen. Aber bestand da nicht die Gefahr, dass...


    "Bin ich dann überhaupt noch ich? Kehre ich als Julia zurück? Ich meine damit nicht, ob ich als Römerin zurückkehre, das war ich noch nie richtig. Ich war immer ich selbst, stand immer zwischen beiden Seiten. Ich meine, ob... ich nicht verändert werde durch diese Umwandlung. Ich schätze es besteht die Hoffnung, dass ich später gar nicht mehr zurück möchte?"


    Ich erwiderte durchdringend seinen Blick und sah ihm tief in die Augen. Ich mochte ihn gerne und ich wusste, vielleicht wollte ich irgendwann wirklich nicht mehr zurück, denn sie würden alles tun um mich einzugliedern und ich sollte mich hier wohlfühlen. Was also tun?

    "Ich werde euren Weg wählen, mit der Gefahr, dass ich danach nur noch Alrun bin. Mit der Gefahr dass ich mich nicht mehr in Rom eingliedern kann. Und mit der Hoffnung bald wieder in den Armen meines Bruders liegen zu können!"

    Sim-Off:

    Sorry mir gings in der letzten Zeit nicht so pralle :(


    Als er mir hinterherkam blieb ich kurz stehen und wartete auf ihn. Ich ließ mir seine Worte auf der Zunge zergehen und brauchte ein paar Momente um mir eine Antwort zurechtlegen zu können.

    "Verstehe mich doch bitte. Dies hat nichts mit Stolz sondern mit Liebe zu tun... Ich sehne mich nach meiner Familie zurück und ich habe nicht die Möglichkeit zu ihr zurückzukehren, wenn ich hierbleibe. Bitte, sage mir doch bitte warum genau ich jetzt hierbleiben muss. Ich scheine irgendeine Auserwählte zu sein, ja, aber was heißt das für mich? WAS ist meine Aufgabe? Warum behaltet ihr mich hier? Ich habe nichts mit diesem Krieg zu tun... Siehst du nicht ein wie blöd es für mich ist, dazwischen zu stehen?"


    Meine Stimme klang verzweifelt und ich wusste wirklich nicht mehr was ich tun sollte. Leise seufzend senkte ich den Kopf und starrte auf den Boden, während ich leise murmelte 'Ach es ist doch sowieso aussichtlos...'

    Ich beobachtete das Gespräch zwischen der Kleinen und dem Goden, doch ich mischte mich nicht ein. In diesem Moment verspürte ich nur noch einen Wunsch, einen einzigen: Ich wollte zurück nach Britannia. Ich zitterte leicht und sah den Goden an.

    "Nein, ich werde nicht mitkommen, ich weiß noch immer nicht, was ich hier soll... Ich habe nicht vor mich in euer Leben einzugliedern, schon gar nicht mit Gewalt. Ich möchte mein eigenes Leben leben..."


    Ich stand auf, wandte mich ab und steuerte auf irgendeinen Ort im Dörfchen zu, ohne das Mädchen weiter zu beachten. Ich wollte sie nicht in Schwierigkeiten bringen, sie würde von sich aus sicher noch zu mir kommen.