Beiträge von Julia Duccia Germanica

    Ich sah trotzig zu ihm auf doch zugleich bemächtigte sich ein breites Lächeln meines Gesichts. Ich küsste ihn auf die Wange und sogleich überkamen mich Gedanken an Flavius. War dieser Kuss nun überhaupt noch gerecht? Schließlich waren sie beide meine Brüder doch bei beiden dachte ich anders.


    "Nein erst möchte ich wissen wie es dir geht!"


    Entgegnete ich lachend.


    "Mir gehts hervorragend!"


    Welch seltsame Worte aus meinem Munde. War es einfach die Tatsache dass Valentin einmal mehr hier war? Oder lag es an Flavius?

    Ich nickte und ergriff die Zügel fest um sie langsam durch die Colonia zu führen. Das Hufklappern war nicht besonders laut.


    "Wir sind in der Colona Agrippina. Unserem Ziel. Hier bist du vollkommen sicher und es wird dir hier nichts geschehen können. In der Colonia kannst du erst einmal wieder zu Kräften kommen!"


    Sim-Off:

    Ein Post noch und dann machen wir in der Gaststätte weiter =)

    Meine Augen wurden groß und hätte ich gerade neben Valentin gestanden hätte ich ihm wohl in die Seite geknufft. Doch so stand ich mit einem lauten Poltern auf - welches wohl vom umgefallenen Stuhl stammte und rannte in der unbequemen Tunika auf ihn zu, riss ihn förmlich in den Raum und umarmte ihn glücklich.


    "Bruder wie schön hier einmal mehr ein bekanntes Gesicht zu sehen! Wie geht es dir?"

    Ich legte kurz meinen anderen Arm um ihn und drückte ihn fest. Ich würde für ihn da sein, egal ob er sprechen wollte oder nicht. Dass er jemanden brauchte war selbst für den dümmsten erkennbar und ich würde mich anbieten. Ich lächelte.


    "Kann ich dich zu einem schönen Met einladen?"

    Ich legte meinen Arm sanft an Sextus' Schulter und rückte an ihn heran, während ich den Kopf des etwas jüngeren auf meine Schulter legte.


    "Ich habe dich in Rom beobachtet und auch wenn ich dich jetzt betrachte merke ich es, denn cih bin weder emotional noch körperlich blind. Etwas zerreißt dich und es tut mir leid wenn ich es in dir wachrufe, doch du sollst wissen dass du es mir jederzeit sagen kannst! Und wenn du nicht sprechen magst, dann machen wir halt etwas anderes!"


    Ich sah ihn sanft an.

    Mein Herz begann zu schmerzen und tief die Luft einsaugend wandte ich meinen Blick ab. Ich sah hinauf zum abendlichen Himmel und seufzte schwer. Konnte ich ihm überhaupt sagen was ich wollte?


    "Es ist nicht so wichtig, Vergangenheit. Sei mir nicht böse aber ich möchte dir nicht nachträglich damit wehtun."


    Mir fielen Flavius' zärtliche Worte ein und fühlte beinahe seine Küsse auf meiner Haut, seine Hände und die Gefühle die sie auslösten während sie meinen Körper streichelten. Ich schüttelte den Kopf als ich bemerkt hatte wie ich mit einem glückseligen Lächeln in das Wasser starrte.

    "Hat Flavius euch denn nichts erzählt? Und er ist wirklich gehetzt davongeritten? War er besorgt?"


    Meine Fragen mussten komisch wirken doch ich genoss es, dass Flavius mich liebte. Ich wollte es so oft wie es nur irgend geht bestätigt haben und es aus aller Munde hören ohne das die Person die Bedeutung ihrer Worte kannte.

    Ich lächelte und Skadi schien extra so wenig als möglich zu schaukeln, doch vielleicht kam es mir auch nur so vor. Ich behielt mein Tempo bei und nach wenigen Stunden hatten wir die Colonia Claudia Ara Agrippinensium vor uns. Kurz vor den Toren hielt ich Skadi an und weckte Plinia Iustina vorsichtig.


    "Wir sind da. Du kannst sitzen bleiben...!"


    Ich flüsterte leise und lächelte während ich mich von Skadi herunterschwang.

    Ich musste seufzen, es schmerzte mich ein wenig, denn auch wenn es viele Fehden gab so waren sie doch noch eher Landsmänner als die Römer. Zumindest meiner Vergangenheit. Ich sah zu Sextus und deutete auf einen Brunnen.


    "Wollen wir uns dorthin setzen? Nun, ich denke es wird die Angst sein, denn die Händler die überfallen wurden hatten Glück wenn sie nur ihr Hab und Gut verloren. Das schüchtert ein und die wenigsten wollen dieses Risiko eingehen."


    Ich setzte mich vorsichtig auf eine Bank nahe des Brunnens und sah in das Wasser.

    Ich musterte genau, etwas schien ihn ganz klar zu bedrücken. War es noch diese Sache die mich in Rom schon stutzig gemacht hatte? Und sollte ich nachhaken? Zu einem späteren Zeitpunkt, ich würde abwarten ob er von selber erzählte.

    "Mir geht es eigentlich ganz gut... Aber viel zu berichten habe ich eigentlich nicht. Dass ich Magister Scriniorum bin ist ja unschwer zu erkennen. Aber Sextus? Unterschätze nicht die Pferde der Germanen, es wird immer jemanden geben der entweder stärker oder schneller ist..."

    Ich nickte leicht, noch immer in Gedanken bei meinem Liebsten.


    "Ja... Ja... Lass uns gehen! Doch viel wird es nicht zu sehen geben, denn der Markt läuft aufgrund der Überfälle nur sehr schlecht. Die Germanen sorgen für ziemlich viel Angst unter den Händlern. Ich bin froh, dass du es heile hierher geschafft hast! Wie geht es dir?"

    Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Ein leichter Rotschimmer erschien bei dem Gedanken an Flavius auf meinen Wangen und verlegen neigte ich den Kopf zur seite. Ich wollte wieder in seinen Armen liegen und seine Nähe spüren. Doch er war in Rom. Ich seufzte tief.


    "Hm, ich denke schon, dass du es weißt. Vermutlich noch um einiges besser als ich. Ich hoffe doch euer Ausritt war nicht zu hart und anstrengend für euch beide? Ach Sextus, deine Toga ist ganz schlecht gelegt..."


    Ich tat unschuldig...

    Ich bemerkte mit einem spitzbübischen Grinsen den Blick von Ocellina, als sie Sextus verabschiedete. Hatte ich Flavius ebenso angesehen? Ich schüttelte den Kopf und musste an Ocellinas und mein Gespräch denken. Und in ihrer Stimme lag etwas seltsames..

    "Ja Sextus, bis später! Ich werde mich gut um das Tier kümmern...!"


    Und nun war das laszive Lächeln unverkennbar und ich zog überrascht eine Augenbraue nach oben. Na, da würde ich mir ja heute Abend viele Schwärmereien von der Freundin anhören müssen. Als sie weg war grinste ich Sextus an.


    "Aber Sextus, das hätte ich nun wirklich nicht von dir erwartet..."


    Ich zwinkerte ihm zu,

    >>NPC<<


    Ihr Blick wurde lüstern, ja, man konnte schon diese Steigerung von lasziv nehmen. Sie wirbelte Sextus herum und drückte ihn gegen den Baum und begann seinen Oberkörper zu küssen, immer tiefer zu gehen und dort eine gewisse Weile zu verbringen...

    "Gefällt dir das? Ohja, ich sehe schon..."


    Sie kam wieder zu ihm hoch und drückte sich an seinen Körper. In ihr stieg die Frage auf, ob er den Wink mit dem Zaunpfahl verstand...

    Ich schrak aus meinen Gedanken aus und erblickte Sextus... auf einem Pferd mitten in der Colonia. Ich verzog das Gesicht und ging auf ihn zu, doch mit einem Lächeln auf den Lippen.

    "Salvete Sextus, Ocellina! Wo kommt ihr denn her? Sextus, in der Stadt sollte man nicht unbedingt reiten...!"

    "Salve Iulia! Sextus hat mir einmal die nähere Umgebung gezeigt! Doch ich denke ich lasse euch beiden Mal allein, in Ordnung? Sextus, soll ich Marone mitnehmen?"


    Ich sah verblüfft zu Ocellina. Damals war sie nicht so geschwätzig gewesen.

    Es war schon recht spät des Abends und ich kam gerade vom Praetorium als ich beschloss meinen Ausritt für diesen Abend ausfallen zu lassen um ein wenig durch die Colonia zu schlendern... Ich sah mich um, fühlte mich hier immer heimischer. Doch, hier hielt ich es gut aus.

    Ich war ziemlich erstaunt und sah mit gerunzelter Stirn auf den dämmrigen Weg vor uns. 10 Jahre waren eine sehr lange Zeit. Doch was sie nun wirklich war, wusste ich noch immer nicht, doch ich konnte es mir denken. Mit sanfter Stimme antwortete ich...

    "Also bist du eine römische Staatsbürgerin und warst in germanischer Sklavenhaltung. Ich vermute es war nicht anders herum? Ach und... Mehr brauche ich auch gar nicht wissen, schließe ruhig deine Augen. Wir werden noch ein wenig brauchen und ruh dich in der Zeit ein wenig aus."


    Ein trauriges Schicksal. Es erinnerte mich ein wenig an meine Geschichte, doch ich war damals ein Kind gewesen und nciht als Sklavin sondern als Hure gehalten worden.

    Ich rief meine Stute, die sich ein paar Meter entfernt hatte zu mir und langsam trottete sie auf uns zu. Sie schien missstimmig zu erkennen was geschehen wird. Ich lächelte und tätschelte Skadi kurz.


    "Ich wohne in der Colonia Claudoa Ara Agrippinensium, momentan allerdings nur in einem Gasthaus. Doch ich denke es dürfte kein Problem darstellen, dich aufzunehmen. Daheim gibt es dann erst einmal Speis und Trank wie ein warmes Bad und ein weiches Bett! Du schaust mir sehr erschöpft aus.


    Ich schwang mich auf Skadi und half der erschöpften Frau hinauf. Ihre Knochen waren vor Kälte bereits ein wenig steif und ich setzte sie vor mich, damit ich sie beim Reiten besser würde festhalten können. Langsam setzten Skadi und ich uns in Bewegung.


    "Du sagtest die Geschichte wäre lang? Du kannst sie mir ja eben in Kurzform erzählen und später einmal ausführlicher wenn du magst! Was treibt dich hier in diese verlassene Gegend? Und von wo bist du geflohen?"

    Ich runzelte meine Stirn - das sagte mir nicht wirklich etwas. Aber gleich wo sie vorher war, sie war auf der Flucht und sie schien nicht wirklich gut behandelt worden zu sein. Ich würde mich ihrer annehmen, bis ich mehr wusste. Ich stand wieder auf und reichte ihr meine Hand, um ihr aufzuhelfen.

    "Ich bin Iulia Duccia Germanica, komm, ich helfe dir! Ich werde dich zu mir nach Hause bringen, dort bist du sicher. Glaubst du, du kannst dich vor mir im Sattel halten?"