Beiträge von Julia Duccia Germanica

    Ich rückte nah an ihn heran, es war ein so schönes Gefühl, IHM endlich nahe zu sein. Endlich in seinen Armen liegen zu dürfen. Ich war so erleichtert, dass er meine Liebe erwiederte. Nur ihn wollte ich für immer bei mir haben und ich verdrängte, dass er mein Bruder war.


    Das ist unbequem...


    quengelte ich um zu entschuldigen, dass ich begann mich an der Tunika von ihm zu schaffen zu machen.

    Außerdem wird dir doch noch ganz warm...


    Und die Tunika fiel an der Seite hinunter. Ich beabsichtige nichts außer seine Haut zu fühlen. Ich wollte seine Nähe und seine Leidenschaft, was nicht heißen sollte dass ich eine ... Ich erötete. Und ich sah zu ihm auf.

    Ich sah ihn an und meine Worte waren ehrlich gemeint, unterbewusst vielleicht doch ein wenig zweideutig. Lächelnd hob ich meine Decke sacht an:


    "Flavius, komm doch... Ich möchte mich in deiner Nähe wissen, heut Abend... Lass die Leute denken was sie wollen... Ich will nur dich!"


    Ich streichelte mit der freien Hand seine Schläfen bis zum Halse hinab.

    "Doch lass uns nun dafür sorgen, dass nicht einmal Zentimeter uns trennen, mein... Liebster..."


    Ich bettete meinen Kopf glücklich an seine Schulter und kuschelte mich eng an ihn heran. Der Regen dort draußen war mir völlig gleich und plötzlich verstand ich, was wahre Liebe war: Es gab nur noch den Einen.


    Gewiss, ich hatte Maximian auch geliebt und liebte ihn womöglich immer noch. Doch... Flavius saß tiefer, fester. Wie ich es Maximian beibringen sollte? Nein, darüber wollte ich mir später den Kopf zerbrechen.

    "Flavius... Flavius..."


    Es tat so gut diesen Namen auszusprechen und für den Moment war er nicht mein Bruder sondern nur noch mein Liebster, mein Flavius.

    Mein Lächeln wurde breiter. Ich beschloss, einfach mit Flavius zu reden...


    "Ich... hatte nie gedacht... Dass... Du mir soviel mehr als nur ein Bruder bedeutest. Ich liebe es in deinen Armen zu liegen, ich... Hatte schon immer Probleme dich nur als Bruder anzusehen... Mir ist die Moral sowas von egal. Hauptsache... du bist bei mir... Halt mich fest!"

    Das Klopfen in meinem Herzen wurde stärker und ich wandte ihm meinen Blick zu. Ich hatte Angst dass er es deshalb tat, weil er Mitleid mit mir hatte. Ich drehte mich leicht auf die Seite und kürzte den Kuss auf meinen Lippen ab. Dann legte ich mich ganz auf die Seite und sah ihn stumm an, doch ich lächelte. Schwach sagte ich...

    "Flavius... du... musst nicht meinetwegen..."


    Ja, was überhaupt meinetwegen? Ich streichelte ihm durchs lange Haar.

    Ich seufzte schwer. Mein Herz schmerzte, es schlug harten gegen meine Brust. Und mein Kopf drohte unter den vielen Bildern und Gedanken zu zerspringen, ich wusste nicht mehr weiter. Ich liebte Maximian und ihn durfte ich lieben. Doch warum war auch Flavius hier und warum liebte ich ihn und warum durfte ich es nicht? Fakt war: Ding der Unmöglichkeit. Ich wollte Maximian sehen, ich wollte nicht, dass es mich zerriss, ich wollte es Flavius und mir leicht machen. Ich wollte mein Leben wieder auf die richtige Bahn lenken.


    Ich atmete einmal tief durch den Mund ein und meine Lippen bebten dabei, angestrengt nicht zu weinen. Ich hatte das Gefühl eine weitere Träne würde meinen Körper zum austrocknen bringen. Ich sah Maximian. Sollte ich... Nein. Ich wollte untertauchen, als tot gelten. Auch für ihn. Ich sah zu Flavius, doch wandte ich meinen Blick sogleich wieder ab.


    Wie gut, dass er unterbrochen hatte. Es wäre lediglich Verwirrtheit gewesen, die mich verleitet hätte. Ich... Mühsam richtete ich mich auf und legte mich schweigend wieder ins Bett.

    Ich sah ihm verloren in die Augen und ich bemerkte, ich war ihm völlig verfallen. Oh ihr Götter, warum nur? Oder täuschten mich meine Gefühler abermals? Ich atmete schwer ein und aus und ließ von ihm ab. Ich begab mich wacklig auf meine Beine, doch ich knickte weg und fiel nach hinten zurück aufs Lager. Ich konnte noch nicht wieder stehen.


    "Flavius..."


    Ich sah ihn traurig an, mein Herz tat weh. Was war das nur für ein Gefühlschaos. Warum war alles so durcheinander. Ich fühlte etwas in mir, was ich als Verlangen deuten würde. Und ich spürteb dieses Verlangen körperlich, ich sehnte mich nach Nähe, nach Liebe und einfach nur nach Glücklichsein.


    Doch wer konnte mir das alles geben?

    Zitat

    Original von Traianus Germanicus Sedulus


    Hmm, es kommt drauf an wie man die Germanenüberfälle betrachtet. Also ich würde sie schon unter "drastisch" einordnen oder findest Du nicht? ;)


    Ich sah ihn verwundert an - davon hatte ich bislang nichts gehört. Nun, allzu viel Kontakt hatte ich auch noch nicht. Doch nun wurden mir die verschärften Sicherheitskontrollen klar.

    "Doch... natürlich! Ich muss erst einmal wieder auf die Höhe kommen ;) Ich wedre Acht geben und bei jedem Vorkommnis von dem ich etwas höre einen Brief nach Mogontiacum kommen lassen, wenn du es wünscht, Legat!"

    Der Strom riss mich mit sich. So hatte ich noch nie gefühlt. Was mich am meisten beunruhigte: Ich fühlte keinerlei Scham oder Angst. Ich genoss es einfach. Meine Küsse wurden leidenschaftlicher, ich wollte nur noch seine Nähe. Ich streichelte mit einer Hand seinen Rücken entlang, während meine andere in seinem Nacken ruhte.


    Ich erkannte mich nicht wieder, doch ich fand diese Seite nicht unbedingt schlecht. Es breitete sich ein wohliges Gedühl in meinem Bauch aus, was nicht ds verliebte Gefühl von Schmetterlingen war. Ich registrierte es verwirrt, allerdings zerbrach ich mir nicht weiter den Kopf darüber. Ich wollte jetzt nicht denken.

    Mein Körper erzitterte leicht: Vor Überraschung und vor Wohltat. Ich tat Maximian unrecht, doch ich hatte Flavius noch zuvor Unrecht getan. Ich ließ mein Herz abheben, meinen Geist als seine Lippen meine berührten. Am liebsten würde ich einfach fliehen, gemeinsam mit Flavius. Doch das wäre nicht gerecht.


    Doch als sich seine Lippen wieder von den meinen entfernten setzte ich nach und erwiederte voller Zärtlichkeit den Kuss, während sich meine Hände hinter seinem Rücken ineinander verhakten um ihn nie mehr loszulassen.

    Ich sah ihn nun beinahe etwas kühl an: Er wirkte auf mich herablassend.


    "Ich werde dann wohl besser gehen!"


    Sicher war es deshalb, weil ich ein wenig durcheinander wirkte. War ich auch. Ich seufzte tief.

    Ich musste lächeln.


    "Ja, natürlich für die Provinz aber eben in der Colonia Claudia Ara Agrippinensium werde ich verweilen. Verzeihung, ich bin schon ziemlich erschöpft und so müssen meine Worte chaotisch klingen."


    Ich hoffte vorallem bald mein Haar richten zu können. Es musste entsetzlich abstehen. Ich musterte ihn.


    "Ich habe in meinem Anfall von Müdigkeit auch vergessen mich vorzustellen: Iulia!"

    "Ja?"


    Ich fragte sanft, doch eigentlich brauchte ich nicht fragen. Ich wusste was er mir sagen wollte. Doch ich wollte es nicht hören.

    "Flavius... Ich weiß, es ist formal nicht richtig, doch wir sind hier unter uns. Nur du und ich und... Und ich brauche dich einfach. Es kann nicht für immer sein, doch lass es wenigstens jetzt zu...!"


    Ich hatte gedacht ich würde ihm nie wieder in die Augen sehen können und nun tat ich ganz andere Dinge.

    "Ich stamme eigentlich... Ach lassen wir das. Ich komme jetzt gerade auf Confluentes, war dort Duumvir. Nun wurde ich als Magister Scriniorum in die Colonia Claudia Ara Agrippinensium gelassen!"

    Ich lächelte, doch ob es glücklich oder unglücklich war wusste ich nicht. Vermutlich ersteres, denn in meinem Herzen schlugen die Gefühle Purzelbäume. Ich wusste es würde nur für den Moment sein, doch dann lieber die Spanne eines Lebens durch dieses versüßen. Er hatte Recht, wir mussten unseren Herzen wieder Platz machen, doch nicht jetzt.


    Ich streichelte ihm sanft über die Wange. Meine Wangen waren leicht gerötet. Und meine Lippen, meine Augen, sie lächelten gemeinsam. Ich drückte mein Gesicht fest an seines und küsste ihm auf die Wange, vorsichtig das Ohr.