Beiträge von Julia Duccia Germanica

    Da fiel mir ein fremder auf, der sich auf uns zubewegte. Ich vermutete, dass es nun unruhig werden würde, doch das war mir recht. Ich mochte die Stille nur, wenn ich ganz allein war und nicht in Beisein eines anderen.


    Sim-Off:

    Uuuh tut mir leid, ich habs in der letzten Zeit einfach nicht geschafft :) Aber ehrlich gesagt weiß ich auch gar nicht so genau, was ich darauf antworten sollte... <.<

    Ja, das ist richtig. Ich habe mich ziemlich seltsam in der Sache ausgedrückt doch mir fehlten einfach die Worte. Ich habe lange abgeschieden gelebt. Erst seit einigen Monaten bin ich richtig im Imperium und es ist schon etwas anderes, wenn man zumeist in kleinen Kreisen und still gelebt hat. es tat sehr gut damals doch ich muss eingestehen, das system des römischen Imoeriums ist sehr gut aufgebaut!


    Ja, ich hatte noch nicht sehr viel Ahnung vom römischen Leben. Ich hatte mir die Sitten angeeignet und sitze gerade an Gesetzen und ähnlichen Dingen. Ich lebte mich immer mehr ein.. Doch vergessen würde ich meine Herkunft niemals.


    Und nun begannen einige Schweigeminuten. Solche Momente waren mir immer ziemlich unangenehm. Ich sah kurz seitlich zu ihm hinüber. Dann wieder aufs mehr. Dann wieder zu Felix. Was sollte ich sagen? Unangenehm war diese Stille ja nun nicht, doch in Anbetracht der Situation...

    Lange hatte ich kein richtiges Gespräch mehr gehabt, war zusehr in meine Arbeit vertieft. Brauchte ich überhaupt zum Orakel? Musste ich nicht einfach nur Gespräche führen? Nun, ich würde die Sybille ja nur aufsuchen um zu erfahren was mit mir geschehen wird.


    Ja, als Soldat sieht man vieles. Auch wenn ich einen Soldaten nicht um seine Arbeit beneide, so beneide ich ihn doch um seine vielen Lebenserfahrungen die er im Laufe seiner Amtszeit gewinnt. Mögen sie gut oder schlecht sein. Aus allem kann man lernen.

    Ob ich eines Tages meine eigenen Worte für mich selbst würde sprechen können? Ich fröstelte ein wenig, als auf einmal der Wind stärker wurde. Er kam in ungewöhnlichen Stößen, wovon der Sand leicht aufgepeitscht wurde und wieder ruhte.


    Ich schließe aus Deinen Worten dass du bei der Classis bist? Ich möchte nicht zu neugierig klingen...

    Oh ich musste ziemlich primitiv klingen. Aber es war bei mir schon immer so gewesen das mein Mund schneller als meine Gedanken handelte.

    Britannia war ohnehin meistens nur aus Erzählungen bekannt, ich hatte bislang noch niemanden getroffen der dort war. Nachdem ich ihn kurz gemustert hatte ließ ich meinen Blick für einen Moment über das Meer schweifen. Dann sah ich wieder zu dem Senator.


    Ja, Britannia ist wunderschön. Ich bin eine gebürtige Germanin, doch ich fühle mich Britannie eher verbunden. Es lässt einen den Boden unter den Füßen fühlen, die frische Luft im Gesicht. Ich habe dort gelernt, was es heißt, sorgenlos zu sein. Und vorallem in das wilde Meer dort habe ich mich verguckt. Stundelang kann ich das Wasser beobachten wie es an die Küsten schlägt. ich persönlich finde Seefahrten sowieso am schönsten. Dort fühlt man sich leichter. Nicht so beengt. Auch wenn ich Reiten dem gleichsetze. Ich mag es nur nicht gerne auf Wagen zu fahren, ohne Bewegung.


    Ich lächelte verlegen. Hoffentlich langweilte ich ihn nicht. Doch sobald die Gedanken an meine "Heimat" da waren begann ich die weiten Wiesen wieder vor meinen Augen zu sehen.

    Ach und um auf Deine Frage zurückzukommen... Eigentlich schon, ich reise sehr gerne. Nicht viel aber gerne. In guter Gesellschaft wird es dann doch gleich noch schöner. Und wie sieht es bei dir aus?


    Sim-Off:

    Jaaajaa hast ja eigentlich Recht :P Damals war das nur noch im Territorium Universale...

    Zitat

    Original von Pascal
    Ich möchte gerne unter dem Namen Sextus Servilius eine eigene Familie gründen. Wenn ich richtig gelesen habe muss ich jetzt 2 Monate bei der Marine oder Cavallerie dienen. Welche Einheiten würden mich aufnehmen?


    Erst einmal herzlich Willkommen im Imperium Romanum.


    In Confluentes ist auch eine Reitereinheit stationiert in welcher du dienen kannst um dein Bürgerrecht zu erlangen. Da es dort noch nicht allzuviele Soldaten gibt wirst du dort auch nicht übersehen ;) Dort sind die Aufstiegschancen noch relativ hoch und der dortige Praefect würde sich sicherlich sehr über dich freuen!


    Helfe Roma im Germanien gegen die Barbaren die sich einfach nicht fügen wollen :) Ansonsten würde auch ich dich gern in Confluentes gebrauchen: Jeder ist dort äußerst Willkommen!!!


    Ansonsten wünsche ich dir viel Spaß und... komm nach Confluentes ;) Ich arbeite dort als Duumvir!

    Ich beobachtete ihn eingehend, dann lächelte ich.

    Nein, es ist der erste Besuch meinerseits in dieser schönen Stadt! Ich komme aus Germanien, genauer gesagt Confluentes. Zeit meines Lebens habe ich mich allerdings in Britannia aufgehalten.


    Eine ziemlich genaue Beschreibung die ich ihm da lieferte. Ich schämte mich ob meines wenigen Wissens in der römischen Sitte, doch nach nicht allzulanger Zeit ward mir klar, woher mir diese Tunika bekannt vorkam. Vermutlich ein Senator. Ich war froh, ein wenig meine Sicherheit wiedergewonnen zu haben, inzwischen war mir klar dass er mir nichts böses wollte.

    Ostia ist meiner Meinung nach eine sehr schöne Stadt, doch wie Ihr schon sagtet Senator, auch mit ziemlich viel Bewegung. Es ist genau wie auf den Märkten in Roma, auch wenn Ostia kleiner ist...

    Er schien mich nicht zu erkennen. Ob er es wohl nun tat? Ich hoffte nur ich zollte ihm nicht zu wenig Respekt, denn wer wusste ob einjeder Senator wie Meridius damals auf ein einfaches Mädchen reagierte.

    Wirkte ich unhöflich, so wie ich einfach nur dasaß? Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte, war ein wenig unsicher. Hoffentlich merkte man mir das nicht allzusehr an.


    Ah Salve!


    Und immer noch war ich am überlegen. Ich sprang auf, hatte in meiner Aufregung vollkommen vergessen ihn gebührend zu begrüßen. Ich lächelte, sah ihn genau an. Inzwischen war ich mir sicher, dass es der Mann vom Markt war. Doch seine Kleidung... sie war nun so formell, so ganz anders! So ehrwürdig. Krampfhaft suchte ich nach einem Gesprächsthema.

    Nennt mich Iulia! Was führt Euch hier her?


    Ich wollte auch nicht geschwätzig werden und hielt einfach an, obwohl ich noch meine Begründung hinzufügen wollte. Meine Nervosität hing sicherlich mit den Ereignissen der letzten Wochen zusammen, dem Unwohlsein. Seit längerer Zeit unterhielt ich mich nun mit jemanden. Ich hielt mir wieder vor Augen wie chaotisch und zerstreut ich wirken musste und sah mit einem verlegenen Gesichtsausdruck zu Boden.

    Langsam Schrittes kam die Person auf mich zu - soviel stand fest. Also wurde ich gesehen. Ich kniff die Augen zusammen, konnte allerdings dennoch kaum etwas erkennen. Flüchten? Ach was, auch wenn es hier so einsam ist. Notfalls hatte ich noch immer Skadi die beinahe immer auf Ruf kam, es sei denn sie war zu beschäftigt mit sich selbst.


    Die Person kam immer näher und irgendwie kam sie mir langsam bekannt vor. Ich kramte in meinem Gedächtnis herum, doch allzu sicher war ich mir noch immer nicht. Ich beschloss erst einmal unwissend zu sein, denn die Kleidung bei ihm war vollkommen anders...

    Immer weiter vertiefte ich mich beim Anblick des Meeres in meine Gedanken. Ich gedachte meiner Vergangenheit. Stille Gewässer sind tief, wie wahr. Das Meer konnte so freundlich sein und innerhalb der nächsten Minuten unruhig bis hin zu einem Sturm. Gar unheimlich war das. Und wie sah es in mir aus? Ich konnte kaum erwarten was mir die Zukunft noch alles bringen würde. Gutes oder Schlechtes? Glück oder Verderben? Ich nahm Sand in meine Hand und ließ ihn über meine Tunika rieseln. Ich erschrak als ich dabei weiter entfernt eine Silhouette erkennen konnte, konnte sie allerdings nicht genau zuordnen. Auf jeden Fall ein sicherer Schritt.

    Nun war ich also in Ostia. Als ich am gestrigen Tage am Orakel feststellen sollte, dass es noch ein Weilchen dauern könnte bis ich drankäme, habe ich mich also auf den Weg hierher gemacht. Viele haben mir davon berichtet wie schön es doch in Ostia sei und dem konnte ich nur zustimmen. Es war wirklich schön.


    Schon der Weg hierher war sehr angenehm gewesen. Ich ritt auf meiner Skadi die Bäume entlang, immer mit Blick auf die grünen Ebenen. Das einzig volle Grün welches man momentan erkennen konnte. Ansonsten waren die Bäume kahl. Der Himmel jedoch war klar und der warme Sonnenschein konnte einen vollkommen vergessen lassen wie kalt es doch war. Wie kalt es doch eigentlich sein sollte. Wenn ich da an Germanien dachte... brr.


    Und nun saß ich hier. Der weite Sandstrand war beinahe ein Phänomen für mich. Nie habe ich einfach so an einem gesessen und auch nur selten habe ich welche von den Schiffen aus gesehen. Zumeist habe ich nur Klippen entdecken können und nun dachte ich beinahe wehmütig an Britannia. Unbedingt wollte ich dort einmal wieder hin.


    Mit meinen äußerst teuer gewesenen Sandalen schritt ich hier am Strand entlang, suchte nach einem schönen Ort zum Sitzen. Immer wieder staunte ich über die angenehmen Temperaturen. Skadi wurde hin und wieder ein wenig unruhig und ich beschloss, das sie vermutlich einfach ein wenig Freheit fühlen wollte. Ich ließ sie ziehen, wusste genau sie würde zurückkehren. Wir hatten eine besondere Bindung. Ich beobachtete sie lächelnd, sie war schon en ganzes Stückchen entfernt und graste nun friedlich.


    Und nun suchte auch ich mir ein schönes Plätzchen zum Ruhen. Ich entschied mich einfach für einen Stein, der gerade Recht kam. Einfach in den Sand wollte ich nun auch nicht so einfach. Ich lauschte dem Meeresrauschen, es war so ruhig. Ganz anders als damals im Norden Britannias. Ich faltete die Hände zusammen und legte sie auf meinen Schoß.

    Als er seinen Blick wieder wendete drehte ich mich um und sah ihm hinterher. Welch seltsame Begegnung das doch war. Wer war das gewesen? es schien ein wenig so, als ob wir uns beide das gefragt hatten. Ich schüttelte den Kopf und kämpfte mich nun durch die Massen durch. Würde ich ihn das jemals fragen können? Ich musste lächeln. Das war wirklich seltsam gewesen.


    Ich hatte doch noch etwas ergattern können, indem ich einer etwas älteren Dame geholfen hatte und machte Mich nun auf den Heimweg.

    Ich folgte ihm hin und wieder hinblinzelnd mit meinen Blicken. Darauf bedacht dass er diese nicht sehen konnte. Ein wenig stach er heraus aus dem Volke was hier um dieser Uhrzeit noch herumlief. Es gefiel mir nicht. Ich hatte Angst blöd angemacht zu werden, es war ein enig gruslig. Ich hatte meine Ruhe in Confluentes gehabt und das auch lange.


    Doch was war das? Als ich zu ihm hinüberblinzeln wollte befand er sich ja schon fast neben mir! Er wurde von dem Strudel der Marktfrauen förmlich mitgerissen, der um mich herum tobte. Er sah mich an, wie ich feststellte. Ich war ziemlich überrascht. Ich wandte meinen Blick verlegen wieder ab, ich starrte ja wie eine neugierige Marktfrau... Mein Blick ging zu boden. Doch ich sah ihn wieder an.

    Ich sah mich um, irgendwie fühlte ich mich vergessen, verloren wie ein Blatt im Tiber! Mitten auf dem Markt stand ich da und sah mich um. Beinah hilflos. Wie bin ich auf die verrückte Idee gekommen so spät noch nach Nahrungsmitteln suchen zu wollen? Unfreundlich wurde ich plötzlich angerempelt "Pass doch auf..."... Dabei stand ich doch nur hier? Wütend sah ich der Frau hinterher, mir war jedoch gar nicht nach Streit und so drehte ich mich wieder um. Da sah ich jemanden der mir bislang nicht aufgefallen ist und der scheinbar nicht zu den Verkäufern hier gehörte. Lag wohl daran das ich grad abgelenkt wurde. Wollte er etwa auch nach Nahrung suchen, dachte ich belustigt. Doch Strich ich diesen Gedanken schnell wieder. Ich klopfte mir meine Gewänder wieder zurecht und blickte mich um, im Begriff weiterzugehen.

    ich die Märkte von Rom. Sie war nur sehr klein, doch ich mochte sie schon sehr gern. Ich biss mir auf die Lippen. Ich hatte mein Gepäck schon in der Casa abgestellt, doch von irgendetwas musste ich mich ja auch ernähren. So also stand ich nun hier. Ich seufzte tief und hing meinen Gedanken nach. Schon nicht mehr die hellste Zeit... Nunja. Ich zog mein Schultertuch fester um mich, mir war kalt. Auch wenn diese Kälte nichts im Gegensatz zu der germanischen war.


    Verdammt, was gäbe ich, jetzt schon fertig zu sein. Die meisten Stände waren schon zu und die restlichen packten bereits. Ich hätte früher daran denken sollen. Nun, was sollte es schon. Es tat dennoch gut hier draußen zu sein. Ich lächelte leicht. Ein wenig besser ging es mir irgendwie. Wegen dem geschäftigen Treiben um mich herum?

    Völlig außer Puste rief ich einen Scriba zu mir. Mein Haar war zerzaust. Ich hatte großes Vertrauen zu dem beinahe noch jugendlichen. Ich lächelte ihn erschöpft an und nickte.


    Bitte überreiche meinem Bruder und meiner Schwester diesen Brief, eben noch hast du die beiden gesehen. Vermutlich sind sie bereits essen gegangen. Ich werde nach Rom reisen, ich muss ins Orakel. So kann es mit mir nicht weiter gehen. Ich muss wissen was mir das Schicksal bereit hält . Würdest du bitte außerdem von deinem normalen Amte abkommen und mir einen freundschaftlichen Dienst erweisen? Stellst du bitte alles nötige für diese Reise zusammen?


    Ja, sehr gern Iulia! Warte nur, ich werde mich sehr beeilen! , bekam ich als Antwort. Ich lächelte ihm dankbar zu und machte mich daran die Botschaft zu hinterlassen.


    Lieber Valentin,


    erst einmal schreibe ich ein paar Zeilen an dich. Ich bin flugs nach Italien aufgebrochen, weiteres erzähle ich dir, wenn ich mit mir selbst wieder im reinen bin. Lange wird mein Aufenthalt in Rom nicht dauern, ich rechne mit maximal einer Woche. Ich werde euch beiden etwas mitbringen, versprochen! Würdest du mir bitte immer melden, wenn etwas neues in Confluentes geschieht? Ich werde in unserer Casa dort sein! Und besonders wichtig, wenn Post für mich ankommt oder nach mir verlangt wird, melde dich bitte. Ich danke dir im voraus, fühl dich einmal kräftig von mir umarmt.


    Liebe Venusia,


    mach dir bitte keine Gedanken. Das ich so flugs verschwunden bin, hat rein garnichts mit dir zu tun, meine Cousine. Ich bin nur mit mir selbst nicht ganz im reinen und darum bin ich so eilends davongelaufen. Ich bin nun auf dem Weg nach Rom. Hoffentlich bist du nach meiner Wiederkehr noch immer in Confluentes!


    Vale,
    Julia Duccia Germanica


    Ganz wohl fühlte ich mich bei dieser "Flucht" nicht, doch ich musste es einfach wissen. Um Orakelweihrauch hatte ich mich schon bei einem vorbeiziehenden Händler vor wenigen Tagen bemüht. War nicht gerade billig gewesen, doch was sollte es schon. Da kam der Scriba herein und verkündete mir, das alles bereit sei. Selbst Skadi sei schon gesattelt. So machte ich mich ganz allein und ohne jegliche Begleitung auf nach Rom, dem Nabel der Welt um zu meiner Selbst zurückzufinden.

    Ich ging noch immer - nun in meinem eigenen Geiste verirrt durch den tiefen Wald, der mir das Gefühl von Heimat und Geborgenheit schenkte. Ich stief einen traurigen Seufzer von mir, doch zugleich lächelte ich. Ich hatte einen Entschluss gefasst. Ich würde zu der Sybille gehen... Nur... Ihre Worte waren doch immer sehr verschleiert, würde ich sie identifizieren können? Ich konnte ja nicht einmal mein Leben identifizieren, erkennen worin mein Sinn lag.


    Würde SIE mir die Antwort darauf geben können? In ihre würden all meine Hoffnungen ruhen, meine Zukunftsträume würden in ihren Händen liegen. Ich beschloss also nach Roma aufzubrechen. Ich rannte so schnell mich meine Füße tragen konnten zurück in mein Officum.

    Nach meinem schnellen Abgang aus meinem Officum kam ich hier an. Ich war durch das kleine Confluentes gelaufen, als ob es um mein Leben ginge. Mein Atem war inzwischen wieder ein wenig ruhiger geworden, doch noch immer ging er schwer und tief. Ich hatte noch immer leichte Probleme beim Atmen, stellte ich bedrückt fest. Ich stand am Waldrand und sah in die Bäume. Es war Nachmittag und mit ausdruckslosem Blick ging ich einige Schritte in das Grün der Tannen. Das tiefe Grün.


    Es erinnerte mich an meine Heimat. Ich fühlte mein Herz schlagen, es war als würde ich es hören können. Das dunkle Tannengrün, überall der wohltuende Duft von frischem Harz der Bäume. Moos am Boden, Tannenlaub. Andererseits waren dann auch wieder diese lichten Laubbäum, die hell und freundlich waren, etwas magisches übermittelten. Dort fühlte man sich wahrlich von unglaublichen Gefühlen überwältigt. Ich war ohne Skadi hier, das stimmte mich abermals nachdenklich. Warum hatte ich meine Stute zurückgelassen? Sie begleitete mich immer, wenn ich in der Natur meine Einsamkeit und mich selbst suchte.


    Würde ich selbst mich jemals finden? Ich hatte große Zweifel was dies anging. Inzwischen erkannte ich auch, dass meine vermeintlichen allzu starken Gefühle zu Meridius nur eine mädchenhafte Schwärmerei gewesen war. Doch er war doch wirklich sehr lieb und welchem Mädchen wäre das nicht geschehen? Ich war froh ob Flavius' Ratschlag einmal tief in mich zu gehen. Er hatte sich Sorgen gemacht. Und auch Valentin hatte sich durchaus gesorgt, von ihm kam ebenfalls dieser Vorschlag es gut zu durchdenken. Und ein Glück, dass ich nicht allein auf mein Herz gehört habe. Es hätte mich in eine Falle getrieben. Gerade weil wohl viele Mädchen seinen Augen zum Opfer fielen. Ich hatte wahrscheinlich nur Not in meinem Herzen.


    Ich war erstaunt was ich über mich selbst lernen konnte. Ob ich wohl jemals den Mann treffen würde, dem ich mein ganzes Leben zur Seite stehen würde? Dem ich immer alles anvertrauen könnte, ohne das leiseste Gefühl von Hemmungen? Oh wie sehr sehnte ich mich doch nach diesem Mann. Nur wer war er und gab es ihn? Ich sollte bei mir selbst bleiben. Ich konnte mich selbst nicht verletzen, nur verletzt werden.


    Wärme, warmer Strom. Warmer Strom aus dem Quell der Trauer. Ich fühlte wie sich das salzige Nass den Weg über meine Wangen suchte. Ich weinte viel, wahrscheinlich zuviel und zu oft allein. Aber alleinige Trauer war besser. So konnte ich niemanden verletzen, nur mich selbst. Wiedersprach es sich nicht? Ich würde niemandem mehr wehtun. Ich kannte das Gefühl des Schmerzes und ich wollte es nie wieder erleben. Ich kannte das Gefühl des Schmerzes und wollte es niemanden fühlen lassen.


    Mein Blick ging hinauf in den Himmel. Nun ging ich in den Wald hinein. Ich suchte, doch wonach ich suchte war mir nicht klar. Suchte ich mich selbst? Diese Frage stellte ich mir, als ich an einem etwas breiteren Flüsschen vorbeikam. Das Wasser war in ständiger Bewegung und doch war es eins. Mein Geist war auch immer in Bewegung. Und doch würde ich niemals eins sein. Immer würde ich zerrissen sein ob der traurigen Erinnerungen in meiner Vergangenheit.


    Kleine Ringe vergößerten sich immerzu als meine Tränen auf die Fläche fielen. Ich sah einen gebrochenen Menschen. Ich sah einen Schwächling. Schnell trat ich mit meinem Fuß auf dieses fremde und doch bekannte Gesicht, überquerte das Gewässer, große Ringe auf dem Wasser waren das Resultat. Nein... weg hier.. Ich wischte mir die Tränen aus den Augen und ging mit todtraurigem Blick weiter und ich wusste genau, der Blick stellte meinen Geist dar, spiegelte meine Seele. Wie gut dass es niemand sah.


    Würde es jemals wiedergesehen werden? Ich war doch in dem Käfig gefangen, dem ich so schnell nicht entkommen könnte. Dem geschändeten und begehrten Leib der Julia Duccia Germanica.

    Ich sah Venusia bei ihren Worten ein wenig traurig an. Ich seufzte. Ich wollte nicht so gern daran erinnert werden, denn es stimmt mich doch immer wieder traurig zu wissen, das mein Bruder verletzt werden könnte.


    Ja, wir haben davon gehört...


    Ich ging nicht weiter auf ihre Worte ein. Ein kleines Loch in meiner selbst wurde aufgerissen und traurig kniff ich kurz die Augen zusammen. Mir selbst zur Ermahnung nicht zu weinen. Ich fühlte mich so geteilt! Ich wollte Urlaub und bald würde ich mir welchen nehmen.


    Auch Valentins Frage beantwortete ich nicht. Mir war nicht nach Essen. Ich lächelte die beiden einen Moment lang an und stand schnellstens wieder auf.

    Verzeiht mir, ich brauche ein wenig Ruhe!


    Und so verschwand ich schnell aus dem Officum. Ich hoffte sie würden mir nicht hinterherkommen, ich brauchte Zeit um ein wenig in mich gehen zu können.