Wie versprochen stand ich vor der Eingangstüre zur Casa um meinen Abschiedsbesuch anzukündigen.
Mit gemischten Gefühlen klopfte ich an.
Beiträge von Kaeso
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Original von Phryne
Mit dem letzten Ton meines Schmerzlautes hielt ich die Luft an, klappte zusammen, wagte nicht mich zu bewegen und atmete zunächst nur ganz vorsichtig. Scheinbar war ich in der Annahme die Atmung stände in direktem Zusammenhang mit meinem edlem Teil.
In dieser jämmerlichen Haltung war ich dazu verbannt die Schimpftirade meiner Göttin über mich ergehen zu lassen. Ihren Inhalt nahm ich nicht wirklich wahr, zu sehr hielt mich der Schmerz noch gefangen.Es dauerte noch eine ganze Weile bis ich dazu in der Lage war den Gang zu verlassen. Abermals holte ich mir einen Krug Met und einen Becher. Frustriert betrachtete ich die Gäste, alle schienen gefallen an der Feier zu haben.
Ich hörte den letzten Witz des Komikers und lächelte ironisch „und du mein Lieber, wirst noch nicht einmal eine Schwiegermutter bekommen“, prostete ich mir selber zu.Langsam einen guten Platz suchend schlenderte ich umher, noch immer vom Schmerz aber auch vom Zorn begleitet.
Was sollte das? Es hat ihr doch gefallen. Ich hatte doch gesehen wie ihr nach mehr dieser Art gelüstete. Warum hatte sie sich nicht bei ihm so gewehrt? Wie ehrlich war sie zu mir? Hatte ich meine große Liebe verloren?
Endlich, ich hatte ein stilles Eckchen für mich alleine gefunden und schüttete mir wieder ein. -
Verwundert betrachtete ich den alten Mann und dachte bei mir, wie einfältig von mir, da habe ich in ihm die ganze Zeit nur den Priester gesehen und nicht den Menschen dahinter. Den Mann mit seinen eigenen Wünschen und Bedürfnissen. So hatte das Leben mich also wiederum etwas gelehrt, etwas was gerade für den Beruf den ich wählen wollte wichtig wäre, stets nicht nur auf das Äußere sondern auch auf das Innere zu achten.
Wie traurig ist es, wenn man im Alter spürt, dass der Körper es nicht mehr schafft auf Cupidos Eingebungen ein zu gehen.Verstehend nickte ich.
Die vorerst letzte Waschung tätigte ich nicht mit der Unbekümmertheit der letzten Wochen. Verlegenheit machte sich breit, es war neu für mich dass ein anderer, dazu noch ein Mann, als meine Göttin meinen Körper auf diese Weise betrachtete.Ein wenig belustigt betrachtete ich den kleinen Satyrn. Ich wusste es gab sie, doch noch nie hatte ich ein Bild oder eine Statue von ihnen gesehen.
„Nein das wusste ich nicht“, murmelte ich während ich ihn betrachtet.
Mein Blick wanderte zu Atticus. Es war das erste mal, das ich ihn selbst in meinen Gedanken, so nannte, bisher war er nur der Gallus gewesen.
„Hab dank dafür und auch für deine Wünsche. Ja ich werde ab und an gerne kommen und dir diese Freude schenken und... auch was du dir sonst noch wünschst“, zögernd und verschämt fügte ich letztes hinzu, vielleicht half er mir die Furcht vor Männern so zu bezwingen.Nun wandte ich mich der Opferung zu, zeigte der Göttin die Gabe, pries, dankte und erbat die Wünsche des Atticus und meine zu erfüllen. Länger als gewöhnlich verharrte ich an diesem Morgen im Gebet zu der Mutter.
Es fiel mir schwer den Ort zu verlassen, vielleicht war er mir gerade zu eine Art Heimat in Mogontiacum geworden, eine andere hatte ich ja nicht mehr. -
„Geübt? Ich wusste gar nicht, dass man dies üben muss, dann bin ich bestimmt ein Naturtalent“, lachte ich laut und selbstgefällig. „Die Straßen, Ecken und Plätze Roms waren mir hundertfaches Vorbild“, ergänzte ich.
Als ich meine Göttin danach anschaute, lag bestimmt mehr als nur Verwunderung in meinem Blick. So ist das also meine Göttin, du magst also bei der Befriedigung deiner Lust Härte und Dominanz. Gut zu wissen!
Seltsam, dachte ich, sie lehrte mich so vieles. Dabei dachte ich immer sie lege Wert darauf, dass man liebevoll mit ihr umgehe. Es erregte sie scheinbar genauso, wenn nicht sogar weit mehr, zeigte man ihr die männliche Überlegenheit. Ich Dummkopf, schallt ich mich, warum war ich dann darauf bedacht, so behutsam und ihr gefällig mit ihr umzugehen?
Jetzt erst bemerkte ich, dass ich sie noch immer an die Wand presste und sie dabei fest anschaute. Mit einem Schlag wusste ich es, sie wollte beides. Noch mehr wusste ich, fester presste ich sie und schaute sie durchdringend an. „Sei ehrlich, du hast ihn geliebt?“ Ja so musste es sein, ihn hatte sie geliebt und ich war nur das Spielzeug, welches sie haben und beherrschen wollte.
Wut keimte in mir auf, fest rieb ich mich an ihr. -
Ein wohliger Schauer durchlief meinen Körper, noch nie hatte Männerhände mich so berührt. Von meinem Vater hatte ich mir dies als kleiner Junge gewünscht, Schläge, Stöße und Tritte wurden es. Das hier fühlte sich gut an.
Ich musste über das, was ich gerade gehört hatte nachdenken, es mit meiner Göttin besprechen. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, mich heute zu verabschieden, doch nun wusste ich nicht so recht wie ich es anfangen sollte. „Werter Gallus“, begann ich voller Ehrerbietung, „du hast mich in meiner inneren Not und Ratlosigkeit bei euch aufgenommen, mir den Weg zur großen Mutter gewiesen und gezeigt wie ich ihr dienen kann. Ich werde dies mit Phryne besprechen, doch sag mir was kann ich für dich tun? Wie kann ich mich bei dir bedanken? Mein Plan war, heute die behütete Umgebung des Tempels zu verlassen, doch wenn du noch etwas hast oder ich noch etwas tun kann so mache ich das selbstverständlich sehr gerne.“
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Das Tanzen gefiel mir, genauso wie ihre Lockungen. Ich ließ mich von ihr führen. Angestachelt von ihrem Tun wollte ich sie besitzen, aber sie sollte dieses mal spüren, ich wäre auch ein richtiger Mann, nicht nur ihr Süßer. Einmal hatte ich sie schon darauf hingewiesen, das ich nicht ihr Süßer sein wollte, jetzt sollte sie ein wenig von meiner Stärke spüren.
Schon umschlossen meine Hände ihr Gesicht, fest drückte ich meine Lippen auf die ihren, meine Zunge stieß zu. Ehe sie sich versah. Grob griff eine Hand an ihre Brüste, die andere zwischen ihre Schenkel. Bald schon wollte ich sie ganz und so presste ich sie fest gegen die Wand, hob sie mit beiden Händen hoch, so dass ihre Beine mich umklammerten.
Es war eine andere Art, so hatte ich es noch nie getan. Jetzt hatte sie gespürt auch ich konnte Härte zeigen.
Zufrieden umfasste ich später wieder ihr Gesicht und begann sie zärtlich zu küssen, dabei überlegte ich mir, ob ich generell in Zukunft nicht härter vorgehen sollte. -
Scheinbar tat der Met langsam eine Wirkung, ich fand er war sehr süffig und gönnte mir noch einen großen Schluck. Die erklärenden Wort meiner Göttin hörte ich, doch irgendwie glitten sie vorbei und ich konnte sie nicht wirklich fassen. Ich ließ sie gleiten, zuckte mit den Schultern und schob die Hand meiner Liebsten zu der richtigen Stelle, seufzte selig während ich sie zum Zufassen drückte.
Mit einem schmachtenden Blick sah ich das leuchten ihrer Augen, benetzte gleich ihr meine Lippen, roch fast ihre Lust, „wo, wann und wie immer du willst“, kam mit belegter Stimme von mir.
„Einen Skandal, mit mir?“ in einer weit aus höheren Stimmlage als normal kikste ich es, fing an zu lachen und meinte,“und ist der Ruf erst einmal ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.“
Bevor ich noch irgend etwas tat oder sagte hielt ich inne, überlegte kurz, hatte ich das gerade wirklich gesagt? Mein Blick wanderte zu ihrem Halsausschnitt, dann etwas tiefer, fuhr mit meiner Zunge über meine Lippen. „Wenn dir danach ist meine Göttin, was soll ich für dich tun? Dich jetzt hier vor allen Leuten beglücken? Oder etwa zu deiner Freude wen anderes?“ Ich nahm den Metbecher und leerte ihn. -
Oder Mann und Mann..., diese Worte ließen mich zusammenzucken, konnte das beglücken?
Was der Gallus dann sagte verstand ich nicht wirklich. Ja ich würde mich über eine Aufnahme in dieser Kultgemeinschaft freuen, doch wenn ich das richtig verstand, sollte ich dafür einen Stier kaufen. Erschrocken schaute ich den Gallus an.
„Werter Gallus, hätte ich gewusst, dass ich zu meiner Aufnahme einen Stier beisteuern muss, so hätte ich mich nie darum beworben. Verzeih mir, Verzeih mir auch all die Mühe die du dir dann umsonst mit mir gemacht hast....Du musst wissen, ich habe vor, in den nächsten Tagen mit der Ausbildung zum Chirurgicus zu beginnen. Ich habe nichts und kann nichts“,
resigniert ließ ich meinen Kopf hängen. -
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Original von Phryne
„Oh Sonne meines Lebens ich wählte diesen Platz, da ich mich nicht ausschließen wollte, aber dennoch einen Platz zum alleine sein suchte. Es ist so vieles was auf mich einströmte.“ Lächelnd strich ich über ihre Hand, aber dennoch fuhr ich ernst fort. „Sag Liebste was ist es, was dich manchmal treibt? Wie diese provozierende Härte eben. Sie wollte doch etwas geben, sogar mehr als du bekamst. Ist es weil du deinen Kopf durchsetzen möchtest, anderen deinen Willen aufzwingen willst? Ich weiß ich bin dir verfallen und spüre die verächtliche Blicke. Jeder normale Mensch würde langsam seine Konsequenzen daraus ziehen, doch ist mir auch klar, dass du dir meiner bei deinen Bedürfnissen sicher bist und du keinen Zweifel daran hast wie du mich immer, wie soll ich es sagen? …. An der Leine oder in der Spur behältst.“
Da war es die Worte die mich an das erinnerten, was meine Pflicht war. Deine neue Tunika. Meine Leine.
Mich meiner sich steigernden Erregung bewusst werdend, führte ich ihre Hand seufzend, „spürst du das Wachstum und die Stärke? Ja da bin ich mir sicher. Du möchtest es so haben. Was hast du vor? Doch nicht etwa hier vor allen Leuten?“
Noch war bei mir eine Barriere da, sie würde sie aber wenn sie wollte jederzeit einstürzen lassen. -
War das heute Morgen ein wundervolles erwachen. Zum ersten mal hörte ich eine liebevolle Männerstimme. Diese Stimme war Balsam für mich, hatte ich bisher doch eher ein sehr angespanntes Verhältnis zu meinem Geschlecht. Es hatte mir meist nur seine Brutalität, Stärke, Härte und Macht gezeigt.
Sehnsüchtig seufzte ich und sah den Gallus an und erhob mich langsam.
Ich glaube wenn da nicht seine Fragen gewesen wären, hätte ich meinen Kopf in seinen Schoß gelegt und mich streicheln gelassen.
„Oh ich sah viele Bilder werter Gallus. Bilder der Vergangenheit mit Symbolkraft.
Bilder die Lust, Verlangen und Liebe für mich bedeuten. Bilder die Weiblichkeit und Männlichkeit versinnbildlichen. Zum Schluss winkte mich eine Frau zu sich heran, deren ich mich mit tanzenden Schritten näherte. Ich bin mir nicht sicher, aber ich meinte bekannte Züge an ihr zu erkennen. Zu alledem kam aber diese herrliche Musik, die so vieles ausdrückte. …. Schade, dass der Traum dann zu Ende war.“ -
Verwirrt war ich dem Umgang meiner Göttin mit der Fremden gefolgt. So hatte ich sie noch nie erlebt. Das war etwas was mir nicht gefiel, andere bloßstellen und das schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Warum hatte sie das gemacht, sie zudem noch so provoziert?
Die Komödianten rissen mich aus meinen Gedanken und lenkten mich ab. Zu schnell hatte mich die Wirklichkeit gefangen. Es war Curio der es mir gerade zeigte, als ich sah wie er sich bei meinem Anblick versteinerte. Ich hörte im Geiste, wie die Brücke einstürzte und mir den Heimweg damit verweigerte.
Seltsam, dachte ich, gerade von ihm hätte ich es nicht erwartet. Zum ersten mal fühlte ich mich hier in Germanien ungerecht behandelt. Warum hatte er mir keine wirkliche Chance gegeben? Ich musste mich in seinen Augen sofort für eine Seite entscheiden ohne je zu erfahren, was gegen die andere Seite sprach. Nur vage Andeutungen, die ich zu hören bekommen hatte, konnten mir doch keine Entscheidungshilfe sein.
Zu gerne hätte ich die drei begrüßt. Ich wusste aber, dass ich eine Abweisung nicht noch einmal ertragen konnte. Nach einem langen sehnsüchtigen Blick zu Alpina, ergriff ich einen Krug, und ging zu einer Kline, in einer ruhigen Ecke. Wie ich gleich darauf feststellte, war er mit Met gefüllt. Schnell hatte ich meinen Becher zum zweiten mal gefüllt. -
Unbewusst neigte ich leicht ein Haupt und nahm den Trank aus den Händen des alten Priesters. „Ich danke dir ehrenwerter Gallus“. Noch während seine Schritte verhallten nahm ich den warmen Trank zu mir. Fröstelnd erschauerte ich, spürte schon bald wie sich mein Körper erwärmte und Müdigkeit sich breit machte. Widerwillig dachte ich noch, ich wollte heute nicht schlafen, sondern Antworten finden.
Da erklang ein schriller Flötenton, der sich langsam in eine Melodie verwandelte, mal fröhlich schrill, mal leise sanft lockend oder voller Sehnsucht, aber auch mal mystisch fremd und dennoch ansprechend.
diese Melodie wurde von Harfe, Tympanon, Rassel und Zimbel rhythmisch begleitet.
Noch während ich andächtig lauschte taten sich Bilder auf. Menschen die tanzten und sangen, einige kannte ich von den treffen. Einen Granatapfel sah ich aus dem der rote Saft tropfte, dieser umhüllte meinen Körper. Nein es war kein Saft es war Blut was da auf mich tropfte. Eine Feige war plötzlich vor meinen Augen, eine große die sich öffnete während ein Finger in das feuchte Innere fuhr.
Noch ehe ich das nächste Bild, einen riesigen Phallus sah spürte ich wie meiner wuchs und sich aufrichtete.
Jetzt schloss ich mich den tanzenden an und genoss Melodie und Rhythmus und die Vereinigung der Geschlechter.
Ein letztes Bild, es schien mir als habe ich darauf gewartet hätte, eine mir bekannte Frau, die mir lächelnd zu winkte. Langsam mich zu der Musik bewegend schritt ich auf sie zu. -
Dankbar nickte ich, mittlerweile hatte ich täglich erlebt wie kühl es im Tempel war, denn schließlich war hier Germanien und nicht Rom.
„Danke, das ist sehr freundlich ehrenwerter Gallus, ein warmer Trank wird bestimmt gut tun.“
Hilfsbereit reichte ich dem alten Priester die Hand nachdem ich aufgestanden war. Meine zusammen gefaltete Decke unter dem Arm machte ich mich zum Tempel auf.
Die Decke um mich gelegt hockte ich mit gekreuzten Beinen auf dem Boden, versuche alle störende Gedanken ab zu streifen und mich ganz auf die große Mutter zu konzentrieren, um sie dann zu bitten mir ein Zeichen zu senden. -
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Original von Phryne
Kaeso überreichte das Gastgeschenk.
Viel lieber hätte ich da weiter gemacht, wo wir eben noch waren. Einen Seufzer unterdrückend folgte ich meiner Göttin.
Unvermittelt stand ich vor dem Praefectus und stammelte, „Salve, Aulus Iunius Seneca“ und hielt ihm das Geschenk entgegen. Unsicher schielte ich zu meiner Göttin, musste ich dazu auch noch etwas sagen? Trat dann aber doch ein wenig zurück. Ich bewunderte ihr sicheres Auftreten, wenn ich doch nur ein wenig davon hätte. -
Ein erstauntes „oh“ kam zunächst von mir. „Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, bist du also weit mehr, als nur ein sehr gläubiges Mitglied, eine Priesterin. Ich hätte dich also mehr fragen können, doch alles war neu für mich. Bei unserem ersten Besuch war ich sehr angetan von dem Kybele Kult. Erst in den letzten Tagen kamen mir die Fragen in den Sinn und wie sicher ich war ihm bei zu treten. Ich sehe ich werde dort noch einiges lernen und erleben. Wissbegierig wie ich bin, nehme ich die Herausforderung an“, kam verschmitzt lächelnd hinzu.
„Was deine Einladung betrifft. Beides nehme ich gerne an. Letzteres besonders“, fügte ich in Vorfreude hinzu, denn ich brauchte es wirklich.
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Verwundert schaute ich den alten Priester an, als er sich neben mich setzte. Zuerst hörte ich etwas verlegen sein Lob, doch die Verlegenheit wisch Ungläubigkeit. „Du meinst mich? Du traust mir das zu? Du siehst mich als würdig? Wieso? Ich habe doch nichts besonderes gemacht. Ich versuche doch nur zu verstehen und meinen Glauben zu festigen?“
Ungläubig schaute ich den Priester an und versuchte zu verstehen. Er fragte mich wirklich, ob ich in die Mysterien der Großen Mutter eingeweiht werden möchte.
Mein Gesichtsausdruck veränderte sich, ich spürte wie sich Freude in mir ausbreitete. „Wer von uns möchte das nicht, natürlich möchte ich das, wenn die große Mutter es möchte.“Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass mir diese Frage gestellt wurde, mir, der nur innere Einkehr zu halten wollte um sich zu sammeln und seinen Mittelpunkt zu finden.
In diesem Augenblick dankte ich der großen Mutter, dass sie mir den Weg zu meiner Göttin gewiesen hatte und ich mit ihrer Hilfe den Weg hierhin gefunden hatte.Nachdenklich schaute ich vor mich hin, dann blickte ich den Gallus an. „Nein, so kann ich das nicht bejahen. Die letzten Nächte waren schon merkwürdig. Ich träumte viel und bestimmt auch anders wie sonst, doch ich kann mich nicht erinnern. Es ist als ob ein Nebel etwas verdecken würde, ich etwas sehen und fassen möchte. Am Morgen bin ich nicht erholt, sondern müde und zerschlagen. Ganz so als ob etwas in der Nacht mir die Kraft raubt.
Eben noch überlegte ich, ob ich mich heute überhaupt hinlegen sollte und es nicht sinnvoller wäre die Nacht betend im Tempel zu verbringen. Vielleicht hilft mir das. Würdest du mir dies erlauben?“ -
Auch wenn es gut tat ihre Antwort zu hören und ich sie unendlich liebte, meine Göttin, so wusste ich doch, nichts wärt ewig. Irgendwann würde der Tag kommen, an dem ich fallen und leiden würde. Ob ich heute nur genießen würde, bezweifelte ich.
Ich hatte in der ersten Freude zugesagt, je näher die Saturnalien rückten je unsicherer wurde ich. Selbstverständlich würden ich auf die drei Menschen treffen, die mir außer meiner Göttin sehr viel bedeuteten. Alpina, Runa und Curio. Wie würden sie reagieren wenn sie mich heute mit meiner Göttin sehen würden. War es nicht nahe liegend, dass man wieder annahm, ich würde lügen, denn ich hatte gesagt, ich würde nicht bei Phryne einziehen und nun kamen wir gemeinsam hier hin. Wie sah es für außenstehende dann wohl aus?
Nein meine Göttin hatte recht, ich sollte mich freuen, essen und trinken, lachen und tanzen.
„Nein keine Fragen mehr. Io Saturnalia!“ Der Kuss der folgte war voller Leidenschaft und Begierde und wie ich sie begehrte. -
Der Kuss machte mir bewusst wie enthaltsam ich seit einiger Zeit gelebt hatte und das wo ich der Meinung war nachts würde mich Träume erregen. Wach wurde ich nicht wirklich und erinnern konnte ich mich auch nie richtig.
Die Berührung ihrer Lippen bereiteten mir schon fast Schmerzen. Es war als ob ich unter Hochspannung stehen würde und dies schon seit Tagen.
Dankbar war ich, als meine Göttin mich los lies, ich war drauf und dran meine Beherrschung zu verlieren.
Deshalb traf mich ihre Frage jetzt wie ich fand zu einem ungünstigen Zeitpunkt.
Verlegen wurde ich wie ein Schuljunge den man erwischt hatte. „Nein“, kam zu nächst nur zögernd von mir. „Aber seltsam ist es schon Nachts. Morgens fühle ich mich erschöpft aber erinnern kann ich mich nicht.“
Da war es wieder, ich wusste nichts und hatte keine Ahnung. „Ist es denn normal von Kybele zu träumen? Hast du es denn auch schon einmal?“ Seufzend schaute ich zum Kybeletempel, „ ich würde jetzt viel lieber … ach du weißt schon.“ -
Toll ich wurde nach einer Idee gefragt, ausgerechnet ich der keinerlei Erfahrung in solchen Sachen hatte. Ein Geschenk, ein Gefäß, missmutig schaute ich mich um und ging an einigen Auslagen vorbei. Wenn ich nur wüsste was man verschenkt? Insbesondere, was ist passend zu den Saturnalien? Nichts mein Kopf war leer. Fast wäre gegen eine Bodenvase gestoßen welche neben einigen Amphoren stand. „Trampel Pass doch auf wo du hin trittst“, wurde ich gleich angeraunzt. Gerade wollte ich mich entschuldigen als ich auf dem Tisch eine Amphore entdeckte die mit dem Motiv einer Eule bemalt war. Die Entschuldigung war vergessen und ich schaute mich nach meiner Göttin um.
Sie schaute sich gerade verschiedene Stolen an. „Die Eule ist der doch ein Attribut von Minerva? Der Vogel der Weisheit könnte man sagen. Da vorne habe ich eine Amphore mit einem Eulenmotiv gesehen, das ginge doch als Gefäß für die Sammelaktion oder?“ Hoffentlich passte es, dann hätte ich wenigstens eine Kleinigkeit beigetragen. -
Ja die Tunika gefiel mir ausnehmend gut. Ich bekam aber auch den Blick des Verkäufers mit, der unter anderem aussagt, da wird aber einer gut ausgehalten und spürte wie mir Röte in mein Gesicht zog. „Sie gefällt mir sehr gut“, beiden dem Verkäufer und Phryne hatte ich dabei das Gesicht abgewandt, sie sollten mich so nicht sehen.
Schon war meine Göttin einen Schritt weiter und ich betrachtete den schönen Mantel, spürte dabei förmlich, wie wenig das Wetter mir anhaben konnte wenn ich ihn tragen würde. „Nein,“ kam etwas lauter als nötig von mir. Nicht dass mir ein Mantel in der gelben Farbe nicht gefallen hätte, doch ich wollte mich nicht auch noch den Blicken der Menschen in einem gelben Mantel aussetzen. Schon vertiefte sich die Röte. Eilig, denn es war mir gerade noch rechtzeitig eingefallen, fügte ich hinzu. „Ein gelber Mantel würde bei dem Wetter hier, schnell seine Schönheit verlieren und das wäre doch wirklich schade drum.“ Dennoch etwas in mir wäre gerne mit einem solchen Mantel durch die Stadt spaziert, nur um mir die Wirkung auszuprobieren.
Die Stimme meiner Göttin holte mich zurück. „Danke das ist nicht nötig, mir gefallen beide Stücke sehr gut. Ich freue mich schon darauf, dich so begleiten zu dürfen“, strahlte ich sie an.
„Ich bin schon sehr gespannt auf deine Wahl“.