Beiträge von Marcus Decimus Scipio

    Scipio beobachtete die Soldaten, die Aussicht auf etwas Wein hellte ihr Gemüt. Nun, wen konnte es verwundern? Es war ein warmer Tag und welcher Soldat konnte schon zu einem freien Becher Wein nein sagen?
    Während des Bürgerkrieges hatte solch ein Becher schon des öfteren geholfen sich die Soldaten etwas vom Leib zu halten, das hatte Scipio schnell gelernt. Manch einer würde es Korruption nennen, sicher auch Tolmides, aber er nennte das nur einen kleinen Dienst zu seinen Gunsten. Und außerdem schadete es nicht wenn man sich gut mit den Soldaten Roms stellte.


    Dann jedoch Tolmides zu und wurde rot. Dieser elende.... ein Lupanar! Sicher wollte er ihn dort auch haben, ein Jüngling der das erste mal in sein Lupanar geht, vermutlich am Ende noch ein Stammgast. Aber nein, nicht mit Scipio, zumal es sicher keines der sehr sauberen Lupanare war. Trotz allem war ihm das peinlich.


    "Ein Lu...pa...nar? Nun Centurio, ich dachte unser Tolmides hier hätte eine Taverne, an ein Lupanar habe ich natürlich nicht gedacht."


    Die Soldaten wiederum fingen an zu grinsen als das Wort Lupanar fiel. Auch das war kaum eine Überraschung.

    Mitten in seiner kleinen Rede tauchten ein paar Urbaner auf, angeführt von einem Centurio. Erst nahm in Scipio gar nicht wirklich wahr, wozu auch? An ihm liefen in einer Minute duzende Menschen vorbei, selbst Soldaten waren keine Ausnahme. Nun, ein Centurio schon, die sah man eher selten, aber auch nichts besonderes.


    Doch plötzlich flog eine Münze auf ihn zu und der Centurio machte eine Bemerkung, er hatte wohl Scipio reden gehört. Schnell fing er die Münze, etwas ungeschickt, auf und erkannte dass es sich dabei um einen Denar handelte. Ein Denar war, selbst für einen Centurio, eine Menge Geld. Soweit Scipio wusste verdienten die Soldaten gerade einmal einen Denar pro Woche, vielleicht auch weniger. Er nickte kurz dem Griechen zu, machte zwei Schritte und rief dem Centurio nach


    "Centurio warte! Auch wenn dir meine Worte gefallen haben mögen, so mag ich doch kein Geld dafür haben. Ich mag zwar nicht besonders gekleidet sein, aber ich bin sicher nicht so arm und brauche das Geld."
    Tatsächlich hatte er selbst 2 Sesterzen dabei, aber das musste ja nun niemand wissen. Es war vielleicht sogar gar nicht so schlecht dass er nicht nach jemand aussah der Geld hatte, denn auch 2 Sesterzen konnten Grund genug sein dass man ihn überfiel.


    "Gib deinen Soldaten einen Wein aus. Hier, der Grieche, hat sicher einen guten Wein. Oder er kennt bestimmt jemanden, wo deine Soldaten für einen Denar einen guten Wein bekommen werden."
    Er konnte ja nicht ahnen dass Tolmides ein Lupanar besaß. Er stellte sich auch solche Herren anders vor, vor allem nicht so redegewandt.

    Eines musste man diesem Tolmides lassen. Er hatte den Mut einem Römer ins Gesicht zu sagen dass er nicht unbedingt viel von Rom hielt. Pragmatiker gab es überall, das war sogar Scipio klar in seinen jungen Jahren. Aber Rom mit Persien zu vergleichen? PAH.


    "Nun Tolmides, auch die Barbaren die wir heute sehen sind andere als früher. Und sie sind alle fort, denn Rom hat sie am Ende erobert. Und keines der von dir genannten Imperien kann mit der Größe Roms mithalten. Nicht einmal Alexander hat geschafft was Rom erreichen konnte. Selbst die stolzen Griechen, einst eine blühende Zivlisation voller Wissen, selbst sie verneigen sich nun vor Rom."


    Er konnte sich dabei einen leicht arroganten Ton nicht verkneifen, auch wenn dieser ihm bereits kurz darauf wieder leid tat. Scipio kannte einige griechische Schriften, hatte früh die Ilias und die Odysee von Homer verschlungen. Und auch von den Pyramiden in Ägypten hatte er gehört, den großen Bauwerken dieser alten, nun nicht mehr ganz so glorreichen Zivilisation.


    "Ja Decimus, wie der Praefectus Urbi. Mir wäre auch neu dass es noch eine Gens mit diesem Namen gibt."
    Dabei fiel ihm ein, dass er Serapio bereits schon lange nicht mehr gesehen hatte. Er war wohl sehr in seine Vorbereitungen für die Hochzeit vertieft. Das würde eine Feier werden... er freute sich sehr darauf.

    Dieses Grinsen, dann diese Frage. Grieche, ganz klar. Doch die Frage war nicht eine die man einfach überhören konnte, denn sie forderte regelrecht eine Reaktion heraus, kein Römer konnte solch eine Frage einfach ignorieren.
    "Sprache und Kleidung alleine machen keine Zivilisation aus. Ein Volk, ja das tut es, aber Zivilisation, nein. Schau dich um. DAS ist Zivilisastion. Unsere Bauwerke, unsere Kunst, unsere Überlegenheit."


    Er schaute dabei auf eine kleine Gruppe Soldaten die vorbei ging und lächelte.
    "Schau dir doch nur unsere milites an. Selbst sie haben mehr Kultur, stehen mehr für Zivilisation als jeder germanische Krieger. Jeder dieser Männer ist 10 Germanen wert wenn es in die Schlacht geht."


    Er sah den Soldaten noch kurz nach bis sie in der Menge verschwanden. Dann drehte er sich dem Griechen zu, seine Augen voller Eifer, Zuversicht und Stolz.
    "Ich bin Decimus Scipio. Und wer bist du?"

    Scipio schrag hoch, er war doch etwas tiefer in Gedanken versunken als gedacht. Neben ihm stand plötzlich ein Mann, der auch etwas gesagt hatte. Doch Scipio hatte nur den zweiten Satz verstanden. Nun, der war aber immerhin geeignet ein Gespräch anzufangen. Dass er etwas rot anlief merkte er dabei gar nicht, der Mann schien ihn wohl schon eine Weile beobachtet zu haben. Oder er hatte eine gute Beobachtungsgabe. Oder beides.


    "Ich kenne leider nicht viele Germanen. Aber ja, sie üben eine gewisse Faszination auf mich aus. Ich denke aber schon dass uns einiges von den Barbaren unterscheidet. Alleine schon das Aussehen, die Kleidung, diese Sprache.... Ich zumindest bin froh auf dieser Seite zu stehen. Auch wenn mir manche Sklaven leid tun."


    Er schaute nochmal der jungen Germanin nach, widmete sich dann aber seinem Gesprächspartner. Er war ein gutes Stück älter als Scipio selbst, es konnte aber auch täuschen. Zumindest schien er kein Römer zu sein, Grieche vielleicht oder noch weiter aus dem Osten? Schwer zu sagen, gerade die längere von Rom kontrollierten Provinzen hatten sich bereits so sehr angepasst dass es schwer fiel die genaue Herkunft der Menschen einzuordnen. Erst recht hier in Rom wo alle Völker des Imperiums zusammenkamen.

    Der Mercatus Urbis, mitten am Tag.
    Sollte sich je ein Reisender gefragt haben was wahre Hektik, Chaos und Menschenmassen bedeuten, hier wurde er fündig. Händler priesen lauthals ihre Waren an, dazwischen huschen Sklaven und Boten im Auftrag ihrer Herren herum, hin und wieder eine Patrouille der Stadtwache, da rannte ein herrenloser Hund umher, dort gackerte ein Hahn.
    Und zwischen all diesen Eindrücken schien halb Rom auf den Füßen zu sein, Körper an Körper drängte sich über den ganzen Markt.


    Und am Rand dieser Masse stand der junge Scipio, grinsend, und schaute sich das Treiben an. Niemals käme es ihm in den Sinn in den Strom aus Leibern einzutauchen, er mochte es nicht. Zuviele Menschen, zuviel Gedränge. Aber von außen fand er all das amüsant, es erinnerte ihn an einen Ameisenhaufen den er als Kind mal beobachtet hatte. Nur irgendwie schienen die Ameisen in all dem Chaos eine gewisse Ordnung zu haben, die man hier nur vermissen konnte. Mal vom Gestank abgesehen der hier an manchen Ecken herrschte, vor allem bei den Fisch- und Fleischhändlern konnte man kaum längere Zeit stehen.


    Ich möchte niemals hier einkaufen müssen, außer natürlich ich hätte eine Leibwache um mich die mir den Weg frei macht. Diese ganzen Sklaven müssen einem leid tun, gerade sie werden hin und her geschubst, kaum wahrgenommen. Ich frage mich wieviele hier bereits todgetrampelt wurden.


    Er gang an einer Wand entlang, kaufte sich bei einem Händler ein paar Datteln, lehnte sich gegen die Wand und schaute dem Treiben weiter zu. Die Datteln waren sehr süß, fast schon wie Aprikosen. Er beobachtete einen Sklavenhändler, der in einem Käfig neue Ware zu seinem Stand brachte.


    Arme Schweine, jedes Tier wird besser behandelt als die meisten von euch. Und doch seit ihr notwendig, kein wahrer Römer würde sich seine Hände auf den Feldern oder dem Steinbruch dreckig machen. Zum Glück werden wir nie die Sklaven sein...


    Da entdeckte er zwischen all den elenden Gestalten ein Mädchen, nicht viel jünger als er selbst. Rote Haare, blasse Haut, schmale Lippen. Sicher eine aus Germanien, wild, barbarisch. Scipio interessierten die Barbaren sehr, vor allem die Germanen. Irgendwann würde er sicher selbst einmal dort sein, vielleicht als Soldat. Und schon versank er in Gedanken und vergaß die Zeit...


    Sim-Off:

    Wer mag darf gerne einsteigen... wie ist egal :)

    Hallo,


    ich würde hier gerne einsteigen, habe mich nach langem informieren usw für die Gens Decima entschieden.


    Kurz meine Idee hinter dem Charakter:


    Scipio ist noch nicht ganz vollährig (13) und ist noch ein wenig planlos was sein Leben angeht. Als Kind hatte er alle möglichen Träume, am liebsten wäre er damals wohl ein wortgewandter, kämpfender Senator geworden. Nun muss er sich orientieren.


    Ich möchte die ersten Wochen hier vor allem dazu nutzen den Charakter zu entwickeln, ihm Persönlichkeit zu geben und so den Übergang vom Kind zum Erwachsenen zu gestalten. Ich glaube die Gens Decima bietet hier gute Chancen, da doch offensichtlich sehr viele Familienmitglieder vorhanden sind.