Beiträge von Marcus Decimus Scipio

    Der Bote des Decimers erreichte die Casa, klopfte und gab den Brief ab.




    Senator Purgitius Macer
    Domus Purgitia



    Salve Senator Purgitius,


    da ich bald meine ersten Schritte im cursus honorum beginnen möchte, steht für mich nun das tirocinium fori an. Nach Gesprächen mit Decimus Serapio und Decimus Livianus, bei denen beide dich als erstes nannten, habe ich mich entschlossen dich um einen Termin zu erbitten, solltest du mir diese Chance ermöglichen mein tricinium bei dir zu absolvieren.
    Du kennst sicher meinen Großvater Decimus Meridius, ein Vorbild dem ich gerne folgen würde. Er hat mich viel gelehrt und seine Werte sind auch die Meinen, ich denke also dass ich dich nicht enttäuschen werde.


    Es wäre mir eine Ehre einen Termin von dir zu erhalten.


    Vale bene,


    Marcus Decimus Scipio
    Casa Decima Mercator
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    Lange hatte Scipio gegrübelt wie er den Brief an Purgitius Macer verfassen sollte und bald hatte er bereits die erste Wachstafel verbraucht, auf die er die Entwürfe verfasste. Würde ein einfaches Salve als Start reichen? Er ging nochmal seinen aktuellen Entwurf durch.




    Senator Purgitius Macer
    Domus Purgitia



    Salve Senator Purgitius,


    da ich bald meine ersten Schritte im cursus honorum beginnen möchte, steht für mich nun das tirocinium fori an. Nach Gesprächen mit Decimus Serapio und Decimus Livianus, bei denen beide dich als erstes nannten, habe ich mich entschlossen dich um einen Termin zu erbitten, solltest du mir diese Chance ermöglichen mein tricinium bei dir zu absolvieren.
    Du kennst sicher meinen Großvater Decimus Meridius, ein Vorbild dem ich gerne folgen würde. Er hat mich viel gelehrt und seine Werte sind auch die Meinen, ich denke also dass ich dich nicht enttäuschen werde.


    Es wäre mir eine Ehre einen Termin von dir zu erhalten.


    Vale bene,


    Marcus Decimus Scipio
    Casa Decima Mercator
    [Blockierte Grafik: http://s7.directupload.net/images/130923/uu2w4uyx.png]




    Er war zufrieden, irgendwie. Und wenn er zu lange darauf starren würde hätte er ja doch wieder was geändert. Also schnell einen Sklaven gerufen, der den Botengang übernehmen würde.

    Im Gegensatz zu Primus schaffte es Faustus nicht im Ansatz sich unbemerkt zu nähern. Das lag zum einen an den Custodes, zum anderen daran dass er bereits lautstark einen bekannten begrüßte, und sich kurz danach näherte.
    "Salve Faustus. Ja, sie hat was, ich hab mal darauf geboten, wir liegen vorne. Aktuell liegt das Gebot bei 1000."


    Er zeigte auf den Hühnen Broka, der weiter vorne stand und dort die Gebote abgab.
    "Broka reagiert auf Zeichen von mir, vielleicht bemerkt es niemand wer da gerade bietet. Du kennst ja Broka, oder?" Er war ja nicht zu übersehen, jeder Römer schaute ihn verwundert an. Dann zeigte er auf den Mann, den Faustus eben begrüßt hatte.
    "Wer genau ist das? Ich hab nur Germanicus verstanden, Livianus hatte diese Gens erwähnt als wir über meinen Start in die Karriere gesprochen haben."

    800 war das Gebot der Stunde. Scipio überlegte kurz, gab Broka nicht ein sondern zwei Zeichen und der Hühne legte mit dem Gebot nach. "1000 Sesterzen!" Das wäre doch gelacht wenn er die Sklavin nicht bekommen würde, auch wenn langsam aber sicher der Punkt erreicht wurde wo er nicht mehr viel Spielraum hatte.


    Dann hörte er eine Stimme neben sich, eine bekannte Stimme aber nun auch keine die er direkt jemand zuordnen konnte. Er drehte sich um und da stand Prudentius Primus, mehr oder minder ein Teil der Familie, eher minder wenn es nach Scipio ging.
    "Ach schau an, der feine Herr wagt sich mal unter die einfachen Leute. Na, war dir das Leben in der Casa nicht mehr gut genug? Wobei nein, entschuldige, du hast ja Angst vor Menschen und gehst deswegen nie raus."
    Soviel dazu, er kannte zwar Primus kaum, aber der Prudentier war ihm von Anfang an etwas unsymphathisch, da änderte auch nichts daran dass er Livianus Stiefsohn war.
    "Und nein ich gebe nichts von Großvaters, oder Vaters, Geld aus. Und selbst wenn, dich dürfte es kaum stören, du hast damit ja nichts zu tun."


    Dieser Prudentier, immerhin nur wenig jünger wie Scipio selbst, war schon ein komischer Vogel. Redete kaum, ging selten aus dem Haus, aber nun hier auf dem Markt stehen und große Töne spucken...."Was treibt dich überhaupt hier her?"

    "Ich werde direkt heute Abend ein Schreiben aufsetzen."
    Im Kopf formulierte er bereits erste Sätze, eine manchmal lästige Angewohnheit. Am Ende kam es ja doch anders und er schrieb ganz andere Worte, als er sich bis dahin ersonnen hatte.


    "Gut, sehr gut sogar. Auch wenn ich mich noch an Rom gewöhnen muss, ich hatte es anders in Erinnerung. Aber die Casa selbst bietet mir doch viele Möglichkeiten, alleine die Bibliothek ist wirklich super. Was mir aber fehlt ist es spontan ausreiten zu können...."
    Etwas dass er früher sehr gern gemacht hatte.

    Scipio schaute bereits eine Weile zu, als er Interesse an der jungen Sklavin entwickelte.
    Er schickte Broka vor, sicher war sicher, und lies sein Angebot übermitteln.
    "750 Sesterzen!"


    Dann schaute er sich um, anscheinend gab es ein paar Mitbieter, darunter auch ein Centurio den er bereits kannte. Mal sehen wie sich das Gebot entwickeln würde, Marcus hatte sich bereits einen Betrag ausgedacht bis zu dem er bereit war mitzubieten.

    "Nun, Mutter war auch sehr harsch zu den Sklaven, und manchmal auch zu mir. Ich glaube sie hat nach Vaters Tot geglaubt auch seine Rolle übernehmen zu müssen und diese etwas, nunja, missinterpretiert." Wenn man das so nennen konnte. Seine Mutter wurde von einem Tag auf den anderen zu einer neuen Person, einer die Scipio nie sehr mochte. Dabei war sie vorher so warmherzig, nett....


    Opfern, einfach? Dann würde er es bald mal selbst versuchen, bald... also in einer oder zwei Wochen oder so. Ihm war Unwohl dabei, denn wenn er etwas schrecklich falsch machen würde, am Ende würde vielleicht die Götter nicht nur ihn bestrafen?
    "Ich werde es versuchen, vielleicht sollte ich vorher nochmal gründlichen studieren wie ich das am Besten angehe."


    Dann began Faustus endlich auf das Thema einzugehen welches Scipio so brennend interessierte, nur um dann doch abzuschweifen. Natürlich war klar dass man am Ende versucht hatte alles zu vertuschen, jeden in gutem Licht stehen zu lassen. Am Ende wurde es ein Rat zum Thema vertrauen.
    "Vertrauen ist etwas seltenes, ich denk es gibt nur wenige Personen innerhalb eines Lebens denen man wirklich vertrauen kann. Zeitweise sicher, wie du sagtest, dem ein oder anderen solange beide einen Nutzen davon haben. Aber man sollte jederzeit bereit sein ein Messer im Rücken zu haben."

    "Dann erwähne ich euch nicht, aber Großvater schon. Ich denke auch dass Macer genau weiß dass ihr mir einen Rat gegeben habt, dazu ist Familie ja auch da." Unter anderem, denn für manche war Familie mehr als das, für andere nur ein Mittel an Geld und Macht zu gelangen. Nicht dass Scipio dem Geld oder der Macht abgetan wäre, aber für ihn war das entscheidende im Namen seiner Familie seiner Spuren im Reich zu hinterlassen. Nachfolgende Generationen sollten ebenso zu ihm Aufsehen wie manche auf seinen Großvater, oder Livianus, oder bald auch auf Serapio.

    Das klang doch sehr gut und, viel wichtiger, sehr zuversichtlich. Sollte der Senator die Zeit aufbringen können würde er vermutlich nicht unbedingt abgeneigt sein den Enkelsohn eines alten Kameraden, und wie es sich anhörte auch Freundes, um sich zu haben.


    "Das klingt sehr gut und stimmt mich zuversichtlich. Denkst du ich sollte auch erwähnen dass sowohl Serpaio als auch du selbst ihn mir empfohlen habt? Eine Erklärung dass ich der Enkelsohn von Meridius bin schadet ja sicher nicht, so kann er mich schon etwas einschätzen. Und Großvater würde es sicher auch mehr als gutheißen schätze ich."


    Der junge Decimer hatte dieses besondere Funkeln in den Augen welches von Vorfreude, Tatendrang und Ehrgeiz zeugte.

    Mal wieder hatte sich Marcus mit ein paar Kleinigkeiten zu Essen auf sein Zimmer verkrochen, saß an seinem Arbeitstisch, das Essen zu seiner linken, etwas Wasser mit Wein auf seiner rechten Seite. Mittag lag ein eine Abschrift die er studierte, Aufzeichnungen über Debatten im Senat, berühmte Reden, solche Dinge. Die meisten wären darüber sicherlich eingeschlafen, denn der eigentliche Inhalt der Schriften war wirklich ermüdend. Aber darum ging es Scipio auch nicht, ihn interessierte einzig die Art und Weise wie die Argumente dagebracht wurden, wie die Rede aufgebaut war.


    Eigentlich hoffte er bei all den ausgezeichneten Rednern eine Art Muster zu erkennen, etwas dass er sich aneignen konnte. Aber noch fand er so etwas nicht, die einzige Auffälligkeit war bei allen, dass man sehr auf Emotionen setzte, auch nicht vor bildlichen Beispielen schreckte und auch gelegentlich auf das Wohlwollen(oder eben nicht) der Götter verwies. Immer versuchte man die Zuhörer mitzunehmen, ihre Herzen für den Redner zu öffnen, manchmal war das mit viel Pathos verbunden.


    Sein Kopf sank nach unten und Scipio seufzte. Es war eine harte Aufgabe, aber er wusste ja auch sonst nie was er Abends tun sollte, also studierte er alle möglichen Schriften die er bekommen konnte und die ihm wichtig genug erschienen. Für ihn war das Leben eben auch ein ewiger Lernprozess, aber die heutige Aufgabe schien ihm besonders schwierig und ermüdend zu sein.

    Marcus lauschte geduldig, also Macer... Aber wie, wie ging man so etwas an? Und Macer kannte seinen Großvater? Nun das wäre doch mal was, vielleicht erfuhr er auch ein paar Geschichten über ihn die er nicht bereits kannte. Und was gab es schöneres für einen Enkel als Dinge über den eigenen Großvater zu erfahren die er selbst nie erzählen würde?


    "Und wie stelle ich das am Besten an? Ich kann ja nicht einfach bei einem Senator anklopfen und sagen 'Hallo hier bin ich'. Wäre ein vorhergehender Brief denn der richtige Weg? Im Übrigen finde ich es interessant dass er Großvater kennt. Vielleicht erfahre ich dann ja ein paar neue Dinge über ihn."


    Er grinste über das ganze Gesicht.

    Und da fiel es dem jungen Decimer wieder ein. Er hatte erst vor wenigen Tagen mit Serapio gesprochen, auch über das Tirocinium... nun wurde es peinlich.


    "Ohje... Livianus ich bin vergesslich." Er kicherte los. "Ich habe mich erst vor wenigen Tagen mit Serapio unterhalten, auch er sprach mich auf das Tirocinium an. Es fiel mir gerade ein, da auch er Purgitius Macer, wie du als erstes, und danach Iulius Dives ansprach. Ihr scheint beide sehr viel von Macer zu halten wie es mir scheint. Von Dives habe ich erst gestern eine Rede gehört, beim Trauerzug seiner Tochter. Ein ausgezeichneter Redner, auch wenn ich nun den Inhalt der Rede wenig beurteilen konnte da ich die Hintergründe nicht kenne."


    Er fing sein Lachen wieder und wurde normal. Peinlich war es ihm trotzdem, er hätte das Gespräch so abkürzen können und nun stand er da wie ein kleiner Bube. Hoffentlich nahm ihm das Livianus nicht übel, aber es war schon erstaunlich dass sowohl er und Serapio Macer zuerst nannten.


    "Du sagtest DIE Senatoren aus der Gens Germanica. Welche genau hast du da im Sinn? Ob der Pontifex so das Richtige ist, ich weiß nicht. Da ich davon ausgehe dass ich während meines Tirociniums vor allem mit den Aufgaben zu tun haben werde die auch der Senator begleitet, wäre ein Pontifex vielleicht nicht die beste Wahl. Ich bin nicht sehr gottesfürchtig, lag wohl an Mutter denke ich. Der arme Flavius Gracchus müsste sehr viel Geduld bei mir aufbringen."
    Und das war untertrieben. Scipio hatte noch nie alleine ein Opfer dargebracht, ja seine Mutter hatte vielleicht 5mal geopfert seit er denken konnte. Das würde kein gutes Bild auf ihn oder seine Familie werfen.


    "Serapio hat mir kurz den Werdegang von Purgitius Macer beschrieben, kennst du ihn vom Militär? Er scheint mir ein sehr weit gereister, erfahrener Senator zu sein. Aber ich glaube das trifft auf viele der Senatoren zu, zumindest der Älteren."

    Hach ja.. Ohne Camelia hätte er die Skulptur vielleicht niemals entdeckt. Frauen hatten für siowas einfach einen besseren Blick, er erspähte immer nur prachtvolle Tierskulpturen oder Abbildungen von Kämpfern, Gladiatoren oder Göttern. Das hier war etwas total anderes, zwei Liebende...


    Dazu fein modelliert, gutes Material, passende Größe, alles in allem war Scipio sehr zufrieden mit dieser Arbeit.
    "Ja, ich finde das wäre sehr passend. Fehlt aber noch das passende Bild dazu, findest du nicht? Vielleicht könnte man ja ein Bild wählen dass eine Art Hintergrund für die Skulptur bildet. Ich weiß aber nicht ob wir so etwas finden werden, was meinst du?"

    Scipio war mit Valentina und Serapio gekommen, auch wenn er weder die Verstorbene kannte, noch mehr über ihren Vater wusste als den Namen und dass er Senator war. Mit ruhiger Miene verfolgte er was passierte und lauschte den Worten von Iulius Dives. Auch wenn der Inhalt ihm nur wenig sagte, er hatte ja nichts von diesen Verleumdungen gehört, so wirkte seine Rede sehr positiv auf ihn. Auch wenn er die Hintergründe nicht kannte, so war er sich sicher dass Iulia Torquata nichts unrechtes getan hatte, sondern hier ein Opfer unglücklicher Umstände wurde.


    Intrigen waren immer noch das große Gift, welches diese Stadt in seinem Griff hatte. Beschuldigungen, böse Worte, so etwas hörte man jeden Tag an jeder Ecke. Nicht nur bei den Patriziern oder Plebejern, selbst das freie Volk und die Sklaven diffamierten sich untereinander. Es war eine Gemeinsamkeit aller Menschen, man könnte dem anderen einfach nichts. Da kamen Scipio die Worte seines Großvaters in den Sinn, lange verblasste Erinnerungen seiner Kindheit.


    "Merke dir etwas Marcus: Alle Menschen sind neidisch, niemand wird dir auch nur den Schmutz unter deinen Fingernägeln gönnen wenn du auch nur einen kleinen Erfolg hast. Wenn du es also zu etwas bringen willst brauchst du vor allem zwei Dinge: Eine zähe Haut und einen wortgewandten Mund um das Volk mit deinen Worten von dir zu überzeugen."


    Beides traf auf Iulius Dives zu. Er war nicht umsonst Senator geworden, denn seine Worte konnten die Herzen der Zuhörer ergreifen. Ein Blick in das anwesende Volk war dafür Bestätigung genug.

    "Natürlich werde ich mich nicht ausruhen. Ich weiß ja selbst dass ich viel viel arbeiten und lernen muss und nicht einfach von heute auf morgen alle beeindrucken werde. Und auch das Training mit Broka dient nur dazu, dass ich wenigstens etwas mit dem Schwert umgehen kann. Das intensive lange Training der Milites kann ich natürlich nicht einfach mal eben so lernen. Aber vielleicht kommt das ja, wenn die Zeit reif ist."


    Er merkte dann, dass sein Tempo etwas zu schnell für Serapio war, er etwas zu sehr nach vorne preschen wollte. Der Nachteil der Jugend, unbedacht loslaufen und dann erst merken wo die Fallen waren. Wie gut dass er sich mit Serapio und Livianus einen Rat holen konnte, das war Gold wert.


    "Ja, auf den Rhetor haben Mutter und Vater großen Wert gelegt. Ich denke auch dass ich schon einigermaßen gut mit meinen Worten umgehen kann, aber ich werde deinen Rat befolgen. Es gibt sicher verschiedene Arten gut zu sprechen, also sollte ich meinen kleinen Horizont erweitern wo ich es nur kann."
    Beide Namen sagten ihm nun gar nichts. Aber das wollte er mal nicht erwähnen, er würde das schon irgendwie heraus bekommen wer die beiden waren. Den Kaiser kannte er natürlich.


    Das Tirocinium.... nein natürlich hatte Mutter da nichts vorbereitet...
    "Mutter war mehr damit beschäftigt die Sklaven auszupeitschen und neue Kleider, Statuen und Bilder zu kaufen. Ich wollte mir noch von Livianus einen Rat einholen und wenn ich daran denke ihn darauf ansprechen. Senator Purgitius Macer kenne ich und habe bereits ein paar Dinge von ihm gehört. Ich werde mal sehen was dein Vater sagt und dann entscheiden."
    Er machte eine kurze Denkpause. War es denn schlau gerade Macer zu fragen? Es würde sicher sehr viel um militärische Fragen gehen, dafür war er ja bekannt. Dann sank sein Blick nach unten, er lief etwas rot an.


    "Opfern? Ich muss gestehen, dass ich so etwas noch nie alleine getan habe. Und Mutter tat es auch nur selten, sie kann man nicht gerade als gottesfürchtig bezeichnen. Aber man macht alles ein erstes Mal, ich werde mich mal informieren was man Mercurius am Besten opfern sollte und dann alles in die Wege leiten." Was natürlich besonders ins Gewicht fiel, denn ohne das Wohwollen der Götter würde er es nicht weit bringen, das stand fest.

    Scipio hörte geduldig zu. Es war schon etwas anderes mit irgendwem zu reden, oder eben mit Livianus, der all das was Scipio vor sich hatte schon hinter sich gebracht hatte. Für Scipio war er ebenso ein gutes Vorbild wie Serapio auch.


    "Das Tirocinium hatte ich ja total vergessen.... Natürlich, darüber muss ich mir unbedingt Gedanken machen, denn dazu ist es ja bereits an der Zeit." Er hielt kurz inne und ging in seinem Kopf die Senatoren durch die er namentlich kannte, es waren eher wenige. Aber wer davon geeignet wäre, hm... schwierig.
    "Wüsstest du denn einen, oder gar mehrere, Senatoren welche mir da eine Chance geben würden und vor allem auch eine große Hilfe wären? Du kennst sie sicher sehr viel besser als ich."


    Er hielt kurz inne und fing an zu lachen.
    "Eigentlich fast schade dass so etwas nicht auch beim praefectus urbi ginge. Dann hätte ich ein Tirocinium Fori welches den ganzen Tag andauert und schon mit dem Aufstehen beginnt..."

    Scipio hörte zu, nickte nur kurz nach dem ersten Satz. Man würde ja noch darauf zurückkommen, also würde er sich solange gedulden. Damit hatte er ja keine Probleme, er war es gewohnt.
    Serapios Ausführungen waren nicht nur informativ, sondern auch hilfreich. Wie Scipio es sich schon dachte legte Serapio alle Möglichkeiten und knappen, aber durchaus informativen und genauen, Worten dar und machte deutlich welche Vor- und Nachteile sie mit sich brachten. Etwas überraschend machte er aber auch einen Vorschlag was er für den richtigen Weg halten würde.


    "Um wieviel kann ich denn diesen Pflichtteil verlängern? Denn ich möchte ja auch über das Leben der Soldaten soviel lernen wie es mir möglich ist, immerhin sind es die Legionen die Roms Existenz sichern. Ich habe noch von keinem Senator gehört, zumindest seit den Zeiten Julius Caesars und Magnus Pompeius, der sein Schwert zückte. Und ich hoffe auch etwas, dass der Ruf der unserer Familie vorraus geht auch hier bewirkt dass ich nicht nur in der Schreibstube lande. Zur Not muss ich mich eben beweisen, ich trainiere ja bereits mit Broka den Schwertkampf." Ob Serapio dies nun gutheißen würde wusste er nicht, aber er fand es konnte nicht schaden. Legat, Senat... das klang sehr gut, auch wenn es ein langer, langer Weg bis dahin sein würde.


    "Ich danke dir für deine ehrlichen Worte und den Rat. Ich denke ich werde ihn befolgen, denn wenn du Recht hast was den Imperator betrifft, dann sollte ich die Chance nutzen dass wir auch im Senat vertreten sind. Für den Nachwuchs an Soldaten musst dann eben du sorgen." Er konnte sich ein freches Grinsen nicht vermeiden, aber immerhin hätten seine Söhne die besten Anlagen für eine große Karriere.


    "Um an den Anfang zurück zu kommen. Ja ich möchte wissen was los war, sogar sehr. Mir ist auch bewusst dass sicher viele, wenn nicht fast alle, Gens in Rom etwas getan haben dass man als Schande bezeichnen kann. Aber die Wahrheit kann nicht ewig verschwiegen werden, und man muss auch vergeben können. Was Geschehen ist ist geschehen, aber es kommen neue Generationen die damit nichts zu tun hatten. Und es sollte unsere Pflicht sein es dann aufzuarbeiten."
    Das klang sehr poetisch, vielleicht sogar etwas zu optimistisch, träumerisch. Aber so dachte er eben...
    "Und außerdem würde ich gerne wissen welchen Personen ich vertrauen und welche ich meiden soll. Und da ich in solchen Dingen ein Grünschnabel bin nutze ich gerne die Gelegenheit mir von jemandem Informationen geben zu lassen der sie aus erster Hand hat. Und ich wette es gibt kaum jemanden der hier besser wäre als du."

    Darauf hatte sich Scipio schon lange gefreut, er hatte endlich Gelegenheit dazu in die Therme zu gehen. Und dazu noch in eine der größten Roms. Alleine der Umkleidebereich war größer als manche Therme die er früher betreten hatte. Und so eine Therme war ja nicht einfach ein Ort der Entspannung, hier wurden viele Geschäfte gemacht, Kontakte geknüpft und ausgebaut. Und man munkelt dass so manche Intrige hier geschmiedet wurde.


    Er betrat das Tepidarium, es war angenehm war, genau richtig temperiert. Er wollte sich hier eine Massage gönnen. Aber zuerst wusch er sich ausgiebig, bevor er sich eine freie Liege suchte und sich dort einem der Sklaven annahm.
    "Eine Massage, aberbitte nicht zu hart."
    Er legte sich hin und der Sklave began mit seinem wohltuenden Werk.


    Im Anschluss ging es, welch Überraschung, ins Caldarium. Er suchte sich einen freien Platz, nicht zu beengt denn es war viel los, und genoss die warme Luft um sich herum. Er schloss die Augen und atmete tief ein.


    Sim-Off:

    Wer mag darf sich gerne beteiligen