Beiträge von Marcus Decimus Scipio

    Das Haus des Tribun war recht schlicht eingerichtet, aber trotz allem hatte es seinen ganz eigenen Charme. Es war vor allem nicht gerade klein und wirkte durch die Einrichtung vermutlich noch größer als es ohnehin schon war. Auch Avianus war bereits anwesend, so dass Scipio erst gar nicht warten musste.
    "Salve Tribun, oder ist dir Iunius lieber?" Jeder mochte das ja anders, manch ein Militär legte auch im privaten Umfeld gewisse Werte auf den richtigen Rang. "Ja mir geht es gut, ich bin sehr geschäftig aber mir geht es gut. Ich kann nicht klagen, hoffe mal bei dir und deiner Familie sieht es auch gut aus." Er folgte Avianus in das Tablinum, welches sich dem Stil des Atriums direkt anschloss.


    "Nun, untätig zu sein gehört auch nicht zu meinen Stärken. Ich brauche die Arbeit und ich muss auch zugeben dass ich mich immer wieder ordentlich damit belade. Tirocinium bei einem der angesehensten Senatoren Roms, ein eigenes Geschäft auf dem Markt und dazu die Planungen, weswegen ich ja hier bin. Langeweile ist also ein Fremdwort für mich." Und er wollte es auch nicht ändern, seine Arbeit machte ihm Spaß, er lernte immer wieder neue Menschen kennen und fühlte sich mit jedem Tag besser auf seine Karriere vorbereitet. Außerdem war in der Casa Decima gerade nur sehr wenig los, also machte es auch durchaus Sinn sich den Tag außerhalb der eigenen Wände zu verplanen.


    Die Spiele, ja... aktuelle Ereignisse hatten das ganze durchaus etwas komplizierter gemacht als es bisher der Fall war. "Nun, sie liefen gut würde ich sagen. Jedoch hat sich etwas ergeben, das vielleicht doch einiges über den Haufen werden wird. Wie du weißt sind die Ludi Romani die Spiele der Aedilen, als Senator Purigitus und ich uns auf den Termin für das Wagenrennen geeinigt haben war uns nicht bewusst, dass es eine Bewerbung um das Aedilsamt geben würde. Nun kandidiert aber Senator Iulius und soweit ich gehört habe gibt es noch einen weiteren Kandidaten." Er nahm einen Schluck zu trinken, seine Kehle wurde von den vielen Worten trocken, außerdem war es auch nicht gerade einfach.
    "Ich werde mich hier wohl mit beiden Kandidaten auseinandersetzen müssen, bin aber guter Dinge dass sie meiner Idee des Wettkampfes nicht abgeneigt sein werden. Immerhin wäre es doch sicher ein Vorteil wenn sie bereits auf eine Planung zurückgreifen könnten, es spart ihnen einige Arbeit im Wahlkampf." Oder sie würden sich brüskiert fühlen, das wusste man natürlich nicht. Und mit Macer hatte Scipio auch noch nicht darüber geredet, die Neuigkeiten hatten ihn ja selbst gerade erst erreicht.
    "Wie dem auch sei, ich gehe heute davon aus dass es die Wettkämpfe geben wird, die Wagenrennen werden ja auf jeden Fall stattfinden."

    Das Warten machte ihn unruhig, war am Ende niemand hier? Nein, endlich wurde die Tür geöffnet und der Ianitor stand vor ihm. "Salve. Ich habe eine Einladung von Iunius Avianus, mein Name ist Decimus Scipio." Er hatte die Einladung nicht mitgebracht, denn er rechnete natürlich nicht damit dass es Probleme geben würde, es war ja ein Privathaus und nicht gerade der Kaiser den er hier besuchen wollte.

    Käse, Schinken, Haare... fehlte eigentlich nur noch ein Ausrufer mit einem Angebot für ein Lupanar bei dem Gedanken musste Scipio lachen, kein kurzes Lachen sondern ein langes Lachen, hörbar und auch gut sichtbar.


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    Broka


    "Hmm....Warum lachst du? So ein kostenloser Haarschnitt ist doch sicher für viele eine gute Sache, und die anderen Annehmlichkeiten waren doch auch lecker." Broka verstand nicht warum Scipio lachen musste, in manchen Dingen war er einfach weiterhin etwas unbeholfen und Barbar durch und durch. Aber ihm mundete das kostenlose Essen und er hatte sich gefreut als sein Herr sich dazu entschlossen hatte etwas von dem Schinken auch für die Casa zu kaufen.


    "Naja, es fehlt noch ein Lupanar, dann wären die Bürger definitiv glücklich. Aber dir ist schon bewusst dass es nicht die Bürger sind die den Iulier zum Aedil machen werden? Es sind am Ende die Senatoren, das alles hier dient also mehr dazu das Volk auf seine Seite zu ziehen und damit Druck auf den Senat auszuüben. Aber es ist gute Tradition, eines Tages werde ich auch so einen Aufwand betreiben müssen." Aber bis dahin verging noch einige Zeit und er würde diese auch brauchen, denn so ein Wahlkampf war alles außer günstig, im Gegenteil. Die Summen die der Senator hier ausgab waren immens, ein vielfaches von dessen was Scipio besaß, selbst wenn man den Betrieb mit einrechnete.


    "Achso... ich verstehe euch Römer manchmal nicht, warum macht er dann so etwas nicht für den Senat, das wäre doch sicher effektiver."
    "Nun, zum einen ist es nicht Rechtens. Man würde den Senatoren Bestechung vorwerfen, das käme so gar nicht gut an. Zum anderen ist es wie gesagt einfach Tradition, ebenso wie die Spiele für das Volk. Man würde nie jemanden als Aedil wählen wenn er den Aufwand nicht betreiben würde."
    "Was ein Aufwand, bei uns hätte man das einfache gehandhabt, da ging es auch ohne Wahl. Ein fairer Zweikampf regelt doch vieles einfach schneller und ehrlicher." Nun musste Marcus wieder lachen, denn in seinem Kopf bildeten sich wirklich sonderbare Bilder. "Kannst du dir einen Senator im Zweikampf vorstellen? Also ich nicht aber ich glaube das wäre dem Volk sogar der Eintritt wert."

    Scipio schlenderte über die Rostra, es war Wahlkampf und der Iulier hatte wirklich keine Mühen gescheut das Volk auf seine Seite zu ziehen. Er nahm sich etwas Käse, natürlich schmeckte er vollzüglich, und auch Broka griff zu. Er schaute sich um ob vielleicht sein Orator-Bruder Rufinus anwesend war, konnte ihn aber nicht erkennen, es war einfach zuviel los auf der Rostra.
    Als er hörte wie sein Käse angepriesen wurde und welch netten Worte gewählt wurden freute sich der Decimer. Also hatte der Iulier durchaus ein Gespür dafür wie man sich bedanken konnte, er würde ihm das hoch anrechnen. Dann musste er lachen, denn offensichtlich hatte Rufinus auch noch weitere Oratoren bedacht und so machte man hier aus einem Wahlkampf auch eine kleine Werbeveranstaltung für das ein oder andere gute Produkt. Also ging er mal direkt zum Schinken, nahm sich auch davon etwas und beschloss sehr schnell davon einen kleinen Vorrat für die Casa Decima zu kaufen, denn auch der Schinken war von einer hervorragenden Qualität.
    Er beschloss mit Broka etwas zu verweilen, vielleicht traf er ja den ein oder anderen wichtigen Mann.

    Nach der freundlichen Einladung von Avianus war es natürlich logisch, dass Scipio dieser Einladung nachkommen würde. Also machte er sich zusammen mit Broka auf den Weg, die Casa Iunia war ja nicht weit entfernt gewesen.
    Er klopfte an der Tür und wartete darauf dass jemand öffnete.

    Etwas verwirrt schaute ihn Scipio an, hatte er eben etwa gesagt für 375sz das Stück?

    Sim-Off:

    Mea culpa, korrigiert :D


    Scipio ergriff seine Hand und nickte freundlich. "Ich habe zu Danken, gute Geschäfte mache ich doch immer gerne. Und ich hoffe doch auf weitere lukrative Treffen."

    Scipio nickte zufrieden. "Gut, dann liefere ich der Societas nächste Woche 500 Laiber." Er hatte gerade irgendwie leicht den Überblick verloren, um ihn herum war gerade etwas gewusel, warum wusste er nicht genau.
    "Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"


    Sim-Off:

    Angebot in der WiSim steht

    Die Idee, die Plautus wohl aus seinen Worten entwickelte, und die er ja selbst mit diesen Worte so dachte, gefiel dem Decimer natürlich sehr. Er prostet Plautus zu.. "Eine gute Idee, eine sehr gute. Wie man es nennt, ist eigentlich zweitrangig, es geht ja immer darum was man daraus macht. Und ich finde dass wir hier eine schöne kleine Runde abgeben, unter den Augen der Augusta und des Ceasar, denen ich beiden noch einmal meinen Dank aussprechen möchte für diese Gelegenheit und die Aufwände die dafür betrieben wurden."
    Wäre jetzt ein kleiner Trinkspruch angebracht? Irgendwie ja schon, oder? Machte man das nicht früher oder später so? "Ein Hoch auf unseren Kaiser, seine Frau und seinen Sohn, mögen sie lange leben und unser Imperium zu aller Wohle leiten und führen."

    Ihm war dieser Umstand schon bewusst, aber leider wuchsen richtig talentierte Fahrer auch nicht auf den Bäumen oder standen einfach plötzlich vor der Tür. "Nun, jede Dominanz geht einmal zu Ende, auch die der Roten. Und dann wird es einen neuen Lenker geben der etwas dominierender ist. So ist eben der Lauf der Dinge und ich bin hier zuversichtlich dass die Aurata ein Wort mitreden kann." Was er ja nach kürzlichen Testrennen auch sein konnte. Wobei er natürlich auch nicht wusste wieviel seines Könnens der Lenker der Russata wirklich am Ende gezeigt hatte, aber man musste einfach davon ausgehen dass er alles abgerufen hatte. "Ja Tolimedes war unter den Fahrern schon eine gewisse Besonderheit, das muss man schon sagen. Und nur weil ich den Goldenen angehöre bedeutet es ja nicht, dass ich andere Fahrer nicht ebenfalls gut finde. Aber ich muss auch sagen dass mir seine Allüren manchmal wirklich überdrüssig waren." Insofern er davon etwas auf dem Landgut mitbekam, wie er die Leute kannte wurde da auch etwas übertrieben und auch immer nur die Spitze des Eisberges wiedergegeben.


    Was das Vertrauen anging hatte Scipio eine einfache Auffassung. "Ich bin ein Mann des Wortes, wie es sicher alle Oratoren sind. Bei mir zählt eine Abmachung genauso wie ein Handschlag, beides gilt für mich wie ein schriftlicher Vertrag. Und ich halte mich an meine Verträge." Nicht dass er bisher sehr viele zu erfüllen hatte...

    Grün? Die Praesina trug das Grün, aber dieser einst sehr gute Rennstall hatte schon sei einem Jahrzehnt keine Rennen mehr gewonnen. "Dann muss dein Patron ja froh sein, als Anhänger der Praesina hätte ja schon lange nichts mehr zu Lachen gehabt." Nicht dass es der Veneta in den letzten Jahren besser ergangen war, aber alle mussten sich unter einer Roten Dominanz beugen, ein Fakt den Scipio zu brechen gedachte. "Welcher Factio bist du denn geneigt?" Das war ja nicht unbedingt unwichtig, immerhin konnte es ja eine andere sein als die seines Patron, Macer war ja auch ein Anhänger der Roten und nicht der Goldenen.


    Aber zurück zum Geschäft, man musste ja auch sein Brot verdienen, und wenn es gut lief die Datteln, Oliven und das Fleisch dazu. "Ich kann kommende Woche alles auf einmal liefern, natürlich gut verpackt so dass es sich noch eine Weile halten wird. Natürlich muss auch erst mit Lieferung gezahlt werden, einem Senator oder vielmehr wohl dir kann ich ja vertrauen."

    Zweideutige Worte, die aber nur einen Schluss zulassen und Scipio war auch nicht sonderlich überrascht. Senator Iulius hatte bereits eine gute Karriere hinter sich, es war nur logisch einen weiteren Schritt zu gehen, zumal Rufinus ja bereits bei der Cena entsprechende Andeutungen gemacht hatte. "Welche Intentionen den Patron haben mag, ich kann nur gut von ihm sprechen, auch wenn ich ihn nicht kenne. Aber seine Arbeit im Senat ist mir bekannt, auch einige seine weiteren Tätigkeit. Einzig ein Makel hat er, dein Patron, eines über das ich leider schmerzlich hinwegsehen werde." Er nahm sich ein Stück des Käses, tunkte es in Garum und aß es erstmal auf. Ja, der Käse hatte wirklich immer eine herausragende Qualität zu bieten.
    "Er gehört leider der falschen Factio an, er trägt nicht die richtige Farbe. Eigentlich trägt er sogar die absolut falsche Farbe." Die Aurata war dann doch alles, aber zum Glück hatten Wagenrennen und Politik nur selten miteinander zu tun, es wurde höchstens bei den Rennen etwas Politik gemacht, aber das wurde in Rom doch eigentlich an jeder Ecke.


    "Nein, den Käse lassen nicht einmal wir verkommen, was nicht verkauft wird wandert an Bettler und das Waisenhaus um die Ecke. Wieviel wolltest du haben? 500 hab ich das richtig gehört? Puuh das ist eine Menge, in einer Woche könnten wir das aber liefern denke ich." Ein prüfender Blick zu Marius, der nickte bestätigend. 500 Laiber bedeuteten aber auch dass sie ansonsten fast keine Ware mehr haben würden. "Wie schnell brauch die Societas die Laiber denn?" Wenn man Zeit gewinnen würde konnte man auch den täglichen Verkauf noch auf einem guten Niveau halten und die Kunden nicht verlieren, was ja nicht unwichtig war.

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    Marius


    Der junge Sklave war noch mit Fingern und allen Möglichkeiten dabei zu rechnen wieviel er nun bezahlen würde und wieviel am Ende die Einnahmen waren. Was danach folgte nahm er gar nicht mehr so richtig war, sein Kopf rauchte. Er konnte war rechnen, aber nicht gut und auch nur ein Wenig. Aber das hier war ja... nein das konnte er unmöglich ausrechnen.
    Zum Glück tauchte hinter dem Mann der Dominus auf.


    Scipio schlenderte über den Markt, als er vor seinem Stand mehrere Männer sah. Er näherte sich die Gruppe und erkannte dabei Rufinus. "Salve Orator. Willst du meinen armen Sklaven von deiner Redenskunst überzeugen, oder welche Art von Vortrag hälst du gerade." Er reichte ihm freundlich die Hand und umarmte ihn zur Begrüßung.
    "Schön dass du den Weg zu meinem Stand gefunden hast. Was treibt dich hier her, ich habe gerade ein paar Wortfetzen vernommen. Dein Patron will die Wirtschaft fördern? Und ich hoffe mal damit ist auch gemeint er möchte etwas Geld an meinem Stand hinterlassen." Marcus lächelte. "Und ich halte immer etwas davon, wenn ich einen guten Gewinn machen kann."


    Marius hatte in der Zeit tatsächlich eine Zahl berechnet, auch wenn er sich nicht sicher war ob das nun richtig war. "Also 375 Sesterzen für 500 Stück, mit Lieferung in die Societas und einem guten Wort für deinen Patron, richtig?" Dabei schaute er Scipio fragend an, der wiederrum überrascht zu Rufinus schaute.
    "Aha, ich wusste doch ein gutes Geschäft erwartet mich. Also lass mich raten, dein Patron beginnt mit dem Wahlkampf und hofft dabei auch auf etwas gute Worte der Marktleute?"

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    Marius


    Zufrieden schaute Marius dem Kunden zu, dem der Käse offensichtlich sehr mundete. So etwas machte ihn immer stolz, immerhin hatte er den Käse hergestellt, naja zusammen mit seinen Eltern. Aber er übernahm immer mehr der Aufgaben alleine, daher fühlte es sich auch immer mehr wie sein Käse an.
    "Der Besitzer der Lana de Decima ist Decimus Scipio. Nehmt euch ruhig soviel wie aufgeschnitten ist, dafür ist er ja da." Er konnte mit dem Aufschnitt danach eh nichts mehr anfangen, bei diesem Wetter musste er schnell gegessen werden, sonst wurde er schlecht.
    "Der Stückpreis liegt bei 3 As Herr." *


    Sim-Off:

    0,7sz in der WiSim, aber sowas gab es ja damals eigtl nicht

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    Marius


    Ein Mann näherte sich, offensichtlich in Begleitung einiger Custodes, damit also nicht gerade unvermögend und als Kunde somit wichtig. Marius war glücklich, heute war eher ein schlechter Tag, viele hatte das Wetter vertrieben, andere gingen recht teilnahmslos an allen Ständen vorbei, nur die Götter wussten warum sie dann überhaupt hier waren. Dieser Herr allerdings lief direkt auf den Stand zu.
    "Salve Herr." antwortete er auf die Begrüßung. "Schön dass ihr unseren Stand besucht. Kann ich euch etwas Käse zur Probe anbieten, vielleicht auch einen Schluck Molke als Stärkung? Oder möchtet ihr euch die Proben der aktuellen Wolle anschauen?" Ein Opferlamm war gerade keines da, er hatte am Tag zuvor alle verkauft.
    Er stellte ein Schälchen hin mit einigen Stücken des Käses, daneben die kleinere Schale mit etwas Garum und ein paar Oliven.

    Lächelnd schaute Scipio dem ungleichen Paar nach. "Eigentlich schade..." Marius schaute ihn verwundert an. "Was denn?"
    Scipio legte den Arm auf seine Schulter "Ich war bei der Versteigerung dabei, war sogar bereit für sie gutes Geld hinzulegen. Aber die Gebote liefen doch aus dem Ruder... dabei hätte sie eine wundervolle Sklavin abgegeben mit diesem Temprament, der Ausstrahlung und ihrer Schönheit." Marius nickte. "Ja, das stimmt. Du hättest mir sie dann als Hilfe herschicken können." Die letzten Worte gingen in einem Lachen fast unter, Scipio schlug ihm freundschaftlich und sanft auf die Schulter. "Das hättest du wohl gerne... los lass uns mal schauen ob wir weitere Kunden finden."

    "Nein.. dein Großvater war sicher alles andere als ein niemand, daher weiß ich dass du es kennst wenn die Fußstapfen der Vorfahren doch etwas größer ausfallen." Und eigentlich versuchte die Jugend ja immer die Vorfahren zu übertreffen. Doch für Rufinus und Scipio war dies ein schwieriges unterfangen, das war aber beiden sicherlich klar.
    "Ich gebe deinen Argumenten voll und ganz Recht, das Klientelwesen ist urrömisch und genießt meine Achtung. Ich persönlich empfinde es nur anders. Wenn man zu früh in dem Geflecht verankert ist, dann ist man doch auch in seiner Meinungsbildung auf das verankert was einem das Umfeld vermittelt." Er musste mal ein Schluck trinken, seine Kehle wurde trocken. Aber das Gespräch fand er durchaus anregend, es machte Spaß wenn zwei Charaktere aufeinander trafen mit den gleichen, oder ähnlichen, Zielen aber anderen Wegen dorthin. "Ich hingegen möchte mir viele Meinungen bilden und danach auch meinen Patron aussuchen. Und ich empfinde mich noch weit nicht als erfahren genug diesen Schritt zu gehen. Doch auch ohne Patron mag ich meinen, dass man sich bereits ein Netz aufbauen kann. Sicherlich kein großes Geflecht, aber ein kleines Netz auf das man dann schon zurückgreifen kann."


    Man musste sich doch nur mal umsehen. War diese kleine Gruppe hier bereits nicht schon ein kleiner Teil davon? Man kannte sich, das war doch schon einmal etwas. Man hatte gemeinsam eine Prüfung bestanden, das verband ebenfalls. Sicher würde man sich immer mal wieder sehen und beobachten wie sich die einzelnen Wege entwickeln würde.

    Als der Caesar den Raum betrat war Marcus etwas überrascht, hatte er sich den Sohn des Kaisers doch anders vorgestellt, oder vielmehr ihn anders in Erinnerung. Er wirkte so... normal. Aber das passte gut in das Bild der kaiserlichen Familie, nicht viel Pomp, bürgernah würde man fast sagen.
    "Salve Caesar. Als bester Redner kann ich mich schon wegen meines Abschneidens nicht werten, und ich wüsste auch viele im Senat die deutlich bessere Reden halten. Aber ich finde wir alle haben uns gut geschlagen und ich bin gespannt wie sich unsere Fähigkeiten in der Rhetorik mit den Jahren entwickeln." Für Marcus war es klar dass er viele der Leute hier wieder sehen würde, sei es in hohen Beamtenposten oder im Senat.


    Rufinus lenkte nun das Gespräch auf ein Thema, welches im modernen Rom wichtig war: das Patronat. Im Prinzip war die Rechnung einfach, hatte man keinen einflussreichen Patron, war es mit der Karriere eine sehr schwierige Sache. Mit der richtigen Hilfe an der Seite jedoch, damit war es nicht mehr ganz so steinig, manchmal auch recht einfach.
    "Nein, ist er nicht. Ich habe mir diesbezüglich auch noch wenige Gedanken gemacht, denn es ist nicht so einfach den richtigen Patron zu finden, zumal ich ja heute erfahren durfte dass einer der wichtigsten Senatoren bereits zwei Klieenten hat." Dabei musste er etwas schmunzeln, denn für die zwei Betroffenen schien es doch eine kleine Überraschung gewesen zu sein. "Es ist auch dahingehend schwierig dass ich ja bereits ein paar ehemalige und auch heute noch bedeutende Menschen in meiner Familie habe, da kommt eben auch die Frage auf ob ich noch einen Patron brauche, manch einer würde auch sagen ob ich die Unterstützung noch nötig habe. Ich lasse mir damit noch Zeit, denn ich finde die ersten Schritte im Cursus sollte ich auch ohne einen Patron bestehen können, soviel Zuversicht muss ich einfach haben."