Beiträge von Marcus Decimus Scipio

    [Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/160308/jcixa9ob.jpg]
    Marius


    Während sein Dominus sich abreagierte hatte Marius wie ihm angetragen wurde ein Bündel fertig gemacht, welches einen frischen Laib des Schafskäses beinhaltete. Das innere Leinentuch hatte er in Molke getränkt, das äußere hingegen blieb trocken, denn so konnte man den Laib einige Zeit in der Sonne herumtragen ohne dass er austrocknete. Er reichte das Päckchen der älteren Sklavin, auch um sie etwas zu beruhigen. "Bittesehr. Ich hoffe es mundet eurem Herrn und euch."


    Scipio lächelte, denn Marius verstand es immer etwas Wind aus den Segeln zu nehmen. Der Junge mochte einfach Ruhe und Harmonie, Ärger oder Streit lag ihm fremd, eine Eigenschaft die Scipio an ihm sehr schätzte und mochte. "Bis zur Cena ist es noch eine Weile, ihr habt also noch mehr als genug Zeit alle Einkäufe zu erledigen." Er lächelte die Rothaarige an und zwinkerte ihr zu. Diese Schlacht war erst einmal gewonnen, so emfpand zumindest er das ganze. Dann beugte er sich zur Sklavin hin und flüsterte ihr ins Ohr.
    "Wenn du wieder einmal draußen bist, komm ruhig hier vorbei. Marius wird dir gerne etwas Käse geben, auch ohne Bezahlung."
    Dann richtete er sich wieder auf und sprach bewusst zur älteren Sklavin. "Nun auf, worauf wartet ihr noch, macht eure Einkäufe."

    Langsam ärgerte ihn das Verhalten der Alten etwas. Nein, nicht etwas, es ärgerte ihn und zwar so richtig. Als wäre das Wichtige so schnell wie möglich wieder seinem Herrn zu dienen, nein auch als Sklave sollte man so nicht leben.
    "Das Wichtigste ist es das Leben zu genießen, auch als Sklaven. Wärt ihr beiden Teil der Casa Decima, ich wüsste schon bevor ich euch überhaupt sage dass ihr etwas auf dem Markt besorgen sollt, dass ihr euch dort länger herumtreiben werdet als nötig. Aber das ist OK, denn auch Sklaven sollten hin und wieder mal etwas Zeit haben für die schönen Dinge im Leben. Wie ich aber sehe hast du dich damit abgefunden einfach nur ein Ding zu sein, ein Werkzeug dass seinem Herrn blind gehorcht. Wenigstens scheint mir deine junge Kollegin hier doch noch deutlich... menschlicher zu sein."


    Damit war es raus und er reichte, absichtlich langsam, der rothaarigen Germanin den Teller mit dem letzten Stück des bereits aufgeschnittenen Käses.
    Marius schaute sich das Spektakel an und grinste. Er kannte seinen Herrn und dessen Ansichten ja nun schon eine geraume Zeit länger und daher war es für ihn zwar nicht verwunderlich was gerade passierte, aber trotz allem unterhaltsam.

    Die Sklavin gefiel ihm, der schüchterne unschuldige Blick von unten, das war schon etwas das jeden Mann reizen konnte. Aber nein, sowas war undenkbar, er konnte sich nicht mit einer Sklavin einlassen, schon gar nicht mit einer die nichtmal ihm gehörte. Trotz allem empfand er ihren Blick und ihre Stimme als äußerst angenehm und er lächelte während sie sprach. Auch Marius schien von der Sklavin hin und weg zu sein, auch wenn ihm klar sein müsste, dass sie dann doch etwas zu alt für ihn war. Das Interesse von Frauen an jüngeren Männern kam ja oft erst deutlich später zu Tage, von daher würde sich der junge Sklave noch gedulden müssen.


    Allerdings, die ältere Sklavin wurde ihm zusehends nervig denn sie konnte anscheinend nicht reden, oder wollte es nicht, was er mindestens genauso als Unding empfand wie einfach loszureden. Gut, genau das machte die junge Sklavin ja auch, aber bei ihr lies er das durchgehen. Er schaute der Alten tief in die Augen. "Du solltest nicht so zur Hektik antreiben. Dein Dominus wird es nicht bemerken ob ihr eine Stunde oder zwei wegseit, dem wird das sogar herzlich egal sein solange er euch nicht braucht. Und wenn man zwei Sklaven auf den Markt entsendet, bedeutet das immer dass man sie erstmal nicht braucht."


    Dann hörte er, endlich, den Namen des Besitzers der Sklaven... ein Flavier also, wenn auch keiner der ihm nun bekannt war. Aber die Flavier selbst waren ja berühmt, oder auch berüchtigt, für ihren Umgang mit Sklaven. Und glaubte man einigen Gerüchten waren nicht alle unbedingt die nettesten Herren. Aber auf Gerüchte gab Scipio nichts, also ging er erstmal davon aus die Sklaven wurden gut behandelt. Dann aber redete der Rotschopf einfach weiter und nun wurde es wieder sehr spannend.
    "Nein, nein. Wir werfen keinen Käse weg, sowas würde ich nie tun. Wir verteilen den Käse an die Bettler hier und ein Teil geht an das Waisenhaus ein paar Straßen weiter. Der Käse wäre einfach zu schade um ihn wegzuwerfen."
    Würden weitere Händler so denken, in Rom gäbe es keine hungernden Bedürftigen mehr.

    Scipio verstand nicht, hatten sie Angst vor ihrem Dominus? Er wusste ja nicht an wen sie verkauft wurde, aber es musste ein Patrizier gewesen sein und was deren Art mit Sklaven umzugehen anging, hörte man ja einige Gerüchte und viele schreckliche Dinge.
    "Natürlich wird er das, das soll er ja auch." Er legte der hübschen Sklavin den Laib in die Hand. "Darum geht es mir ja, wenn er erstmal merkt wie gut der Käse schmeckt, vielleicht will er dann mehr davon."
    Er ging zum Stand, schaute dabei bewusst mit einem etwas bösen Blick die Ältere an, die hier nur drängelte und offensichtlich das Gespräch mit Römern scheute, und zeigte auf die Laiber. "Wir haben sehr viel davon, jeden Tag müssen wir zwei, drei Dutzend davon an Bettler und das Waisenhaus abgeben. Ich habe damit zwar keine Probleme, ich mache es gerne, aber auf der anderen Seite ist das Gewinn der mir verloren geht. Dein Dominus scheint mir ein Patrizier gewesen zu ein, also wird er auch regelmäßig Feste veranstalten. Wenn dort mein Käse gereicht wird, und er noch mehr Leuten schmeckt, dann habe auch ich etwas davon. Und du und deine Aufpasserin auch, denn es bleibt sicher immer genug für euch übrig."


    Dann schaute er zu Marius. "Mach den beiden ein Laib fertig, am besten umwickeln wir ihn mit einem feuchten Tuch und einem Trockenen, so dass er nicht austrocknet. Das sollte reichen, auch wenn die Damen noch etwas einkaufen müssen." Marius nickte und machte sich direkt ans Werk.
    Dann wandte sich der Decimer wieder den Sklaven zu. Wer ist denn euer Dominus, dass ihr alle beide offensichtlich doch etwas Angst habt vor ihm?

    Scipio musste lachen und wurde ein wenig wehmütig, ja diese kleine Frohnatur hätte sich in der Casa Decima sicher gut gemacht und auch Nelia hätte sicher ihre Freude an ihr gehabt. Von Muckel ganz zu schweigen, der arme Kerl hatte sich ja gewaltig in die hübsche Sklavin verguckt gehabt. Noch bevor er was sagen konnte wurde erst einmal Marius kurz aktiv.
    "Ja, alles gut wie immer Herr, leider aber auch wie immer Reste. Im Moment bekommen wir nie alle Laiber weg, die Bettler freuen sich dafür sehr und auch das Waisenhaus ist immer wieder dankbar."


    Und das war auch gut so, auch wenn Scipio jetzt bereits nicht wusste was er tun würde wenn er wirklich einmal alle Laiber verkaufen würde, denn dann würde nichts mehr für die Bedürftigen übrig bleiben. Hier hatte er aber einen Fall von weitaus anderer Dringlichkeit, denn offensichtlich war die junge Sklavin angehalten sich eine Tunika zu kaufen, die Ältere schien dabei die Rolle einer Anstandsdame und Kontrolleurin zu übernehmen.
    "Nun, wenn euch der Käse so mundet, wir haben mehr als genug davon und werden eh nie alles los. Nehmt euch doch einfach einen Laib mit, ihr müsst ihn auch nicht zahlen. Aber gebt eurem Dominus etwas davon und sagt ihm woher der Käse stammt der ihm gut munden wird."


    Damit war die Sklavin zufrieden und Scipio auch, denn bessere Werbung konnte es kaum geben. Er schaut die Germanin noch einmal an... ja sie war wirklich wunderschön, gerade für eine Sklavin eine richtige Augenweide. Er seufzte, wirklich schade dass der Patrizier sie bekommen hatte.

    Ein Bote überbrachte ein Schreiben für den Tribun, wenn das Siegel gebrochen wurde konnte man folgendes lesen:



    Ad
    Aulus Iunius Avianus
    Tribunus - Cohors XII Urbana
    Roma


    Salve Tribun Iunius,


    ich hoffe du erinnerst dich noch an mich und unsere kleine Unterhaltung vor einiger Zeit in einem Lupanar. Da ich nicht groß ausschweifen möchte trage ich dir hiermit direkt mein Anliegen vor, weswegen ich dir schreibe.


    Senator Purgitius, mein Mentor wie ich dazufügen sollte, und ich planen für die Ludi Romani ein Wagenrennen abzuhalten, so wie es üblich ist. Ich kam hierzu ebenfalls auf die Idee zwischen den Rennen Sportspiele zu veranstalten. Teilnehmen dürfte jeder Römer, die Disziplinen wären Laufen, Speerwurf, Ringkampf. Es gibt Siegerprämien für die einzelnen Wettbewerbe, sowie eine große Prämie für einen Gesamtsieger.


    Da ich nicht unbedingt davon ausgehe dass viele an allen Wettbewerben teilnehmen werden, sondern sich lediglich auf eine Disziplin fokussieren werden, wollte ich an dich heran treten ob du nicht unter den Urbanern ein paar Kandidaten hättest, die bereit wären an den Wettkämpfen teilzunehmen und die du auch entbehren kannst.


    Ich würde mich auf eine Antwort, oder gar ein persönliches Gespräch über die Details, freuen.


    Vale Bene
    Decimus Scipio



    "Ja, das ist eine gute Idee."
    Er hatte auch nichts dagegen wenn er nun ein wenig Ruhe vom Wagenrennen hatte und sich etwas auf die Sportveranstaltung konzentrieren konnte. Beides gleichzeitig war eine Mammutaufgabe, aber eine die wenigstens Spaß machte.
    "Gibt es denn für heute noch etwas dass wir besprechen sollten?"

    [Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/160308/jcixa9ob.jpg]
    Marius


    Marius musste lachen, die war ja vielleicht süß. Schüchtern, aufgedreht, süß, ja das gefiel ihm. Solche Mädchen mochte er, auch wenn diese hier vielleicht etwas zu alt war und von der Sprache her auch keine Römerin. Vermutlich also eine Sklavin, oder eine Freigelassene, das konnte man ja selten wissen.


    "Natürlich könnt und sollt ihr probieren. Niemand sollte hier etwas kaufen ohne sich vorher von der guten Qualität unserer Produkte zu überzeugen."
    Er reichte auch ein kleines Schälchen mit Garum und Oliven, Dinge die viele Römer zum Schafskäse dazu genossen.


    -------------------------------------


    Scipio schlenderte über den Markt, Broka im Schlepptau. Eigentlich wollte er nichts besonders kaufen, aber er hatte dann doch einen Stand entdeckt wo er sich einfach nicht an einer besonders gestalteten Tunika sattsehen konnte, die er dann auch kaufen musste. Wenn er aber schon gerade hier war, so konnte er auch direkt wieder seinen Stand besuchen und von Marius hören wie es so lief. So machte er sich auf den Weg und traute seinen Augen kaum. Am Stand war die hübsche Sklavin, die er vor einigen Wochen selbst kaufen wollte. Und wie hinreißend sie in diesem Stoff aussah, ganz anders als in den Lumpen in denen er sie zuletzt gesehen hatte.


    Er näherte sich dem Stand und stellte sich zu Marius. "Salve die Damen, Salve Marius. Ich hoffe der Käse mundet euch. Und ich hoffe auch mein Geschäft läuft so gut wie immer Marius, wie ich sehe bist du ja sehr beschäftigt."

    Das klang doch gut. "Na, wenn das so ist, dann werde ich mir doch mal vorsichtig einen Termin beim Tribun holen lassen. Immerhin kenne ich ihn ja schon, ich denke das wird sich ganz gut machen."
    Auch wenn es Scipio immer noch ein Rätsel war, wie aus dem einfachen Urbaner Optio, so schnell ein Tribun werden konnte. Oder war er damals schon Centurio? Ach egal, Fakt ist heute war er nicht weniger als der Tribun der Urbaner, das war schon eine Menge wert so einen Menschen zu kennen, wenn auch nicht gut.


    Aber das konnte man auch ändern.

    [Blockierte Grafik: http://fs5.directupload.net/images/160308/jcixa9ob.jpg]
    Marius


    Zwei Damen kamen auf den Stand zu, eine bereits etwas älter und sichtlich gestresst, die andere etwas älter als Marius, rote lange Haare, etwas lebhaft. Vermutlich auch eine Sklavin, aber Marius war das egal. Zum einen weil sie eine Kundin sein könnte, zum anderen weil er sie wirklich hübsch fand.

    "Guten Tag die Damen. Darf ich euch ein Stück Käse zum Verkosten anbieten?"


    Er schnitt den Laib auf, den die junge Dame berührt hatte, und reichte beiden Frauen ein kleines Stück des Käses. Er hatte schon den ganzen Tag mit Kunden zu kämpfen, es gab einfach zuviele Käse für zu wenig Kunden. Wenn das so weiterging würden sie echt ein Problem bekommen. Sein Dominus kam schon oft her, half dann am Ende des Tages beim Verteilen der übrig gebliebenen Laiber, so dass Marius wenigstens schnell nach Hause kam.

    'Öhm... wie das bei der Aurata war wusste Scipio gar nicht. Er hatte damals nur bescheid gegeben dass es ein Trainingsrennen geben wird, er einen Jungfahrer starten lassen will und man die drei besten Fahrer mitnehmen sollte. "Zugegeben, ich weiß nicht genau wie es bei der Aurata ist. Für das Trainingsrennen hab ich einfach gesagt, dass ich die 3 besten Fahrer haben möchte. Ich sollte das echt mal herausfinden merke ich gerade."
    Wieder etwas Neues, wieder etwas dass er lernen musste. Jaja, der Weg war steinig, selbst wenn es nur darum ging eine Factio zu leiten, oder vielmehr mit ihr zu planen.


    "Also in der Casa Decima steht so ein Gespannt." Marcus grinste dabei breit "Aber ich glaube Serapio wäre nicht erfreut wenn ich es mir einfach so ausleihe." Von daher konnte er davon ausgehen dass der ein oder andere betuchte Römer sicher auch einen Wagen besaß, die Frage war dann nur für welches Gespann der Wagen gedacht war, gab es hier doch Unterschiede.
    "Das hatte ich auch vor, aber es wäre eben auch schön wenn es zumindest ein paar Teilnehmer gäbe die an allen drei Wettbewerben zusammen teilnehmen und dann als Gesamtsieger ausgelobt werden. Wäre vielleicht ja was für die Urbaner, die könnten das als gutes Training mit einem Anreiz nutzen." Und nebenbei hätte es einen kleinen Werbeeffekt.

    Scipio winkte mit einem Lächeln ab. "Du hast mich nicht verstimmt Rufinus, solche kleine Debatten gehören doch zum Handwerk. Nur kann ich dir hier nur bedingt Auskunft geben, da der Termin selbst Vorschlag von Senator Purgitius war. Die Tragweite unseres Handelns wird mir gerade erst bewusst, daher würde es mich nicht einmal wundern wenn er einen Kandidaten bereits kennt, mir aber bisher nichts davon gesagt hat." Vielleicht war ihm auch kein Kandidat bekannt, aber er wollte die Ludi trotzdem gut ausrichten, alles war möglich. Hier merkte er, dass er doch noch nicht so wirklich wusste was auf ihn zukam, denn er wusste gar nicht welche Ludi von wem traditionell veranstaltet wurden und welche Bedeutung so etwas hatte. Er hatte wirklich noch vieles zu lernen und kam sich gerade wie ein Anfänger vor. Großvater hätte darüber sicher noch lachen können, Marcus konnte es gerade nicht mehr.

    Scipio dachte eine Weile nach, dann hatte er eine Idee. "Was hälst du von 1000 Sesterzen? Das ist eine stattliche Summe für einen Sieger und wird sicher viele Teilnehmer anlocken. Ich dachte ja auch schon darüber nach die Sieger der Einzelwettbewerbe zu prämieren, dann aber nur mit einer kleinen Summe, so 200sz."


    Dass die Factiones da frei entscheiden konnten war Scipio neu. "Ich dachte immer die Factiones haben ihre festen Fahrer? Aber um deiner Frage nachzukommen, ich dachte daran bei diesem einen Rennen die Factiones komplett außer Acht zu lassen. Wer fahren will darf teilnehmen, wenn es zuviele Teilnehmer gibt losen wir eben aus." Dass Frauen unüblich waren war klar, aber man konnte ja ruhig auch mal einen neuen Weg ausprobieren.

    Wollte Rufinus nicht verstehen oder wieso fragte er erneut nach. "Wie gesagt, wir hatten schon lange darüber geredet und dann uns am Ende für die Ludi Romani als Termin entschieden. Es gibt dabei keine dritte Person bisher, von daher wird auch keiner antreten, außer es meldet sich noch jemand, wovon ich aber nicht ausgehe. Zumal mir auch niemand bekannt wäre der sich zu den Ludi Romani als Aedil aufstellen lassen möchte, dir etwa?"
    Natürlich war Scipo auch klar dass es eventuell andere geben würden die für die Spiele etwas planten, aber war es doch Senator Purgitius der hier die Leute kannte und ansprechen konnte, es war nicht Scipios Aufgabe, er kannte ja nicht einmal in Frage kommenden Kandidaten.
    "Irgendjemand muss das alles ja auch organisieren, findest du nicht?"

    Marcus lächelte freundlich, anscheinend hatte man sie gerade darauf hingewiesen, was er irgendwie ein wenig komisch fand, denn es war ihm ja reichlich egal gewesen.
    "Ja, Decimus Serapio. Er ist ein großer Fan der Rennen und hat auch selbst einen Wagen, ob er aber selbst damit fahren würde bei einem richtigen Rennen... ich weiß es nicht. Reizen würde es ihn bestimmt, aber ich weiß ja dass ihm die Pflicht wichtiger ist und er daher lieber für euren Schutz sorgen wird."
    Was sicherlich sehr interessant werden würde, sobald die Aurata dabei war ein Rennen zu gewinnen.

    Übertreffen würde wirklich schwierig werden... den Triumphator übertreffen... wie sollte man das schaffen? "Nacheifern reicht mir, einen Triumphator zu übertreffen sollte wirklich sehr schwierig werden. Eines Tages im Senat zu sitzen würde mir schon reichen, das ist schon ein langer Weg bei dem jederzeit etwas schief, oder ich falsch abbiegen kann." Oder die Götter ihm nicht gewogen waren, aber daran dachte Scipio eh viel zu selten, was ihm eventuell noch zum Problem werden könnte.


    Hatte ihn die Augusta gerade Demicius genannt? Nun, egal, sie sollten ihn nennen wie es ihr beliebt, auch wenn es schon etwas merkwürdig war dass ihr so ein Fehler unterlief. Scipio lies sich aber nichts anmerken, immerhin genoß er gerade etwas ihre Aufmerksamkeit, hatte er doch ein gutes Thema erwischt. "Ich dachte an drei einfache Disziplinen, die jeder Römer kennen sollte und auch daran teilnehmen kann, wenn es gewünscht wird. Laufen, Speerwerfen, Ringen. Man könnte einen Sieger pro Kategorie und einen Gesamtsieger küren, ich denke so etwas würde beim Volk gut ankommen. Und für die ganz wagemutigen... ich spiele mit dem Gedanken ein Wagenrennen zu veranstalten bei dem nicht die Fahrer der Factiones antreten, sondern ebenfalls römische Bürger, oder eben deren Sklaven. Ich wüsste direkt ein paar Römer, die an so etwas gefallen finden würde. Einer davon ist für eure Sicherheit verantwortlich, Augusta. Den letzten Satz sprach er mit einem Lächeln aus, wusste er doch wie sehr Serapio Wagenrennen liebte und wie gerne er auch mal selbst fuhr. Aber an einem richtigen Rennen, daran hatte er vermutlich selbst noch nicht teilgenommen. Und es gab sicher noch mehr gut betuchte Römer die so etwas gerne mal machen würden.

    Verwirrt schaute Scipio zu Rufinus hinüber. Ihn aufstellen? Nach den Ludi Romani?
    "Öhm.... äh... ich wüsste nichts davon dass mich Senator Purgitius zur Wahl aufstellen mag, zumindest hat er bisher keine Silbe darüber verloren. Und er selbst wird vermutlich auch nicht zum Aedil gewählt werden wollen, so wie ich ihn kenne. Da ich davon ausgehe dass du damit auf meine Planungen anspielst, nun das kam eher aus einem Zufall heraus. Wir hatten mal darüber geredet dass es bereits einige Zeit mehr kein großes Wagenrennen gegeben hat und so kam eben eines zum anderen. Die Idee mit den sportlichen Wettkämpfen ging dann von mir aus, da ich es sehr passende finde zwischen den Rennen noch zusätzliche Unterhaltung anzubieten." Er musste nun erstmal einen Schluck Wein zu sich nehmen, die Überraschung hatte seine Kehle trocknen lassen. In seinem Kopf kreisten nun Gedanken, was wenn der Senator wirklich so etwas im Sinn hatte, war Marcus bereit dazu? Irgendwie schon, doch auf der anderen Seite gab es noch viele Dinge die er nur bedingt kannte oder wusste, wie vorbereitet musste man denn auf so eine wichtige Sache sein? Wie bereit KONNTE man überhaupt sein?


    Er wollte sich aber seine Unsicherheit nicht anmerken lassen, daher senkte er den Wein wieder ab und redete einfach darauf los. "Ich dachte mir dass es die Marktleute sicher freuen wird, wenn das Wagenrennen sich über den ganzen Tag hinzieht und die Menschen lange in und um den Circus versammelt sind. Natürlich würde ich dann aber mit ihnen vereinbaren, dass alle verderblichen Waren die nicht verkauft werden an die Armen und Bedürftigen gehen müssen. Es sind immerhin Spiele, von denen sollte jeder Bewohner Roms etwas haben."