Beiträge von Decius Germanicus Corvus

    “Oh!“, entfuhr es Germanicus Corvus.
    “Terentius Cyprianus... ähm... er... ist ein bedeutender Mann.“


    Scheinbar war sich der Präfekt des kleinen juristischen Details nicht wirklich bewusst, dass Iunia Urgulania zwischen dem Privatmann und dem Befehlshaber der XXII. Legion unterschieden hatte. Aber er war nun einmal auch kein Jurist, sondern ein Soldat.


    “Ich nehme an, dir ist die Tragweite einer solchen Klage bewusst?“


    Und das er kein Jurist war, das machte er mit der nächsten Bemerkung noch einmal mehr als deutlich:
    “Also... ich weiß nicht, aber... ich kann deine Klage in meiner Eigenschaft als Statthalter aufnehmen, aber ich weiß gar nicht, ob als Richter dann zuständig wäre. Das wäre wohl eher der Praetor Urbanus in Rom, wenn nicht gar der Kaiser persönlich.“


    Corvus kratzte sich unbehaglich den Handrücken.

    Reichlich verwirrt sah Corvus von Nikolaos Kerykes zu Cleonymus. Dann schweifte sein Blick über Thimótheos Bantotakis' sichtlich erregtes Gesicht und wieder zurück zum Gymnasiarchos.


    “Das... äh... das steht doch gar nicht zur Debatte. Rom wird sich an seine Verpflichtungen halten und die Eigenständigkeit Alexandrias wahren. Wer sollte auch wollen, dass es anders wird? Niemand den ich in Rom kenne, hat die Absicht, die Autonomie dieser Stadt anzutasten.“


    Das war allerdings recht viel heiße Luft, denn besonders viele der wichtigen Männer in Rom kannte Corvus gar nicht, hatte er doch die Jahre vor seiner Zeit in Aegyptus bei der Legion in Germanien verbracht.


    “Aber ich habe den Verdacht, dass es Kräfte in der Stadt gibt, die das gedeihliche Miteinander von Römern und Alexandrinern stören wollen, ja, vielleicht sogar eine Auflösung unseres Bundes anstreben und zwar mit Gewalt. Das sind zweifellos Verrückte und verblendete Eiferer, aber ihr Tun beunruhigt mich. Verräter sind das, da gibt es keine Zweifel.
    Ihr müsst dafür sorgen, dass sie keinen Einfluss gewinnen. Sie müssen isoliert, erkannt und beseitigt werden. Ihr müsst dafür sorgen. Ihr müsst die braven Menschen dieser Stadt beruhigen und auf unsere Freundschaft einschwören. Das ist eure Aufgabe. Ihr müsst...“


    Der aufgeregte und atemlose Wortschwall endete in diesem Moment abrupt in einem Hustenanfall. Er war ganz rot im Gesicht und seine Hände zitterten.


    “...ich ...das ...euer Gejammer ist inakzeptabel! Immer wieder höre ich Klagen über die Präsenz der Legion in der Stadt. Aber wenn wir nicht wären, niemand könnte noch sicheren Fußes über die Straße gehen! Und dann muss ich erfahren, dass Spitzel der Stadtwache meine Männer ausspähen, so als wären wir Feinde und nicht Bundesgenossen. Das ist ein Vertrauensbruch! Eine üble Sache ist das!“


    Erneut musste er husten und wie er so hustend und schimpfend auf seinem etwas zu großen und ein wenig zu prächtigen Stuhl saß, wirkte er gar nicht mehr souverän und wie ein Mann, der noch Herr der Lage war.

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Zusammen mit seinem Stab ging Appius gemessenen Schrittes zum Statthalter und salutierte:" Salve Statthalter! Ich muß dir leider die unschöne Kunde übringen, daß ein römischer Ritter und Offizier tot ist, ermordet wie es scheint. Es handelt sich um den ritterlichen Tribun Furius Helios. Seine Leiche wird momentan hier im Königsviertel aufgebahrt, während draußen, vor den Toren deines Palastes, der Mob tobt Statthalter."
    Das alles sagte er mit völlig ruhiger, fast kalter Stimme. Er würde seine Gelegenheit bekommen den Statthalter ihn die für ihn richtige Richtung zu lenken (so hoffte er jedenfalls), aber erstmal war nur das berichten und die Reaktion des Statthalters wichtig.


    Zitat

    Original von Quintus Fabius Vibulanus
    >Davon abgesehen hat der Mob anscheinend die Leiche geschändet und vor kurzem gab es schoneinmal ein Angriff auf einen Römer. Er wurde schwer verletzt in der Gosse gefunden, aber er hat überlebt.<


    fügte Vibulanus noch respektvoll hinzu nachdem er hinter dem Praefectus Legionis eingetreten war und vor seinem Patron salutiert hatte.


    Germanicus Corvus fuhr hoch.
    “Was?“
    Das war ja schlimmer als befürchtet.
    “Ein römischer Offizier? Getötet auf offener Straße und am hellen Tag? In Ausübung seines Dienstes?“
    Noch hoffte er klammheimlich, dass dieser Tribun in irgendwelche privaten Händel geraten war, vielleicht Ärger mit einem geprellten Zuhälter oder einfach das Opfer eines Raubmordes, aber wie es schien...
    “Ein Mob, sagst du? Aufruhr, hier, mitten in der Stadt? Ist die Legion alarmiert? Und er ist nicht das einzige römische Opfer?“

    Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Scipio
    "Ich hoffe doch meine Aussichten stehen recht gut. Ich habe bereits mit meinem Patron, dem Praefectus Legionis Terentius Cyprianus gesprochen und er wird meine Vorhaben in Rom unterstützen. Ich denke und hoffe seine Beziehungen werden asreichen um mir die Erhebung in den Rang eines Eques zu sichern."


    Zumindestens hatte ihn der Praefect nicht gleich rausgeschmissen bei seinem Anliegen. :D


    “Ach so, Terentius Cyprianus also. Gut. Wenn er das für dich erreicht hat, was du anstrebst, also die Ritterwürde, dann werde ich mein möglichstes tun, um deine Ernennung zum Iuridiculus zu bewerkstelligen. Versprechen kann ich natürlich nichts, denn das wird in Rom entschieden. Aber sobald du die Standesvoraussetzungen erfüllst, dann sage es mir und ich werde sehen, was ich tun kann.“

    Germanicus Corvus brauchte einen Augenblick, um die Tragweite des Gesagten ganz zu erfassen, zu lange, um noch den Eindruck von Geistesgegenwart erwecken zu können.
    Doch dann fasste er sich schließlich und trat er auf den geretteten Legaten zu.


    “Senator Decimus Livianus, welch eine Freude! Ganz Rom wird jubeln, wenn es von deiner Rückkehr erfährt.“


    Corvus ahnte, dass der Mann in parthischer Gefangenschaft schwere Zeiten durchgemacht hatte. Noch konnte er nicht ganz fassen, diesen fast schon tot geglaubten Mann lebend vor sich zu sehen.


    “Selbstverständlich, dass ist gar keine Frage, bist du hier in Alexandria willkommen. Ich werde noch heute einen Brief schreiben und er soll mit dem nächsten und schnellsten Schiff über das Meer gebracht werden. Der Kaiser... der Senat... ah... und deine Verwandten, sie müssen hiervon erfahren. Bestimmt wird Valerianus es dir nachsehen, dass du hier bist, auf aegyptischem Boden. Angesichts der Umstände... nein, dass wäre doch sehr kleinlich.
    Du wirst doch mein Gast sein, ja?“


    Er wandte sich kurz den anderen Männern zu.


    “Und du, Hadrianus, und... ach, da bist ja auch du, Decimus Magnus, deine Frau wird erleichtert sein, dich wieder zu sehen... also, ich denke doch, ihr werdet alle hier im Statthalterpalast... also, ihr seid meine Gäste.“

    Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Scipio
    Eilig kam Scipio in das Officium seines Arbeitgebers gestürmt. Er bewegte sich auf Corvus zu und blieb knapp vor dem Schreibtisch stehen:


    "Praefect, der Praefectus Legionis ist mit seinem Stab hier. Er wartet draußen. Es handelt sich um eine dringende Angelegenheit. Ein römischer Offizier wurde in den Straßen der Stadt tod aufgefunden."


    “Ein Offizier? Tot? Was...? Ähm... ja, lass sie gleich zu mir kommen!“


    Was war da geschehen? Wollten die schlechten Nachrichten denn gar kein Ende nehmen? Corvus wappnete sich innerlich auf das, was man ihm da gleich berichten würde. Doch es gelang ihm nur unzureichend. Er rieb sich nervös die Hände.


    “Mmmh...“, machte Germanicus Corvus, “du hast mir nun schon lange sehr gut gedient. Du bist zuverlässig und treu. Ich würde dein Vorhaben unterstützen und außerdem sehr gut finden, wenn du hier in Aegyptus bleiben könntest. Aber wie steht es denn um deine Aussichten, dass der Imperator dich zum Ritter erhebt? Hat dein Patron genug Einfluss in Rom?“


    Ignorant wie er nun einmal beklagenswert häufig war, hatte er natürlich vergessen, wer der Patron seines Magisters war.

    Der Praefectus Germanicus Corvus betrat die weitläufige Aula.


    Da warteten mehrere Männer auf ihn, von dem man ihm nur gesagt hatte, es wären römische Ritter. Keine Namen. Das war erstaunlich, aber noch erstaunter war er, als er in einem von ihnen seinen alten Kameraden von der II., nämlich Herius Hadrianus Subdolus erkannte.
    Der war vor Monaten nach Parthia aufgebrochen, um den Legaten Decimus, Decimus Livianus um genau zu sein, ausfindig zu machen, der seit dem Feldzug des Iulianus verschollen war.
    Corvus hatte diesem Unterfangen keine große Aussicht auf Erfolg beigemessen, ja, er hatte sogar befürchtet, Subdolus und seine Weggefährten vielleicht niemals wieder lebend zu sehen. Zu groß waren die Gefahren und Unwägbarkeiten.
    Doch da stand er!


    “Herius Hadrianus!“, rief er deshalb aus und vergaß dabei jede Förmlichkeit.
    “Ich... du bist zurück?! Was? Wie? Berichte schon, wie ist es dir ergangen?“

    “Dieser so genannte Aufmarsch...“, entgegnete Germanicus Corvus leicht gereizt, “ich dachte, dass wäre längst geklärt.“


    Das in der Acta derartiges zu lesen stand behagte ihm ganz und gar nicht, denn schließlich wurde sie auch in Rom gelesen, und wenn diese Geschichte bis in den Kaiserlichen Palast drang, dann konnte man dort vielleicht den Eindruck gewinnen, er hätte die Lage hier nicht im Griff.


    “Wie kommt so etwas überhaupt in die Acta? Das ist doch kein Zufall! Wer gibt ihr solche... ähm... Informationen, die so leicht misszuverstehen sind?“

    “Salve Iunia Urgulania!“, begrüßte der Präfekt die Römerin, die im politischen Leben der Stadt eine so erstaunliche und wichtige Rolle spielte.
    “Ich freue mich immer dich zu sehen.“, fügte er noch hinzu und dabei wirkte er wie einer der jungen Burschen, die sich auf der Agora herumdrückten und dort die Zeit tot schlugen – sehr zum Verdruss mancher Passanten.
    Selbstbewusste Frauen hatten ihn schon immer eingeschüchtert, was so gar nicht zu seiner herausgehobenen Stellung passen wollte und auch nicht zu dem soldatisch-schroffen Umgang, den er bisweilen Männern gegenüber pflegte.

    Und tatsächlich schien der Präfekt nicht gerade begeistert zu sein:


    “Das Pyrtaneion? Nein, wieso? Die Gerichtsbarkeit liegt doch bei mir! Diese Schurken habe nicht nur in Alexandria Unheil angerichtet. Ihre Verbrechen wurden draußen, vor den Toren der Stadt verübt. Ich muss es sein, der sie verurteilt.
    Bestimmt sind es nur unwichtige Würmer, Handlanger, Gesindel, aber man soll wissen, dass der Statthalter, also ich, für Gerechtigkeit in diesem Land sorgt.“


    Verachtung und Abscheu lagen in seiner Stimme, als er über die Gefangenen sprach.

    Es sieht wirklich interessant aus und auch nicht allzu schwer erlernbar. Ich selbst habe mich mit 3D-Modellierungen noch nie befasst und kenne mich bisher nur im Zweidimensionalen und entsprechenden Zeichenprogrammen aus, und recht ordentlich in Photoshop.
    Ein Castellum nachzubilden wäre bestimmt ein interessantes Projekt. Von großem Vorteil wäre dabei sicherlich, dass viele, optisch praktisch identische Gebäude vorhanden wären. Trotzdem darf man den Arbeitsaufwand nicht unterschätzen. Damit so etwas gut wird, steckt da schon einiges drin.

    “Freiheitsentziehung und Diebstahl als Mitglieder einer Verbrecherbande, ja, die Sache dürfte eindeutig sein. Ihnen wird der Prozess gemacht und sie werden abgeurteilt. Sie werden für ihre Taten büßen, auch wenn sie vielleicht nur kleine Lichter waren. Ihnen steht eine schwere Strafe bevor.“

    Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Scipio
    Scipio hatte mittlerweile einige Personen zum Praefecten geleitet die ihm ihre Anliegen vorgebracht hatten. Heute war er einmal hier um einige private Dinge mit ihm zu besprechen die seine eigene Zukunft betrafen. Deshalb trat er ein und begann:


    "Salve Praefectus, kann ich mit dir einige Dinge besprechen wenn es deine Zeit zulässt?"


    Natürlich ließ es die Zeit zu, schließlich verwaltete Scipio die Termine des Praefecten, aber ein gewisses Maß an Höflickeit musste dann doch sein. :D


    Germanicus Corvus blickte von einer Schriftrolle auf, die er – wenn auch mit wenig Freude – gerade studiert hatte.


    “Ja? Sprich. Worum geht es denn?“

    Germanicus Corvus las den Brief, dessen Inhalt ihm allerdings nicht mehr ganz neu war. Dieser Legat brachte ihn wirklich in Verlegenheit. Zwar hatte er kommen sehen, dass die Prytanen diese Sache nicht auf sich beruhen lassen würden, doch tat er sich jetzt dennoch mit einer Antwort schwer.


    “Oh, ja, ähm…“


    Er rieb sich die Hände.


    “Da scheint es ein Missverständnis zu geben.“, versuchte er zu erklären.
    “Es lag gewiss nicht in der Absicht des Legatus Legionis Terentius Cyprianus, euch, die ehrenwerten Vertreter Alexandrias, zu beleidigen. Ich bin mir sicher, er wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ihr euch ebenso an ihn wenden könnt, wenn es um die Legion geht, die er befehligt.“


    Das klang nicht sehr überzeugend, und Corvus wusste es.


    “Was diese Übung betrifft, so dient sie nur der Sicherheit Alexandrias. Die braven Bürger müssen vor Übergriffen geschützt werden. Es ist nur zu ihrem Wohl. Die redlichen Menschen sollen nur ihrer üblichen Beschäftigung nachgehen. Sie haben nichts zu befürchten.
    Sagt es ihnen, bestimmt werden sie auf euch hören. Es gibt keinen Grund beunruhigt zu sein.
    Aber wer den Aufruhr schürt, der zeigt nur, dass er nicht zu den Redlichen gezählt werden kann. In der Stadt gibt es leider viel zu viel Gesindel, zu viele Unruhestifter, Diebe, Halsabschneider, Betrüger und Gauner. Die müssen sich fürchten, ja, und wenn sie sich erheben, dann sollen sie es nur tun, denn umso leichter fällt es uns, sie zu erkennen.“

    “Adherbal.“, wiederholte der Präfekt den Namen.
    “Adherbal, so hieß auch der Anführer einer Räuberbande, auf die eine Patrouille der XXII. Legion in der westlichen Wüste gestoßen ist. Er ist tot und seine Bande wurde zerschlagen.
    Wie es scheint, bist du tatsächlich auf seine Helfer hier in der Stadt gestoßen.
    Und du glaubst, sie wissen nicht mehr? Dann hat dieser Adherbal wohl alle Fäden in der Hand gehalten und sein Wissen mit in die Unterwelt genommen. Tausend Tode soll er erleiden, was für eine Untat, freie Männer und Frauen in die Sklaverei zu verkaufen!“




    Sim-Off:

    Kein technisches Problem und trotzdem noch langsamer, sorry.

    Ich muss um Entschuldigung bitten. Ich bin die letzten Wochen, und auch jetzt noch, berufsbedingt sehr beschäftigt. Darunter leidet momentan meine IR-Präsenz. :(
    Ich hoffe, dass bessert sich bald, wage aber noch keine konkrete Prognose.