Beiträge von Decius Germanicus Corvus

    Zitat

    Original von Marcus Achilleos
    "Einerseits möchte ich mich absichern, dass ich mit meinem Schwert zur Selbstverteidigung unterwegs sein darf. Seit man versucht hat, mich umzubringen, halte ich das für eine gute Idee. Ich will nur sicher sein, dass hier kein Pomerium oder so was Ähnliches existiert. Und zum anderen will ich einen weiteren Paragraphen für das Strafrecht vorschlagen. Ich denke, dass die Ekklesia noch zusätzliche Paragraphen einführen kann, die dann halt nur lokal in Alexandria gelten?"


    “Ja natürlich, dass kann sie.
    Aber sag', wer hat versucht dich umzubringen?“

    Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Scipio
    In Scipio stieg eine gewisse Freude auf, denn wenn ihm der Statthalter schon einen Auftrag gab herauszufinden was der Senator hier wollte, dann konnte er ganz ruhigen Gewissens seiner angeborenen Neugierde nachgehen:


    "Wie du wünscht Statthalter, aber ich denke der Imperator würde einem Senator kaum ein halbes Jahr die Einreise nach Aegypten erlauben nur um sich auf einem Landsitz auszuruhen. Ich nehme doch stark an das die Flavier noch wesentlich mehr Landhäuser besitzen die auch ein gutes Klima bieten."


    gab Scipio dann noch seine Vermutungen preis


    “Wer weiß. Manche Senatoren sind exzentrisch, vor allem wenn sie Patrizier sind. Aber seltsam kommt mir das auch vor. Vielleicht erfahren wir mehr wenn der Mann einmal hier ist.“

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    "Gut dann werde ich dies so machen und ein Schreiben aufsetzen.
    Was den Spion angeht: Nein er leugnet nicht und ja er war im Dienst der Stadtwache der ehemalige Strategos hat es bestätigt. Wozu genau werden wir wohl nie wirklich erfahren. Die Alexandriner werden es so oder so kleinreden, schon aus Furcht vor den Konsequenzen. Ich bin allerdings immer noch der Meinung ein Exempel wäre vielleicht nicht verkehrt, aber das liegt in deiner Entscheidung Statthalter, genauso was wir mit dem Römer an sich machen sollen
    ."
    (...)


    “Aber er leugnet doch bestimmt ein Spion zu sein, oder?
    Ein Exempel statuieren, an einem Römer... Wir müssten ihn nach Rom überstellen und eine Anklage vor dem Codex Iuridicalis erwirken. Das kann auch mit einer Niederlage enden und einem empfindlichen Gesichtsverlust für uns beide, ist dir das klar?“

    Zitat

    Original von Marcus Achilleos
    "Ah, verstehe. Das bedeutet, dass ich mir zuerst die alexandrinischen Gesetze ansehen muss und dann in den römischen Gesetzen nachschlage, was die Gesetze Alexandrias nicht geregelt haben? Dann müsste ich eigentlich eine vollständige Kenntnis der hier gültigen Gesetze haben?"


    “Ja, dass denke ich auch.
    Aber jetzt interessiert mich doch, was genau du eigentlich vor hast, wofür du dich so gewissenhaft mit dem geltenden Recht in Alexandria auskenne musst?“

    “Nein, nein, dass Koinon regiert die Stadt. Aber ich bin weder Rechtsgelehrter, noch Philosoph. Ich bin Soldat. Und als Römer verstehe ich nicht viel vom Königtum. Wir haben unseren letzten König vor über 600 Jahren davon gejagt. Ob ein König und die Demokratie Gegensätze sind – was weiß ich?! Es ist mir auch egal!
    Ich sehe keine Schwierigkeiten, so lange die Alexandriner sich immer bewusst sind, dass wir Römer es sind, die ihnen ihre Freiheit und Privilegien sichern.
    Worauf willst du hinaus?“


    Germanicus Corvus war augenscheinlich kein Mann, der sich über Staatsrechtslehre den Kopf zerbrach und als Militär wohl gewohnt, zielgerichtet zu denken.

    “Du musst zwischen dem Land mit seinen Städten und der Stadt Alexandria unterscheiden. Das Land Aegyptus untersteht direkt dem Imperator Caesar Augustus. Ich Vertrete ihn hier als sein Statthalter. Dafür hat er mich mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattet.
    Aber mit der Stadt Alexandria verhält es sich anders, obwohl sie die Hauptstadt der Provinz ist. Sie selbst gehört nicht zu seinen Besitztümern und wenn man es genau nimmt, noch nicht einmal zum Römischen Reich. Doch sie hat sich unter unseren Schutz begeben. Wir sind formal Verbündete und Rom ist die Schutzmacht. Du hast Recht, der Imperator Caesar Augustus wird als eine Art König verehrt und auch wie ein göttliches Wesen, als der wiedergeborene Alexander. So sind die Sitten hier wohl. Mir als Römer sind sie auch eher fremd.
    Die Verwaltung ihrer Stadt obliegt den Alexandrinern allerdings selbst. Sie regeln ihre Angelegenheiten in eigener Verantwortung.
    Doch sind sie so klug, uns Römern weitgehende Rechte zu gewähren und haben bestimmte Aufgaben direkt an uns übertragen. Solche, die wir besser tun, als sie selbst es könnten. Dazu gehört die Aufrechterhaltung der Ordnung und Sicherheit. Deshalb patrouillieren meine Männer in den Straßen und darum spreche ich manchmal Recht.“

    Corvus hatte nur eine wage Vorstellung davon, wo dieses Land 'Indien' genau lag, geschweige denn, was dahinter war. Natürlich war ihm bekannt, dass regelmäßig Händler aus diesen fernen Ländern bis nach Alexandria kamen. Doch konnte er sich nicht entsinnen, schon einmal einen von ihnen gesehen zu haben. Er wollte aber nicht dumm erscheinen, und darum fragte er lieber nicht nach.


    Stattdessen...
    “Deine Absicht ist bestimmt sehr ehrenhaft und nützlich. Doch was kann ich für dich tun?“

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    "Ich werde mich um den Apell kümmern Statthalter und dich dann unterrichten. Was deinen Klienten angeht: Ich bin sicher er gibt einen guten Präfecten ab, von daher bin ich mir sicher Rom wird dies auch erkennen wenn wir beide unsere Empfehlungabgeben.
    Was den Römer angeht den wir verhaftet haben: Sein Name ist Ich Manius Egnatuleius Pius und ich habe ihn Aufgrund des Verdachts des Verstoßes gegen §67 und §68 des CI verhaftet. Was zugegeben ziemlich schwere Verstöße sind, die wahrscheinlich wir so nicht durchbringen können.
    Und ja er arbeitet für die Stadtwache der ehemalige Strategos war sogar mitdabei und hat es bestätigt, während er mir natürlich noch juristische Tipps geben wollte.
    Wie schon gesagt eine Spionage ist schwer zu beweisen. Fakt ist jedenfalls daß er im Auftrag der Stadtwache die Bewegung unserer Patroullien beobachtet hat und sie aufgezeichnet hat. Angeblich um die Bevölkerung zu schützen oder sonstige Ausreden"


    “Ich denke, es wäre besser wenn Du nach Rom schreibst. Du bist sein kommandierender Befehlshaber, du solltest ihn auch empfehlen. Aber du erwähnst in deinem Schreiben, dass ich diese Ernennung sehr befürworte. Das sollte den gewünschten Effekt haben, meinst du nicht auch?“


    Die Sache mit diesem mutmaßlichen Spion war ernster.


    “Ein Römer im Dienste der alexandrinischen Stadtwache? Das ist seltsam genug. Und er leugnet nicht, Aufzeichnungen über die Bewegungen der Legion gemacht zu haben? Man würde eigentlich gar nicht auf die Idee kommen... wozu, frage ich mich?“

    Zitat

    Original von Marcus Achilleos
    Ich stellte mich aufrecht hin. Ich dachte kurz nach, dann gab ich meine Antwort. "Ich stehe auf der Seite von Ordnung und Harmonie. An dieses Ideal kommt Rom deutlich näher heran als die Parther, deshalb stehe ich, wenn ich mich entscheiden muss, auf der Seite Roms. Deshalb, und weil mein Vater Römer war. Was allerdings meine Kenntnis des Partherreichs anbetrifft: Ich war zweimal in Parthien, und beide Male auf der Durchreise. Was mich aber jedesmal fast ein Jahr gekostet hat. Die Sprache verstehe ich, spreche sie aber mit einem deutlich erkennbaren Akzent. Da man auf dem Weg nach Indien durch so ziemlich das ganze Partherreich kommt, habe ich zumindest fast alle wichtigen Orte gesehen. Das rechtfertigt meiner Meinung nach aber nicht den Begriff "hervorragend" für meine Kenntnis. Verzeih mir diese Freiheit, aber einen Rat möchte ich dir bezüglich der Parther geben: Traue ihnen nicht! Es sind Händler von Natur aus. Hinterlistig und gerissen und nur auf ihren Vorteil bedacht. Das ist auch die Schwäche der Parther: Sie sind weitaus weniger einig, als es den Anschein erwecken mag."


    “Gut. Es scheint, du hättest die richtige Seite gewählt.“
    Die römische Sicht auf die Welt, noch mehr aber die der römischen Soldaten, war recht einfach: Da gab es 'Die' und es gab 'Wir'. So wurde alles in Feinde und Freunde eingeteilt und wer nicht zu den Freunden zählte, der musste ein Feind sein. Für Zwischentöne und Nuancen war da nur wenig Platz.


    “Nein, ich habe auch keinen Grund den Parthern zu trauen. Zum Glück sind sie hier in Aegyptus nicht unsere direkten Nachbarn.
    Was hat dich hierher nach Alexandria verschlagen, Geschäfte?“

    Zitat

    Original von Marcus Achilleos
    Ich erhob meinen Körper etwas, so dass ich nur noch in einer Verbeugung von etwa 45 Grad verharrte, während ich sprach. "Ja, mein Name ist Marcus Achilleos. Marcus heiße ich nach meinem Vater, Achilleos war der Name, den mir meine Mutter gab. Verdient habe ich mir den Namen Zixi De, doch liegt er weder der griechischen noch der römischen Zunge, so dass ich ihn hier nicht benutze." Damit war die Vorstellung so weit komplett.


    "Ich hoffe, dass du nur Gutes von mir gehört hast, Praefectus. Es mag sein, dass ich weit gereist bin, doch es mag viele geben, die mehr von der Welt wissen als ich, ohne jemals einen Fuß aus ihrer Heimatstadt bewegt zu haben."


    Inzwischen war es Germanicus Corvus gewohnt, dass die Bewohner des Ostens vor ihm den Buckel krumm machten. Doch was genug war, dass war genug.


    “Du kannst dich erheben.“, sagte er deshalb und klang dabei fast wie ein König, was wiederum gar nicht gut war.


    “Zicsi De? Wie seltsam!
    Nun, ich habe gehört, du wärst im Partherreich gewesen und kennst dich dort ganz hervorragend aus. Das spricht zunächst einmal weder für noch gegen dich, denn wie du ganz bestimmt weißt haben in den letzten Jahren auch viele Römer das von den Parthern besetzte Land besucht.“

    Der Präfekt lächelte breit. Natürlich spielte er auf den Feldzug der vergangenen beiden Jahre an.


    “Aber die entscheidende Frage lautet: Auf wessen Seite stehst du? Auf ihrer oder auf unserer? Stehst du treu zu Rom, oder hältst du es mit diesem verlausten Hurensohn Osroes?“

    Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Scipio
    Scipio nickte eifrig:


    "Ich werde mich sofort um alles kümmern. Ich werde einen Vermerk anführen wann der Senator eintrifft und kontrollieren das er die Provinz auch rechtzeitig wieder verlässt."


    Natürlich hätte es auch Scipio brennend interessiert was ein Senator hier in Aegypten wollte.


    “Gut, tu das. Und wenn du herausfinden kannst was er hier will, dann berichte mir. Es würde mich sehr interessieren.
    Die Flavier haben ein Landhaus außerhalb der Stadt. Aber wird er nur herkommen um es zu bewohnen und das aegyptische Klima zu genießen?“

    Zitat

    Original von Marcus Achilleos
    Bevor ich in das Arbeitszimmer eintrat, richtete ich noch kurz meine Kleidung. Nach der Vorstellung durch Scipio verbeugte ich mich tief, so dass mein Körper fast schon einen rechten Winkel zu den Beinen bildete. "Praefectus, ich danke dir für deine Zeit," sagte ich, während ich in der Verbeugung verharrte.


    “Marcus Achilleos? Ist das dein Name? Ich habe schon von dir gehört. Du bist ein weit gereister Mann, wurde mir gesagt.“


    Terentius Cyprianus' Vorgehen war ohne Zweifel klug. Er gab dem Präfekten so viele Informationen auf einmal zu denken, dass dem gar nicht die Zeit blieb sich über das eine oder andere aufzuregen. Obwohl er es ansonsten vielleicht getan hätte. Aber vor allem das lang ersehnte Eintreffen der XXIII. überstrahlte alles andere.


    “Endlich!“, rief er aus. “Das wurde auch wirklich Zeit! Ich werde sofort das Kommando übernehmen, sobald sie da ist. Ein Appell, ein Appell in Nikopolis, bei der Gelegenheit. Die XXII. soll dann auch dabei sein. Der Platz ist so groß, der reicht auch für zwei Legionen.“


    Germanicus Corvus liebte es, die Soldaten herausgeputzt antreten zu lassen.


    Das Cyprianus seinen Klienten Fabius Vibulanus von sich aus erwähnte und dessen Beförderung vorschlug, brachte Corvus um die Verlegenheit ihn darum bitten zu müssen. Sehr geschickt war dieser Terentier – wie gesagt.


    “Oh ja, Fabius Vibulanus ist ein guter Mann, nicht wahr? Er würde bestimmt einen guten Praefectus Castrorum abgeben, was meinst du?“


    Dann hörte er von dem verhafteten Römer.
    “Ein römischer Bürger, und ein Spion, hier? Bist du sicher? Und wieso für die Stadtwache? Sein Name, kennst du seinen Namen?“

    Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Scipio
    Scipio trat ein und vergewisserte sich ob der Praefectus nicht über einem Schriftstück hing. Dann erst sprach er ihn an:


    "Praefectus, draußen ist ein Mann mit Namen Marcus Achilleios der einige iuridische Fragen hätte, doch der Iuridiculus ist zur Zeit nicht anwesend. Soll ich ihn zu dir vorlassen oder ihn auf eine eventuelle Rückkehr des Iuridiculus verweisen?"


    “Marcus Achilleios?“


    War das etwa DER Marcus Achilleios? Der, der angeblich das Reich der Parther so gut kannte?
    Corvus war verständlicherweise neugierig.


    “Lass ihn zu mir. Ich werde mit ihm reden.“


    Der Präfekt nahm das Schreiben und las es.


    “Oh!“, rief er aus.
    “Stell dir vor, Prudentius, der Kaiser hat einem Senator die Genehmigung erteilt hierher zu reisen. Es ist sogar ein Patrizier, Flavius Furianus. Was sagt man dazu?“


    Während er das sagte wedelte er fast schon aufgeregt mit dem Brief herum.


    “Und kein Wort darüber, was der hier wohl will. Mmmh...“


    Er kratzte sich am Hinterkopf.


    “Hör' zu, ich muss wissen, wenn dieser Furianus hier eintrifft. Sorge dafür und gib mir Bescheid. Dann muss ein schriftlicher Vermerk angefertigt werden, mit dem genauen Tag seiner Einreise. Er darf nur maximal ein halbes Jahr in Aegyptus bleiben, nicht länger!“

    Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    Appius trat ein und salutierte:"Ich grüße dich Statthalter. Es geht um einige Dinge die ich mit dir besprechen will. Darunter das Manöver. Beginnen möchte ich aber damit daß ich zum einen deinen Klienten Fabius Vibulanus gerne zum Präfectus Castorum befördern würde, so Rom zustimmt. Ich hoffe du hast dagegen keine Einwände, ich weiß ja nicht welche Karriere du für ihn geplant hattest."
    Er kramte etwas herum und gab dem Statthalter die Kopie eines Briefes "Diesen Brief habe ich vor einigen Wochen der Stadtverwaltung zukommen lassen, um zu erklären warum mehr römische Soldaten als üblich sich in der Stadt aufhalten und auch versucht die Konsequenzen einer Störung bzw. Aufwiegelung klar zu machen. Er ist vielleicht zugegebener maßen nicht sehr diplomatisch, aber Alexandria ist letztlich sowieso nur formal unabhängig. Meiner meinung nach sollten wir beide an einem Strang ziehen und der Stadtverwaltung nicht zu viel durchgehen lassen. Sie könnten uns für schwach halten wenn jeder Eingabe ihrerseits Gehör und mehr geschenkt wird.
    Jedenfalls bin ich sicher, daß sie sich deswegen wieder an dich wenden werden. Es entspricht der griechischen Natur sich anscheinend wegen jedem Blödsinn zu beschweren. Sollte ich mal nicht mehr hier sein bin ich sicher sie werden dich mit Beschwerdebriefen eindecken, wo sie sich über ihre Mitpyranten beschweren."
    meinte er mit einem ironischem Unterton


    “Salve Praefectus Legionis!“, begrüßte Germanicus Corvus den Kommandeur der XXII. Legion.


    Nachdem der ihm den besagten Brief gegeben hatte, las er ihn zuerst aufmerksam. Dann hörte er sich an, was Terentius Cyprianus zu sagen hatte.


    “Ich gebe dir recht, absolut recht, wir müssen den Alexandrinern gegenüber geschlossen auftreten. Wir dürfen niemals zu erkennen geben, dass wir uneins sind. Sie würden nur versuchen, dass auszunutzen. Es würde schwach wirken und Schwäche können wir uns hier nicht leisten, nicht einmal den Anschein von Schwäche.
    Aber ob du mit dem Tonfall, den du hier angeschlagen hast“
    , er hielt das Schreiben hoch: “das erreichst, was du erreichen willst, dass bezweifle ich doch. Die Alexandriner sind sehr stolz. Mit einfachen Barbaren kann man so reden, man muss es wohl auch, damit sie einen verstehen und respektieren. Aber die Leute hier sind das nicht gewohnt. Ich fürchte fast, damit bringst du sie noch mehr gegen dich und deine Männer auf.“