Beiträge von Decius Germanicus Corvus

    Warum sollten Senator x oder Eques y ihre vielen Waren denn mit Verlust verkaufen wollen, wenn sie es aufgrund ihrer hohen Gehaltseinkommen gar nicht nötig haben überhaupt etwas zu verkaufen? Ist es denn in dieser unseren WiSim wirklich so, dass Waren über den Preis an den Mann oder die Frau gebracht werden?



    Aurelius Ursus: Unsere Lex Mercatus verbietet Preisabsprachen nicht ausdrücklich. Sie sieht nur Maßnahmen des Staates vor wenn die Preise für einzelne Waren über 150% des empfohlenen Verkaufspreises steigen.





    /edit: ein kleines Wort ergänzt

    Die WiSim-Rangliste ist immer eine Momentaufnahme. Wenn man mal ein paar Tage nicht konsumiert, dann sackt man ziemlich schnell etliche Plätze nach unten und das ist nach meiner Beobachtung in letzter Zeit auch noch in größerem Maße als früher so. Ich kann nur vermuten, aber mein Eindruck ist, dass der allgemeine Konsum, zumindest bei den 'Oberen zwei Duzend' zugenommen hat.


    Das sich jemand einen Vorrat an Waren anlegt, was ist dagegen einzuwenden? Es ist doch eher positiv zu sehen, denn dadurch wird die Nachfrage angekurbelt. Das die Wohlhabenderen von uns nicht alles was sie kaufen verkonsumieren liegt doch schlicht daran das die Motivation dazu sehr stark abnimmt, wenn ein Balken 100% erreicht hat. Außerdem muss man doch für schlechte Zeiten vorsorgen, oder für Zeiten in denen man vielleicht mal kein lukratives Amt ausübt.


    Das öffentliche Spenden den Markt negativ beeinflussen kann ich so pauschal auch nicht sehen. Denn die Waren die dann kostenlos angeboten werden mussten doch zuvor auch gekauft werden, oder wurden selbst produziert, gelangen aber dann auch nicht ins allgemeine Angebot. Wo ist da der negative Effekt? Wenn alle immer nur Einzelangebote machen würden, dann wäre die Angebotsseite in der WiSim zwar sehr viel übersichtlicher, aber das kann bei vielen Gästen richtig mühselig werden.


    Natürlich krankt unsere WiSim grundsätzlich daran das niemand dazu gezwungen ist zu konsumieren, weshalb die Preise chronisch zu niedrig sind. Aber daran sind die Anbieter auch selbst schuld. Warum unterbieten sie sich auch ständig und verlangen Preise die nur knapp über den gesetzlich vorgeschriebenen Mindestpreisen liegen? Wenn alle gemeinsam die Preise um 20% anheben würden dann wären die Betriebe deutlich rentabler und ich glaube kaum das deshalb deutlich weniger gekauft würde. Denn die Steuer ist unerbittlich und wird irgendwann sehr hoch wenn man anfängt statt Waren Geld zu horten.

    “Ja, eine große Bürde, zweifellos. Aber einer muss sie schultern. Ich bin zuversichtlich das du es meistern wirst.“


    Noch immer lächelte Corvus. Aber Angesichts seiner eigenen Verantwortung als Statthalter von Ägypten sah er die Last der Verantwortung eines Epistates tou Mouseiou als eine eher geringe Bürde an. Was war schon dabei, einem Haufen Philosophen vorzustehen, die doch sowieso den ganzen Tag in ihren Studierstuben saßen und über absurde Fragen nachdachten, die außer ihnen niemand stellte, oder in ihren Werkstätten an mehr oder weniger sinnvollen Apparaturen tüftelten? Nicht das Corvus die Würde und die Bedeutung des Museions in Frage gestellt hätte, denn schließlich war er in seiner Jugend selbst einmal nach Alexandria gekommen um dort für einige Monate zu studieren. Doch die dortige Gelehrten hielt er – vielleicht auch aus dieser Erfahrung heraus – für ziemlich weltfremd und vom normalen Leben entrückt.


    Aber war die oft unerbittliche Wirklichkeit vielleicht in Gestalt eines Mörders in das Museion gekommen? Der Tod des Epistates war ein Rätsel. Eines, dass schleunigst aufgeklärt werden musste. Zumindest würde man der Öffentlichkeit bald einen Schuldigen präsentieren müssen, um den Rachdurst des Mobs zu stillen und das einfache Volk zu beruhigen.

    Germanicus Corvus hörte mit Interesse zu.


    “Du kennst also nicht nur das Museion und Alexandria, sondern auch Rom und Ostia? Sehr schön. Um die Dinge dieser Welt klar und in allen Aspekten erfassen zu können ist es gut auch etwas von der Welt gesehen zu haben, es schärft die Objektivität, nicht wahr?“
    Manchmal war auch an Corvus ein kleiner Philosophos verloren gegangen. ;)


    “Zudem scheinst du innerhalb des Museions großes Vertrauen zu genießen, denn schließlich hat man dich ausersehen, mir die Nachricht vom Tode des Epistates zu überbringen und die sich daraus ergebenden Fragen zu erörtern.
    Das macht mir die Entscheidung leicht: Du wirst bis zur Ernennung von Tychios' Nachfolger das Museion kommissarisch leiten. Meinen herzlichen Glückwunsch.“

    Der Praefectus lächelte. Aber sein Blick machte auch unmissverständlich klar, dass er keinen Widerspruch gegen seine Entscheidung dulden würde.

    Das war vermutlich genau das, was der Praefectus Aegypti hatte hören wollen. In seinem Gesichtsausdruck spiegelte sich Zufriedenheit.
    Anstatt aber sofort eine Entscheidung zu treffen sagte er zunächst:
    “Der Imperator Caesar Augustus ist nicht in Rom, sondern führt im Osten Krieg. Das weißt du sicherlich. Möglicherweise wird es deshalb etwas länger dauern bis ein neuer Epistates tou Mouseiou berufen werden kann. Ein kommissarischer Leiter müsste deshalb dazu bereit sein, diese Aufgabe auch über einen längeren Zeitraum zu übernehmen.“


    Dann sah er den Überbringer der 'betrüblichen' Nachricht direkt an.
    “Du bist Philologos am Museion? Mit welchen Artes Naturales befasst du dich vorzugsweise?“

    Der Praefectus zeigte sich überrascht.
    “In einem Brunnen? Ein erstaunlicher Ort um zu sterben, vor allem für einen so erwürdigen Mann wie den Epistates. Es beruhigt mich zu wissen das der Strategos Alexandrinos bereits eine Untersuchung eingeleitet hat.“


    Die Überraschung war schnell wieder verflogen und einem anpackenden Pragmatismus gewichen.
    “Wer wird nach seinem Tod und bis zur Berufung eines Nachfolgers das Museion leiten?“

    “Das ist wirklich eine äußerst betrübliche Nachricht. Möge er am jenseitigen Ufer Frieden und Glück finden.“, antwortete der Praefectus Aegypti, ohne sich eine deutlich zur Schau getragene Gefühlsregung zu erlauben.
    “War er krank? Man hat ihn schon lange nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen, habe ich mir sagen lassen.“


    Tatsächlich hatte es der Epistates sogar versäumt, ihm nach seiner Ankunft in Alexandria und bei seinem feierlichen Amtsantritt seine Aufwartung zu machen, was Corvus selbstverständlich aufgefallen war und ein wenig erbost hatte.

    An der Stirnseite der Aula Regia saß der Praefectus Alexandriae et Aegypti, umringt von einigen Schreibern und Beratern.
    Als der Philologos den Saal betrat und angekündigt wurde richteten sich alle Blicke auf ihn.


    Der Praefectus ergriff das Wort: “Salve Theodoros! Ich freue mich immer über Besucher aus dem ehrwürdigen Museion. Doch du bringst mir schlechte Kunde?“
    Das war eine vergleichsweise knappe Begrüßung. Scheinbar war Germanicus Corvus begierig darauf die 'betrübliche Nachricht' ohne lange Vorrede zu hören.

    Der Präfekt blickte noch einmal, Beifall erheischend in die Menge. :star:


    Dann rief er:
    “Das Rennen ist vorüber und ein würdiger Sieger gefunden. Alexandriner und Römer haben drei Tage lang einträchtig miteinander und mit ihren Gästen aus nahen und fernen Ländern gefeiert. Das hat der Welt noch einmal das feste Band der Freundschaft bewiesen, die Alexandria mit Rom auf ewig verbindet.
    Ich erkläre die Spiele damit für beendet.“

    “Ergreife die Maßnahmen die du für nötig hältst. Es wird nicht schaden wenn deutlich wird das etwas getan wird um diesen Mörder zu fassen. Wenn du aber die Häuser von Honoratioren der Stadt durchsuchen musst, dann erwarte ich Fingerspitzengefühl und keinerlei Übergriffe. Solltest du einen von ihnen sogar festnehmen wollen, dann möchte ich vorher davon informiert werden.“


    Germanicus Corvus hatte beträchtliche Geldmittel aufgewendet, um sich mit den örtlichen Eliten lieb Kind zu machen. Das hatte er nicht aus Großzügigkeit getan, sondern aus politischen Erwägungen. Würde sich diese Investitionen in Luft auflösen wäre das nicht nur ärgerlich, sondern auch ein echter finanzieller Verlust.


    Als Octavius Augustinus fragte, ob der Präfekt noch etwas für ihn hätte nickte Corvus.
    “Ja. Wie es der Zufall will hatte ich sowieso die Absicht dich zum Strategos zu schicken. Seine Amtsräume sind übrigens auf der Agora, wenn ich richtig informiert bin.
    Es geht darum, dass er die Stadtwache Alexandrias um fünfzig Mann aufstocken will. Ich habe dem zugestimmt und ihm auch zugesagt, dass diese Männer aus Beständen der Legion ausgerüstet werden. Sie werden nur leicht gewappnet und bewaffnet sein, aber das ist bereits geklärt. Die Stadt soll diese Ausrüstung aber bezahlen. Das ist eher als symbolische Geste zu begreifen, darum sollen uns pauschal 500 Sesterzen für die Ausstattung dieser fünfzig Männer genügen.
    Regle das Finanzielle mit dem Strategos und sorge dafür das er die Ausrüstung bekommt.
    Außerdem habe ich ihm Hilfe bei der Ausbildung dieser neuen Stadtwächter zugesagt. Auch dafür wirst du sorgen. Nimm' diese neuen Männer eine Zeit lang unter deine Fittiche und bringe ihnen ein Mindestmaß an Disziplin bei. Sie werden sich natürlich niemals mit unseren Legionären messen können, aber das erwarte ich auch gar nicht.“

    Zitat

    Original von Purpureus
    (...)
    Die Pferde waren schweißglänzend und ihre Flanken zitterten erschöpft als er das Gespann vor dem breiten Tor und der Ehrenloge zum Halten brachte. Auch Dominator atmete schwer. Denn selbst wenn er nicht selber laufen musste, so war die Anstrengung ein solches Gespann zu führen sehr groß. Ein freudiges Lächeln glitt über sein Gesicht. Dass sich ein Statthalter zu den Gewinnern hinab begab erlebte Dominator äußerst selten, so gut wie nie. Schnell sprang er von dem Wagen hinab und neigte das Haupt als Respekterweisung vor dem Vertreter des Kaisers und höchsten Mann dieser Provinz. Ehrfurcht zeigte er auch mit seiner Miene und sonstigen Gesten. „Hab Dank, Praefectus. Es ist mir ein Ehre gewesen, an diesem Rennen unter Deiner Gnade und Gunst mitfahren zu dürfen.“


    Das hörte Corvus gerne, denn die Worte des Auriga schmeichelten ihm und gaben seiner durchaus vorhandenen Eitelkeit neue Nahrung. Er nickte zufrieden.


    “Du hast mich und das Volk von Alexandria mit deinem Rennen sehr erfreut. Sein Sieg war deutlich und er war verdient. Nun gebührt dir die Belohnung des Siegers.“
    Er klatschte in die Hände und auf dieses Zeichen hatte ein im Hintergrund wartender Legionarius nur gewartet. Mit einer hübschen Schatulle aus hellem Zedernholz in den Händen kam er nach vorne.
    “Der Siegerpreis: 3000 Sesterzen!“, verkündete Germanicus Corvus und der Legionarius überreichte die kleine Kiste, in der es verheißungsvoll klimperte.


    Dann wandte sich der Präfekt an den Zweitplatzierten und lobte ihn ebenfalls. Er bekam auch eine Schatulle, die allerdings kleiner als die war, die der Sieger bekommen hatte.
    Schließlich kam der Drittplatzierte an die Reihe. Seine Schatulle war noch ein bisschen kleiner.





    Sim-Off:

    Geld per WiSim überwiesen

    Germanicus Corvus war einst bei den Speculatores der Cohortes Praetoriae gewesen. Damals hatten er selbst gelegentlich Ermittlungen angestellt, obwohl diese nicht unbedingt mit Kapitalverbrechen zu tun gehabt hatten, sondern eher mit dem Schutz des Staates und des Ulpia-Regimes. Dennoch wusste er aus eigener Erfahrung um die Schwierigkeiten, auf die ein Ermittler stoßen konnte. Aber er wusste ebenfalls, dass es bei besonders Aufsehen erregenden Verbrechen sehr ratsam war der Öffentlichkeit rasch einen Schuldigen zu präsentieren. Das galt erst recht, wenn es sich um den Mord an einer bekannten Persönlichkeit handelte. Das Volk liebte die Vorstellung eines gerechten, Vergeltung übenden Staates und dabei fragte selten jemand ob denn wirklich alle Umstände einer Tat zweifelsfrei aufgeklärt wurden.


    Darüber dachte Corvus nach, bevor er dem Centurio antwortete.


    “Dieser Mord darf nicht ungestraft bleiben.“, fasste er seine Gedanken in einem Satz laut zusammen.
    “Ich bin einverstanden. Geh' noch heute zum Strategos Alexandrinos und lass dir von ihm erzählen was er bisher herausgefunden hat. Biete ihm deine Mithilfe bei den Ermittlungen an. Ich persönlich habe dich geschickt, dass kannst du ihm sagen. Sollte er sich trotzdem zieren, dann mache ihm deutlich das ich SEHR enttäuscht wäre wenn er diese Mithilfe ablehnen würde. Verfolge jeden seiner Schritte und informiere mich, wenn es neue und wichtige Erkenntnisse gibt. Du musst aber vor allem dafür sorgen das der Strategos sehr schnell einen Täter findet. Es MUSS ein Schuldiger gefunden und bestraft werden, auf jeden Fall, haben wir uns verstanden?“