Beiträge von Decius Germanicus Corvus

    Wenn ein Narrator die Rolle eines Amtsträgers übernimmt, dessen Posten momentan nicht durch eine ID besetzt wird, dann ist das auch aus meiner Sicht ein Notbehelf.


    In Alexandria et Aegyptus haben wir aber den besonderen Fall, dass diese Provinz neu eröffnet wurde und erst einmal zum Laufen gebracht werden muss. Deshalb kommt dort der Narrator Aegypti etwas häufiger zum Einsatz. Ich hoffe, dass wir auf seinen Einsatz im Laufe der Zeit immer weniger angewiesen sein werden. Perspektivisch sollen seine Auftritte nach meiner Vorstellung immer seltener werden.


    Was Deine konkrete Kritik an der Wahl des Archiprytanen angeht, muss ich Dir jedoch widersprechen. Hier wurde das Abstimmungsergebnis nämlich effektiv nicht durch den Narrator beeinflusst, bzw. die Wahl durch ihn entschieden, sondern ganz im Gegenteil.


    Zur Erläuterung: Es ging hierbei darum, den Vorsitzenden des Prytaneions zu bestimmen. Das Prytanaion besteht aus allen gewählten Amtsträgern der Stadt Alexandria. Weil diese Ämter aber ähnlich wie im Cursus Honorum aufeinander aufbauen, ist klar, dass bei der ersten Wahl bestenfalls die drei Einstiegsämter besetzt werden konnten (und bisher hatten wir nur diese eine, erste Wahl).
    Das wäre selbst dann der Fall gewesen, wenn es mehr als drei Kandidaten gegeben hätte. Die gab es aber ohnehin nicht.
    Historisch war es wohl üblich, dass der Exegetes zum Vorsitzenden gewählt wurde. Das ist aber ein Amt der zweiten Stufe und kann damit momentan noch nicht durch eine gespielte ID besetzt sein. Also gab es zwei Möglichkeiten: Man simuliert den Exegetes über die gesamte Wahlperiode mit dem Narrator, um dem Gremium einen Vorsitzenden zu geben, oder man wählt einen der drei besetzten Amtsträger zum Archiprytanen, also zum Vorsitzenden. Das man sich für die zweite Variante entschieden hat, sollte eigentlich in Deinem Sinne sein.
    Der Narrator kam jetzt nur zum Einsatz, um dieser Wahl eine schlüssige Geschichte zu geben: Es wurden mit ihm die viere anderen, höheren Amtsträger simuliert, die sich nicht grün sind und deshalb als Kompromiss schließlich einen der drei niederrangigen Amtsträger zum Vorsitzenden küren, eben genau zu dem Zweck, dass eine echte ID den Vorsitz führen kann.
    Der Narrator wurde dabei von mir gesteuert, weil ich selbst mit keiner eigenen ID zur Wahl stand. Und wenn Du Dir das noch mal ganz genau durchliest, dann wird Dir vielleicht auffallen, dass der Narrator die Wahl auch gar nicht entschieden hat.
    Wir haben drei echte IDs.
    Timokrates Kyrenaikos hat sich zur Wahl gestellt und Nikophileaus Graecus ebenfalls. Der Dritte, nämlich Leonidas Philotes, war damit das Zünglein an der Wage und er hat Timokrates Kyrenaikos gewählt und damit die Wahl entschieden. Der Narrator hat nichts anderes getan, als sich seiner Wahl anzuschließen. Hätte Leonidas Philotes seine Stimme Nikophileaus Graecus gegeben, dann wäre es der geworden und das wurde sogar SimOn ganz genau so beschrieben.
    In Wahrheit ist also genau das passiert was Du forderst: Die drei beteiligten Spieler haben sich untereinander geeinigt. :)

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    Ein Legionarius betrat die Stube des Cursus Publicus.
    “Ein Brief der Legion. 'Muss nach Rom. Eilig, wie immer.“



    An den Kommandeur der Academia Militaris
    Spurius Purgitius Macer
    Academia Militaris Ulpia Divina
    Roma


    Salve Spurius Purgitius Macer!
    Mit diesem Schreiben möchte ich Dich darum bitten, eine Außenstelle der Academia Militaris Ulpia Divina hier im Legionslager von Nicopolis einrichten zu dürfen, so wie es beispielsweise im Castellum der Legio II in Mogontiacum bereits seit einiger Zeit existiert. Einen Immunis zur Betreuung dieses Officiums würde ich selbstverständlich abstellen.
    Ich hoffe auf positive Nachricht von Dir, würde es doch die Fortbildung der hiesigen Offiziere ermöglichen, ohne sie von ihren sonstigen Aufgaben abziehen zu müssen.

    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Alexandria_et_Aegyptus/Unterschrift_Corvus_PLegXXII_Papyrus.png]
    NICOPOLIS – ANTE DIEM VII ID AUG DCCCLVII A.U.C.

    (7.8.2007/104 n.Chr.)



    Er reichte dem Vertreter des Cursus Publicus den Brief und bezahlte die fälligen 20 Sesterzen.




    Sim-Off:

    Eilgebühr bezahlt

    Als der Centurio gegangen war schritt der Präfekt sogleich zur Tat und diktierte den bereits angekündigten Brief:



    An den Kommandeur der Academia Militaris
    Spurius Purgitius Macer
    Academia Militaris Ulpia Divina
    Roma


    Salve Spurius Purgitius Macer!
    Mit diesem Schreiben möchte ich Dich darum bitten, eine Außenstelle der Academia Militaris Ulpia Divina hier im Legionslager von Nicopolis einrichten zu dürfen, so wie es beispielsweise im Castellum der Legio II in Mogontiacum bereits seit einiger Zeit existiert. Einen Immunis zur Betreuung dieses Officiums würde ich selbstverständlich abstellen.
    Ich hoffe auf positive Nachricht von Dir, würde es doch die Fortbildung der hiesigen Offiziere ermöglichen, ohne sie von ihren sonstigen Aufgaben abziehen zu müssen.

    [Blockierte Grafik: http://www.sai.uni-heidelberg.de/~harm/ImperiumRomanum/Alexandria_et_Aegyptus/Unterschrift_Corvus_PLegXXII_Papyrus.png]
    NICOPOLIS – ANTE DIEM VII ID AUG DCCCLVII A.U.C.

    (7.8.2007/104 n.Chr.)



    “In die ausgehende Post nach Rom.“, wies er den Scriba an und widmete sich anschließend wieder anderen Dingen. Die Getreidevorräte bereiteten ihm Kopfzerbrechen, was in einer so fruchtbaren Provinz wie Aegyptus schon fast ein Hohn war.

    “Einverstanden. Schicke mir eine Nachricht, sobald du die neuen Männer rekrutiert hast. Ich sende dir dann einen Centurio mit Erfahrung als Ausbilder.“, antwortete der Präfekt.
    Er vermutete, dass der bedauernswerte Strategos Alexandrinos nur Taschendiebe und Halsabschneider aus Rhakotis für seine kleine und eher erbärmliche Truppe finden würde. Aber ein römischer Offizier könnte vielleicht sogar diesem zusammen gewürfelten Haufen Ordnung und Disziplin einbläuen. Zumindest hoffte er das und deshalb erfreute ihn die Bitte des Strategos.


    So lächelte er freundlich, als er bemerkte: “Von meiner Seite wäre das dann vorerst alles.“

    “Doch, eine Sache wäre da noch. Wie du sicher weißt, unterliegt der Hafen der gemeinsamen Kontrolle der Stadt und des Statthalters. Gewiss kennst du den entsprechenden Paragraphen der Katastasis Alexandres, es ist der siebte, Absatz zwei, wenn ich mich richtig erinnere. Die Einreisekontrollen am Hafen wurden bisher von Männern der Legion durchgeführt und das möchte ich auch weiterhin so beibehalten. Stimmst du mit mir darin überein?


    An den Stadttoren wachen aber deine Leute, also Angehörige der Stadtwache. Wenn du mir zusichern kannst, dass auch dort angemessen kontrolliert wird, dann werde ich an dieser Regelung nicht rütteln. Sollten aber Römer auf dem Landweg nach Alexandria kommen, möchte ich darum bitten, dass ihre Namen festgehalten und an die Regia weitergeleitet werden.“

    “Das klingt sehr vernünftig, sowohl was die Ausrüstung betrifft, als auch die Erhöhung auf insgesamt 250 Mann.“, stimmte der Präfekt zu. 250 besser, aber noch immer nur leicht gerüstete Stadtwächter erschienen ihm wohl wenig bedrohlich. Andererseits hätte sicher anders reagiert.
    “Davon abgesehen kannst du natürlich jederzeit auf die Männer der Legion zählen, wo die städtischen Kräfte nicht ausreichen. Du solltest dich nicht scheuen Männer von mir anzufordern. Besser einmal zu früh als auch nur einmal zu spät, wenn du verstehst was ich meine.“

    Der Praefectus Aegypti legte die Stirn in Falten.
    “Wie sind deine zweihundert Männer denn momentan bewaffnet? Ein Spieß, ein Rundschild und ein Knüppel sollten für ihre Aufgaben normalerweise genügen, würde ich denken. Wie du es selbst sagst: Die Stadtwache Alexandrias ist keine Armee und soll nicht in den Krieg ziehen.
    Eine andere Frage ist ihre Zahl. Zweihundert... Ich höre aus deinen Worten heraus, dass du gerne mehr Männer hättest. Wie viele?“





    Sim-Off:

    Passt schon. Ich glaube, da hat keiner von uns genauere Informationen. So lange es sich in einen logisch nachvollziehbarem Kontext bewegt sollte sich also niemand beschweren.

    “Bisher noch nicht. Aber ein guter Hinweis. Ich werde eine Anfrage an den Kommandeur der Academia Militaris Ulpia Divina in Rom richten. Nikopolis ist das Standlager zweier Legionen und er ist früher einmal mein Legat gewesen. Mit etwas Glück sollte ich ein offenes Ohr bei ihm finden.“

    “Ein echter Kampfeinsatz mit überschaubarem Risiko wäre gegen Ende der Ausbildung natürlich sehr wünschenswert.“, pflichtete Corvus bei.
    “Leider halten sich lokale Erhebungen und Räuberbanden nicht an den Ausbildungsplan. Aber wir werden sehen, wenn es so weit ist.“

    “Nein, in meinen Augen gibt es keine Abstufung in der Loyalität eines Mannes. Entweder er ist es, oder er ist es nicht. Für das Zweite ist hier jedoch kein Platz, denn ich verlange von Jedem unter meinem Kommando unbedingten Gehorsam.“, stellte der Präfekt mit gestrenger Miene klar.


    “Die Altgedienten dieser Legion wurden vom Kaiser begnadigt und es ist ihnen mit demselben Respekt zu begegnen wie jedem Römer unter dem Adler.
    Aber klar ist auch, dass diese Legion Schande über sich gebracht hat. Ich bin auch hierher gekommen, um ihre Ehre wiederherzustellen. Ich habe bei der II. gedient und bei den Cohortes Praetoriae. Meine Ansprüche sind hoch und mein Ziel ist es, dass die XXII. in absehbarer Zeit diesen Ansprüchen gerecht wird. Ich will eine Phalera an unserem Banner sehen, Centurio.“


    Er hielt kurz inne, bevor er weiter sprach.


    “Doch ich will offen zu dir sein: Dafür brauche ich unbedingt diese neuen Probati. Sie werden es sein, die dieser Legion ein neues Gesicht geben. Wir erneuern die XXII. und Männer wie du und die Männer die du ausbildest werden es sein, die diese Legion in Zukunft prägen werden. Nicht die alten Veteranen.“

    Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Immerhin, du sagst es, die könnte man sich einfach so erstellen.
    Da bin ich doch lieber ein alter Greis, der in Rom vor dem Fenster sitzt und die Leute beobachtet, dafür kann ich mir sicher sein ein Bad ungestört nehmen zu können und mich nicht echauffieren zu müssen, wenn mal einer in dieser Ein-Thread-Villa mal falsch auf "Antwort" klickt oder der Postbote mal eben so in mein balneum reinschneit. ;)


    Also willst Du in Wirklichkeit gar keine Villa in Misenum, sondern Dein Geld zurück, bzw. willst sie nur wenn sie als Unterforum daher kommt?

    Geht es ihm anders als vielen anderen Spielern, die auch schon länger dabei sind und keine ID im Senat haben? Die könnten sich genau so sagen: Hätte ich doch nur damals den CH absolviert, als es noch schneller ging. Zumindest wenn man den CH nur als lästiges Übel auf dem Weg in den Senat ansieht, zu einer Statthalterschaft oder zu einem Legionskommando.

    Es war eine traurige und vergleichsweise kurze Episode der römischen Geschichte. Dennoch hätte man lange davon erzählen können. Corvus machte es aber eher kurz.


    “Es ist zweieinhalb Jahre her. Porcius Laeca war Legat der Legio XXXII Adiutrix. Die war damals, und ist heute wieder, in Numidia stationiert. Das liegt in der Provinz Mauretania.
    Irgendein böser Geist muss diesen Mann damals befallen haben. Vielleicht war er auch einfach nur größenwahnsinnig, ich weiß es nicht. Ich bin dem Mann niemals begegnet. Zumindest nicht lebend.
    Was auch immer ihn getrieben hat, auf jeden Fall unternahm er damals, vor zweieinhalb Jahren, den absurden Versuch die Macht im Imperium an sich zu reißen. Erstaunlich genug, dass er Mitstreiter fand.
    Er ließ sich als Imperator und Augustus titulieren und beanspruchte die Kaiserwürde für sich. Mit der XXXII. zog er nach Osten und überfiel die Provinz Africa.
    Laeca war lange Zeit ein tüchtiger Offizier gewesen und es gab viele junge Stabsoffziere, die unter ihm gedient hatten. Einer davon war Agnus Pilerius Valus, der hier bei der XXII. als Tribunus Angusticlavius diente. Wie heute war die XXII. auch damals die einzige Legion in Aegyptus. Die XXIII. Cyrenaica war damals in Iudaea stationiert. Pilerius Valus ermordete mit ein paar Mitstreitern den damaligen Praefectus Legionis, übernahm das Kommando über die XXII. und schloss sich Laecas Aufstand an. Sie verhinderten die Getreidelieferungen nach Rom und überfielen die Classis Alexandrina. So sind sie damals an die Schiffe gekommen.
    Die brauchten sie, denn dann setzten sie nach Italia über und marschierten auf Rom zu.
    In Campania wurden sie dann von den Kaisertreuen gestellt. Es waren die I. und die XIV. Legion, und auch die Prätorianer waren dabei. Bei einer Stadt..., wie hieß sie noch... Picenum glaube ich. Da kam es zur Schlacht. Was sage ich Schlacht, es war für die Verräter ein Desaster. Selten haben die Götter deutlicher geurteilt. Es gab ein einziges wirklich heftiges Aufeinandertreffen. Aber als die Kaisertreuen sich vereint hatten und ein paar der Rädelsführer tot oder in Gefangenschaft geraten waren, brach alles zusammen. Die meisten Rebellen flohen, noch bevor sie auch nur einen Speer geworfen hatten. So hat man es mir zumindest erzählt.
    Porcius Laeca konnte auch fliehen. Er ging nach Parthia. Das muss man sich einmal vorstellen, nach Parthia! Das alleine beweist doch schon, dass er von Sinnen war.
    Der Partherkönig Oroes hat ihm den Kopf abschneiden lassen, und dann hat er ihn nach Rom geschickt, in einer Holzkiste. Ich habe ihn selbst gesehen, diesen Kopf. Die Orientalen hatten ihn einbalsamiert. Er stank fast gar nicht. Nur nach Verrat.“


    Der Präfekt unterbrach seinen Redefluss. Die Erinnerung hatte ihn weit fort getragen. Vergangene Bilder tauchten vor seinem geistigen Auge auf. Bilder von einer Brücke, von Flammen und von Männern, in deren Augen man Überraschung und Angst lesen konnte und im nächsten Moment gar nichts mehr...