Ich hatte Antiope zu Hestia gebracht. Es war mir in demMoment egal, was Curio gesagt hatte, denn sie konnte sich kaum auf den Beinen halten nach einer Weile. Ich war bereit die Strafe auf mich zu nehmen und half Hestia.
Ich hatte Antiope, die mich wissend und doch verwundert angesehen hatte, als ich sprach, gebeten zu schweigen, niemandem etwas zu verraten. Ich legte ihr in diesem Moment meinen einzigen wirklichen Schutz in die Hände und hoffte, das mein Vertrauen nicht betrogen wurde. Würde sie wem erzählen, das ich sprechen konnte, wäre alles, was ich mir in den Monaten der gefangenschaft aufgebaut hatte, darnieder, in einem einzigen Augenblick.
Als Hestia mir aufgab sie zu den Pferden zu bringen, nickte ich, seid wir aus dem Keller gekommen waren wieder die Stumme geworden, und half Antiope hoch. Ich führte Antiope, die leicht benommen war zum Stall und bereitete alles vor, legte sie dann ins Stroh und deckte sie vorsichtig zu.
Ich hatte Hestia vorher fragend angesehen, aber sie meinte, sie würde mich nicht brauchen, ich solle bei Antiope bleiben und so setzte ich mich nun neben sie, den Rücken an die Boxenwand und zu ihr schauend. Ich strich ihr eine Strähne aus der Stirn und musterte sie schweigend.
Wenn Curio mich jetzt suchen würde, würde ich vermutlich Ärger bekommen, eventuell sogar die Peitsche zu spüren bekommen oder schlimmeres, aber ich war bereit dieses Risiko einzugehen, denn ich wollte sie jetzt nicht alleine lassen. Es sei denn, sie würde mich darum bitten, dann würde ich gehen.
Meine brennende Wut auf Malachias war zu einem stetigen Glimmen geworden und in mir drin malte ich mir aus, wie er würde büssen müssen. Hätte er dies mit mir getan, wäre ich wahrscheinlich nicht einmal halb so wütend gewesen, wie wenn er es mit jemand anderen tat. Ich hätte es vermutlich stoisch über mich ergehen lassen, wie auch die Bestrafungen, die ich noch beim Händler bekommen hatte, aber das er es anderen antat, das machte mich fast rasend.
Ich sah, wie Antiope zu mir sah und lächelte.
"Schlaf ein wenig," krächzte ich sanft und schwieg dann wieder. Stumm harrte ich der Dinge die noch kommen würden. Als sie schlief, ging ich zu Hestia um zu sehen wie es ihr ging. Sie war gerade mit einem Schriftstück fertig und wollte zu Curio. Ich begleitete sie bis zu der Tür und ging dann wieder zu Antiope um nach ihr zu sehen.