Ich war wie in Trance. Mittlerweile saß ich im Gras und liess meine Hände ganz sanft über die Spitzen fahren. Meine Augen geschlossen und ein seeliges Lächeln auf den Lippen. In meinem Kopf tat ich dies nicht in Hispania, sondern in Germanien, auf einer Wiese, nach einer Lektion. Oder wie zum Schluss oft, zusammen mit Runya und den Kleinen, ja, dort war ich gerade und genoss die Stille und die Einsamkeit und war zufrieden, fast glücklich, denn in Gedanken war ich bei ihnen und sie bei mir. Ich wünschte, die Zeit anhalten zu können.
Beiträge von Selnya
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Nachdem alle den Raum verlassen hatten, ausser Antiope, Hestia und mir ging ich zu Antiope und legte ihr kurz meine Hand auf die Schulter. ICh lächelte ihr zu, wusste, das Hestia bei ihr in guten Händen war und gab ihr zu verstehen, dass sie mich rufen könne, wenn sie Hilfe brauchte. Ich verstand zwar nicht so viel von Medizin und Kräuter wie ein Heiler, hatte aber doch das ein oder andere mitbekommen und würde wenn nötig helfen.
Dann ging ich raus und sah mich um. Es waren keine Gäste mehr da und die restlichen Sklaven hatten bereits das Meiste weggeräumt. Ich räumte noch hier und dort ein wenig, beobachtete Helena und Curio, die sich kurz unterhielten und stahl mich, als nichts mehr zu tun war, in den Garten, der leer war. Ich wollte einfach nur den Duft der Bäume, Blumen und Gräser einatmen.
Ich stand dort und schloss meine Augen. Liess die Natur auf mich einwirken und fühlte mich beinahe frei.
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Ich war gerade wieder reingekommen, als mich Curio auch schon nach seiner Nichte schickte. Ich hatte nur noch einen letzten Zipfel von ihr gesehen. Ich sah mich Antiope um, die ich aber nicht finden konnte und eilte Hestia daraufhin hinterher und sah gerade noch, wie Antiope, über die sie gefallen war, sich abmühte sie auf ihr Bett ordentlich zu drapieren. Ich eilte ihr schweigend zur Hilfe und legte Hestias Beine hoch, während Antiope ihr ein flaches Kissen unter den Kopf stopfte und eine Decke besorgte. Dannmachte ich Antiope ein Zeichen, dass sie ein feuchtes, kaltes Tuch besorgen möchte, das wir Hestia auf die Stirn legen wollten.
Während Antiope ging es zu holen, strich ich Hestia eine Strähne aus der Stirn und betete stumm und nur die Lippen bewegend zu Hestias Folgegeistern, dass sie auf sie acht geben sollten.
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Ich hatte, beim Wegbringen von Abfall, mitbekommen, wie Hestia mit Malachias mal wieder umsprang und wenn er nicht ein solches Ekel wäre, hätte ich vielleicht sogar Mitleid mit ihm gehabt. So tat er mir aber eben nicht leid. Ich ging dorthin, wo die Küchenabfälle hingebracht wurden und genoss es einen Augenblick einfach nur in der Natur zu sein und den Blick über Garten und Haus in die Ferne schweifen zu lassen. Es half mir mein inneres Gleichgewicht weiter zu festigen.
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Ob Hestias Schimpfen Malachias' gegenüber musste ich mir ein Grinsen verkneifen. Als er ging, sehr mürrisch und nicht ohne mir einen vielsagenden Blick zuzuwerfen, sagte ich, nur die Lippen bewegend, ohne einen Ton darüber zu verlieren, Danke.
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Ich sah ihn nur an. Ein wenig hatte ich mich schon erschrocken, als er mir damit sagte, dass er sie gesehen hatte, aber nun gut, ich konnte es nicht ändern.
Sprechen, mh, entweder er glaubte nicht, das ich Stumm war oder er war nur dumm. Deswegen sah ich ihn nur, gezwungen höflich an, ohne ein Wort zu sagen.
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Es würde mir also nichts anderes übrig bleiben als ihr zu vertrauen. Ich seufzte, nicht nur innerlich, und räumte schweigend ein wenig in der Küche rum. In der Hoffnung, das wenigstens Malachias momentan anderweitig beschäftigt war, damit ich meine Ruhe hatte darüber nachzudenken.
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Sie hatte zu viel erfahren von mir, obwohl ich es nicht wollte. Ich hatte ihren Blick gesehen und versucht ihm auszuweichen. Sie durfte nichts wissen. Wenn es wer wusste, dann wäre mein Schutz weg. Auch wenn sie sagte, dass sie nichts erzählen würde....
Plötzlich bekam ich Angst. Angst dass ich sie nie wieder sehen würde. Ich schüttelte die Angst ab und nickte, als Hestia fragte, ob ich helfen würde. Ich musste sie dazu bringen, dass sie wirklich niemanden, nie etwas erzählte. Konnte ich ihr vertrauen? Ich kannte sie nicht. Aber sie wusste es, doch, wusste sie wirklich alles oder vermutete sie nur. Ich musste es herausfinden, doch wie, ohne meinen größten Schutz zu verraten?
Ich seufzte innerlich und trat neben sie, aber mein Blick zeigte ihr meine Zweifel und auch, das ich bereit war, wenn sie nicht ihr Wort hielt, zu verhindern, das es je jemand erfuhr.
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Hestia war mit der Versorgung von Antiope fertig, als ich wieder hervortrat. Antiope lächelte mich an und ich nickte ihr, mit einem Ansatz eines Lächelns zurück. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Die Römer unterhielten sich leise und ein paar waren gegangen, aber ein paar sprachen noch zusammen oder aßen ein wenig oder tranken. Nur die Musik war nicht mehr am Spielen. Malachias war nicht zu sehen, zum Glück, und Antiope und Hestia waren beschäftigt miteinander und so blieb ich im Hintergrund und wartete.
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Es war nicht meine Sprache, die sie sprach, aber ich verstand sie und ich sah sie erstaunt und mit ein wenig Bewunderung an. Ich sah zu, wie sie Antiope untersuchte und fühlte mich so unendlich erschöpft.
Monatelang hatte ich die Erinnerungen verdrängen können. Mein Herz war schwer gewesen, aber mein Kopf frei und heute, gleich dreimal.... und nun, als ich eine Sprache hörte, die man eher bei uns als bei den Römern hörte...
Nein, ich konnte die Erinnerungen nicht mehr zurückhalten. Plötzlich vermeinte ich wieder die Schwere meiner mit Milch gefüllten Brüste zu spüren, obwohl ich seit der Gefangennahme keine Einschüsse mehr gehabt hatte. Mir wurde schwindelig und die Tatsache, das alle Gäste betroffen dreinsahen und nicht mehr auf uns achteten, gebot mir die Chance mich in eine Ecke zu setzen und verzweifelt zu versuchen meine Erinnerungen zu verdrängen. Ich legte den Kopf zwischen meine Arme und die Ellbogen auf meine angezogenen Knie und versuchte die Panik in mir zu bekämpfen.
Als ich nach einer Weile aus der Ecke herauskam, war mir immer noch schwindelig, aber ich sah wieder so aus, wie die stumme Sklavin, die Curio vom Markt geholt hatte: ruhig, gelassen aber immer noch stolz.
Die Erinnerungen waren wieder in die Tiefe meines Kopfes zurückgewandert und mein Herz wieder schwer, aber sicher. Ich versuchte herauszufinden, was zu tun sei.
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Ich war Antiope zutiefst dankbar. Diese Art des Tanzes schmerzte zwar meinem Rücken, durch die Striemen, aber er verdeckte sie und auch mein Runenzeichen und so nahm ich es sogar dankbar hin. Als ich die junge Frau entrüstet auf den "Herren" zustürmen sah, es war Hestia, wie mir in dem Moment auffiel, schöpfte ich wieder Hoffnung. Ich wollte, dass dies vorbei war. Es war nicht demütigend in dem Sinne, es war nur unangenehm. Schon alleine die Tatsache so viele Römer auf einen Haufen. Ich hatte das Gefühl kaum noch Luft zu bekommen. Aber ich riss mich zusammen, dachte an die Worte meiner Mutter, schweifte kurz zu ihnen und es wurd für einen Moment schlimmer, bis ich mich wieder völlig unter Kontrolle hatte.
Ich tanzte nach Antiopes Takt und hoffte dennoch auf Rettung, hoffte, das wir aufhören konnten.
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Ich konnte nicht tanzen. Mich ein wenig im Klange der Musik bewegen, ja, aber richtig tanzen? Ich hatte es nie gelernt und es war nie nötig gewesen. Nicht mit meinen Aufgaben. Sollte ich mich weigern? So tun als hätte ich nichts verstanden?
Aber es war zu spät und so musste ich wohl oder übel mit auf die Fläche und ich folgte, versuchte zu folgen, Antiopes Bewegungen. Aber es sah unbeholfen bei mir aus. Und ich war mir nicht nur der Blicke auf sie bewusst sondern auch einiger Blicke, die mit unverhohlener Neugierde auf meinen Rücken starrten, wo zwischen den Kleiderfalten, die durch den Tanz immer wieder verrutschten, die noch nicht verheilten Striemen zu sehen waren.
Ich musste mich sehr konzentrieren, um diese Blicke zu ignorieren, um alles um mich herum auf eine Minimum zu reduzieren. Um nicht zu verzweifeln.
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Ich war überrascht über ihre Umarmung und tief gerührt. Ja, sie war das, was ich mir vorgestellt hatte und mehr. Aber ich brauchte Zeit. Ich würde mich ihr vielleicht eines Tages anvertrauen.
Ich drapierte das Obst neu und den Käse, als ich Malachias Blick auf uns spürte.
Als sie sagte, das sie des Lesens kundig sei, lächelte ich etwas stärker. Dann schrieb ich bene mit dem Finger auf den Tisch und sah ihr lächelnd in die Augen.
So hätten wir zumindest eine ausgiebigere Kommunikationsbasis. Ich dachte kurz an meine Rune auf dem Rücken und ein zufriedener Ausdruck machte sich in meinen Augen breit. Ich griff kurz nach ihrer Hand und drückte sie leicht. Dann drehte ich mich um, um schnell ein paar Becher Wein einzuschenken, da Malachias Anstalten machte auf uns zuzukommen.
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Ich hob einmal kurz die Augenbrauen, als sie das mit dem Grund erzählte. Sollte ich nicken? Kopfschütteln? Was sollte ich tun? Es war nicht aus dem Grunde allein, es war viel mehr zu meinem eigenen Schutz. So machte ich das Zeichen von ja und nein und wackelte leicht mit der flachen Hand.
Ihre Reaktion auf den Verwalter wunderte mich nicht, denn ich spürte, das er sehr auf sie erpicht war. Was sie mir über den Keller erzählte, bestätigte, was ich in dem Raum gefühlt hatte.
Sie war also eine Amazone. Ich lächelte leicht und auch wissend. Ich wusste nicht viel, nur was meine Mutter mir erzählt hatte, aber ich konnte mir ungefähr vorstellen, was es für sie bedeutete. Es musste für sie 100 mal schlimmer sein als Sklavin als für mich. Und ich litt schon und sehnte mich nach meiner Heimat und meinen.... Nein, ich durfte nicht an sie denken. Aber ich konnte nicht verhindern, dass meine Augen sich kurz verdunkelten, ehe ich den Gedanken an sie weider verdrängt bekam.
Ich musterte sie kurz und machte das Zeichen für Schreiben. Ob sie verstehen würde, was ich sie fragen wollte und ob sie das dann auch würde lesen können. Ich erinnerte mich nicht daran, was meine Mutter mir über die Schrift der Amazonen erzählte und ob sie überhaupt eine hatten oder Lesen und Schreiben konnten. Ich musste auf mein Glück hoffen.
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Ich nickte dankbar. Die Platte war sehr schwer und ich hatte mächtig zu schleppen. Ich deutete auf Malachias, der gerade mit dem Rücken zu uns stand und seufzte, die Augen leicht genervt verdrehend.
Dann sah ich sie an, fragend. Ich wollte gerne mehr von ihr wissen, aber ich durfte ihr nichts offenbaren. Ob sie mich verstehen würde, auch ohne Worte? Konnte sie lesen? Wenn ja, vielleicht könnte ich irgendwo etwas schreibbares finden.
Ich entsann mich an das, was ich im Keller gespürt hatte und sah kurz zu ihrem Bein und zoge fragend die Augenbrauen hoch. Ich wollte gerne wissen, wie es ihr ging. -
Ich kam mit den Früchten schwer beladen wieder und stellte sie auf den Tisch. Dann ging ich ein zweites Mal und holte noch mehr. Der Verwalter war anderweitig beschäftigt, aber ich hatte bereits länger gespürt, dass ich beobachtet wurde und sah mich verstohlen um und dann eine Frau, die in meinen Augen eindeutig Antiope war. Ich musterte sie eine Weile und lächelte ihr dann ganz leicht zu.
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Ich zuckte ganz leicht zusammen, aber nicht vor Angst oder erschrecken sondern vor langsam aufstauenden Unwillen diesem Kerl gegenüber. Aber ich riss mich ein weiteres Mal zusammen und nahm den Lappen um die Tropfen Wein wegzuwischen. Ich ging vor den Beiden in die Hocke und wischte schnell den Wein weg, ehe ich mich auf den Weg in die Küche begab um die Früchte reinzutragen.
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Sie verkniff sich einen verwirrten Gesichtsausdruck und nahm stattdessen ein Tuch um die Holzfiguren, die ihrer Meinung nach keiner Politur mehr bedarften, zu polieren. Dabei beobachtete sie immer wieder aus dem Augenwinkel das Treiben.
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Ich sah ihn an und musste an mich halten, tat dann, nach einem langen Blickkontakt, aber wie befohlen.
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Ich sah den zweiten Mann vom Markt und konnte nicht anders als ihm ein weiteres Mal eine gute Seele zu attestieren. Also nickte ich ihm stumm leicht zu, eine Mischung aus Begrüßung und Anerkennung seiner selber, auch wenn er Römer war.
Dann sah ich die junge Frau und wie sie meinen "Herren" Vater nannte und betrachtete sie heimlich etwas genauer.I saw the second man from market and couldn't find another way as to admit him a good soul. So I nod my head a little in his direction, a misc of greetings and tribute, also he was a roman.
Than I saw the young lady and how she called my "dominus" father and I kept an eye on her secretly.