Beiträge von Iduna

    ”Ich bin auch nicht die einzige Sklavin in der Villa. Es gibt hier einige Sklaven und Sklavinnen und...” Dann jedoch verstummte der Rotschopf, als sie bemerkte wie nahe ihr der Hüne erneut kam. Und nicht nur das, seine Finger glitten durch ihre roten Locken und ermöglichten es der Skavin nicht zurück zu weichen. Außer sie wollte einige ihrer Locken einbüßen.
    ”Sie.. sie mögen meine Locken?” Verwirrt blinzelte da die Sklavin zu dem Hünen empor und spürte wie sich ihre Wangen feuerrot verfärbten. Und dann geschah etwas, was Iduna selbst überraschte, sie schmiegte ihr Köpfchen unmerklich den Fingern des Hünen entgegen. Offensichtlich wollte sie, dass er ihr tatsächlich über das Köpflein streichelte.
    ”Ich möchte aber auch nicht schuld sein, wenn sie wegen mir Ärger bekommen.” Entschlüpfte es dann doch noch einmal Idunas Lippen, während sie zu dem Großgewachsenen empor blickte. Als er dann jedoch mit einer äußerdt intimen Frage an sie heran trat, spürte Iduna wie ihr das Blut in die Wangen schoss und sie sichtlich berührt ihren Blick abwandte. ”Mein Dominus möchte keine störenden Haare an meinem Körper finden.” Whisperte es dann über Idunas leicht zitternde Unterlippe. Wollte er es mit eigenen Augen überprüfen und sie dadurch in noch größere Verwirrung stürzen?

    Ein jeder Muskel in Idunas Körper war zum Zerrreißen gespannt, als sie in das Atrium stürmte und dort ihrem Dominus begegnete. Ja, richtig stürmte. Denn der Rotschopf war wieder einmal viel zu schnell unterwegs, sodass ihre roten Locken einen wilden Tanz um ihr Gesichtchen veranstalteten.
    Schlitternd kam sie schließlich im Atrium zum stehen und heftete ihren Blick gen der Fliesen. Auch wenn sie Scato am liebsten direkt angeblickt hätte, damit dieser ihre Empörung und zugleich Angst erkennen konnte. Dies jedoch widersagte sie sich und so presste sie im ersten Moment ihre Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen.
    Bei Scatos kühler Stimme, die sie bereits zu genüge vernommen hatte, rieselte es ihr dennoch eisig über die Wirbelsäule. ”Ja, das hat sie gesagt. Sie hat gesagt, dass ihr euch nach einer anderen Sklavin umgesehen habt und das ich.. ich nicht mehr gebraucht werde.” Schluchzend sprudelten diese Worte über Idunas Lippen. Bevor sie auch schon tief durchatmete und sich über die Nase wischte. Schließlich wusste sie, was ihr Dominus von Tränen hielt; nichts.
    Als ihr Dominus dann begann seine Sklavin zu umrunden, fühlte sich Iduna wie das sprichwörtliche Kanninchen vor der Schlange. ”Die Domina hat gesagt, dass sie mich nicht mehr in eurer Nähe ... sehen will, sonst.. sonst hat das ein Nachspiel und die.. die männlichen Sklaven des Hauses dürfen mich.. mich...” Verwirrt verstummte sie dann auch schon und starrte zu Boden. ”Bitte, ihr müsst mit ihr reden. Ich denke mir das nicht aus.”

    Je länger der Rotschopf in Claudia Sassias Nähe verweilte, desto stärker spürte sie, wie sich eine eisige Faust der Angst in ihrem Magen ballte. Ihre Finger hatte sie äußerst fest um das Tablett gekrallt und wünschte sich nichts sehnlichster, als dass die Rothaarige sie aus ihrer Nähe entließ und davon schickte. Das Gegenteil war jedoch der Fall und die Claudia verlangte es nach den Leckereien auf dem Tablett, sodass es füe Iduna unmöglich war die Flucht zu ergreifen.
    ”Ich weiß das ich nur eine Sklavin bin.” Murmelte da der Rotschopf und fokussierte die Maserung der wunderhübschen Fliesen zu ihren Füßen. ”Sie... sie würden es befürworten, wenn er.. mein Dominus mich schlägt und.. und...” Bei diesen Worten hob Iduna ihren Kopf an und starrte die Claudia mit großen Augen an. ”Aber, ich.. ich würde niemals denken, dass ich etwas besonderes bin. Niemals. Wirklich nicht.” Beteuerte die Sklavin abermals ihre Unschuld und spürte wie ihr innerlich der Schweiß ausbrach.
    Bei Sassias weiteren Worten schluckte Iduna vernehmlich, bevor sie sich auf die Unterlippe biss und ihren Kopf abermals gen Boden senkte. Die Worte der Claudia schwirrten durch ihren Kopf und ließen Iduna innerlich leicht schwindeln. Wie kam Sassia nur auf diese Anschuldigungen? Welchem Sklaven war sie ein Dorn im Auge? Eigentlich dem kompletten flavischen Haushslt, durchzuckte es in diesem Augenblick Idunas Köpfchen.
    Als die Claudia dann jedoch ihre Stimme bedohlich an Idunas Gehör dringen ließ, wich der Rotschopf tatsächlich etwas zurück. Nein. Das war nicht wahr. Sie schlief nur und dieses Gespräch stellte sich einzig und alleine als Albtraum heraus. ”Domina, ich bin.. bin noch unberührt.” Whisperte es dann doch äußerst leise über Idunas bebende Lippen, wobei ihre Augen verräterisch zu glänzen begannen.

    Nam vitiis nemo sine nascitur!
    Iduna & Caius Flavius Scato
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    Die Worte ihrer Domina hatten Iduna zutiefst verwirrt und so wirkte sie noch immer nicht ganz bei der Sache, als sie ihre Domina verließ und etwas ziellos durch die Villa eilte. Ihr Ziel? Die Sklavenunterkünfte, denn dort könnte sie über das gerade gesagte etwas nachdenken. Wie kam die rothaarige Claudia überhaupt auf solche Gedanken? Wer hatte ihr diese Worte eingeflüstert? Natürlich wusste Iduna, dass sie den anderen flavischen Sklaven ein Dorn im Auge war, weil ausgerechnet eine ungebildete Cheruskerin Leibsklavin des Dominus geworden war.
    Das die anderen Sklaven dann jedoch zu solchen Mitteln griffen, um sie von der Seite des Flaviers zu reißen? Und dann hatte sie ihren Dominus vor einigen Tagen auf dem Sklavenmarkt entdeckt. Jetzt ergab alles einen Sinn. Die rothaarige Schlange wollte ihrem Gemahl eine andere Sklavin schmackhaft machen, damit Scato sie, Iduna als seine Leibsklavin verstieß. Bei diesem Gedanken schluckte Iduna vernehmlich und ballte zugleich ihre Finger zu Fäusten. Nein! So leicht würde sie es den anderen Sklaven und in erster Linie der Domina nicht machen.
    “Niemals..“ Murmelte der Rotschopf mit leiser Stimme, als sie ihre Schritte eilends voran lenkte. Sie würde ihren Dominus darauf ansprechen oder es zumindest versuchen. “Dominus?“ Murmelte Iduna, als sie ihre Schritte auf direktem Weg in das Atrium lenkte, denn dort, so hoffte sie, ihren Dominus anzutreffen. Sie musste ihn darauf ansprechen. Wie würde Iduna jedoch reagieren, wenn die Antwort ihres Dominus nicht zu ihrer Zufriedenheit ausfiel? Nein, daran wollte und durfte sie in diesem Moment nicht denken. Und so atmete der Rotschopf tief durch, als sie sich ihrem Dominus vorsichtigen Schrittes näherte. “Dominus? Ich habe.. die Domina sie hat.. ähm.. also.. ich darf nicht mehr eure Leibsklavin sein?“ Platzte es dann doch über Idunas Lippen und mit vibrierender Körperhaltung fokussierte sie die Fliesen zu ihren Füßen.

    Das Tablett hielt der Rotschopf fest in ihren Händen und umklammerte jenes beinahe. Schließlich hatte sie innerlich die leise Panik, dass ihr das Tablett bei einer unachtsamen Bewegung herunterfiel und sich das Gebäck über die Claudia ergoss. Ein Gedanke der Iduna innerlich schwindeln ließ; am besten gar nicht länger darüber nachdenken. Zum Glück ahnte die Claudia nichts von ihren Gedanken und wiederholte eben jenen Namen, den Iduna von ihrem Dominus erhalten hatte. “Domina.“ Murmelte der Rotschopf und akzeptierte somit, dass die Claudia sie von nun an nur noch mit diesem Namen ansprechen würde, wenn sie denn überhaupt das Wort an sie richten würde. Dann jedoch platzte die Claudia mit einer Ungeheuerlichkeit heraus, die Iduna erschrocken zusammen zucken ließ. Wie bitte? Hatte sie diese Worte tatsächlich an sie gerichtet? Mit großen Augen starrte der Rotschopf die Claudia an und schüttelte hastig ihren Kopf. Nein. Das war nicht wahr. Das war eine Lüge. Eine infame Lüge. Eine Ungeheuerlichkeit. U n w a h r ! “N..Nein, das ist nicht wahr. Ich.. ich würde nie.. N..Nein. Das stimmt nicht. Wer erzählt so etwas?“ Sprudelte es hastig über Idunas Lippen, wobei ihr das Herz bis zum Hals pochte und sie am liebsten im Erdboden versunken wäre. “I.Ich bin seine Sklavin. U..Und nichts anderes. Bitte Domina, sie müssen mir glauben.“ Stammelte der Rotschopf mit leiser Stimme und warf der Claudia einen raschen Blick aus dem Augenwinkel entgegen. “Ich weiß nicht wer diese Lügen über mich erzählt. Aber sie sind nicht wahr.“ Versuchte der Rotschopf die Claudia von ihrer Unschuld zu überzeugen. “Fragt euren Gemahl, er wird euch das gleiche sagen. Ich bin seine Sklavin und ni..nicht mehr.“

    Bei den gar schmeichelnden Worten des Hünen weiteten sich Idunas Augen abrupt und sie starrte den Fremden regelrecht erschrocken an. Dann erst besann sie sich und senkte augenblicklich ihren Blick auf ihre Füße hinunter. “Ich.. ich weiß nicht von was sie sprechen.“ Murmelte der Rotschopf mit leiser Stimme und verstummte schließlich völlig. Denn die Worte des Unbekannten stürzten Iduna in riesengroße Verwirrung, so dass sie am liebsten aus seiner Nähe geflüchtet wäre. Dies jedoch widersagte sie sich und so verschränkte sie ihre Finger miteinander, nachdem sie ihm die köstlichen Häppchen kredenzt hatte. “Ich gehe der Köchin zur Hand, wenn es mein Dominus wünscht.“ Erwiederte Iduna auf die Worte des Hünen und spürte zugleich wie ihre Wangen schillernd rot zu leuchten begannen. War es denn etwas verwerfliches? Zumindest klang es aus seinem Mund so und dennoch presste Iduna ihre Lippen fest aufeinander, nicht dass ihr noch ein ungebührliches Wort darüber entschlüpfte. “Ich.. ich weiß nicht in welches Zimmer man euch unterbringen wird. Was wurde zu euch gesagt?“ Mit großen Augen blickte der Rotschopf zu dem Hünen empor und schlug im selben Moment ihre Augen auch schon nieder. “Aber vielleicht solltet ihr die Domina dazu befragen?“ Schlug Iduna mit leiser Stimme vor und linste aus dem Augenwinkel zu ihm empor. “Wenn ihr wünscht dann bringe ich euch zu ihr.“ Whisperte es leise über Idunas Lippen, während sie geduldig auf eine Reaktion des Hünen wartete.

    Die vielen Komplimente ließen Iduna regelrecht schwindeln. Wie sollte sie darauf nur reagieren? Sollte sie auch mit Komplimenten um sich werfen? Würde ihm das gefallen? Und dann strich er auch noch durch ihre gelockten Strähnen und brachte Idunas Herzschlag vollkommen außer Kontrolle.
    Relelrecht erleichtert wirkte die Sklavin, als sie sich aus seiner Nähe lösen konnte und das Balneum für einen Augenblick verlassen konnte. Doch nur, um mit einem Tablett zurück zu kehren. Auf dem Tablett konnte man leckere Fleischstücke, sowie Obst- und Gemüsespieße erkennen. Denn solche Naschereien genoss ihr Dominus, wenn er sich im Balneum aufhielt und vielleicht würde es dem Hünen auch munden?
    Gerade im richtigen, oder wie Iduna fand, im falschen moment kehrte sie zurück. Denn der Hüne begannn sich die bereitgelegte Tunika über den Kopf zu ziehen. Mit geröteten Wangen wartete die flavische Sklavin darauf, dass er sie bemerkte. Und dies geschah viel zu abrupt und für Iduna vollkommen offensichtlich. Denn plötzlich lag sie in seinen Armen und spürte seine Lippen auf den ihrigen. Verwurrt strampelte sie mit ihren Armen und warf ihm einen verstörten Blick entgegen. ”Ich... ich... was sollte das?” Stammelte die junge Cheruskerin und benetzte sich flüchtig ihre Unterlippe.
    Mit zitternden Händen stellte Iduna das Tablett schließlich auf dem Tischchen ab und begann das Fleisch von den Spießen zu lösen; so wie es ihr Dominus immer von ihr verlangte. Dann erst hob sie vorsichtig ihren Kopf an und warf dem Hünen einen vorsichtigen Blick entgegen. ”Diese leichte Mahlzeit bringe ich auch meinem Dominus, wenn er sich im Balneum aufhält.” Erklärte die Rothaarige und verschränkte nervös ihre Finger miteinander. ”Ich hoffe es schmeckt dir.” Fügte sie noch hinzu und verfiel auch schon in schweigen.
    Alser dann jedoch darauf zu sprechen kam, dass er sie gerne als seine persönliche Leibsklavin hätte, zuckte Iduna kaum merklich zusammen. ”Da müsst ihr meinen Dominus fragen. Ich.. ich weiß nicht. Ich bin nur eine Sklavin.”

    Bei seinen lobenden Worten spürte Iduna, wie sie bis in ihre gelockten Haarspitzen errötete. ”Ich habe nur das getan worum sie mich gebeten haben.” Murmelte die flavische Sklavin und rutschte langsam von seinem Schoß. Tatsächlich sah er jetzt schon viel ansprechender aus, wie Iduna für sich im Stillen feststellte. Von seinem gefüllten Weinbecher glitt Idunas Blick sogleich zu Boden. So wie es ihr beigebracht wurde, auch wenn sich ihr Dickkopf in manchen Situationen dann doch unerlaubterweise Bahn brach.
    Dann vernahm Iduna abermals seine Stimme, als er seine Wünsche äußerte und es den Rotschopf für einen kurzen Moment tatsächlich schwindelte. ”Ich werde mich darum kümmern dass ihr eine Tunika bekommt. Und auch um das... das leibliche Wohl.” Mit diesen Worten lächelte Iduna schüchtern und zuckte dann jedoch erschrocken zusammen, als er sie näher zog und seine Lippen ihre Wange striffen.
    Verwirrt und mit hastig pochendem Herzen drehte sie sich schließlich herum und verließ das Balneum.
    Wenige Augenblicke später kam sie mit einer Tunika über dem Arm und einem Tablett in den Händen zurück. ”Soll ich euch beim Ankleiden behilflich sein?” Murmelte da die rothaarige Sklavin und wartete geduldig auf weitere Anweisungen.

    Unwillkürlich umklammerte der Rotschopf das Tablett nur noch fester, als sie sich der Claudia genähert hatte und mit gesenktem Kopf auf eine Reaktion wartete. Denn ihre Reaktion ließ erstaunlich lange auf sich warten und Iduna spürte wie ihr das Herz bis zum Hals pochte. Wollte die Claudia sie aus einem ihr unerfindlichen Grund bestrafen? Hart schluckte die Sklavin und wünschte sich sehnlichst an einen anderen Ort.
    Wieso musste ihr Dominus ausgerechnet diese Claudia heiraten? Ein tonloses seufzen entfloh Idunas Lippen, wobei sie spürte wie ihr innerlich der Schweiß ausbrach. Sollte sie die Claudia noch einmal ansprechen und dadurch auf sich aufmerksam machen? Wie üblich trug Iduna eine dunkelblaue Tunika, jene welche ihrem Dominus so gefiel, und das rot ihrer nachwachsenden Löckchen unterstrich.
    Und dann erklang Sassias Stimme und forderte die Sklavin zu einer Reaktion auf. ”Ja Domina.” Ließ Iduna ihr leises Stimmlein erklingen und ging der Claudia voran in das Triclinium. Dort angekommen wartete sie, bis es sich Sassia gemütlich gemacht hatte und trat dann schließlich näher auf sie zu. Das Tablett hielt sie dabei gerade und reichte der Gemahlin ihres Dominus schließlich die kleinen Naschereien.
    Würden diese der Claudia schmecken? Eigentlich konnte es dem Rotschopf auch egal sein, nicht wahr?
    Nein, wohl nicht, wie sich das leise Stimmlein in Idunas Köpfchen zu Wort meldete. Denn wenn diese Leckereien der Claudia nicht schmeckten, wurde Iduna dafür abgestraft und niemand sonst. Doch diese Gedanken verscheuchte Iduna sofort und hielt ihren Blick stets gesenkt. Auch dann, als die Stimme der Sassia erklang und nach ihrem Namen verlangte.”Meine Mutter taufte mich auf den Namen Iduna. Mein Dominus gab mir den Namen Attica. Sie können mich nennen wie es ihnen beliebt.” Erwiederte der Rotschopf mit respektvoller Stimme und schielte dennoch aus dem Augenwinkel in die Höhe.

    Als sich Iduna vorsichtig auf dem Schoß des Hünen niederließ, spürte sie sogleich wie sich dessen Männlichkeit zu regen begann. Abrupt zuckte der Rotschopf zusammen und schielte unwillkürlich auf den Schoß des Älteren.
    Rasch hatte Iduna das Gesicht des Mannes mit dem Schaum eingerieben und setzte gerade die Klinge an, um ihn zu rasieren. So wie er es gewünscht hatte. Geschickt führte Iduna das Messer über die Haut des Mannes und ließ die Härchen verschwinden. Dazwischen wischte sie ihm immer mal wieder das Gesicht sauber.
    Schließlich ließ Iduna die Klinge sinken und wischte ihm ein letztes mal das Gesicht sauber, um auch die letzten Schaumreste und winzigen Härchen zum verschwinden zu bringen.
    Als es den Älteren dürstete, reagierte der Rotschopf sogleich und reichte dem Gast der Villa den Weinkelch.
    Zögerlich lächelnd füllte Iduna seinen Weinkelch und stellte die Karaffe vorsichtig beiseite. Dann griff sie erneut nach dem Rasiermesser und begann die Brust des Hünen vorsichtig mit dem Messer von den Haaren zu befreien.

    Abyssus abyssum invocat!
    Iduna & Claudia Sassia
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    Die Worte ihres Dominus wollten Iduna einfach nicht aus dem Kopf gehen. Sie hatte Claudia Sassia als Gemahlin ihres Dominus und somit neue Domina zu akzeptieren. Nein! Definitiv nicht. Denn auch wenn sie eine Sklavin war, so hatte Iduna noch immer ihren eigenen Kopf. Und eben jene Dickköpfigkeit hatte sie bereits in so manche Schwierigkeiten geführt.
    Darüber wollte sie jedoch nicht länger nachgrübeln und so schüttelte Iduna auch schon ihr Köpfchen. Bevor sie ihre Schritte eilends voran setzte und schließlich die Küche erreichte. Schnuppernd kräuselte die Cheruskerin ihr Näschen, als sie auch schon der strafende Blick der älteren Roxana traf. Was hatte sie denn jetzt schon wieder getan? Etwas unschlüssig verlagerte Iduna ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen. Als sie auch schon ein Tablett mit Naschereien in die Hand gedrückt bekam. Eben jenes Tablett war für die neue Domina in der Villa bestimmt und Iduna sollte Claudia Sassia die Leckereien überbringen.
    Mit hastig pochendem Herzchen drehte sich Iduna auf dem Absatz herum und begann Claudia Sassia zu aufzusuchen. Die rothaarige Frau ihres Dominus fand die flavische Sklavin schließlich im Atrium der Villa und näherte sich ihr respektvoll. ”Domina?” Beinahe hätte sich Iduna alleine schon an diesem kleinen Wörtchen verschluckt. ”Vielleicht wollt ihr probieren?” Und damit streckte Iduna das Tablett in Claudia Sassias Richtung, wobei sie tunlichst darauf achtete ihren Blick stets gesenkt zu halten.

    Noch immer war sich der Rotschopf nicht sicher, ob sie seinen Worten trauen konnte. Was war, wenn diese Beleidigung an das Gehör ihres Dominus gelang? Nicht auszudenken. Und so biss sich Iduna fester auf ihre Unterlippe und wandte ihren Kopf ab, während sie sich seinem zweiten Bein widmete und den Schwamm vorsichtig führte. Und dann war auch sein zweites Bein trocken und sauber gewischt. Sodass sich der Rotschopf aus ihrer knieenden Position erhob und es der Hüne ihr gleich tat. Vernehmlich schluckte Iduna da, als sie bemerkte, dass er in seiner vollen Manneskraft vor ihr stand. Um dieser merkwürdigen Situation zu entfliehen, beeilte sie sich aus dem Becken zu steigen und nach einem der angewärmten Tücher zu greifen. Jenes Tuch reichte sie dem Großgewachsenen, dessen Namen sie noch immer nicht wusste. Aber solche Fragen standen ihr als einfache Sklavin nun mal nicht zu.
    Mit einem vorsichtigen Lächeln deutete der Rotschopf schließlich auf einen Hocker, auf den er sich setzen sollte. Die Rasierutensilien nahm Iduna aus einem der hölzernen Schränke und warf Fremden einen raschen Blick aus dem Augenwinkel entgegen. Doch zuvor reichte sie ihm den Becher und befüllte diesen mit dem köstlichen Rebensaft. Sanft mutete das Lächeln auf Idunas Lippen an, als sie vorsichtig auf seinen Schoß kletterte. Denn noch immer war sie unbekleidet, schließlich hatte er nichts dergleichen verlauten lassen, dass sie sich wieder ankleiden sollte. ”Legt bitte euren Kopf in den Nacken. Ich werde vorsichtig sein.” Versprach die flavische Sklavin und begann das Gesicht des Mannes mit einem schaumähnlichen Gemisch einzureiben. Dann erst setzte sie vorsichtig die Klinge an und die Rasur begann.

    Die finstere Mine des Älteren blieb Iduna nicht verborgen. Somit war es nicht verwunderlich, dass der Rotschopf unwillkürlich zusammen zuckte. Und der Klang in seiner Stimme wirkte nun auch nicht mehr so nett wie noch vor ein paar Minuten. ”Bitte entschuldigt. Ich wollte euch nicht beleidigen.” Murmelte der Rotschopf mit leiser Stimme. Denn noch immer fühlte sie sich äußerst unwohl in ihrer Haut. ”Ich stehe euch zu Diensten.” Flüsterte Iduna und warf dem Hünen einen raschen Blick aus dem Augenwinkel entgegen. Mit gesenktem Köpfchen beugte sich Iduna über das Bein des Älteren und begann den Schwamm über sein Bein zu führen. Dabei zitterte ihre Hand unmerklich, während sie sein Bein auf- und abglitt. Als es dann an seine Füße ging, kniete sich der Rotschopf in das Becken hinein und begann sich seinen Füßen zu widmen.

    Noch immer brannten die Wangen der flavischen Sklavin vor Scham, als sie den Schwamm über die Pobacken des Größeren gleiten ließ und schließlich auch dazwischen glitt.
    Diese Waschung hielt jedoch nicht lange an, denn der Rotschopf fühlte sich äußerst unbehaglich in ihrer Rolle als Badesklavin.
    Ob dies dem Älteren auffiel und wenn ja, wieso erlöste er sie dann nicht? Oder machte es ihm Spaß, sie in diese Situation zu drängen? ”Mache ich das auch wirklich richtig?” Vergewisserte sich Iduna mit leiser Stimme und schluckte vernehmlich, als er sich abrupt herumdrehte und seine Vorderansicht präsentierte.
    Den Schwamm führte sie erneut zögerlich über seine Brust und seinen Bauch. Tiefer würde sie nicht gehen, da müsste er es ihr unmissverständlich begreiflich machen. Aber freiwillig? Niemals. Und so knabberte Iduna auf ihrer Unterlippe herum und konzentrierte sich einzig und alleine auf den Schwamm.
    ”N.. nein. Die Hochzeit liegt noch nicht sehr lange zurück und.. und der Alltag kehrt langsam ein.” Beantwortete Iduna die Frage des Älteren, wobei sie ihren Blick gesenkt hielt und angestrengt ihre Unterlippe malträtierte.
    ”Findet ihr euer Brusthaar nicht ansprechend? Ähm.. ich meine.. ohne Brusthaar würdet ihr wie ein Junge aussehen.” Sprudelte es über Idunas Lippen, wobei sie ihre schmalen Finger vorsichtig über seinen Oberkörper gleiten ließ.

    Wie gut das Iduna nichts von den Gedanken des Hünen wusste. Denn der Rotschopf war durchaus in der Lage Widerworte zu geben. Auch wenn ihr Dominus versuchte mit der Peitsche, diesen Ungehorsam aus seiner Sklavin zu vertreiben. So ganz wollte es ihm nicht gelingen, auch wenn Iduna gute Miene zum bösen Spiel machte und ihren Groll tief in sich verborgen trug.
    Als der Großgewachsene seine Hände klatschend auf deie Wasseroberflöche schlug, spritzten Tröpfchen in die Höhe und traden auch den Rotschopf. Sodass Iduna kichernd ihre Hände anhob und versuchte die Wassertröpfchen einzufangen.
    Nachdem der Kelch unterhalb der Wasseroberfläche verschwand und Iduna schließlich die mondweißen Backen des Älteren entgegen gestreckt wurden, schluckte die junge Cheruskerin vernehmlich. Doch dann besann sie sich auf ihre Aufgabe, rückte näher auf ihn zu und begann den wassergetränkten Schwamm über seine Wirbelsäule langsam abwärts gleiten zu lassen.
    Bis sie seine Pobacken erreichte und auch dort das warme Wasser verteilte. Den Schwamm führte sie vorsichtig und dennoch mit genügend Druck über seine Haut. Bis sie sich schließlich dazu überwand, seine Bäckchen vorsichtig spreizte und auch dort das Wasser verteilte. Führte sie den Schwamm richtig und gefiel ihm ihr tun?

    Tatsächlich ging der Hüne, nach Idunas Aufforderung, in die Knie. So dass er eine passable Größe für die kleine Cheruskerin hatte. Und dennoch wirkte die flavische Sklavin äußerst erstaunt darüber, wie gehorsam und zahm sich dieser Fremde ihr gegenüber verhielt. Schließlich war sie lediglich eine Sklavin und kein reiches Persönchen der flavischen Villa.
    ”Ja. So ist es besser. Ich danke euch.” Murmelte der Rotschopf, als sie sich urplötzlich auf Augenhöhe mit dem Fremden befand. Als er sich leicht bewegte und Iduna das Muskelspiel seiner Muskeln auffiel, schluckte sie vernehmlich und spürte zugleich wie ihr das Herz bis zum Hals pochte.
    Zum Glück riss sie der Hüne mit seiner nächsten Frage aus ihren Gedanken und ließ Iduna zugleich tief erröten.
    ”Er ist mein.. mein Dominus. Und er ist.. ist ein strenger Mann.” Wiederholte der Rotschopf, als würde sie etwas auswendig gelerntes vortragen. Dann jedoch konzentrierte sie sich vollends auf den Fremden und stöhnte im selben Moment leise auf, als er seine Finger in ihren zarten Nacken bohrte. ”Das.. das tat weh..” Murmelte die Cheruskerin und warf ihm einen vorwurfsvollen Blick entgegen. Bis sie seine Musterung spürte und ihren Blick errötend niederschlug.
    Vorsichtig bettete sie schließlich ihre schmalen Hände auf seinen Nacken und begann zarten Druck auszuüben. Und dann erklang jene Frage, die Iduna innerlich erstarren ließ. ”Nein. Die Claudia hat andere Mittel und Wege um ihren Zorn zu zeigen.” Dabei dachte Iduna mit Grauenan jene abendliche Cena zurück, an der die Claudia befohlen hatte, die rothaarige Sklavin müsste geschärt werden. Und genau dies war geschehen. Zum Glück kräuselten sich mittlerweile wieder ihre roten Locken auf ihrem Köpfchen.

    Tatsächlich unklammerte Iduna den Schwamm noch immer äußerst fest, sodass ihre Fingerknöchel weißlich durch ihre Haut hindurch stachen. Und dennoch verrichtete sie ihre Aufgabe zur Zufriedenheit des Gastes der Villa Flavia, denn sonst hätte er sie schon längst davon gejagt, nicht wahr?
    ”Ich möchte euch keine Schmerzen zufügen.” Erwiederte der Rotschopf auf die Worte des Großgewachsenen und ließ den Schwamm über seinen Bauch gleiten. Langsam und sorgfältig führte sie die Waschung des Mannes fort.
    ”Ich spüre das Muskelspiel unter eurer Haut.” Erwiederte der Rotschopf mit gedämpfter Stimme und hob für einen Wimpernschlag ihren Blick an, um dem seinigen zu begegnen.
    Seinen Worten lauschte die Cheruskerin schweigend und spürte dennoch wie ihre Finger leicht zu zittern begannen. Denn der Groll auf die Frau ihres Dominus hatte sich tief in Idunas Eingeweide gegeaben und würde sie nicht allzu schnell loslassen.
    ”Woher kennt ihr Claudia Sassia?” Diese Frage stolperte einfach so über Idunas Lippen. Sodass der Rotschopf hastig ihren Kopf schüttelte und ihre Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen presste. Als er dann schließlich prustend untertauchte, kicherte der Rotschopf leise, gar verschämt. ”Mein Dominus ist ein strenger, aber gerechter Mann. Und sie ist.. ist...“ Stammelnd verstummte Iduna und senkte errötend ihren Kopf. Nein. Unter keinen Umständen würde sie diesem Unbekannten erzählen, was für eine grausame Schlange die Claudia sein konnte.
    ”Dieser Wein stammt von den Weingütern meines Dominus. Ich werde es meinem Dominus berichten, dass euch sein Wein schmeckt.” Murmelte der Rotschopf, während sie den Schwamm beiseite legte und nach dem Rassiermesser griff. ”Könnt ihr euch ein bisschen zu mir herunter beugen? Ihr seid sonst zu groß für mich.” Murmelte Iduna mit verschämter Stimme.

    Als Iduna aus dem Balneum schlüpfte, um den Wein zu holen, musste sie draußen auf dem Gang erst einmal tief durchatmen.
    Was war das nur für ein merkwürdiger Geselle? Sollte sie ihn einfach fragen was er hier in der Villa wollte? Nein. Dies wäre zu respektlos und würde auch mit Sicherheit an die Ohren ihres Dominus dringen.
    So machte sich Iduna mit gemischten Gefühlen auf den Rückweg in das Balneum, nachdem sie den Wein organisiert hatte. Im Inneren angekommen, erklang erneut die Stimme des fremden Mannes und Iduna wandte sich in dessen Richtung. Das Tablett stellte sie vorsichtig am Rand des Bassins ab und zog vorsichtig ihre Tunika aus. Somit konnte der Unbekannte erkennen das sie im Begriff war zur Frau zu erblühen und dennoch noch unangetastet war. Darüber wusste jedoch niemand Bescheid, bis auf ihren Dominus.
    Unschlüssig wirkte Iduna noch immer, als sie sich dann etwas zögerlich dem Bassin näherte und in das warme Wasser stieg. Zuerst reichte sie ihm einen der Weinkelche, bevor sie dazu überging und den Schwamm über seinen muskulösen Körper gleiten zu lassen. Dabei umklammerte sie den Schwamm äußerst fest, als wollte sie sich daran festhalten. ”Wieso wollt ihr das alles wissen? Woher kennt ihr meinen Dominus und.. und seine Gemahlin?” Fragend blickte der Rotschopf zu dem Großgewachsenen empor, wobei sie ihren Kopf ein Stückchen in den Nacken legen musste.

    Das leise Seufzen des fremden Mannes blieb Iduna nicht verborgen und ließ sie innerlich zusammen zucken. Hatte sie etwas falsch gemacht? Angespannt verharrte der Rotschopf an Ort und Stelle und biss sich unbewusst auf die Unterlippe. “Ich.. ich.. wie sollte man denn sonst baden?“ Fragend bildete sich eine steile Falte zwischen Idunas Augenbrauen, wobei sie dem Unbekannten einen vorsichtigen Blick aus dem Augenwinkel entgegen warf. “Ich werde sofort Wein holen.“ Beeilte sich der Rotschopf seinen Worten Folge zu leisten und verschwand für einen kurzen Augenblick aus dem Balneum. Bei ihrer Rückkehr hielt sie ein Tablett mit zwei Bechern und einer Weinkaraffe in den Händen. Das Tablett stellte Iduna vorsichtig am Rande des Bassins ab und beobachtete den Fremden, als dieser in das Wasser stieg. Und dann erklang auch schon seine auffordernde Stimme, so dass Iduna nervös ihre Unterlippe benetzte. “Wie ihr wünscht.“ Nachdem sie einige male tief durchgeatmet hatte, stieg sie schließlich zu dem großgewachsenen Mann in das Becken, nachdem sie ihre Tunika ausgezogen hatte. “Ihr wollt über die Herrschaften des Hauses sprechen?“ Wieso das, durchzuckte es Idunas Köpfchen, als sie nach der Weinkaraffe griff und den köstlichen Wein in die bereitgestellten Becher füllte. Einen der Becher reichte sie schließlich dem Unbekannten, bevor sie nach dem Schwamm griff und dem Fremden einen vorsichtigen Blick entgegen warf.