Beiträge von Iduna

    In Idunas Köpfchen fuhren ihre Gedanken Achterbahn und ließen sie nicht zur Ruhe kommen. Was genau hatte die Claudia vor? Mit einem kurzen Blick in deren Gesicht versuchte Iduna das Geheimnis herauszufinden. Und dabei überlief sie ein eisiger Schauer. Sodass sie ihren Blick hastig abwandte und zugleich spürte wie ihr das Herz bis zum Hals pochte. Dann erlöste die rothaarige Claudia die flavische Sklavin aus ihrer wahrlich unwissenden Lage und tat ihren Wunsch kund. Ein Wunsch der Entsetzen unter den anderen Sklaven hervorrief. Und Idunas Blick sogleich bittend zu ihrem Dominus glitt. Nein! Das konnte Scato nicht billigen, oder etwa doch? Schließlich hatte er sie bereits ausgepeitscht und da hatte sie es lediglich gewagt Widerworte zu geben.
    Und jetzt war ihr dieses äußerst peinliche Missgeschick passiert. Ein Missgeschick welches Iduna wohl noch länger verfolgen würde. Während ihr verzweifelt und so flehender Blick ihrem Dominus galt. Zwar öffnete der Rotschopf ihre Lippen. Jedoch wollte ihr kein Ton entkommen und so senkte sie ihren Blick auch schon, als Scatos kühler Blick sie traf. Zugleich spüre Iduna wie eine irrationale Wut auf die Claudia in ihr empor kroch und ein zittern ihren schlanken Körper durchrieselte. "Nehmt mir meine Haare. Meinen Geist habt ihr nicht gebrochen." Murmelte die flavische Sklavin, wobei es kurzzeitig in ihren Seelenspiegeln auffunkelte.

    Das Schweigen dehnte sich in die Länge und der Rotschopf fühlte sich von Minute zu Minute unwohler in ihrer Haut. Denn schließlich wurde sie von ihrem Dominus nicht weiter beachtet. Und alleine diese Nichtbeachtung zerrte an Idunas Nerven und ließ sie abermals von einem Fuß auf den anderen treten.
    Dann sprach Scato sie tatsächlich an und Iduna wagte es ihren Blick anzuheben. Bis sie ihren Blick abermals auf die Fliesen heftete und auf Scatos Worte nickte. Vorsichtig zog sie sich Schritt für Schritt zurück und ließ ihren Dominus alleine zurück. Während sie mit gesenktem Köpfchen durch die Flure huschte und sich schließlich daran machte und die Kisten und Utensilien für den Abtransport vorzubereiten. [....]

    Die beiden grobschlächtigen Männer flankierten Iduna, als sie durch die Gänge des Anwesens gingen und schließlich vor den Räumen zum Stehen kamen, in denen sich ihr Dominus aufhielt. Lautlos wurde Iduna in den Raum geschoben und die beiden Herren zogen sich zurück; blieben jedoch in Rufweite ihres Dominus. Und Iduna verharrte regungslos und mit gesenktem Kopf an Ort und Stelle. Ihre Finger hatte sie miteinander verschränkt und fokussierte die Fliesen, auf denen sie stand. Ihr Dominus hatte sie offensichtlich noch nicht bemerkt und Iduna würde auch nicht auf sich aufmerksam machen; erst wenn es ihrem Dominus beliebte sich mit ihr zu beschäftigen. Und dies geschah auch schon, so dass der Rotschopf leicht zusammen zuckte und ihren Blick weiterhin gen Boden gerichtet ließ.
    Auf die Worte des Römers reagierte Iduna nicht; auch wenn sie die Spitze durchaus wahrnahm, welche in Scatos Stimme mitschwang. Als der Römer dann jedoch erklärte, dass sie später am Tag zurück nach Rom reisen würden und jetzt der Zeitpunkt gekommen wäre, dem Meer einen Besuch abzustatten, zuckte die flavische Sklavin zusammen und presste ihre Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen. Ihr Dominus hatte es richtig gesagt; Salz auf ihren Wunden würde Iduna nicht gut bekommen. Und so schüttelte der Rotschopf kaum merklich ihren Kopf, wobei sie ihren Blick keinen einzigen Augenblick anhob und auch ihre Stimme in keinsterweise erklingen ließ.
    Ihrem Dominus warf sie lediglich aus dem Augenwinkel einen Blick entgegen und bemerkte, dass er sich erneut seinen Schriftrollen gewidmet hatte und sie nicht mehr beachtete. Während Iduna etwas unruhig von einem Fuß auf den anderen trat und versuchte die Schmerzen der Peitschenwunden auszublenden.

    Ihr Hauslehrer war offensichtlich Idunas Achillesferse; denn sonst hätte sie höchstwahrscheinlich nicht so reagiert, als Scato das Gespräch auf ihren Hauslehrer gelenkt hatte. Nachdem der Römer erneut seine Stimme erhob und Iduna an ihre Versprechungen erinnerte, nickte der Rotschopf lediglich und senkte ihren Blick augenblicklich auf ihre Fußspitzen. “Ja, Dominus.“ Murmelte die flavische Sklavin, nachdem Scatos Stimme erneut erklang und an ihr Ohr drang. Als der Römer sie an ihre Heimat erinnerte und dies mit dem Vieh und den Stallungen verglich, spürte Iduna wie sich ihre Kehle vor Heimweh zusammenzog und sie hart an dem Kloß schluckte, der sich in ihrer Kehle gebildet hatte. “Ich werde gehorchen Dominus.“ Flüsterte die zierliche Rothaarige und beobachtete, wie Scato den Wasserkrug ausleerte, nachdem er sich herumgedreht hatte und seine Schritte direkt auf das Haus zulenkte.
    Somit blieb der Rotschopf alleine zurück und ließ ihren Blick auf der glitzernden Wasseroberfläche ruhen, während ihr die verschiedensten Gedanken durch den Kopf geisterten. Erst als die Schritte ihres Dominus verklungen waren, hob Iduna ihren Kopf langsam an und biss sich vor Verzweiflung auf ihre Unterlippe. “Aristocles darf nichts geschehen. Ich habe ihn doch lieb.“ Murmelte die Germanin an sich selbst gewandt; schließlich befand sie sich alleine in den Gärten mit dieser wunderschönen Aussicht. Als sich die Dunkelheit allmählich über das flavische Anwesen senkte, vernahm Iduna Schritte die sich ihr näherten und konnte Angus, sowie Lupus erkennen. Die beiden Männer griffen nach den Fesseln an ihren Handgelenken und banden sie von der Säule. Ein dankbares Lächeln huschte dabei über Idunas Lippen. Ein Lächeln welches nicht erwiedert wurde und die junge Germanin erneut spürte wie ihr die Kehle eng wurde. Im Stall angekommen roch Iduna sogleich die Ausdünstungen der Tiere. Spürte jedoch auch die Wärme der Tiere, die im Stall standen und sich nicht um die Eindringliche kümmerten. Ohne ein weiteres Wort wurde Iduna in einer der Ecken zu Boden gedrückt und von den beiden Männern alleine gelassen. An einen Fluchtversuch wagte sie gar nicht erst zu denken. Schließlich hallten ihr noch immer die Worte ihres Dominus in den Ohren. So zog sie ihre Knie an den Körper, schlang ihre Arme darum und presste ihren Kopf gegen ihre Oberschenkel. In dieser Position schlummerte die Sklavin dann tatsächlich ein; auch wenn es lediglich ein Halbschlaf war. Und sie bei jedem kleinsten Geräusch aus ihrem Dämmerschlummer empor schreckte.


    * * * * * *


    Als am nächsten Morgen die Sonne ihre Strahlen über diesen Teil der Erde schickte, erwachte Iduna augenblicklich und blinzelte einige male orientierungslos. Bis ihr bewusst wurde was geschehen war und wo sie sich befand. Denn die Striemen auf ihrem Rücken erinnerten sie daran und ließen Iduna sichtlich zusammen zucken. Dann wurde sie auch schon von den beiden grobschlächtigen Männern aus dem Stall gezerrt und in das flavische Anwesen gebracht. Durch eine Seitentüre geschah dies und Iduna befand sich im nächsten Moment im Balneum wieder. Um dort einer grimmig dreinblickenden Matrone entgegen zu blicken. Diese schüttete einen Eimer über ihrem schmächtigen Körper aus, so dass Iduna unter dem eisig kalten Wasserschwall nach Luft schnappte und die Matrone vorwurfsvoll anblickte. Dann senkte sie auch schon ihren Kopf und ließ sich abtrocknen, bevor sie eine Tunika übergestreift bekam. Eine Tunika, die nichts mit dem wunderschönen Stoff gemein hatte, welchen Iduna gewohnt war. Ob sie durch ihr Fehlverhalten ihren ‚Status‘ als Scatos persönliche Leibsklavin verloren hatte? Alleine bei diesem Gedanken spürte sie wie sich die Angst in ihrem Magen einer Faust gleich zusammen ballte. Denn dann wäre sie der Willkür der anderen Sklaven auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. So hatte sie zumindest ihr ‚Status‘ etwas geschützt, wenn sie diesen jetzt jedoch verloren hätte ..nicht auszudenken. Und so schüttelte Iduna ihren Kopf, um diese unliebsamen Gedanken aus ihrem Kopf zu vertreiben; bevor sie von den beiden grobschlächtigen Männern zu ihrem Dominus gebracht wurde und mit gesenktem Kopf stehen blieb. Kein Wort wollte über ihre Lippen dringen; was auch besser so war.

    Tatsächlich herrschte für einen kurzen Augenblick Schweigen zwischen ihrem Dominus und ihr, so dass Iduna dem leisen Rauschen des Meeres lauschte, welches an ihr Gehör drang. Jedoch wurde die angenehme Stille durch die Stimme ihres Dominus unterbrochen, so dass sich Idunas Körper augenblicklich anspannte und sich eine Gänsehaut auf ihrem Körper ausbreitete. Denn die Worte ihres Dominus klangen unheilverkündend in ihren Ohren und alleine der Klang in seiner Stimme ließ einen eisigen Schauer über ihre Wirbelsäule hinab rinnen. “Du.. du meinst.. Angus und Lupus.. sie.. sie würden mich..“ Mit großen Augen und hastig pochendem Herzen starrte Iduna zu ihrem Dominus und zerrte für einen kurzen Augenblick viel zu fest an den Fesseln an ihren Handgelenken, so dass diese nur noch fester in ihre Haut schnitten.
    Als ihr Dominus dann jedoch ihren Lehrer ansprach, zuckte der Rotschopf augenblicklich zusammen und spürte wie ihr das Herz bis zum Hals pochte. Ihr Dominus sollte Aristocles in Ruhe lassen; ihr Lehrer hatte rein gar nichts damit zu tun. Auch wenn er es war, der Iduna dazu ermuntert hatte, ihren Kopf zu benutzen und ihren Gedanken freien Lauf zu lassen.
    Und ausgerechnet ihren Lehrer benutzte ihr Dominus nun als Druckmittel. Etwas was Iduna ganz und gar nicht gefiel. Und so rieselte ein eisiger Schauer über ihre Wirbelsäule und ließ sie sich unwillkürlich anspannen. “Nein. Mein Lehrer hat.. er hat.. ni.. ich habe ihn liebgewonnen und..“ Da verstummte die zierliche Rothaarige auch schon, als Scato seine Worte als unumstößliche Drohung aussprach und Iduna mit einem Blick in sein Gesicht erkannte, wie ernst es ihm mit seinen Worten war. “Ich möchte nicht, dass meinem Lehrer etwas zustößt.“ Sprudelte es in einem einzig langen Satz über die bebenden Lippen der Germanin, während sie Scato anstarrte und spürte wie ihr das Herz bis zum Hals pochte. “Ich.. werde.. tun was du von mir verlangst und dir.. gehorchen.“ Murmelte die flavische Sklavin, einzig deswegen damit ihrem Hauslehrer nichts geschah und er ihr auch weiterhin treu zur Seite stehen würde.

    Bisher war es Iduna fabelhaft gelungen, dass sie tatsächlich unsichtbar wirkte und ihrem Dominus keinen Schaden bereitete. Denn mittlerweile wusste sie, wie ihr Dominus reagieren konnte. Schließlich hatte sie dies bereits am eigenen Leib zu spüren bekommen. Die Weinkaraffe balancierte die junge Cheruskerin vorsichtig und füllte die Becher der Gäste der Villa Flavia. Sichtlich stolz auf sich wirkte Iduna, als sie eine weitere Runde um den Tisch drehre und gerade dabei war der Claudia Wein einzuschenken. Dabei verhedderte sie sich an einem der Stuhlbeine, geriet ins stolpern und verschüttete den Wein über das wunderschöne Kleid der Claudia. Ein verzweifeltes Geräusch entfloh dabei Idunas Lippen. Als sie abrupt zurück wich und die Weinkaraffe gegen ihre Brust presste. "Oh bitte verzeiht mir. Ich habe nicht aufgepasst. Es tut mir Leid." Murmelte die Germanin in einem Wirrwarr aus lateinischen Worten und ihrer Muttersprache. Wobei sie aus großen Augen zwischen ihrem Dominus und Sassia hin- und her blickte. Dabei dröhnte ihr das Herz in den Ohren und innerlich wünschte sie sich, dass sich der Boden auftat und sie verschluckte. "Ich habe nicht auf.. aufgepasst und.. und war ungeschickt." Versuchte sie sich erneut an einer Entschuldigung, wobei sie sich auf die Unterlippe biss und ihre Wangen vor Scham und Verlegenheit brannten. Tunlichst versuchte sie erneut unsichtbar zu werden. Doch jetzt fühlte sie sich von tausenden Augen durchbohrt. Und da half es auch nicht, dass man Sassia mittlerweile in ein sauberes Kleid gehüllt hatte und sie wieder an der Cena teilnahm. Denn der Anblick der rothaarigen Claudia führte dazu, dass sich Iduna ihre eigene Ungeschicklichkeit wieder und wieder vor Augen führte.

    Wenn sich der Rotschopf nicht bewegte dann schmerzten die Wunden kaum und Iduna konnte sich einreden, dass die Auspeitschung nicht geschehen war. Bis zu dem Moment, an dem ihr Dominus seine Stimme erklingen ließ und sich ihr Körper unwillkürlich anspannte."Du lässt mich hier wirklich alleine?" Hastig sprudelten diese Worte über Idunas Lippen, während ihr das Herz bis zum Hals pochte. Unwillkürlich begann sie sich in den Fesseln zu winden und ihren Dominus im Blick zu behalten. Jedoch hatte er sich so platziert, dass sie sich beinahe verrenken musste, um den Römer im Blick zu behalten. "Bitte.. lass mich nicht alleine in der Dunkelheit." Flehte der Rotschopf mit leiser Stimme und fixierte ihren Dominus mit einem bittenden Glanz in ihren Augen. Der Klang in ihrer Stimme stieß bei ihrem Dominus dennoch auf taube Ohren, denn wieso sonst sollte er seinen Blick auf die Wasseroberfläche gerichtet haben, wenn er sie nicht ignorieren wollte. Als ihr Dominus die Peitsche auf dem kleinenTischchen niederlegte, atmete Iduna erleichtert durch. Denn dies bedeutetet, dass er sie zumindest für diesen Moment in Ruhe ließ und darüber war der zierliche Rotschopf mehr als froh.
    Als Scato dann jedoch die Kälte inder Nacht ansprach und sich die Spitze in Bezug auf ihre Heimat nicht verkneifen konnte, knurtte der Rotschopf und knirschte anschließend mit den Zähnen. "Du... du... ka... kannst mich nicht alleine lassen." Protestierte Iduna und zerrte erneut an den Fesseln, indem sie sich gegen die Fesseln an ihren Handgelenken stemmte. Diese gaben jedoch keinen Milimeter nach. Im Gegenteil, sie schnitten sogar tiefer in ihre Handgelenke.
    "Pha! Ich verzichte auf Gesellschaft. Ich will niemanden sehen." Erwiederte Iduna mit Trotz in der Stimme und drehte Scato ihren Kopf entgegen. Denn dieser hatte sich in ihrer unmitrelbaren Nähe auf einem Stein nieder gelassen, während Iduna erneut an den Fesseln um ihre Handgelenke zerrte.
    Als ihr Dominus dann jedoch ihren Lehrer ansprach, weiteren sich Idunas Augen abrupt und ein erschrockenes Geräusch entfloh ihren Lippen. "Nein. Bitte nicht meinen Lehrer. Er ist nett und.. und bringt mir schöne Dinge bei. Ich habe ihn gerne." Sprudelte es über ihre bebenden Lippen, während sie ihren Dominus bittend anblickte.

    Offensichtlich hatte sie mit ihren aufbrausenden Worten jene feine Grenze überschritten. Denn die Worte ihres Dominus drangen lautstark an ihr Gehör. So hatte Iduna den Römer noch nie zuvor erlebt; denn Scato gehörte zu der Sorte Mann die sich immer unter Kontrolle hatten. Nur der Rotschopf hatte es tatsächlich geschafft, dass sich ihr Dominus für diesen Moment vergaß. Denn einen jeden seiner Schläge begleitete der Römer mit brüllenden Worten, die Idunas Ohren spitzen ließ. Sie gehörte ihm; schließlich hatte er sie gekauft. Und sie hatte ihm zu gehorchen; schließlich war er ihr Herr und Meister. Und doch war da dieses leise, wenn auch sehr penetrante Stimmchen in ihrem Hinterkopf. Abermals folgten weitere Schläge und es machte auf Iduna den Eindruck, als würde sich ihr Dominus in Rage peitschen. Mittlerweile war ihr Rücken von einem willkürlichen Geflecht aus Striemen gezeichnet und der Rotschopf hing merklich in den Seilen. Etwas was sie sich verzweifelt versuchte nicht anmerken zu lassen.
    "Du kannst mich hier nicht alleine lassen. Das weiß ich. Und deinen anderen... anderen Sklaven wirst du mich nicht geben." Entschlossenheit blitzte für den Bruchteil einer Sekunde in ihren Augen auf, bevor ihr Kopf auf ihre Brust sank. Dennoch behielt sie ihren Dominus im Blick. Und als sich dieser einen Becher mit Wasser einschenkte, gab Iduna ein leises Geräusch von sich und befeuchtete ihre Lippen mit ihrer Zunge. "Du lässt mich hier draußen nicht alleine. Du wirst mich mit nach drinnen nehmen." Woher Iduna diese Zuversicht nahm, wusste sie selbst nicht.

    Die Schnur der Peitsche tanzte wunderschön über Idunas Rücken und zeichnete diesen mit einem ureigenen Muster aus roten Striemen. Striemen die zwar auf der Haut brannten und die Idunas Willen noch nicht gebrochen hatten. Tz! Mitnichten. Und so presste sie ihre Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen, damit ihr auch kein einziges verräterisches Geräusch entfliehen konnte.
    Dann ließ Scato die Peitsche jedoch ruhen und brachte Iduna ins Grübeln. Hatte ihr Dominus etwa eingesehen, dass man sie durch Schläge nicht weich klopfen konnte? Bei diesem Gedankem umspielte ein hauchfeines Lächeln ihre Lippen. Bis sie ihren Dominus erblickte, als er sich direkt vor sie stellte, um ihr in die Augen blicken zu können.
    Und Iduna erwiederte seinen Blick mit einem trotzigen funkeln. "Ich bin kein Feigling." Zischte der Rotschopf und zerrte probeweise an den Fesseln, die sie an die Säule ketteten. Dann presste sie ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und versuchte die Schmerzen wegzuatmen, indem sie langsam ein- und wieder ausatmete.
    Als Scato mit der Peitsche vor ihren Augen wedelte, knirschte der Rotschopf lediglich mit den Zähnen und funkelte ihrem Dominus trotzig entgegen. "Ich habe mich weiter entwickelt." Erwiederte Iduna, nicht ohne Stolz in ihrer Stimme, auf seine Worte.

    Absolute Regungslosigkeit hatte sich auf Idunas Gesicht niedergelegt, nachdem sie von den grobschlächtigen Männern in den Garten gestoßen wurde. Eben jener Ort, an dem sie ihrem Dominus gegenüber stand und das Unglück seinen Lauf nahm. Hart musste der Rotschopf dann doch schlucken, als sie bemerkte, dass sie sich tatsächlich alleine im Garten befand. Denn die beiden Leibwächter konnte sie nirgends erblicken. Wen sie jedoch erblickte war ihr Dominus, der die Peitsche in den Händen hielt und sich seiner Sklavin näherte.
    Und Iduna blickte ihm herausfordernd entgegen, während sie herausfordernd das Kinn nach vorne drückte. Sollte er ruhig wissen, dass es in ihr brodelte und gärte.
    Die bedächtigen Handbewegungen ihres Dominus verfolgte Iduna ohne mit der Wimper zu zucken. "Aber ich.. habe mich doch nur verteidigt. Ist mir das etwa verboten?" Ließ sie ihre Stimme erklingen und fokussierte ihren Dominus mit einem wilden Funkeln in ihren Augen. In diesem Moment vergaß sie sogar, dass sie sich nackt ihrem Dominus präsentierte.Denn dies war sein Wunsch gewesen und seinem Wunsch hatten die beiden Leibwächter direkt entsprochen. "Aber doch nicht an mir..." Protestierte Iduna, als Scato davon sprach ihr Fehlverhalten nicht ungesühnt bleiben zu lassen. Und davon zeugte alleine schon die Peitsche in seinen Händen, deren Schnur er bedächtig abwickelte und seinen Arm schließlich lockerte.
    Den musternden Blick ihres Dominus verfolgte Iduna aufmerksam; vielleicht hatte der Römer doch ein Einsehen und ließ die Peitsche sinken. Dann verschwand Scato aus ihrem Blickfeld und Iduna spannte ihren Körper unwillkürlich an. Schließlich dauerte es nicht lange und der erste Schlag traf ihren Körper. Ein Schlag der auf Idunas Körper wie Feuer brannte und sie ihre Lippen trotzig zusammen presste. Schließlich wollte sie ihrem Dominus unter keinen Umständen die Genugtuung gönnen, sie schreien zu hören. "Ich werde nicht schreien." Erwiederte der Rotschopf. Als auch schon der zweite Schlag ihren Rücken traf und dieser bereits eine prachtvolle Rötung aufwies. Jedoch konnte sie nicht verhindern, dass sie zusammenzuckte und ein leises wimmern über ihre Lippen entfloh; bevor sie ihre Lippen fest aufeinander drängte.

    Auf die rethorischen Worte ihres Dominus hätte Iduna am liebsten geantwortet. Und dennoch wusste sie instinktiv, dass sie ihre momentane Situation nur noch verschlimmern würde. Somit presste sie ihre Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen und erwiederte den Blick ihres Dominus ohne mit der Wimper zu zucken. Dann spürte sie auch schon den Griff ihres Dominus, wie er ihre Wangen zusammen presste und ein schmerzhaftes Geräusch über die Lippen der Rothaarigen entfloh. "Nein. Nicht." Widersetzte sich die Rothaarige, indem sie ihre Zunge einfach nicht zügeln konnte und ihren Dominus herausfordernd entgegen funkelte. "Ich glaube dir nicht..." Konnte man erneut die Stimme des Rotschopfs vernehmen. Bis zu dem Moment als Iduna aus dem Augenwinkel bemerkte, wie sich die beiden Leibwächter ihres Dominus näherten. Hart musste Iduna schlucken als sie der Gegenwart der beiden grobschlächtigen Männer gewahr wurde. "Geht... weg..." Murmelte der Rotschopf mit leiser Stimme und versuchte ihre Nervosität unter Kontrolle zu bekommen. Etwas was ihr nicht mehr recht gelang. Denn ihre Finger verkrampften sich in ihrer Tunika und versuchte zugleich den zupackenden Händen der beiden Leibwächter zu entkommen. Dem jedoch machten die beiden Männer einen Schritt auf Iduna zu und erhielten von Scato das Zeichen, nach der Rothaarigen zu greifen. Nachdem die Männer nach der jungen Germanin griffen, begann sie sich in deren Griffen heftigst zu winden und sich verzweifelt zu befreien versuchte. "Ich... ich... ha..." Bevor sich Iduna tatsächlich um Kopf und Kragenredn konnte, wurde sie von der Leibwache ihres Dominus davon gezerrt. Stolpernd wurde sie von den grobschlächtigen Männern direkt in die Gärten gestoßen. Nachdem man ihr das Kleid vom Körper riss, erzitterte Iduna sichtlich und fühlte, wie sie an eine der Säulen gekettet wurde. Eine Gänsehaut der Angst und Panik hatte sich auf dem zierlichen Körper des Rotschopfs gebildet. "Dominus..." Murmelte die junge Cheruskerin und versuchte ihren Dominus zu entdecken; etwas was ihr nicht gelang. Während einer der beiden Männer dem Römer die zusammengerollte Peitsche entgegen hielt und sich etwas zurückzog. "Du hast gesagt du würdest mich nie... niemals schlagen...." Whisperte es tonlos über ihre bebenden Lippen. Die Tränen hielt sie noch verzweifelt zurück, auch wenn sie sich zutiefst gedemütigt fühlte. Denn bisher hatte sie ihr Dominus noch nie unbekleidet zu Gesicht bekommen; bis zu diesem Moment.

    Der Blick des Rotschopfs hatte schon beinahe etwas herausforderndes, als sie ihren Kopf anhob und ihren Dominus direkt fokussierte. Verschwunden war der vorsichtige und erschrockene Glanz in den Augen der flavischen Sklavin. Denn in diesem Augenblick strömte die stumme Herausforderung aus jeder Pore der flavischen Sklavin. Auch wenn sie diesen Gedanken bereits etwas länger mit sich herumtrug, so war er doch erst wirklich geboren, als sie den Worten ihres Hauslehrers gelauscht hatte. Und die Gespräche auf dem Markt, den sie in Begleitung einer älteren Sklavin besuchen durfte. Dort erst waren diese Worte des Widerspruchs in ihr Köpfchen gepflanzt worden. Und am heutigen Tag sollten die Knospen aufbrechen und sich die Blüte in all ihrer Pracht und Herrlichkeit präsentieren. Das dies ausgerechnet in Gegenwart ihres Dominus geschah hatte Iduna nicht mit einkalkuliert. Ihre Worte konnte sie jedoch nicht mehr zurücknehmen. Auch wenn der stechende Glanz in seinen Augen und das eisige Lächeln ihres Dominus sie erzittern ließ.
    Dann erklanf Scatos Stimme mit einem bösartigen Lächeln auf seinen Lippen. Ein Lächeln bei welchem ein jeder Sklave mit Sicherheit schon geflohen wäre. Nicht jedoch Iduna; denn ihre Füße versagten ihr den Dienst und so blieb ihr nichts anderes übrig als in der Gegenwart ihres Dominus regungslos zu verharren. "Sklaven sind trotzalledem Menschen und.. und um uns zum Verstummen zu bringen, müsstest du uns die Zungen herausreißen." Arglos fokussierte der Rotschopf ihren Dominus, auch wenn ihre Knie zitterten und sie ihre Finger unbemerkt ineinander verkrampfte. Ein deutliches Zeichen dass sie sich äußerst unwohl fühlte. Jetzt aber auch nicht mehr zurück konnte.
    "Das kannst du nicht. Das würdest du nicht wagen." Stolperte es hastig über ihre Lippen, während sie verzweifelt versuchte das er ihre Angst nicht bemerkte. Und obwohl er aus dem Wasser stieg und den Abstand zu ihr verringerte, wich Iduna nicht zurück. Auch wenn ihr seine angespannten Kiefermuskeln nicht verborgen blieben. "Ihr könnt mich nicht so einfach verschwinden lassen. Es würden Fragen gestellt werden und...." Dann jedoch brach die junge Germanin abrupt ab und fixierte den Älteren schweigend. Er würde seine Worte doch nicht in die Tat umsetzen?

    Den Blick ihres Dominus meidend, verharrte Iduna dennoch in seiner unmittelbaren Nähe, während der Römer das Bad genoss. Zumindest nahm dies der Rotschopf an, denn sonst wäre mit Sicherheit seine Stimme erklungen und hätte sie aus ihren träumenden Betrachtungen gerissen. Doch so war es der Rothaarigen vergönnt, wenigstens für einen Moment, ihren traumverlorenen Blick auf die Wasseroberfläche zu richten. Denn auch Iduna geisterten seine Worte durch den Kopf; selbst wenn sie es sich innerlich zu verbieten versuchte.
    Bisher hatte sie ihren Dominus als kühl kalkulierenden Mann erlebt, der seinen Worten sofort Taten folgen ließ. Und doch waren lediglich seine drohenden Worte erklungen. Auch wenn es ihr bereits bei der gedanklichen Erwähnung seiner Drohung eisig den Rücken hinab rieselte. Denn Scatos Stimme durchbrach die eingetretene Stille und ließ Iduna unvermittelt zusammenzucken und ihren Blick sogleich auf ihren Dominus ausrichten
    "Aber.. habe ich als Sklavin keinerlei Rechte mehr? Bin ich.. ich schutzlos eurer Willkür ausgeliefert, obwohl ihr wisst das man eure Worte überdenken kann?" Mit einem nachdenklichen Klang in ihrer Stimme, neigte Iduna ihren Kopf auf die Seite und warf Scato einen raschen Blick entgegen. Dabei hatte sie ihren Blick auf ihre Fußspitzen geheftet und spürte wie ihr ein Schauer die Wirbelsäule hinab rieselte.
    "Ihr würdet mich tatsächlich auspeitschen lassen? Und das nur weil ich es gewagt habe ....neugierig zu sein?" So ganz verstand Iduna den Sinn nicht und dies merkte man ihr auch deutlich an "Ist das wieder ein Zeichen eurer Machtdemonstration mir gegenüber?" Vor Nervosität spürte Iduna wie ihre Kehle ganz trocken wurde und sie schluckte vernehmlich.
    "Ich werde mir meine ausgesprochenen Worte nicht noch einmal überlegen. Ich bin der Meinung dass das Volk ....und auch die... Unfreien eine gewaltige Stimme haben können. Wenn die Patrizier nur nicht so... so... eingebildet wären?" Ruhig hob der Rotschopf ihren Kopf an und richtete ihren Blick direkt auf ihren Dominus.

    Die Gespräche der Anwesenden jener Cena im flavischen Anwesen, glichen für Iduna einem monotonen Murmeln. Schließlich verstand sie nicht wirklich etwas von dem was gesprochen wurde. Eine Sklavin hatte sich auch über solche Dinge nicht den Kopf zu zerbrechen, vernahm sie auch schon die tadelnden Worte ihres Dominus in ihren Gedanken. Bevor sie sich jedoch weitere Gedanken machen konnte, griff sie erneut nach der Weinkaraffe und beäugte die Becher der anwesenden Römer und Römerinnen. Doch noch konnte sie keinen leeren Becher ausmachen und so verharrte die zierliche Rothaarige lautlos in der Nähe ihres Dominus und dennoch so, dass sie unter keinen Umständen aufdringlich wirkte. Die Weinkaraffe in ihren Händen neigte sie ihren Kopf kaum merklich auf die Seite. Bis sie dann aus dem Augenwinkel die kaum wahrnehmbare Handbewegung der Claudia bemerkte und sich voller Eifer in Bewegung setzte. Dabei übersah die flavische Sklavin eines der Stuhlbeine und es kam wie es kommen musste, Iduna geriet ins straucheln und taumeln. Mit einem erschrockenen Aufschrei auf den Lippen versuchte sie verzweifelt ihren Stand zurückzugewinnen. Etwas was ihr nicht so schnell gelang und zu allem Überfluss verschüttete sie den kostbaren Tropfen ausgerechnet in Claudia Sassias Schoß.
    Wie erstarrt blieb Iduna schließlich an Ort und Stelle stehen und starrte die junge Frau aus großen Augen an. Den Blickkontakt zu ihrem Dominus widersagte sie sich tunlichst, wobei ihr das Herz in den Ohren dröhnte und sie sich wünschte, dass sie von der Erde verschluckt werden würde. Nur leider wurde ihr dieser Wunsch nicht erfüllt.

    Mit zitternden Fingern hatte Iduna wärmende Handtücher bereitgelegt. Ebenso eine Schale mit aufgeschnittenen Obststücken. Schließlich wollte sie ihren Dominus milde stimmen und ihn aus seinen grübelnden Gedanken zerren. Etwas was ihr offensichtlich nicht wirklich zu gelingen schien. Denn ohne sie eines Blickes zu würdigen trat ihr Dominus in das Bad und an ihr vorüber. Ihren Blick hatte Iduna wohlweißlich gen Boden gesenkt; behielt ihren Dominus jedoch im Auge. Auch wenn sie sichtlich errötete, als sich ihr Dominus vor ihren Augen entkleidete und schließlich in das Becken stieg.
    Auch von hier hatte man einen wunderschönen Ausblick auf das Meer und der Rotschopf ertappte sich, wie sich ihr Blick gedankenverloren auf die glitzernde Wasseroberfläche richtete. Wie gut das sie von den Gedanken des Römers über ihre Bestrafung nichts wusste. So glich Iduna in diesem Moment tatsächlich einem, lediglich atmenden, Möbelstück. Während sie auf weitere Abweisungen ihres Dominus wartete.

    Anmutig sank die zierliche Rothaarige vor ihrem Dominus zu Boden und heftete ihren Blick auf den gekachelten Boden auf dem sie kniete. Doch offensichtlich gefiel ihrem Dominus ihre übertriebene Ergebenheit nicht. Unf dies ließ er die Jüngere mit seinen Worten allzu deutlich spüren. Hastig rappelte sie sich auch schon auf und verkrallte dennoch ihre Finger in ihrer gefärbten Tunika. Ein deutliches Zeichen das es Iduna sichtbar peinlich war. Auch wenn sie ihre Lippen fest aufeinander presste und lediglich aus dem Augenwinkel zu ihrem Dominus empor blickte. Dabei bemerkte sie, wie der Blick ihres Dominus wahrlich entrückt wirkte und sie das rauschen des Meeres viel zu laut in ihren Phren widerhallen hörte.
    Als Scato dann jedoch erklärte, dass er ihre Worte nicht vergaß, zuckte die rothaarige Germanin wie ein geprügelter Hund zusammen und wünschte sich ein Erdloch, welches sie verschluckte. So jedoch spitzte sie lediglich ihre Ohren und neigte ihren Kopf leicht auf die Seite. "Ihr seid ein Gewinner. Aber ein jeder Gewinner hat eine Schwachstelle. Das müsstet sogar ihr erkennen." Erklärte die flavische Sklavin, wobei ihr das Herz bis zum Hals pochte und sie sich nervös ihre Unterlippe beleckte. Hatte sie ihrem Dominus wieder einmal wiedersprochen, oder wollte sie dem Älteren lediglich aufzeigen, was für Probleme sein Handeln mit sich brachte? "Ihr seid bereit über Leichen zu gehen, um euer Ziel zu erreichen." Hart schluckte Iduna bei diesen Worten und spürte wie ihr das Herz hastig in ihrer Brust pochte.
    Dann erklang die Anweisung ihres Dominus, der sich Iduna nicht widersetzen konnte. So nickte der Rotschopf hastig und verließ die Gärten mit ihrer wunderschönen Aussicht. Ihre Schritte führten sie direkt in das geräumige Badezimmer. Dort bereitete sie alles für ihren Dominus vor und legte Handtücher bereit. Auch ein Tablett mit Früchten stand auf einem kleinen Tischchen; fehlte nur noch ihr Dominus.

    Beinahe konnte Iduna die Zornesfalte an der Schläfe ihres Dominus erkennen, wie diese unruhig pochte. Und dann noch seine harschen Worte, die Iduna sichtlich schockierten. Ein Gemütszustand den man ihr allzu deutlich anmerkte. "Wieso macht ihr euch jetzt lustig über mich?" Murmelte der Rotschopf mit leiser Stimme. Bevor sie auch schon verstummte und sich sichtlich niedergeschlagen auf die Unterlippe biss. Nie wollte sie ihrem Dominus etwas böses und doch waren ihr diese Worte entschlüpft. Worte, die ihrem Dominus nicht gefielen und die Iduna Leid taten. "Ich wollte doch eigentlich nur wissen ob...." Pure Verzweiflung spiegelte Idunas Körpersprache wieder. Auch das sie ihre Finger vor Nervosität ineinander verkrampfte sprach eindeutig dafür, dass sie sich in ihrer Haut äußerst unwohl fühlte. "Wieso seid ihr so gemein zu mir? Wieso?" Murmelte die rothaarige Sklavin mit leiser Stimme und Tränen in den Augen. Tränen die sie hastig aus ihren Augenwinkeln wischte und hoffte das ihrem Dominus die Tränen seiner Sklavin nicht auffielen. Aber so wie Iduna ihren Dominus mittlerweile kennen gelernt hatte, interessierte es ihn nicht wie es seiner Sklavin im Moment ging. Alleine dieser Gedanke ließ die zierliche Sklavin hart schlucken, bevor sie unruhig von einem Fuß auf den anderen trat. Dann erklang erneut die Stimme ihres Dominus und ließ Idunas Blut in ihren Adern gefrieren. "Ich bin euch zu Dank verpflichtet das ihr mich gekauft habt." Schluchzte sie und sank tatsächlich vor ihrem Dominus zu Boden. "Ich werde euch nie wieder widersprechen und wenn doch dann.... dann könnt ihr so handeln wie ihr handeln müsst." Jene letzten Worte sprach die Germanin mit äußerst leiser und zitternder Stimme. Und dennoch wusste sie instinktiv, dass ihrem Dominus keines ihrer Worte entging. "Eure Worte und Taten sind mir heilig ....Dominus." Whisperte Iduna und hielt ihren Blick angestrengt gen Boden gerichtet.

    Bei den ermahnenden Worten ihres Dominus zuckte Iduna erneut leicht zusammen und verkrallte ihre Finger in ihrem Schoß. Denn als Scato die Sklaven ansprach, wusste der Rotschopf innerlich, dass er explizit sie damit meinte. Und dieser Gedanke ließ einen Schauer über ihre Wirbelsäule hinab kriechen. "Mit einer liebevollen Geste könntet ihr so viel mehr erreichen, als mit Machtausübung und Gewalt." Moment mal. Versuchte Iduna ihren Dominus etwa dazu zu bringen, dass er sich seine Gedanken noch einmal überlegte und ihren Worten vielleicht sogar Gehör schenkte? Nur leider war es ihr als Sklavin nicht vergönnt bis zu ihrem Dominus durchzudringen. Dies erkannte sie bereits an seinen nachfolgenden Worten, die Iduna für einen kurzen Augenblick auf dem hölzernen Hocker hin- und herrutschen ließen.
    "Also meint ihr, dass es angenehmer ist wenn sich die Welt im Chaos verliert? Wie könnt ihr nur so etwas denken? All die Kriege die ausgetragen werden sind grausam." Mit roten Fleckenauf ihren Wangen empörte sich die junge Sklavin und bebte am ganzen Körper. Offensichtlich war ihr gar nicht bewusst, dass sie bei ihrem empörten Ausruf aufgesprungen war. Denn dieser Umstand wurde ihr erst in diesem Augenblick bewusst und so trat sie nervös von einem Fuß auf den anderen.
    "Auch die normalen Bürger verstehen das herrschen. Aber nicht so wie ihr Patrizier dies annehmt." Erklärte Iduna auch schon mit einem ruhigen Klang in ihrer Stimme. Offensichtlich hatte sie sich wieder beruhigt, zumindest etwas.
    Als Scato dann tatsächlich näher auf seine Familie einging, neigte Iduna ihr Köpfchen lauschend auf die Seite. Doch das was sie zu hören bekam, ließ eine steile Falte zwischen ihren Augenbrauen entstehen. Im nächsten Moment zog die Rothaarige ihren Kopf zwischen die Schultern, als sie von Scato angefaucht wurde. Dabei hatte sie doch nichts schlimmes gesagt, oder etwa doch? "Ich wollte doch nur mehr über eure Familie erfahren und euch nicht verärgern." Um Verzeihung bittend streckte sie ihre Finger nach ihrem Dominus aus und blickte aus großen Augen zu dem Älteren empor.

    "Euch gefällt es wenn man euch fürchtet und zitternd vor euch steht?" Mit großen Augen blickte die Rothaarige zu ihrem Dominus empor und schüttelte kaum merklich ihren Kopf. "Eine liebevolle Geste wiegt so viel mehr." Dabei richtete sich Iduna auf dem Stuhl auf und straffte ihre Schultern. Offensichtlich wollte sie ihrem Dominus dadurch zu verstehen geben, wie ernst ihr das Thema war. Blieb nur die Frage offen, ob ihrem Dominus das Thema genauso ernst war; verstand er überhaupt worauf seine junge Sklavin hinaus wollte? Offensichtlich verstand ihr Dominus nicht, denn sonst würde Scato nicht so ....überheblich reagieren. Und alleine seine Worte lassen Idunas Köpfchen sinken und ihre Finger in ihrem Schoß miteinander verkrallen. "Chaos verursacht Schrecken und Leid. Und dann den Tod. Ist es das wonach es euch bestrebt? Die Alleinherrschaft der Patrizier?" Hell war das funkeln in Idunas Seelenspiegel, während sie ihrem Dominus direkt entgegen blickte und spürte wie ihr das Herz bis zum Hals pochte. Hatte es ein Sklave schon einmal gewagt offene Widerworte an die Herrschaft zu richten... und hatte überlebt?
    Das ihr Dominus auf den besorgten Einwand seiner Sklavin nicht reagierte, ahnte Iduna im Stillen. Und dennoch war sie enttäuscht über das Schweigen des Römers. War es denn so selten das sich die Dienerschaft Sorgen um die Herrschaft machte? Und dennoch wollte Iduna nicht das ihrem Dominus etwas schlimmes passierte. Was würde denn dann mit ihr geschehen, wenn ihr Dominus gemeuchelt werden würde? Nein, daran wollte und würde die Rothaarige nicht denken dürfen und so verbannte sie diese Gedanken äußerst rasch aus ihrem Köpfchen.
    "Auch ein Gewinner strauchelt eines Tages und seine Goldsträhne reißt." Murmelte Iduna mit leiser Stimme, wobei sie ihrem Dominus einen vorsichtigen Blick aus dem Augenwinkel entgegen warf. "Das glaube ich nicht. Die Patrizier sind aus dem Plebs entstanden. Eure Vorfahren waren bestimmt nicht immer mächtig gewesen." Dabei neigte die flavische Sklavin vorwitzig ihren Kopf auf die Seite und blickte arglos zu ihrem Dominus empor.

    Nur wenige Schritte von ihr entfernt stand die Römerin mit ihren hübschen roten Haaren. Und die junge Germanin war schon fast ein bisschen neidisch. Nicht nur das diese Römerin rote Haare hatte; sie war auch noch ausgesprochen hübsch. Und ihrem Dominus schien sie zu gefallen. Zumindest wenn sie den Blick richtig interpretierte, mit dem ihr Dominus die Claudia musterte.
    Bei diesem Gedanken huschte dann auch schon ein Schmunzeln über ihre Lippen. Konnte es wirklich möglich sein und ihr Dominus zeigte Gefühle? Aus dem Augenwinkel beobachtete Iduna das Verhalten ihres Dominus gegenüber der Claudia und ertappte sich dabei, wie sie feststellte, dass sich die Claudia hübsch an der Seite ihres Dominus präsentieren würde.
    Wie gut das niemand von ihren Gedanken wusste. Und als ihr Dominus nach dem Wein verlangte, beeilte sich die junge Germanin dem Wunsch des Römers sogleich Folge zu leisten. Vorsichtig griff Iduna nach dem Weinkelch und begann zuerst ihrem Dominus den Pokal zu füllen. Dann schritt sie langsam um den Tisch herum und schenkte einem jedem der Gäste Wein ein. Als ein jeder versorgt war, trat sie in den Hintergrund und wartete offensichtlich auf weitere Befehle ihres Dominus.