Die musternden Blicke des Römers blieben Iduna nicht verborgen. Auch wenn sie sich innerlich zur Ruhe ermahnte und ihre Finger fester um den Becher krallte. Unter keinen Umständen würde sie dem Älteren einen Grund des Missfallens gewähren. Auch wenn ihr das Herz bis zum Hals pochte und sie das Gefühl hatte, ihr Körper wüde in Flammen stehen. Erneut schluckte die Rothaarige hart und ließ ihre Finger unstet über den Rand des Bechers gleiten. Denn sein musternder Blick vereinte sich mit der Hitze in ihrem Körper und ließ eine Gänsehaut über ihren Rücken rieseln. Wie ein verschrecktes Kanninnchen vor der Schlange wirkte Iduna in diesem Augenblick.
Sein süffisantes Lachen ließ sämtliche Alarmglocken in ihrem Hinterkopf schrillen. Auch wenn dieses Geräusch gedämpft in ihre Gedanken vordrang und alsbald verdrängt wurde. Denn seine Worte ließen ihren Kopf abrupt in die Höhe fliegen. “Aber warum..?“ Abermals nahm die Rothaarige einen kräftigen Schluck des Weines und stellte den Becher anschließend etwas wackelig beiseite. Dann erst richtete sie ihren glänzenden Blick erneut auf den Römer und lauschte seiner Stimme, dessen Worte von dem getreuen Rufus übersetzt wurden.
Erneut biss sie sich auf die Unterlippe und versuchte einen Sinn in seinen Worten zu entdecken; etwas was ihr nicht wirklich gelang. “Woher wissen die Anderen das ich nicht ..frei bin?“ Murmelte Iduna mit einem fragenden Klang in ihrer Stimme und senkte erneut ihren Blick in ihren Schoß. Als er ihr ihre Aufgaben erläuterte, spürte Iduna wie ihr innerlich der Schweiß ausbrach. “Ich hoffe ich enttäusche dich nicht.“ Bei diesen Worten blickte sie aus großen Augen zu dem Römer empor und bemerkte dabei nicht, wie sein Blick musternd über ihre gar elfengleiche Statur wanderte.