Als Iduna, einige Schritte hinter Iulius Labeo die Domus Iulia verließ, warf sie einen raschen Blick in den Himmel. Dort oben wurden die Wolken vom heftigen Wind hin- und her gescheucht. Und es sah tatsächlich nach Regen aus. Ob Dominus Iulius Labeo die dunklen Wolken am Himmel ebenfalls aufgefallen waren? Schweigend folgte sie dem Iulier, bis sie das Forum Romanum erreichten und sich dort regelrecht in das Menschengewühl stürzten. Besonders fasziniert wirkte die Rothaarige von einem Fuhrwerk, das von einem zotteligen, braunen Pferd gezogen wurde.
“Bist du schon einmal auf einem Pferd geritten Dominus?“
Erklang die Stimme der Rothaarigen, als ihr Blick für einen kurzen Augenblick den Iulier striff. Mal sehen ob der Dunkelhaarige eine Antwort auf ihre Frage geben würde.
Und so folgte Iduna dem Iulier abermals schweigend. Bis der Ältere ein Schmerzgeräusch über seine Lippen dringen ließ und Iduna automatisch zusammen zuckte.
“Dominus?“
Purzelte es über Idunas Lippen. Als sie auch schon anstalten machte in den Staub zu fallen, um sich Iulius Labeos Fußsohle genauer anzusehen. Stattdessen sollte die Rothaarige einen Meister für Lederware, insbesondere Schuhe ausfindig zu machen.
“Ich werde auf den Traiansmärkten nach einem solchen Meister für Lederwaren Ausschau halten.“
Denn auf dem Mercatus Urbis gab es ihres Wissens nach keine Verkaufsstände die maßgefertige Ledersandalen feilboten. Natürlich konnte sich die kleine Germanin auch irren.
Als der Römer dann persönlichere Fragen stellte, wusste Iduna im ersten Moment nicht wie sie darauf reagieren sollte.
“Meine Tochter wächst und gedeiht Dominus.“
Schließlich schien die Rothaarige für einen kurzen Augenblick zu überlegen.
“Aislin fängt das Laufen an Dominus. Bald läuft sie mir davon.“