Zittrig und samtweich zugleich erklang Idunas leises Stimmlein. Während sie mit strahlenden Augen und geröteten Wangen die wenigen Worte rezitierte, die ihr der furische Maiordomus beigebracht hatte. Als dann schließlich die letzte Silbe verklsng, verbeugte sich die iulische Sklavin tatsächlich vor den beiden Herren. So als hätte sie vor einem deutlich größeren Publikum gesprochen. Ihre Finger hatte die Rothaarige locker miteinander verschränkt und ihr Blick war gen Boden gerichtet.
Während sie mit gespitzten Ohren dem Urteil des Rethorikmeisters lauschte. Hoffentlich würde sein Urteil nicht allzu hart ausfallen. Unwillkürlich verkrampfte Iduna ihre schmalen Finger fester miteinander und spürte wie ihr Herz viel zu hastig in ihrer Brust pochte. Wieso ließ sich der Weißhaarige denn auf einmal so viel Zeit? War er mit ihrem Vortrag etwa nicht zufrieden? Innere Unruhe begann die iulische Sklavin zu erfassen. Was man deutlich an ihrem nervösen Biss auf die Unterlippe bemerken konnte.
Und dann sprach der weißhaarige Rethorikmeister sein Urteil über Idunas Vortrag. Der Weißhaarige war zufrieden mit ihr? Wirklich?
“Ich danke dir Meister der Rethorik.“
Bedankte sich die Sklavin mit hauchender Stimme und gesenktem Köpfchen. Während sie dem Älteren unter gesenkten Wimpern nachblickte, als dieser sich verabschiedete und im Halbdunkel des Theatrum Marcellis eintauchte.
“Ich danke dir Dominus Iunius Labeo das du mir diese Chance ermöglicht hast.“
Sprudelte es im nächsten Augenblick über Idunas Lippen, die von einem freudigen Lächeln umspielt wurden. Dann setzte sie sich auch schon in Bewegung, dem Iulier nachfolgend. Denn tatsächlich hatte der Regen aufgehört und die dunklen Wolken hatten sich auch vom Himmel verzogen.
“Wie kann ich mich bei dir bedanken Dominus? Was wünscht du dir?“
Für Iduna war es selbstverständlich das sie sich für diese Möglichkeit die ihr soeben eröffnet wurde, erkenntlich zeigen musste. Egal in welcher Form.