Beiträge von Malachias

    Die vermeintlich schwache Stelle hatte sich als schwach erwiesen, dachte sich Malachias, kurz davor sich vor Freude die Hände zu reiben. Wie würde er am Besten weitermachen können?


    Er wusset nicht, wie Curio auf dies alles reagieren würde und er wusste nicht, ob er ungeschoren davon kommen würde. Doch eines war klar: Er wollte seinen Spaß und Meister Curio war nicht in Sicht.


    Schonmal was vom Hungaricus gehört? Er ist der Praefekt der Praetorianer und gegen den wird Antiope nichts ausrichten können. Außer dass er ziemlich skrupellose Methoden haben soll, weiß ich nicht viel. Und wie Antiope aussieht möchte ich lieber auch nicht wissen.


    Denn ihr Körper gefiel ihm ja schon ganz gut, ebenso auch wie der Selnyas. Aber wagen sollte er es lieber nicht... oder sollte er?

    Malachias positionierte erst einmal wieder den Hocker und hob dann mit schierer Körperkraft die Selnya hoch und setzte sie wieder darauf. Sie saß nach vorne geneigt, nun, es waren ihre Handgelenke die leiden würden. Und eine vermeintliche Schwäche hatte er auch schon im Sinne...


    Wäge dich froh, nicht in Antiopes Haut zu sein...


    Er hatte sich auf einen anderen Schmel gesetzt und konnte Selnya nun ansehen. Ihre Augen schienen ein wenig aufzublitzen als er von Antiope berichtete. Nun, da der Knabe nicht sang konnte er ja für schlechte Stimmung sorgen.


    Wenn sie nicht bereits halbtot geprügelt wurde, ihr elender Sturkopf ist gewiss gebrochen!


    Ohja, wie sehr er den beiden diese Schmach an den Hals wünschte.

    Malachias wollte Selnya gerade ein wenig Essen bringen. Der Herr Curio hatte diese Anweisung gegeben, da Selnya zusammengebrochen war. Ihm war das eigentlich ganz recht gewesen, es bereitete ihm Schadensfreude sie so zu sehen. Selber schuld.


    Doch als sie in Sichtweite kam bemerkte er einen Ausbruch von ihr und beobachtete ihn eine kurze Weile. Da warf sie den schönen Hocker um und sank zu Boden. Malachias trat neben sie, mit einem gehässigen Grinsen.


    Kleines, dreckiges Ding! Ist der Gesang nicht wunderschön?


    Er grinste dreckig auf sie herab. Das kalte Wasser was er bei sich hatte schüttete er leicht über ihren Schopf, um sie richtig aufzuwecken.

    Jetzt ward es wieder soweit. Wie von Curio geweisssagt, werden nach längerem Gesang die Augen der Selnya träumerisch und sie wähnt sich in glücklich. Und genau in DIESEN Momenten ist sie jäh zu wecken, auf dass ihr die Unglückseeligkeit ihrer Lage immer wieder bewusst wird.


    Und so geschah es denn auch.


    "Heda, alte Schlagen, wach auf!"


    Er rüttelt grob und hatte Erfolg.


    In diesem Moment erschien Helena.


    "Herrin, ja sogleich. Ich will erkären. Kommt nur mit in den unteren Stock."

    Malachias hatte Order bekommen einen Stuhl herzustaffen, auf dem Selnya, wiewohl noch gebunden, sich setzen musste. Dies hatte einerseits zur Folge, dass diese Lage ungleich bequemer war, als dass sie auch noch besseren Einblick in den Garten bekam. Nun war Essenszeit. Es gab festes Brot und sogar Äpfel...offensichtlich wollte man Selnya bei Kräften lassen, was Malachias nicht einsehen konnte.


    "Du schreckliches Ding, du. Hier iss!"


    Er bröckelte ein Stück Brot ab und spuckte hinein.

    "Iss nur du Ding, iss...!"


    Poltert er los und lacht mit einem bösartigen Grinsen.


    Doch in eben jenem Moment, begann der kleine Junge drüben zu singen. Malachias hatte strenge Order sich in solchen Momenten zurückzuhalten. Er verschwand von der Veranda.

    Bevor nun die tragische Geschichte um die traurige Sklavin Selnya fortgesetzt werden wird, soll dem geneigten Zuschauer eine kleine Geschichte erzählt werden:


    Es begab sich nämlich einst, dass Marcus Cordius Fuscus, ein hochangesehenes Mitglied der römischen Gesellschaft schon seit Generationen im Besitz derjenigen wunderschönen Villa ist,



    die der bescheidenen italischen Residenz des Gaius Scribonius Curio benachbart ist. Diese Residenz des Fuscus geschmückt durch einen prachtvollen Garten, hatte als Sehenswürdigkeit freilaufende Pfaue, die in eben jenem Garten lebten und dem Viertel als Glücksbringer sehr wertvoll war.



    Dieser Fuscus, der nun über 60 Jahre zählt und dem nur noch wenige Jahre zum Leben gegeben waren, war in seiner Jugend sei es in der Politik oder bei den Frauen äusserst erfolgreich. Schon bald fand er sein Glück in einer jungen Patrizierin, die er sehr lieben und schon bald ehelichen sollte. Das Glück war vollkommen, die Welt drehte sich im Rausche.



    Doch eines fehlte zu ihrem Glück und zwar war dies ein liebliches Kind, das einerseit den stolzen Familiennamen weiterführen, aber vor allem auch Ziel der Zärtlichkeiten und Fürsorge der glücklichen Eheleute sein sollte.
    Auch hier war ihnen das Glück hold und Fortuna zeigte sich in ihrer ganzen Pracht. Die junge blühende Patrizierin trug des stolzen Fuscus Kinde im Leibe.


    Doch jäh zerrissen die Götter die Banden des Glückes. Die Knospe starb ab, die erschöpfte Patrizierin überlebte das Kind nicht. Ebenso ward dem Kinde die Gnade des Lichtes der Welt verweht. Ein doppelter Verlust. Der vielversprechende Fuscus wurde in einem Moment zum hadernden Greisen.



    Unser ehemals teurer Fuscus, noch vor kurzer Zeit jung im Geist und voller Hoffnung, war nun irr geworden ab dieser Geschehnisse. Niemanden wollte er mehr um sich haben, keine Verwandten, keine Besuche von Klienten. Nur eines blieb ihm: Eine Sklavin und die Pfaue im Garten.
    Der Mann wollte seinen Schmerz mit niemandem teilen und über Jahrzehnte sah man über den Zaun blickend niemanden mehr als eben die farbenprächtigen Pfaue.


    Doch dem Fuscus, als Mensch gebrochen, versagte gar sein Wille zur Einsiedelei. Den Mensch zu meiden war sein Ziel, doch er war Mensch nicht mehr genug und seine Absichten wirr.
    So geschah es, dass die germanische Sklavin, das einzige Lebewesen neben den Pfauen auf der Residenz, eines Tages schwanger wurde.


    Ein Sohn war geboren, welcher den Namen Gaidemar bekam. Es war ein schönes Kind und bald reifte er zu einem gesunden Jüngling heran, der reges Interesse an der Natur bekundete.



    Dem Knaben, ohne Vater und mit einer Sklavin als Mutter, war indessen ein trauriges Schicksal bestimmt. Dazu verdammt mit niemandem Kontakt zu haben und das Anwesen nicht zu verlassen, sass er tagelang in den Gärten und seine einzige Freude war das zärtliche Flüstern zu den Pfauen und deren Betrachtung. Die Hoffnungen der Sklavin erfüllten sich nicht, dass das Herz ihres Herren, ob des Knabes sich erweiche.
    Das Gegenteil war der Fall. Der Greise die Schuld des Todes seiner Frau dem Kinde gebend, sah in Gaidemar nichts als Sünde.
    So konnte er es nicht ertragen, dass jemand Glück verspürt und somit war es dem gebrochenen Alten zur Aufgabe geworden das Kind von den Pfauen fernzuhalten. Doch gelang dem Argen dies nicht immer und in jenen glücklichen Stunden, in denen Gaidemar alleine mit den gelieben Geschöpfen in Harmonie sein konnte, durfte er wieder Kind sein und die Freuden des Lebens empfangen.


    Er ward in solchen Momenten so eins mit sich selbst und den Pfauen, dass er leise die melancholische Melodie der germanischen Chatten summte. Eben jene Melodien, die die mühselig arbeitende Mutter dem Kinde vor dem Einschlafen vorsang.



    Doch wieso nun diese lange Einleitung?
    So war es denn, dass die Veranda der Casa Scribonia auf eben diesen Garten mit den Pfauen Einsicht hatte. Und eben auf dieser Verande, war der Pfahl verankert. Der Pfahl, an dem die klägliche Selnya gebunden wurde. Der Pfahl, an dem Selnya den fröhlichen Knaben singen hörte: Die Melodien der gemeinsamen Heimat. Der Pfahl von dem aus man sah, wie der Alte mit Stöcken auf den Gaidemar einschlug, auf dass er die innigen Banden des Glückes zu den Pfauen immer wieder auf's Neue zerschlage.


    Dies war also die neue Situation der Selnya, dieses Schauspiel immer und immer wieder ansehen und die heimatlichen Klänge immer und immer wieder anhören zu müssen. Selbst zu kaum einer Bewegung fähig.

    Er suchte Selnya auf, packte sie an den willenlosen Schultern, sah ein Messerchen auf den Boden fallen.


    "Hättest du es doch nur getan", dachte er finster.


    Er zog sie in den oberen Stock des geräumigen Hauses, und durch ein schönes Zimmer hindurch auf eine Art Veranda, auf der ein Pfahl aufgestellt war.

    Malachias nahm das Signal sofort auf. Er gierte sehr danach, auch wenn es so ganz und gar nicht sein Geschmack war, wie das Verfahren nun sein solle, wie es ihm aufgetragen wurde. Er hatte Order so wenig wie möglich mit Selnya zu sprechen und auch dies fand schon nicht sein Gusto. Aber Herr würde schon wissen, was zu tun sein. Ihm folgte er blind. Für Ihn würde er alles tun.

    Heulend und mit der Welt um sich herum momentan am Ende kroch sie in eine Ecke und hoffte die Beiden nicht ans Messer geliefert zu haben, bzw. das sie schon weit genug weg waren.

    Voller Entsetzen sah sie Curio an.
    "Heeeeeerrrrr, BITTE, NICHT!!!!"
    Sie weinte jetzt bitterlich und sagte schluchzend:
    "Sie haben.... nicht gesagt... wohin... nur das sie Selnya in Sicherheit bringen wollte.... für sorgen, dass sie wieder gesund wird...."
    Schluchzt!
    "Ich hab doch nur noch gehört....." Heul!
    "Wie sie was von Selnyas Heimat sagte. Sie nach Hause bringen."
    Schluchzheult!
    "ICh weiss doch nicht.... wo das ist!" Völlig aufgelöst und entsetzt auf ihn guckt.

    Die Bewohner der Casa Scribonia schliefen noch ihren gerechten Schlaf, als ohrenbetäubender Lärm losbrach. Pfannen schepperten, Türen krachten, Menschen rannten in einem Durcheinander durch die Gänge und Zimmer.


    Durch den Lärm aufgeschreckt, begab sich auch Curio in das Wohnzimmer, wo er auf Malachias traf:


    Curio:
    Was ist los, Sklave? Sprich, oder ich strecke dich in dieser Sekunde nieder.


    Malachias:
    Herr,


    begann er zu winseln....


    die beiden Sklavinnen Antiope und Selnya.....Kleider ihrige wurden gefunden. Sie seien gesehen worden in Tracht römischer. Sie seien flüchtende....gen Norden!!!!!!"

    Malachias stürzte in den Garten und suchte die hohen Herrschaften auf.


    "Verzeiht, Herr, verzeiht Herrin. Doch melden ich doch muss, dass Antiope da wieder ist. Sie ist in der Spatio Hestia...hoffentlich gewaschen und Wolle ohne."

    Esel...was sie sich doch erlaubte....freches Biest...süsses Biest.

    "Curio sehen du willst. Wieso sollte er dich in erbärmlichen Zustand deinigem sehen jetzt? Geh dich waschen und mach was mit Wolle auf Kopf deinigem. Geh, geh.....los!"

    Der durch die Galeeren arg abgemagerte und ermüdete Malachias ging zur Türe, um zu sehen, wer da denn komme.


    Seine Augen wurden gross, als er sah, wer da kam. Tatsächlich: Antiope. Fast hatte er sie schon vermisst, will und kann sich dies aber nicht eingestehen.


    "Sieh an, sieh an....das verlorene Schaf zurück ist...und genau wie die struppige Wolle des Schafes, so sieht auch dein Haar krause aus."


    Er wollte noch etwas verletzendes sagen, liess es aber entgegen früheren Gepflogenheiten bleiben.


    "So....dann hinein spring du wohl. Curio sehr interessiert über dein Kommen sein wird...hähähä."

    Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Ich glaube nicht, daß ich DIE zum KOCHEN haben will...:D


    Malachias, der sichtlich nervös wurde und seine Profite schon schwinden sah, wischte sich den Schweiss von der Stirn.


    "Nun Herr....auch im Putzen soll sie sehr bewandert sein...."


    Er sah ängstlich in die Gesichter der potent-iellen Käufer.