Beiträge von Luna

    Luna war tatsächlich eingenickt. Und im Reich der Träume verschwunden. Sie stand an dem See und sah die hellen Ringe, die Worte Wodans. Sie fielen und es waren andere Hände die sie auffingen. Es waren nicht die ihren. Die Worte fielen und sie wurden gehört. Luna trat näher an den See heran. Schwarz und undurchdringlich wirkte das Wasser. Selbst das Licht des Mondes welcher hoch am Himmel stand wurde von dem dunklen See geschluckt. Luna trat noch näher heran und setzte sich an den Rand des Sees. Sie blickte ins Wasser und sah nur Dunkelheit. Plötzlich schlug das Wasser kleine Wellen und der See färbte sich Rot. Erschrocken wich sie zurück. Doch ihre Neugier siegt und wieder blickte sie in das sich nun wieder beruhigen Wasser. Die Wellen zeichneten ein verschwommenes Bild, dass immer klarer wurde umso mehr der See sich beruhigt. Nun lag er wieder ruhig und glatt da und die Oberfläche war wie ein Spiegel. Und Luna sah… sie sah sich. Aber sie war nicht allein. Sie sah einen kleinen Jungen, der den Mund weit aufgerissen hatte und versuchte nach ihrer Hand zugreifen. >MAMA< der Ruf des Kindes, das schmerzverzehrte des Gesicht des kleinen Jungen, ließen Luna mit einem lauten „NEIN!“ schwer atmend erwachen.

    Taubenschlag. Zur Zeit flogen die Familienmitglieder hier ein wie im Taubenschlag. Luna war gerade in der Culina und besprach das Essen für den Tag, als sie eine ihr vertraute Stimme im Atrium vernahm. So nickte sie Magda kurz zu und trat ins Atrium. „Salve Domina Corvina. Willkommen zu Hause.“ Sagte Luna freundlich. Das die Tiebria gerade schon dabei war das halbe Haus um zu dekorieren ignoriert Luna ganz gekonnt. „Ich hoffe du hattest eine angenehme Reise?“ Fragte sie und wies ein paar Sklaven an das Gepäck der Tiberia hereinzuholen. „Möchtest du dich erst erfrischen oder einen Imbiss oder beides? Oder soll ich dir erst dein Zimmer zeigen? Ich habe dir eins Parterre mit Blick und Zugang zum Garten eingerichtet. Ich hoffe es findet deine Zustimmung. Wenn nicht können wir natürlich umdisponieren.“ Sagte die Germanin freundlich. Nun aber gab sie der Tiberia, die ja mitunter unter Stimmungsschwankungen litt erst mal die Möglichkeit zu antworten.

    Warum hatte sie es nicht gesehen? Wollte sie dies nicht? Oder hatte Freja ihr den Blick absichtlich verstellt. Oder war die eine weitere Prüfung Wodans, weil sie seien Worte nicht mehr kündete? Warum bei allen Göttern? Warum? Ein Kind? Ein Kind geboren als Skalve, dazu verurteilt ein Leben in Knechtschaft zu führen? Und selbst wenn nicht, selbst wenn Verus es als das seine annehme würde, dann wäre es nicht mehr ihr Kind. Luna lag einfach da und starrte in den Himmel, als könnte sie dort eine Antwort finden. Die Sonne war inzwischen schon am Horizont verschwunden. Die Nacht legte sich nun langsam über die Stadt. Es wurde leise, die letzte Karren hörte man noch über die holprigen Straßen poltern, aber bald würde die Stille i der Stadt einzuhalten. Der Himmel breitete langsam seine Sterne über Luna aus. Ihr Licht funkelte hell und klar in dieser Nacht. Doch Luna sah eben jene Schönheit nicht. Sie sah nicht die Wunder der Natur. Ihre Gedanken kreisten nur um die eine Frage ob sie dieses Kind bekommen sollte. Langsam kroch nun auch der Mond auf seiner Bahn dahin und tauchte alles in sein weißes kühles Licht. Sie blickte zu eben jenen dessen Namen sie nun trug. „Hast du eine Antwort für mich?“ fragte sie in die Nacht hinein. Doch sie erhielt natürlich keine Antwort. Dies musste sie mit sich selbst ausmachen.
    Nein eigentlich musste sie das nicht, aber sie wollte es. Sie wollte Verus nicht mit einem Kind, einem Bastard belasten. Denn nichts anderes wäre das Kind. Eine Bastard, in Liebe gezeugt ja aber mit einer Sklavin.
    Sie fand keine Antworten und so kuschelte sie sich enger an den sie beschützenden Wolf und schloss ihre Augen um Ruhe zu finden.

    Nachdem Luna sich versichert hatte, das der Verus und sein Bruder entsprechend versorgt waren. Zog sie von Dannen. Sie wollte, nein sie musste allein sein. Sie musste ihre Gedanken ordnen. Eine Kind? Ein Kind...nein das passte so gar nicht. Sie ging durch den Garten und schlüpfte durch die kleine Tür an der anderen Seite des Hauses und so stand sie nun im größeren Garten, hier war die Natur fast unberührt. Luna wollte und konnte sich einfach nicht dazu durchringen, der hier nachwachsenden freien Natur Einhalt zu gebieten. Ein leise Pfiff und nur Momente später war Fenrir an ihrer Seite. Sie schritt mit ihm durch den Garten und begann ihn in ihrer Muttersprache zu erzählen was vorgefallen war. Immer mal wieder stubbste der Wolf Luna an, gerade so als ob er verstehen würde was sie sagte. Irgendwann ließ Luna sich nieder und blickte in Richtung der untergehenden Sonne. Sie ließ sich nach hinten Kippen und landete auf Fenrir, der ihr nun als Kissen diente. Der Wolf legte in einer beschützend Anmutenden Geste die Vorderpfote um Luna. Luna weinte leise vor sich hin, als sie Fenrir erklärte, dass sie doch gar kein Kind bekommen könnte. Das Kind wäre ein geborener Sklave, so wie sie. Und sie wollte kein Kind in dieses Welt setzen, dass zur Sklavenschaft durch Geburt verurteilt war. Sie kannte dieses Schicksal selbst. Natürlich hätte es das Kind wohl besser als sie selbst. Aber nein, sie wollte dieses Kind nicht bekommen. Und dies löste einen inneren Konflikt in der Germanin aus. Sie die jedes Leben achtete weigerte sich das Kind, dass in ihr heranwuchs in diese Welt zu setzen.

    Luna nickte den Männer zu, die sich ihr genähert hatten und ihr dankten.
    „Den Göttern zu opfern ist unabdingbar um sie milde zu stimmen. Niemand sollte eine derartige Zeremonie stören. Ich tat was ich kann, damit ihr das Opfer beenden konntet.“ Sagte sie mit einem geheimnisvollen Lächeln und verabschiedet sich dann mit einem freundlichen Nicken. „Es ist gelungen und die Götter sind milde gestimmt. Vale.“

    Luna wollte eigentlich nur etwas ausruhen. Als sie jedoch die Vermutung des Arztes hörte, schoss sie in die Höhe. Mit ihrer ruckartigen Bewegung erschreckte sie die kleine nubische Sklavin, die ihr gerade einen Becher Wasser reichen wollte derart, dass dieser zu Boden glitt. Doch Luna beachtete das gar nicht. „NEIN!“ War ihre entschiedene Antwort. „Nein!“ und schon war sie auf den Beine. „Es ist ein Schwächeanfall nichts weiter.“ Entschied sie und blickte den Arzt eindringlich an. Er konnte Verus doch nicht so einen Floh ins Ohr setzen. „Und ihr.“ wandte sie sich nun an alle, die hier noch herumstanden. „Wir haben einen Gast.. neuen einen neuen Bewohner, kümmert euch um ihn. Magda du bereitest ein Essen zu. Eine Cena für zwei. Der Rest von uns ist wie immer in der Culina.“ Luna gab Anweisungen was zu tun war. Ja ihr war gerade alles Recht nur um von der Vermutung des Arztes abzulenken. Doch dann wandte sie sich ihm zu. „Ich danke dir für dein schnelles kommen. Möchtest du mit uns Essen?“ Ja sie vergaß trotz allem nicht ihre Höflichkeit und lud ihn in die Culina ein. Der Arzt jedoch lehnte dankend ab. Er wirkte etwas vor den Kopf gestoßen. Normalerweise freuten Frauen sich doch über derartige Botschaften. Luna verabschiedete den Mann dann höflichsten. „Wenn es deine Zeit erlaubt suche ich dich morgen im Laufe des Tages nochmals auf. Dann kannst du weitere Untersuchungen durchführen.“ Der Alte nickte und verabschiedet sich.“Verus.“ Nun blickte sie ihn an. „Du solltest deinen Bruder begrüßen. Ich glaube du hast ihn gerade vor den Kopf gestoßen.“ Auf das Thema Schwangerschaft ging sie überhaupt nicht ein und machte damit deutlich, dass sie nicht darüber reden wollte.

    War es auf dem Markt noch ein gespielter Schwächeanfall gewesen, so war er jetzt jedoch ernst. Sonst hätte Luna sich sicherlich nicht bis hierher tragen lassen. Sie hatte in letzer Zeit des Öfteren solche Schwächemomente. Ja sie war blass um die Nase, als Verus sie ablegte.
    Und schon kam auch schon Bewegung in das Haus. Sofort nach Verus Rufen liefen ein paar Sklaven zusammen. Die Köchin schlug erschrocken die Hand vor den Mund. „Bei den Göttern was ist mit Luna?“ Ein junger Sklave verließ sofort das Haus um den Medicus, der zum Glück ganz in der Nähe seine Praxis hatte, zu holen. Eine weitere Sklavin kam mit einer Decke und einem Becher Wasser angelaufen. „Ich habe ihr noch gesagt sie soll sich mehr schonen.“ murmelte sie dabei.
    Luna selbst schlug die Augen auf und brauchte einen Moment um zu begreifen wo sie war. Bei den Götter was war passiert? Sie hatte doch nur Verus vom Markt weglocken wollen.Schon kam dieses Schwindelgefühl wieder und sie schloss stöhnend die Augen.

    Sie hatte ihn soweit, glaubte sie. Aber das Glauben nicht wissen ist wurde sie auch nur wenige Momente später eines besseren belehrt. Nicht das sie die Frau dort oben nicht sympathisch fand, aber der Preis überstieg den wirklichen Wert wohl gerade um ein vielfaches. Ob es Verus klar war, dass sie für den Preis 5! In Worten FÜNF Sklaven bekommen konnten. Die wahrscheinlich nicht weniger auf dem Kasten hatten. Und Verus – Mister ich kann in jedem Gesicht lesen, war gerade wohl mit Blindheit geschlagen. Es sah doch ein Blinder mit dem Krückstock, das die Frau dort oben Angst vo ihm hatte. Und eien Sklavin im Haus, die Angst vor ihm hatte, wollte er ganz sicher nicht. Also musste sie sich etwas einfallen lassen. Ein Zeichen der Götter, die Kaiserin erschien, aber das konnte Verus natürlich nicht beeindrucken. „Hampf!“ entglitt es Luna. Was bei den Götter konnte sie tun? Sie überlegte fieberhaft, wehrend er ihre Hand drückte. 'Ha! Ich habs!' Lunas Gedanken schlugen gerade Purzelbaum vor Freude. Noch einmal schaute sie in Richtung des Podestes. Nickte Thula mit einem schelmischen grinsen sich. Dann krallte sich nun auch ihre andere Hand an Verus Tunika. „Verus....“ Ihre Stimme brach ab. „Verus...mir … mir ist...[SIZE=7]schwind.[/SIZE]...“ immer leiser wurde ihre Stimme, schließlich brach sie ganz ab und Luna zusammen. Sie würde wohl auf dem Boden landen, wenn Verus sie nicht auffing.
    Sie hasste es zu solchen Methoden greifen zu müssen, aber dem Mann war ja mit Vernunft gerade nicht beizukommen, also musste man eben die Waffen einer Frau auspacken.

    Sie konnte es natürlich in seinen Augen sehen, das er sich veränderte. Nein eigentlich nicht veränderte. Er blieb das was er war. Sie waren hier nicht in ihrem Heim. Sie waren hier auf dem Markt mitten in Rom und Verus verfiel wieder in seine Rolle. Die Luna inzwischen nur allzu bekannt war. Bei allen Göttern er schaltete gerade in den Soldatenmodus. Wie sollte sie ihn hier da rausbekommen. Auf den Fuß latschen? Nein kein guter Plan, so wie er jetzt gerade drauf war, würde sie sich eine fangen, ganz sicher. Er unterschied gerade nicht zwischen Freund und Feind. Was also konnte sie tun? Fieberhaft überlegte sie.
    Sie wusste, das er gerade wissen musste das sie zu ihm hielt. Sie sah ihn an, ihre Hand hielt die Seine und sie drückte sie leicht aber liebevoll. Sie strich mit ihrem Daumen über seinen Handrücken, damit er sich ihrer bewusste wurde und auch spürte, dass sie bei ihm war und vor allem, dass sie für ihn da war. „Verus?“ flüsterte sie leise und blickte ihm tief in die Augen.

    Zitat

    Original von Iduna
    ...Dabei geriet die dunkelhaarige junge Frau erneut in ihr Sichtfeld. “Ich habe köstlicheren Wein für Eure Domina.“ War es Idunas Stimmlein welches an Lunas‘ Gehör erklang. “Bitte lass‘ es mich wissen, wenn ich eurer Domina noch etwas gutes tun kann. Die Villa meines Dominus erfüllt jeden Wunsch.“


    Luna hatte geduldig gewartet während die andere Sklavin ihr Wein für die Tiberia brachte. Ja sie war ob der Wartezeit nicht betrübt. Nein sie hatte diese genutzt um sich ihrerseits umzuschauen. Zum einen sog sie alles in sich auf. Die wirklich gelungene Dekoration. Alles war miteinander abgestimmt und verbreitete wirklich einen festlichen rahmen. Man sah schon, dass hier nicht an Geld gespart wurde. Aber warum sollte auch? Hier vereinigten sich schließlich zwei große Familien. Was Luna aber viel mehr interessierte war die alltägliche Dekoration, die Wandmalereien, die Statuen eben alles so verwendet wurde um ein Wohnhaus zu gestalten. Sie suchte immer noch nach Anregungen. Auch wenn die Villa Tiberia wieder aufgebaut war, so fehlte es natürlich immer noch an eben jenen kleinen Details, die eine Villa zum Heim machten. Hier und da fand sie wirklich eine Anregung. Vielleicht konnte sie erfahren, wer der Verwalter der flavischen Villa war. Er konnte ihr bestimmt ein paar gute Adresse von Händlern geben. Nun trat die Sklavin mit dem Wein wieder zu ihr. Leider hatte sie Luna nicht gesagt wie sie heißt. „Ich danke dir. Auch für das Angebot. Ich werde mich ganz sicher an den wenden, wenn noch etwas benötigt wird.“ Sagte Luna mit einem lächeln und nahm der Frau den Wein ab. Nun musste sie sich aber eilen. Sie trat zu Maximilla heran und reichte ihr den gewünschten Wein. „Domina hier dein Wein und ich habe Verus entdeckt.“ Luna zeigt in die Richtung wo sie ihn gesehen hatte.

    Luna hatte gerade so gute Laune und wollte gerade den Mann neben sich überbieten und ihm dann auf seine Frage antworten, als sie von Verus beiseite geschoben wurde. Sie musste tatsächlich gegen den Impuls ankämpfen Verus mit ihren Fäusten auf dem Rücken herumzutrommeln. Welche Pferde gingen denn nun mit ihm durch? Natürlich ahnte sie es, er sah an jeder Ecke das Böse. Nun rollte Luna mit den Augen und ein böser, ja ein äußerst böser Blick traf Verus. Nämlich nicht nur, dass er mal eben rüde ihr Gespräch unterbrach, nein nun haute er einfach mal eine Summe raus und machte IHR ja Ihr schönes Spiel zunichte. Sie fand es nämlich gut, dass der Preis nicht in unermessliche Höhen stieg. Das hier war wahrscheinlich so ein Männer Ding. Man musste sich beweise wer der größte und Stärkste war. Ätsch ich habe mehr Geld als du und donnere einen hohen Preis raus, damit es auch der letzte Händler an der hintersten Ecke des Markes hören konnte, ob das den wirklich interessierte. Entsprechend gelaunt fuhr sie Verus patzig an. „Ich glaube kaum, das Titus taub ist. Es sei denn er hat nun nach deiner Brüllerei einen Hörsturz!“ Kaum hatte Verus das gebot erhöh kam auch schon die nächste Antwort und! Was hatte sie gesagt der Preis stieg und zwar gewaltig. Ja die Herren waren von den Göttern mit Kraft und Muskel gesegnet, aber an Hirn fehlte es scheinbar. Denn auch wenn Luna die Sklavin da oben wirklich sympathisch fand, so musste sie ja nicht gleich die gesamte Haushaltskasse dem schmierigen Händler hinwerfen. Aber die Männer mit ihrem Testosteron Ding sahen ja nur MEINS MEINS MEINS! Sie blickte nun fast schon entschuldigend zu Thula. Der Preis würde nun nämlich bald Höhen erreichen, die auch Verus nicht zahlen konnte.

    Lunas Kopf flog herum wollte der Mann, der eben noch von ihr wissen wollte ob die Sklavin 500 wert sei nun tatsächlich einsteigen? Aber war das ein Gebot oder eine Frage. Luna stemmte nun herausfordernd ihre Hände in die Hüften. Verdammte Axt sie würde sich sicherlich hier nicht die Wurst vom Brot nehmen lassen. Ob nun Sklavin oder nicht papperlapapp Verus interessierte ihr Status herzlich wenig, als tat sie es ihm gleich. Sie hob das Kinn und nahm die Herausforderung so es denn eine war an. Das neuerlich Gebot kam nun noch langezogener als das vorhergehende. „N E U N H U N D E R T U N D ….. V I E R Z E H N“

    Luna fing das Zwinker der Frau auf dem Podest ein und grinste breit. Und bei den Göttern! Es kam noch besser, da ließ sich doch tatsächlich ein Römer auf ihren kleinen Bieterwettkampf ein. Sie stieß Verus kräftig in die Seite, damit er seine Gedanken abschüttelte und das hier einfach mal genoss. Es einfach mal nahm wie es kam ohne zu grübeln. Eben jene kleine Freuden, die einen das Leben täglich schenkte. Ein fröhliches Funkeln erschien in Lunas Augen. In ihrem Blick lag eine Herausforderung an den jungen Mann der gerade ein Grundstück für die Sklavin rausrücken wollte. „NEUNHUNDERT UND ZWÖLF“! Sie zog die Zahl mit aller genüsslichkeit in die Länge begleitet von einem süffisanten Lächeln. Zu Thula sagte sie „Biergarten? Ha! Sehr gut, dann können wir ab und an mal einen Heben.“ Luna lachte fröhlich. Endlich mal jemand mit dem man das gute Gebräu genieße konnte, denn egal wie sehr sie sich auch bemühte, diese Wein auf den hier alle so standen bekam sie einfach nicht runter.

    Auch Luna beäugte das Treiben. Römische Hochzeitsgebräuche waren ihr gänzlich unbekannt, so dass sie recht interessiert zusah. Das Kaiserpaar hingegen bedachte sie nur mit einem kurzen Blick. Warum sollte sie auch gesteigerte Interesse haben? Sie war eine Sklavin, also waren jene für sie nicht im Fokus. Das natürlich die anwesende Römer um deren Gunst buhlen würden war sonnenklar, denn die konnten sich von einem Gespräch die ein oder andere Förderung oder Hilfe bei dem eigenen Karriereweg erhoffen. Aber natürlich war sie nicht zum Vergnügen hier, das machte Maximilla ihr dann auch sogleich deutlich. „Natürlich Domina.“ Sagte sie und ging zu der rothaarigen Sklavin, die immer noch das Tablett mit den kleinen Happen trug. „Salve, meine Name ist Luna, ich bin Sklavin der Tiberia. Sag wo bekomme ich Wein? Meiner Domina verlangt es danach.“ Das Maximilla keineswegs ihre Domina war ließ sie hier völlig außer acht. Sie begleitete die etwas verschrobene Frau heute, als würde sie dafür Sorge trage, das ihre Wünsche auch vollumfänglich erfüllt wurden.

    Luna murmelte was vor sich hin,was was wohl einem 'noch ein paar Augenblicke' gleichkam. „Autsch!“ War die erste wache Reaktion auf das Ziehen an ihren Haaren. Ein mürrischer Blick traf Verus, er hatte sie durchaus schon sanfter aus dem Schlaf geweckt. Es dauerte einen Moment bis sie sich orientieren konnte. Wenn man so wenig Schlaf und dann noch in einer derart unbequemen Position bekam, konnte man ja kaum von Erholung sprechen. Dann traf ihr Blick Verus, der sie anlächelte. Das Lächeln bewirkte wirklich, dass Lunas schlechte Laune verflog und sie lächelte zurück. „Frühstück!“ Bestätigte sie seine Frage ebenso knapp.
    Dennoch dauerte es eine Weile, bis sie ihre Knochen in Bewegung brachte. Es war wirklich nicht gerade förderlich im Knien neben dem Bett seine Nacht zu verbringen.So drückte sie nun also auch erst mal ihren Rücken durch. Ihr Blick lag belustigend auf Verus. Ja sie heckte was aus und ehe sich der sonst so harte Soldat versah, wurde er mit einer frischen Tunika beworfen. Gefolgt wurde das ganze mit einem neckenden Kommentar. „Frühstück gibt es erst nachdem du baden warst.“ Sie selbst fischte sich auch ein neues Kleidungsstück aus ihrer Truhe und würde auch erst einmal das Bad aufsuchen. Ja sie würde sich einen Eimer kalten Wassers überkippen und damit die Lebensgeister wecken.

    Zitat

    Original von Aulus Tiberius Verus
    "Luna," rief er und lächelte. Dennoch war in seinen Augen ersichtlich, dass er gerade gearbeitet hatte. Der Frost wich nicht sofort. "Weiter! Ich komme nach," rief er seinen Soldaten zu, die kurz angehalten hatten. Die Prätorianer zogen dann wortlos in ihrer Formation weiter. Man stellte einen Offizier nicht in Frage und Verus hatte sich bereits einen vielschichtigen Ruf erarbeitet.


    Zitat

    Original von Tiberius Helvetius Faustus
    Ob die soviel Wert ist?
    Murmelte ich vor mich hin und tat so als ob ich mir selber die Frage gestellt hätte.


    Sie hörte seinen Ruf und drehte sich fröhlich winkend in seine Richtung.
    Er würde sicher eine Weile brauchen, bis er zu ihr gelangte war. Das sie plötzlich angesprochen wurde erstaunte sie, dennoch schaute sie zu dem jungen Mann. „Ich denke schon. Sie ist zumindest nicht das typische Weibchen, dass hier sonst so angeboten wird. In meiner Heimat würde man sagen, sie ist ein Pfundsweib.“ Sagte sie fröhlich. Dann spürte sie, dass Verus sich genähert hatte. Sie drehte sich zu ihm um und hielt für einen kurzen Moment inne. Die Kälte in seinen Augen blieb ihr natürlich nicht verborgen und schon waren es Sorgenfalten, die sich auf ihrem Gesicht abzeichneten. Vorsichtig und unauffällig berührte sie sanft seine Hand. „Anstrengender Tag Dominus?“
    Die Gebote kamen nun als allen Richtungen, da konnte einem ja fast schwindelig werden. Einige riefen ihre Gebote selbst, andere schickten wie immer ihre Sklaven vor. Das letzte Gebot kam von einem Consular Decimus. Natürlich wusste Luna, dass das ganz große Nummern in Rom waren, aber von so was lies sie sich nicht beeindrucken.
    Sie war schon versucht zu rufen Sklavin Luna bietet... aber sie hielt sich zurück So rief sie einfach nur. „910 Sestzerzen.“ Mit einem fröhlichen Zwinkern in Thulas Richtung
    Für wen sie bot ging keinen was an. Das war nur für den schmierigen Titus wichtig, damit der den Namen in seinen Kaufvertrag schreiben konnte. Und Luna erhöhte das Gebot auch nur unwesentlich, denn sie hatte Spaß daran gefunden sich mit anderen eine Bieterschlacht zu liefern. Und wenn es in kleinen Schritten höher ging bleibt es länger spannend. Im Endefekt würden wohl eh die absahnen, die das meisten Geld auf der Tasche hatten. Aber sie wollte noch etwas an dem Bieterwettstreit teilhaben.

    Warum bei allen Götter zog es sie schon wieder zu dem Sklavenmarkt. Sie mochte es eigentlich nicht, dass Menschen wie Sachen verhökert wurden. Aber nun, da sie schon mal hier war blieb sie auch stehen. Und tatsächlich lohnte es sich stehen zu bleiben, denn die Frau die dort angeboten wurde schien ausreichend Selbstbewusstsein mitzubringen um an diesem Rom nicht zu zerbrechen. Hatte sie gerade...? Ja hatte sie. Luna konnte sich ein herzhaftes Lachen nicht verkneifen. Die Frau redete wie ihr der Schnabel gewachsen war und das vor dieser Kulisse beeindruckend und herzerfrischend „Mädel du bist Klasse. Titus du sollst 500 für sie haben.“ Rief Luna. Verus würde schon bezahlen, sie müsste es ihm nur entsprechend verkaufen.

    Sie spürte wie er deutlich ruhiger wurde. Sein Herzschlag normalisierte sich und die Augen die eben noch unter den geschlossen Lider unruhig um hergingen waren nun fast unbewegt. Gleichmäßig und kräftig schlug nun sein Herz. Das Lächeln auf seinem Gesicht ließ auch sie erstrahlen. So lang wie sie sich wach halten konnte nahm sie ihm seine Albträume. Irgendwann als der Morgen schon graute fielen Luna vor Erschöpfung die Augen zu. So schlief sie neben dem Bett kniend mit dem Kopf auf seiner Brust ein.

    Es war schon spät, Verus hatte sich schon vor Stunden zur Ruhe begeben. Ruhe – Lunas Blick war nachdenklich. Ruhe war nicht das was er im Schlaf fand. Jede Nacht wachte sie an seinem Bett. Jede Nacht wachte er von Träumen geplagt auf. Jede Nacht war sie es die da war ihn im Arm hielt und beruhigte. Jede Nacht seit sie hier in Rom waren und er seine Arbeit aufgenommen hatte. Sie fragte nicht was er tat. Sie musste es auch gar nicht. Sie spürte, dass ihn diese Arbeit innerlich auffraß. Sie spürte wie die Dunkelheit sich auf seine Seele legte.
    Wie jeden Abend war sie in dem großen Garten, der an die Villa angrenze gewesen. Sie hatte Fenrir besucht. Er gab ihr Kraft und Mut. Jene Kraft die sie brauchte um die Nächte zu durchstehen. Jene Kraft die sie brauchte um für Verus da zu sein. Der Mond stand schon hoch am Firmament, als sie sich endlich entschließen konnte ins Haus zu gehen.
    Sie ging auf das Zimmer zu, einer der Veteranen der nachts das Haus bewacht, nickte ihr mit einem Lächeln zu. „Er schläft schon.“ „Ich weiß“ antwortet sie „ Er hatte einen anstrengenden Tag und auch morgen der Tag wird nicht anders werden. Ich will ihn nicht wecken, sondern seinem Schlaf beschützen. Böse Träume von ihm verhalten, damit er Morgen ausgeruht sein Tagewerk verrichten kann.“
    Leise betrat sie das Zimmer und trat sie ihn heran. Sie setzte sich vorsichtig neben ihn und legte ihre Hand auf sein Herz. Leise begann sie in der alten Sprache der Seherinnen zu singen. Sie würde versuchen die Last von seiner Seele zu nehmen. Sie wusste, dass er sich zu viele düstere Gedanken machte.
    Er entspannte sich, sein Schlaf wurde ruhig und tief.
    „Vergiss die Sorgen für den Moment, für diese Nacht seist du von deinen Sorgen befreit. Ich kann sie dir nicht ganz nehmen, doch für heute Nacht banne ich sie.“
    Sie streichelte ihn sanft über die Stirn und die Wange.
    „Mach dir nicht so viele Gedanken, unsere Seelen haben sich gefunden. Was ich suchte fand ich nur in dir. Ich suchte ein Stück des Himmels und du hast mir eine Welt geschenkt, die ich nie glaubte sehen zu dürfen. Deine Seele ist ein Teil meiner. Und was ich mit mir führe sei dein. Es nehme dir die Last und die Sorgen und verbanne die Dunkelheit aus deinem Herzen, aus deiner Seele.“
    Sie beugte sich hinab und hauchte ihm einen Kuss auf den Mund.

    Luna hatte die Sänfte begleitet. Nun waren sie endlich angekommen. Die Träger hatten wirklich alles gegeben und waren entsprechend außer Atem. Und doch hatten sie es nicht mehr rechtzeitig geschafft. Die Braut war schon da. Luna war sofort zur Stelle, als sie gerufen wurde. Sie versuchte durch ziehen und zupfen, die Kleidung der Tibieria wieder in die Richtige Postion zu bringe. Es gelang ihr tatsächlich. „Sicherlich nicht Dominia. Schau, das Kaiserpaar ist auch anwesend.“ Sagte sie und deutete mit dem Kopf in Richtung des großen Auflaufs. Verus? Würde er wirklich da sein? Zumindest hatte er wohl gesagt, dass er hier sein würde. Wenn auch ungern, gesellschaftliche Verpflichtungen nahm er durchaus wahr. „Nun wenn er da ist wid er uns sicherlich bemerken.“ Antwortete sie, denn die Tiberia war nun wirklich nicht zu übersehen. Luna konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.