Beiträge von Luna

    Ein stämmiger Nubier war es der die Porta öffnete. Er musterte kur den Besucher, nach seinem Erscheinungsbild war er einer der besseren Bürger. Also setzte der Mann ein freundliches Gesicht auf. "Salve und willkommen in der Villa Tiberia. Wen wünsch du zu sprechen und aus welchem Grund?" Da heute niemand erwartet wurde, fragte er sicherhaltshaber nach.

    Luna mochte die Gassen Roms nicht. Sie waren eng, stickig, schmutzig und immer voller Menschen. Man wurde angerempelt zur Seite gedrängt oder auch einfach mit dem Strom aus Menschen fortgerissen unfähig sich gegen eben jenen Strom zu stemmen um in eine andere Richtung zu gehen. Nein sie Mochte die Gassen Roms wirklich nicht. Und doch war es ab und an notwendig sich in dieses so unübersichtliche Gewirr an Menschen zu begeben. Einkäufe musste erledigt, Bestellungen aufgegeben und Besorgungen gemacht werden.
    Sie wollte sich eigentlich schon vor einer halben Ewigkeit mit Verus auf dem Markt treffen. Doch das Gewirr der Menschen hatte sie zu einem Umweg gezwungen. Nun stand sie hier am Sklavenmarkt. Ein angewiderter Blick traf den Händler und seiner Gehilfen. Sie hasste diesen Ort. Dieser Ort wo Menschen zur Schau gestellt wurden wie Vieh. Dieser Ort, der erst vor ein paar Tagen Platz einer öffentlichen Auspeitschung war. Luna wurde immer noch übel, wenn sie an jene Bilder zurück dachte. es lies ihr vor allem kalte Schauer über den Rücken laufen, weil Verus es war, der eben diese öffentliche Demütig befohlen hatten. Er war nicht der Befehlsempfänger, sondern dieses Mal war er derjenige der den Befehl gegeben hatte.
    Sie machte sich wirklich Sorgen um ihn. Seit sie hier in Rom waren wirkte er kälter. Sie war sich gar nicht mehr sicher ob er noch eine Maske trug oder ob er inzwischen eins mit ihr geworden ist.
    Sie sah sich um und suchte nach Verus. Die Menge war auch hier unüberschaubar, aber dennoch fand sie ihn. Sie würde ihn immer finden, egal wie gut er dachte sich zu verbergen. Egal wie unauffällig er sich kleidete. Luna würde in unter tausenden erkennen. So bahnte sie sich nun also einen Weg zu ihm.
    "Dominus." sagte sie leise und grüßte mit einem Kopfnicken.

    Die Flammen loderten vor Lunas Augen auf. Kurz schloss sie ihre Augen.
    Als sie sie wieder öffnete hing der Körper der stolzen Kriegerin schlaff in den Ketten. Das Feuer hatte bereits vollends Besitz von ihrem Körper ergriffen. Es verbrannte sie nun von innen, aus ihrem Mund und ihren Augen loderten die Flammen, während ihre Haut zerlief. Wie das Wachs einer Kerze.


    Über Luna Wange lief eine einzelne Träne. "Mögen deine Götter dich mit offenen Armen empfangen." Leise für niemand wahrnehmbar flüsterte Luna diese Worte. Sie vergoss die Träne nicht nur für die Menschen dort unten in der Arena, sondern auch für Verus. Sie wusste, dass er ein Herz hatte. Sie wusste, dass er sich auch heute wieder hinter seinen Befehlen versteckte. Sie wusste, dass dies dort unten nicht er war.


    Die Menge jubelte und das lüsterne Zuschauergemüt ergötzt sich an dem dargebotenen Schauspiel.


    Luna dreht sich angewidert weg und verlässt die Zuschauerränge.

    Auch Luna hatte sich heute hier eingefunden. Auch wenn Verus ihr gesagt hatte, dass sie lieber fern bleiben sollte. Sie wollte einfach sehen, wie grausam das Imperium – und damit wohl auch Verus sein konnte. Sie wusste, das er es sein würde, der die Aufständischen zur Hinrichtung führen würde. Er würde sie wohl auch hinrichten. Ob er es selbst tat oder ob er nur die Befehle gab war dabei unerheblich. Schuld würde er so oder so auf sich laden. Sie wusste, wie sehr er wohl damit zu kämpfen haben würde. Aber Befheln befolgte er immer. Er führte aus was man ihm auftrug. Luna hatte sich unter das einfache Volk gemischt und schaute nun gebannt auf das Tor welches sich gerade öffnete. Ja auch sie wollte jene Frau sehen, die es gewagt hatte sich gegen Rom zu erheben.

    Ihre Tagen waren lang. Immer wieder war sie hier und beaufsichtigte den Wiederaufbau. Verus hatte ihr freie Hand gelassen und die restliche Familienmitglieder interessierten sich scheinbar nicht dafür. So war es nun also Luna, die sich hier um alles kümmerte.
    Sie war dennoch versuchte einen Kompromiss zu finden. Verus hätte ja am liebsten eine Insula mit vielen kleinen Wohnungen. Sie konnte sich aber vorstellen, dass das dem Rest der Familie nicht schmeckte. So wie Luna sie einschätze wollten die etwas Repräsentatives. Immer wieder hatte sie sich mit dem Architekten getroffen Zeichnungen und Plänen wurden gemacht und verworfen. Bis Luna schließlich zufrieden gewesen war. Nun würden neben dem Eingang der Villa ein paar Ladengeschäfte unterkommen und so auch Geld in die Familienkasse durch Mieteinnahmen bringen. Aber nach der Eingangstür würde man sich in eine repräsentativen römischen Stadtvilla wiederfinden.
    Die Bauarbeiten waren in den letzten Zügen. Die ersten Möbel wurden auch schon angeliefert und fanden in den Räumen ihren Platz. Luna war im hinteren bereits fertiggestellten Bereich des Hauses, damit beschäftigt, die Staub der Arbeiten zu entfernen. Sie richtet hier die Zimmer bereits ein. Ja die Arbeiten gingen gut voran. Hunderte von Arbeitern und Sklaven wuselten jeden Tag bis sogar spät in die Nacht. Denn Luna machte Druck. Sie wusste zwar, dass die Familie gut untergebracht war, aber ein heim war doch eben ein Heim.
    Ja in wenigen Tagen würden die Familie Tiberia wieder hier residieren.


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    Sie stand etwas abseits und inzwischen bereute Luna das sie hier her gekommen war. „Beginnt.“ Kalt ohne Regung in der Stimme hallte dieses Wort an ihrem Ohr. Sie kannte diese Stimme, sie würde sie unter tausenden erkennen. Doch sie kannte nicht diese Kälte darin. Sie wusste, dass der Mann der diesen Befehl gab eigentlich ganz anders war. Sie wusste, dass es ihn nicht so kalt ließ. Und dennoch liefen Luna eiskalte Schauer über den Rücken. „Zwölf Schläge!“ Langsam drehte sie ihren Kopf in Richtung des Podestes ihr Blick traf genau mit dem ersten Schlag zusammen auf das Geschehen. Sie konnte jeden Schlag, der die junge Frau traf nachvollziehen. Ja sie wusste, was die Frau gerade erdulden musste.
    „Mögen die Götter ihr gnädig sein.“ Leise murmelte Luna diese Worte vor sich hin. Sie war unfähig ihren Blick anzuwenden. Es war noch gar nicht so lange her, da war sie es, die auf diese Art und Weise öffentlich versklavt wurde. Ja sie wusste, was diese Frau gerade erduldete. Tränen stiegen ihr in die Augen und bahnten sich ihren Weg über die Wangen der jungen Germanin.

    Luna drehte sich noch einmal zu der Tiberia um. „Er ist übrigens zum Trecenarius befördert worden und hat die Aufgabe übernommen, die Ursachen des Aufstandes genau zu ermitteln. Er wälzt ständig Berichte und Akten. Deswegen hat er es mir auch aufgetragen die Wiederaufbau voranzutreiben, er möchte seiner Familie so bald als möglich wieder ein heim bieten.“ Erklärte sie nun doch noch, warum er selten anwesend und zu beschäftigt war sie um den Familienstammsitz zu kümmern. Wenn die junge Frau ihren Bruder auch nur ansatzweise kannte, dann würde sie wissen, dass er seien Aufgabe sehr ernst – für Lunas Begriffe machmacl sogar zu ernst nahm. Er kniete sich voll rein um schnellst möglich Ergebnisse zu liefern. Luna sah die Tiberia an und fragte freundlich. "Kann ich noch irgendetwas anderes für dich tun?"

    Luna bemerkte wohl den Stimmungsumschwung der Tiberia. Sie konnte sich zwar keinen Reim darauf machen und so antwortete sie auch Schulterzuckend. „Ich werde es ihm ausrichten, wenn er wieder im Haus ist. Aber dies kann spät werden. Er kommt – wenn überhaupt immer erst spät.“ Luna hatte gedacht, das die Tiberia vielleicht Wünsche äußern würde, denn Verus Vorstellung kamen dem was sie an Villen bisher gesehen hatte nicht wirklich nah. Er würde wohl am liebsten quadratisch, praktisch, gut bauen wollen. Aber Luna fand, dass dies nicht zu der Familie passte. Deswegen hatte sie gedacht, dass sie einfach mal fragte, aber scheinbar wollte die Frau damit nicht belästigt werden. „Ich werde mich dann wieder meinen Aufgaben widmen.“ Sagte sie und war im Begriff zu gehen.

    Ein kleines Lächeln huschte über das Gesicht der Germanin. „Es ist dein Eigentum, ich freue mich, dass ich es gefunden habe und es dir wiederbringen kann.“ Sagte Luna. „Nun ich habe heute erst damit angefangen. Ich habe noch die ein oder andere erhaltene Staue gefunden und auch noch andere erhaltene Sache. Die werden natürlich erst mal gründlich gereinigt und dann kann man sie auch auf Schäden begutachten.“ Sagte sie auf den ersten Teil der Frage hin. „Nun dein Bruder hat mich beauftragt, also mit dem Wiederaufbau der Villa. Ich hoffe, dass der Wiederaufbau, dann auch zügig voranschreitet, damit die Gastfreundschaft der Aurelier nicht überstrapaziert wird. Ich habe mich auch schon nach einigen guten Architekten umgehört. Zwei treffe ich morgen. “ Sagte Luna und damit war sie dann auch gleich bei einem der nächsten Punkte, die sie eh angesprochen wissen wollten. „Ich hoffe, das dir das recht ist? Also das ich mich darum kümmere?“ Sie schaute die Tiberia fragend an. „Und wenn, würdest du mir dann deine Vorstellungen der Villa nennen? Dein Bruder denkt da ja eher praktisch. Aber ich denke, dass nicht nur seine Vorstellungen in euer neues Heim einfließen sollten. Wenn man schon die Möglichkeit eines neuen Anfangs hat, dann sollten alle Vorstellungen ihre Berücksichtigung finden, so dass sich auch alle Familienmitglieder im neuen Heim wohl fühlen.“

    Natürlich war Luna von Verus nicht gewohnt, das er sie derart mit Missachtung strafte, aber der Aurelier war hier Hausherr und ging scheinbar anders mit seinen Sklaven um natürlich ordnete sich Luna dem unter und daher beeilte sie leise zu erwidern. „Nein. Entschuldige nochmals die Störung.“ fast lautlos zog sie sich aus dem Raum zurück und schloss leise die Tür.

    Leise ja fast lautlos öffnete Luna die Tür und trat nach der Aufforderung ein. „Domina.“ Begann sie. „Ich war bei der Villa der Tiberii. Nun oder eher bei dem was davon noch übrig ist.“ Sagte sie mit einer leisen Stimme. „Aber es ist nicht alles verloren. Es gibt einiges was den Brand und alles andere überstanden hat.“ Fuhr die Germanin fort und legte dabei die kleine Holzschatulle vor der Tiberia ab. Natürlich war die Kiste von der Asche und dem Staub befreit und poliert worden. „Das habe ich unter einigen Trümmern gefunden.“ Luna brachte den Schmuck welchen sie gefunden hatte zu der jungen Tiberia, denn von der Aufmachung her passte er eher zu ihr als zu der älteren. Und außerdem war in das Holz ein TC eingraviert. „Ich glaube das gehört dir.“

    Mit der kleinen Holzkiste, die sie in den Trümmern gefunden hatte in den Händen begab sich Luna zu der Tiberia, von der sie annahm, dass der Inhalt der kleinen Kiste ihr gehörte.
    Sie klopfte leise an die Tür und wartet, dass man sie aufforderte einzutreten. Sie war sich ja bei der Frau nicht so ganz sicher bisher war sie ihr entweder mit Abfälligkeit oder Arroganz gegenübergetreten. Nun vielleicht würde es heute etwas anders sein, besonders dann wenn Luna ihr den kleinen Schatz präsentierte, den sie gefunden hatte.

    Nachdem einer der aurelischen Sklaven Luna abgefangen und gebeten hatte dem Aurelier etwas zu bringen, machte sie sich von der Culina auf den Weg. Leise klopfte Luna an die Tür und trat ein. Natürlich hatte sie von dem Wahlsieg ihres Gastgebers gehört - gut er war der Gastgeber der Tiberii nicht direkt ihrer, aber das war ja nur Nebensache.
    Sie trat also mit je einem Krug Wasser und Wein sowie einem Tablett mit kleinen Köstlichkeiten aus der Culina ein.
    "Dominus, verzeih die Störung. Hier eine kleine Stärkung für den Arbeitstag." sagte sie leise und stellte das Tablett auf einen kleinen Bleistelltisch ab. Die blickte den Mann kurz an, bevor sie noch hinzufügte. "Ich möchte dir zu deinem Wahlsieg gratulieren und wünsche dir eine erfolgreiche Amtszeit."
    Sie verweilte noch kurz, es konnte ja sein, dass der Aurelier noch irgendwelche Wünsche hatte.

    Luna erhob sich lachend. Bevor sie sich jedoch in seine ausgebreiteten Arme begab, versuchte sie wenigstens etwas von der Asche und dem Schutz von ihrer Kleidung, ihren Händen und ihrem Gesicht zu entfernen. Es blieb bei diesem untauglichen Versuch. Sie verschmierte das rußig Zeug nur ordentlich. Sie schaute sich ihre Kleidung und Hände an und konnte sich lebhaft vorstellen, wie ihr Gesicht aussehen mochte. Sie zuckte mit den Schultern und begab sich in die Arme ihres Dominus. Dann schaute sie interessiert dem Schmied bei der Arbeit zu. Nervös tippelte sie von einem Fuß auf den anderen. Sie war gespannt, welchen Schatz sie da ausgegraben hatte. Sie kuschelte sich in Verus starke Arme und flüsterte leise. „Was meinst du was da alles drin ist? Ob es genug ist um dein Heim ... also den Stammsitz wieder aufzubauen. Ich habe übrigens noch einige Sache gefunden, die nicht zerstört wurden. Du musst dir überlegen, wo man sie lagern kann, bis das Haus wieder steht.“ Der Schmied versuchte sich immer noch an dem Tresor. Der ließ sich aber auch feiern. Luna versuchte ihre Neugier in den Griff zu bekommen. „Verus? Meinst du Fenrir kann hier bleiben? Ich meine hier auf dem Grundstück. Ich glaube im Haus des Aureliers ist er gerade mal geduldet und ihn den ganzen Tag an der Leine halten, das möchte ich nicht. Die Mauer muss nur an ein paar Stellen erneuert werden, dann kann niemand aufs Grundstück.Hier könnte er sich wenigstens etwas freier fühlen.“ Sagte sie und sah Verus mit großen fragenden Augen erwartungsvoll an.

    Luna machte sich auf die Suche. Während sie nun nach dem Schlüssel suchte fing sie auch schin an die Dinge die noch zugebrauchen waren zusammenzuräumen. Und dann gab es noch den zweiten Haufen, auf jenem landeten alle Dinge die beim besten willen nicht mehr zu retten waren. Sie waren nun schon zwei anehenliche Häufchen zusammengekommen. Als Verus wieder auftauchte, hatte Luna den Schlüssel immer noch nicht gefunden, dennoch lächelte sie ihm fröhlich mit rußverschmierten Gesicht und Händen zu. „Ah deine Suche war also erfolgreicher als meine.“ rief sie ihm fröhlich entgegen.

    Luna lächelte fröhlich. „Wir machen es so, du suchst jemanden, der das Ding auf bekommt und ich suche derweil, ob ich den Schlüssel und noch andere brauchbare Sachen finde.“ Sagte sich mit einem strahlenden Lächeln und einer Handbewegung, die Verus zeigte, dass er ruhig gehen könnte. Ja Luna hatte keine Angst hier allein zu sein, zumal sie es ja nicht war. Fenrirs wachsame Augen würde Wache halten. Schon war Luna wieder dabei, in den Trümmern nach Dingen zu suchen, dies diese sinnlos Zerstörrung überlebt hatten. Ja wenn man gelebt hatte wie sie, wusste man wie man mit Kleinigkeiten, die nicht zerstört waren etwas neues aufbauen konnte. Zumal sie auch glaubte, dass sicherlich der ein oder andere in der Familie froh darüber wäre in im neuen Heim alte Stücke wieder zu finden. Sie würden auch dem neuen Heim eine Seele verleihen, würde es damit zum Haus der Tiberii machen. „Los nun geh schon.“ Sagte sie fröhlich aber mit Nachdruck zu Verus, der immer noch mit seinen traurigen Augen nur dastand und Löcher in die Luft starrte. Sie muste ihn eindeutig aus seiner Dunkelheit, aus seiner Grübelei befreien, er würde sonst daran zu Grunde gehen. Sie warf ihm einen Handkuss zu, bevor sie hinter einer halb einstürzten Mauer aus seinem Sichtfeld verschwand.

    Ein Tresor? Mit dem Wort konnte Luna zunächst nichts anfangen. Zum Glück erklärte Verus es gleich. Sie nickte fröhlich und blickte ihn an, bevor sie sich bückte um die Kiste nun vollständig aus den -trümmern hervorzuziehen. Mit dem Saum ihres Kleides wischte sie fast schon ehrfürchtig darüber, bevor sie von unter her zu Verus aufsah. „Siehst du es ist wie ich gesagt habe, egal wie schlimm das Leben ist. Egal wie viel zerstört ist. Etwas überlebt immer, die Hoffnung.“ Noch einmal strich sie über die Eisentruhe. „Können wir sie irgendwie öffnen?“

    Luna hörte Verus Worte. Nick nickte leicht, strich ihm noch einmal vertraut über die Wange. Dann beugte sie sich herab und löste Fenrirs Seil. Sie flüsterte dem Wolf in ihrer Sprache zu, dass er sich hier frei bewegen konnte, aber er sollte in der Nähe bleiben. Der Wolf, der nun schon Wochenlang in seiner Bewegung eingeschränkt war nutze die Chance und erkundete das Gelände.
    Luna erhob sich und blickte eine Weile dem Wolf nach, bevor sie sich wieder an Verus wandte. „Ich werde versuchen dir das zu sein.“ Wenn er sie als seine Zuhause ansah, dann sollte er dies tun. Sie wusste, dass es jtzt nur wenig brachte ihm von Gegenteil zu überzeugen. Sie würde es ihm zeigen. Sie würde ihm zeigen das ein heim, welches er aufbaute sicher irgendwann zu seinem Heim werden würde. Kein Unterstand, sondern ein Heim, ein Rückzugsort. Ein Ort, den er nach seinen Vorstellungen formen konnte.
    Sie sah sich etwas um. Ja es würde wohl viel Arbeit werden. Aber auch wenn die Villa hier größer war als die Hüter und Häuser der Dörfer in Germanien, so war es doch immer die selbe Arbeit. Ob nun groß oder klein. Man suchte in den Überresten nach brauchbaren. Alles was unbrauchbar war wurde weggeschafft und man baute wieder auf.
    Luna ging also ein paar Schritte in den Trümmern der Villa. Hier und da beäugte sie Gegenstände genauer.
    Irgendwann fiel ihr Blick auf eine Kiste, die bis auf ein paar Rußflecken unbeschädigt war. So zog sie nun also die Kiste etwas hervor und befand, dass sie wirklich noch stabil genug.
    Sie packte den Saum ihres wollenen Kleides und streckte ihn etwas nach oben. Und schon war sie dabei in den Trümmern nach jene Dingen zu suchen, die den Brand überstanden hatten. Dinge die von Wert waren. Ob nun materiellen oder von emotionalen Wert, dass sollte andere bestimmen. So fand sie hier eine kleine Statue, die eigentlich nur einer Waschung bedurfte und dann wieder ganz hergestellt wäre. Etwas weiter hinten fand sie Kleidung, die tatsächlich nur gewaschen werden musste. Unter einigen Trümmern holte sie eine kleinen Truhe mit Schmuck hervor.
    So fand sie viele kleine Dinge, die den Brand tatsächlich überlebt hatten. All diese Sache fanden ihren Weg in die bereitstehenden Kiste, dies sich nach und nach füllte. Irgendwann stieß sie auf einen Truhe, die offensichtlich aus Eisen gefertigt war. Das Feuer hatte ihr zumindest nichts anhaben können. Sie war verschlossen. So rief nach Verus um ihm ihren Fund zu zeigen. "Verus? Komm mal her. Ich habe hier etwas gefunden."

    Luna hörte zu. Sie verstand. Sie verstand wohl in diesem Augenblick mehr als Verus selbst. Langsam schüttelte sie den Kopf. „Du magst gerade kein Zuhause haben, aber du brauchst eins. Wie wir alle eins Brauchen. Ein Zuhause ist kein Ort, kein Bauwerk... es ist etwas anderes. Ein Ort der Geborgenheit, Sicherheit... der Ort, an dem wir aufgewachsen sind oder an dem wir unsere eigene Familie gründen. Da, wo man seinen ersten Kuss bekommen hat oder viele Personen kennt, die einem wichtig sind. All das kann ein Zuhause sein.“ Luna sprach leise und einfühlsam. „Du bist ein Entwurzelter. Entwurzelte bleiben ewig Suchende, denn sie sind immer auf der Suche nach einem Ort, der sich für wie ein Zuhause anfühlt. Du hast so eine Sehnsucht in dir, die immer da ist und nie schwächer wird.“ Luna sah Verus tief in die Augen und streichelt ihm sanft die Wange. „Ein Zuhause ist unser Zufluchtsort, ein Ort an dem wir uns zurückziehen, an dem wir Kraft tanken. Bau hier deinen Zufluchtsort. Ein Zufluchtsort für dich und deine Familie. Du bist der Älteste und hast damit auch die Verantwortung. Du bist für deine Sippe verantwortlich. Und gerade jetzt wo eurer altes Heim hier in Trümmern liegt musst du der sein, der ihnen einen Heimat und ein Zuhause gibt, damit sie sich wieder sicher und geborgen fühlen können.“ Dann flüsterte ganz leise "Gib mir ein Zuhause."