Luna hatte die Mahnung hinsichtlich der Männer der Ala vor allem ausgesprochen, weil sie mitunter Angehörige verfeindeter Stämme waren. Sie wusste zwar, dass jeder der Anwesenden bei Thing den Frieden wahren würde, für die Männer der Ala hingegen würde sie dies nicht unterschreiben.
Und es wäre zudem unklug von dem Römer, Feinde mit auf ein Treffe zu nehmen, welches dem Frieden dienen sollte.
Auf seine Bemerkung hin sah sie den Flavier fast schon mit Bestürzung im Blick an. „Dominus, dies wird nicht möglich sein. Wie ich dir schon erklärt habe, haben Sklaven keinen Zutritt zum Thing.“ Kurz überlegte sie, der Präfekt hatte Stillschweigen angeordnet, aber glatt das für diese Tribun, der zu den Stämmen reisen sollte? Sie beschloss – nein. Aber dennoch wurde ihre Stimme etwas leise. „Die Stämme wurde inzwischen unterrichtet. Ich habe ihnen in Absprache mit dem Präfekten Iulius eine Nachricht zukommen lassen. Ich habe sie wissen lassen, dass es ein Urteil der Götter war. Dieses Thema ist für die Stämme also abgeschlossen. Sie wissen, dass ich nun eine Sklavin bin, deswegen ist es auch nicht möglich, dass ich dich begleite – Dominus.“
Sie bemerkte sehr wohl die Veränderung des Flaviers, sie konnte das Misstrauen förmlich spüren und senkte ihren Blick. Wie schon der Iuliuier, der ihr auch nicht traute. Luna's Blick wurde traurig. Römer, sie nahmen immer das Schlechteste von einem Menschen an. Hatte sie nicht oft genug bewiesen, dass sie sich nicht gegen ihre Versklavung auflehnte? Hatte sie nicht bewiesen, dass sie es akzeptierte? Hatte sie nicht sogar dem Präfekten erklärt, dass sie seinen Befehle zur öffentlichen Versklavung ihrer Person hatte verstehen können? Hatte sie aufbegehrt, als befohlen wurde, dass sie bei Flavier dienen soll? Nein hatte sie nicht. Wie oft würde sie wohl noch beweisen müssen, dass sie aufrecht und ehrlich war?
„Du findest einen Führer überall hier in der Stadt. Es gibt genug Händler hier in der Stadt, die diese Gebiete oft bereisen, der heilige Ort des Thing ist weithin bekannt.“ Ihre Stimme hatte sich verändert. Ihr klang war nun so traurig wie ihre Augen.
Sie wurde noch etwas leiser, denn eigentlich hatte sie nicht vor Runa derart ins kalte Wasser zu werfen, aber es war keine Zeit für lange Einführungen und die Stämme brauchte eine Seherin und Runa war da... es war ihre Aufgabe.
Luan sprach immer noch leise. „Vielleicht solltest du Runa... du kennst sie unter dem Namen Duccia Silvana mitnehmen. Sie...“ Luna schaute nun wieder zu dem Flavier auf. „... sie ist wie ich... eine Seherin. Sie hat das recht auf den Thing zu sprechen. Auch sie kennt jenen Platz und könnte dich führen, begleiten und beraten. Ihr vertraust du vielleicht auch mehr, da sie, auch wenn sie einen Seherin ist auch eine Römerin ist wie du.“ Das Runa auch halb väterlicherseits barbarischer Abstammung war, war die Flavier sicherlich bekannt. Aber auch Runas Vater war ja romanisiert.
„Du solltest eines noch bedenken Dominus. Die Menschen zu denen du reisen wirst, mögen für dich barbarisch sein, aber sie haben ihre Werte. Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit sind zwei davon. Intrigenspiel, wie mitunter in der römischen Politik üblich sind ihnen fremd. Sie lösen derlei Dinge auf offene, ehrliche .. in deinen Augen vielleicht barbarische Art. Aber sie sind dabei wahrhaftig und ehrlich.“
Damit offenbarte Luna wohl nicht nur einige Grundpfeiler der barbarischen Lebensart, sondern indirekt, belehrte sie den Flavier auch, dass ihr nicht ferner lag als ihn zu hintergehen oder zu belügen.
Er konnte als seine Schriftstücke in Zukunft wegschließen oder sie liegen lassen. Sie würde genau so unberührt bleiben wie bisher. Sie würde auch nie Dinge nach außen tragen, die er ihr erzählte oder ihm ihm herausrutschten. Es waren Worte die hier im Haus gesprochen wurden und so lang keine Auftrag seinerseits dazu bestand würden weder seine Worte noch seine Unterlagen das Haus verlassen. Aber dies würde er schon irgendwann erkennen oder nicht. Er würde sich ja nur selber Verhaltensweisen oktroyieren, die gar nicht nötig waren.
Sie konnte es nur hoffen, denn sie spürte sein Unbehagen, sein Misstrauen und das war nun wahrlich kein gutes Fundament. Immerhin würde sie ja noch einige Zeit hier verbringen und dies unter ständigen Misstrauen? Nein das wäre wohl für keinen gut.
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Luna musste Lächeln. „Nun König... so würde ich den Vorsitzenden nicht nennen. Mir ist wohl bekannt, das Tacitus die Anführer nach Königen, Heerkönigen und Fürsten unterschied. Das Thing der Stämme besteht aus den Stammesoberhäupter, den Vorsitzt hat der inne, der bei einer Wahl die meisten Stimmen auf sich vereint. Zur Zeit ist es Gunar Sohn des Armin, welcher das Thing leitet. Seine Sippe siedelt am nördlischtsen von allen. Die anderen Sippenoberhäupter sind Leif Sohn des Eirk, Wulf Sohn des Alrik, Einar Sohn des Alwin, Baldur Sohn des Brandolf, Edwin Sohn des Farold, Gudmunt Sohn des Hadwin, Harald Sohn des Bernfried und Oswin Sohn des Sven. Es sind neun Stämme in diesem Thing vertreten. Wulfagrs Sippe war die zehnte der Sippen. Sie leben in alle Richtungen hinter der Generzstation über welche ihr beim letzten Mal gekommen seid. Alle in einem Umkreis von zwei bis 3 Tagesritten.Gunar eröffnet das Thing und erteilt von da an, dann jedem das Wort, der sprechen möchte, dies zeigt man an, indem man sich erhebt und somit anzeigt, dass man von seinem Rederecht Gebrauch machen möchte. Das Thing findet an einem zentralen Punkt statt, dieser ist von allen Stämmen in zwei Tagen erreichbar. Ihr solltet einen ortskundigen Führer mitnehmen. Jeder kennt diesen Platz, er ist eine heilige Stätte auf einer kleinen Anhöhe mit einer großen, alles überragenden Eiche.“
Luna sah den Flavier an bevor sie tief einatmete und dann noch folgendes vorbrachte. „Ich weiß ja nicht mit wem du alles reisen wirst. Aber Waffen sind auf dem Thing nicht gestattet und du solltest es auch vermeiden die Männer der Ala mit auf den Thingplatz zu nehmen, sie gehören mitunter zu verfeindeten Sippen und wie ich schon sagte, der Thingfriede ist heilig, aber einige der Männer können nicht aus ihrer Haut und Fehde ist mitunter Fehde. Um also derartiges zu vermeiden solltest du die Männer der Ala nicht zu nah an die Thingstätte bringen.“ -
Luna nickte auf die Bemerkung des Flaviers hin. Natürlich würde man der Küche das ausrichten.
Sie bemerkte auch, dass die Aprikosen ihren Saft auf den Fingern der Gäste verteilten. So nahm sie sich eine Schüssel mit Wasser, legte sich ein trockenes Tuch über die Schulter und ging zum Duccier , damit dieser seine Hände von der klebrigen Flüssigkeit befreien und sie an dem Tuch trockenen konnte. Natürlich würde sie ihm, so er denn drauf besteht auch die Hände abtrocknen. Anschließend wechselte sie das Tuch aus und trat an den Flavier heran, damit auch er seine Hände reinigen konnte. Auch hier wartete sie ob er selbst die Hände trocknet oder sie diese Aufgabe übernehmen musste. -
Zitat
Original von Manius Flavius Gracchus Minor
Als sie eintrat, gebot er mit einer Geste näher zu treten (ohne jedoch zu bedenken, dass auch eine Sklavin einen Sitzplatz für ein längeres Gespräch womöglich präferiert hätte).
"Luna, ich benötige deine Expertise."
, begrüßte er sie.
"Ich wünsche zu erfahren, wie die Welt der Germanen funktioniert. Ich habe den Auftrag des Legatus Augusti pro Praetore erhalten, den Thing deines Stammes aufzusuchen."
Er hielt einen Stylus in Händen, mit welchem er ein wenig nervös spielte. Nun legte er ihn beiseite und blickte die Sklavin fragend an.
"Worauf werde ich achten müssen?"Luna betrat das Tablinium. „Dominus, du wolltest mich sehen?“ sagte sie leise und zurückhaltend wie immer.
Sie trat auf seine Gesten hin näher, blieb jedoch stehen, da ihr kein Sitzplatz angeboten wurde. (Warum auch, sie war ja nur Sklavin)
Sein Anliegen jedoch überraschte sie. So dass sie ihn zunächst mit einem nachdenklichen Blick betrachtete. Wo sollte sie nur anfangen. Der Flavier war Römer und er kannte weder das Land noch die Leute. Luna legte, wie immer wenn sie über etwas nachdachte, den Kopf leicht schief.
„Nun Dominus... wo soll ich anfangen? Weißt du was ein Thing ist?“ Sie sah den Römer an und beantwortete sich die Frage selbst. „Ich nehme mal an – nein. Es diente der politischen Beratung ebenso wie Gerichtsverhandlungen und auch kultischen Zwecken. Während des Things gilt ein Friede, der zu beginn des Things ausgerufen wird. Dieser darf nicht gebrochen werden. Alle freien Männer dürfen an dem Thing teilnehmen, Frauen, Kinder, Fremde oder Sklaven sind nicht zugelassen, einzige Ausnahme sind Seherinnen. Die Termine der Versammlungen sind genau festgelegt und an den Mondphasen orientiert. Du solltest also vorher Kontakt zu den Stämmen und ihren Oberhäuptern suchen, damit du zu einem Thing eingeladen wirst. Nur dann hast du das Recht an einem solchen teilzunehmen. Ein Thing dauert zwei bis drei Tage. Am ersten solltest du trinkfest sein, denn hier wird reichlich dem Met oder Bier zugesprochen. Hier werden dann auch allerlei Dinge beraten, die am nächsten Tag, wenn alle wieder nüchtern sind beschlossen werden. Man glaubt, dass der Met die Zungen lockert und man redseliger ist. Was auf dem Thing beschlossen wird ist binden für alle teilnehmenden Stämme. Alle halten sich daran, keiner würde ein Urteil des Things nicht beachten.“ Luna sah den Flavier in die Augen, bevor sie fortfuhr. „Du solltest auf dem Thing vermeiden von römischen Gesetzen zu reden und... du solltest deine Sprache etwas einfacher wählen. Die meisten der Stammesoberhäupter sprechen eure Sprache, nur sind sie nicht so gebildet wie du.“ Luna hoffte, dass der Flavier verstand, dass er sich jenseits des Limes nicht so umständlich ausdrücken sollte, wie er es hier zuweilen tat. „Du solltest klar formulieren, was du möchtest, und es den Anwesenden auch begründen können. Wenn es um Frieden geht, so kann ich dir versicher, das die Stämme, welche nahe der Grenze leben immer an Frieden mit den Römern interessiert sind. Direkt oder indirekt leben diese Stämme von den Römern. Dies war im übrigen auch einer der Gründe, warum Wulfgar und sein Stamm verurteilt wurde. Was du noch beachten solltest. Die Menschen dort führen mitunter ein entbehrungsreiches, arbeitsames Leben. Sie sind rau wie das Land. Lass dich davon nicht abschrecken. Sie sind vernünftigen Argumenten durchaus zugetan und wie schon gesagt an Frieden immer interessiert. Auch weil sie wissen, dass sie den Römern im Kampf unterlegen sein würden.“ Mit diesen Worten endete Luna und sah den Flavier an, ob er noch weitere Fragen hätte.Sim-Off: sorry ganz übersehen
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Luna nahm die Getränkewünsche auf und reichte jedem der Gäste seine gewünschte Getränk.
So nun auch dem Duccier seinen gewünschten Weißwein. Begleitet von einem höflichen "Dominus." reichte sie ihm den Becher und nahm ihm die handliche Amphore für den Flavier ab um diese, wieder begleitet von einem leisen "Dominus."an den Gastgeber weiterzureichen.
Dann zog sie sich zunächst in den Hintergrund zurück und erklärte den Soldaten kurz, dass sie die Platten mit den Vorspeisen au dem Tischen abstellen sollten. So das die Gäste sehen konnten was im Angebot war. So fanden nun also Aprikosen-Vorspeise (Aprikosen mit Pfeffer, Minze in Weis und Rotwein eingelegt), Gebratene Zucchini mit Kümmelsauce, Aliter cucumeres rasos (Gurken mit Lammfleisch), Kalte Patina mit Spargel und Wachteln, Isicia Ormentata, Olivarum conditurae (Oliven- und Sellerie-Tapenade) und Süß-salzige Datteln ihren Weg auf die Tische im Blickfeld der Gäste Idun wartete geduldig auf die Wünsche der Gäste. -
Zitat
Original von Manius Flavius Gracchus Minor
......Sklavin! Du bist nur einen Sklavin. Idun / Luna war es einfach nicht gewohnt, das Verus sie auch so behandelte. Und es widerstrebte ihr auch, das man gerade über sie redete als wäre sie gar nicht da. Am liebsten würde sie schreien. Hallo! Ich kann euch hören. Aber sie sagte nichts. Auch wenn ihr auf die Frage des Flaviers hin durchaus eine sarkastische Antwort auf den Lippen brannte. 'Drei mal täglich füttern und ab und an lobend über den Kopf streicheln.' Die im Geiste gegeben Antwort zauberte ihr tatsächlich ein Lächeln in das Gesicht. Ja zu schade, dass sie nicht sagen durfte was sie dachte. Sie konnte nur hoffen, dass der Flavier ihr zumindest am Anfang noch nicht allzu schwere Arbeiten gab. Noch waren die Narben auf dem Rücken zu frisch. Zu große Anstrengung sollte sie noch meiden. Aber das konnte sie ihm auch selbst mitteilen, wenn es so weit wäre, dass sie aufgrund dieser Tatsache eine Arbeit nicht erledigen konnte.
Und wieder war da die Anspielung, das sie nicht für besondere Dienst zur Verfügung stand. Bei allen Göttern! Konnten die das mal lassen? Oder sie wenigstens wegschicken? Ihre Blicke hinge an ihren Füßen dieses mal jedoch aus reiner Verlegenheit. -
Als die nächste Gäste eintrafen und der Flavier die Vorspeisen orderte trat Luna kurz zu den Soldaten. „Holt ihr bitte die Platten mit den Vorspeisen?“ Sie selbst ging zu den Gästen und bot ihnen Getränke an. Zuerst ging sie zu den Frauen. Runa bekam ohne das sie etwas orderte einen sehr verdünnten Wein, der eigentlich nur noch Wasser war. Auf deren Dank hin nickte sie mit einem kleinen Lächeln.
Nun stand sie bei den beiden Ducciern. Ihr Blick lag auf den beiden. Ja sie konnte die Ähnlichkeiten erkennen. „Was kann ich den Nachfahren des Wolfriks zu trinken anbieten?“ -
Was hatte der Flavier da gerade gesagt? Auch wenn er sich mitunter kompliziert ausdrückte und Luna Verständnisprobleme hatte verstand sie diese Anspielung sehr wohl. Hatte er gerade wirklich...? Sie klappte ihren Mund auf, wollte schon protestieren, besann sich aber auf ihren Stand. So zog sie es vor zu schweigen. Sie errötete aber bis unter die Haarspitzen. Hatte der gerade wirklich angeboten, dass er Luna zu Verus schicken würde, damit sie... her je allein der Gedanke daran ließ sich noch eine Spur mehr erröten. Prüde nein prüde war sie wohl kaum, aber das was man gemeinhin als unerfahren nannte. Sie hatte noch nie und schon gar nicht mit Verus und sie konnte sich sicherlich eine weit angenehmere Umgebung als eine Hütte in der Legio vorstellen. Wurde sie gerade noch röter? Ja tiefrot traf es wohl Luna hatte das Gefühl, dass sie inzwischen wohl im Dunkeln leuchten würde wie eine Fackel in der Dunkelheit. Ja sie liebte ihren Centurio, aber an derlei Dinge wie gemeinsam das Lager zu Teilen hatte sie bisher nie gedacht. Ihre Liebe war auch etwas gänzlich anderes. Nicht das sie Verus als Mann nicht anziehend fand, dass war einfach nicht das was wichtig war. Er berührte etwas ihn ihrem Inneren, in ihrer Seele. Und doch kamen jetzt nach der Aussage des Flaviers ganz andere Gedanken in ihr hoch. Sie zog ihre Hand von Verus Schulter, ganz so als hätte sie sich gerade verbrannt. Ihren Blick richtete sie auf ihre Fußspitzen und Luna versuchte den in ihr aufkeimenden Gedanken zu verscheuchen.
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Luna nickte, stellte das Tablett ab und verschwand um 4 Krüge mit kaltem Bier zu holen. Nach nur kurzer Zeit traf sie mit den Krügen ein und reichte jedem der Soldaten, begleitet mit einem Bitteschön Dominus, einen davon. Ihr Blick blieb jedoch die ganze Zeit gesenkt eben genau so wie man es von einer braven Sklavin erwarten würde. Sie ging zurück zu ihrem zuvor abgestellte Tablett, drückte kurz den schmerzenden Rücken durch und nahm das Tablett für die Gäste wieder auf.
So stellte sie sich also wieder zu dem Flavier und seinen Gästen und offerierte ihnen, so wie es der Flavier gewünschte hatte, die Getränke und Appetitanreger.
Luna wünsche sich das die Männer Platz nehmen würden, dass wäre für alle Beteiligten am einfachsten. Denn so könnte man ihnen Speißen und Getränke am Platz reichen und müsste sie nicht ständig mit irgendwas verfolgen. Aber Luna kannte die Soldaten ja inzwischen recht gut, die hatten Ausdauer was stehen und gehen anbelangte, von daher machte sie sich nicht allzu viele Hoffnungen, dass diese sich alsbald auf den Clinen niederlassen würden. -
Das Fieber, dass sie vor all dem Schmerz bewahrt hatte war für sie nicht mehr existent. Die Schmerzen sie waren übermächtig. Sie versuchte ihnen zu entkommen doch Verus Hand war es die sich auf dem Lager hielt. Sie wollte sich winden, den Schmerzen entkommen und doch konnte sie nicht. Ihre Schreie waren das einzige was ihr gerade Linderung verschaffte.
Ihre Hände krallen sich die das was sie erreichen konnten. So war es eine Hand, die sich mit aller Kraft in Verus Hand, in sein Fleisch krallte. Idun verlor die Kontrolle, sie wollte ihm nicht weh tun und doch konnte sie nicht anders. Ihr Körper war es der nun alles an sich riss, der einfach nur entkommen wollte. Ihr Geist der wusste, dass die Behandlung notwendig war zog ich immer weiter zurück. Sie reagierte nicht mehr überlegt, nicht mehr rational. Nein ihre Reaktionen waren die eines verwundeten Tieres, dass dem Schmerz nur noch entkommen wollte. Mit letzter Kraft versuchte sie noch einmal sich aufzubäumen. Doch gegen die kraftvolle Hand, des Centurios – ihres Centurios hatte sie keine Chance. So sackte die kraft- und bewusstlos auf das Lager. -
Da die Gäste sich nicht bediente trat Luna zu dem Miles. Leise frragte sie ihn. "Möchtest du und deine Männer etwas zu trinken Dominus? Es ist genug da. Und ihr habt auch den ganzen Tag geschufftet."
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Original von Aulus Tiberius Verus
...
Sie wusste genau wie Verus sich fühlte. Sie wollte ihm so gern helfen sie wusste was er brauchte. Und doch war es gerade nicht möglich. Aber sie kannte ihn inzwischen zu genau und erkannte wann er wieder in sein Loch zufallen drohte. Sie trat also ein Stück näher an ihn heran und legte ganz vorsichtig die Hand auf seinen Rücken. Er sollte wissen, dass sie da war. Das sie immer für ihn da sein würde. Er sollte ihre Unterstützung spüren. Dem Flavier war die Situation sichtlich unangenehm. Er wusste es nicht einzuschätzen konnte nicht damit umgehen. Ihm fehlte schlicht die Erfahrung. Man konnte dem jungen Mann keinen Vorwurf machen. Wer noch nie den Krieg gesehen und erlebt hatte konnte natürlich nicht nachempfinden was in einem Veteran vorging. Er versuchte vom Thema abzulenken. Ja das war wohl in dieser Situation das Beste. Die Wunden nicht aufreißen. Sie würde zwar heilen, aber ganz verschwinden würden sie nie. Luna blieb wie sie war um Verus ihre stumme Unterstützung zuzusichern. -
„Danke Dominus.“ erwiderte auf das Angebot sich noch etwas zu schonen. Doch gerader als sie wieder Platz nehmen wollte stellte er die Frage nach der Dekoration. Luna konnte sich gerade noch abfangen und blieb stehen. „Die Dekoration... nun die war vorhin fast vollständig. Ich werde aber sofort überprüfen ob alles so ist wie du es wünscht. Dominus.“ Sagte sie und setzte sich in Bewegung. Nein sie wollte auf keinen Fall, dass der Flavier unzufrieden war. Bisher hatte sie mit ihm keine Probleme und sie wollte, dass das so bliebt. Immerhin bot er ihr ein Obdach und dafür ar sie ihn dankbar, auch wenn sie Verus natürlich unheimlich vermisste. Sie vermisste die Gespräche, die Nähe... einfach alles.
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Luna blieb immer einen Schritt hinter Verus. Als sie nun zum Stehen kamen sah sie auch kurz den Flavier an. Ihre wachen Augen trafen ihn. Ihr Blick lag in dem seinen. Ja auch der junge Mann hatte eine Vergangenheit, es lagen auch Schatten auf ihm. Natürlich war ein kein Soldat und doch war auch sein Leben nicht nur von Sonnenschein geprägt. Sie senkte ihren Blick und sah erst wieder auf, als Verus ihren Namen richtig stellte. Kurz streifte ihr liebender Blick ihren Centurio, bevor sie den Flavier ansah und nun, nachdem der Flavier sie ja angesprochen hatte, das Wort an ihn richtete. „Ave Dominus Flavius. Ich möchte dir danken, dass du mir eine Unterkunft gewährst. Ich werde mich bemühen, dass du keinen Grund zu Klage hast und dir eine gute Sklavin sein.“ Ihr Stimme war leise, nicht aufdringlich, nein sie war wohl das was man gemeinhin als angenehm bezeichnet. Schon trat sie auch wieder in den Hintergrund. Auch wenn es hier um ihre „Übergabe“ ging war sie doch nur eine Sklavin. Eine die von den Römern gemeinhin als Gegenstand betrachte wurde. Und genau so verhielt sie sich. Auch wenn es ein großes Theater war, half ihr doch genau dieses Theater nicht zusammenzubrechen. Denn natürlich zerriss es sie innerlich, dass sie von nun an Verus nicht mehr so oft würde sehen können – wenn es denn überhaupt noch möglich war.
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Original von Manius Flavius Gracchus Minor
Original von Aulus Iunius Seneca
Original von Marcus Iulius LicinusKaum das die ersten Gäste eintrafen und der Flavier sie begrüßte stand auch Luna mit einem Tablett mit Getränken und dem Amuse-Gueule bereit. Ja so ein kleiner Gruß aus der Küche sollte die Gäste auf die noch kommenden Gaumenfreuden vorbereiten und ihnen Geschmack auf mehr machen.
Luna blanchierte also das Tablett und brachte sich nur einen Schritt von der kleinen Gruppen entfernt in Position. Wenn einer der Gäste etwas wollte würde sie kaum länger als einen Wimpernschlag brauchen um es ihm zu kredenzen.
Auch wenn ihr Kopf leicht geneigt und ihr Blick gesenkt war, beobachte sie aus dem Augenwinklen dennoch genau das Geschehen. -
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Original von Manius Flavius Gracchus Minor
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fragte er schließlich und erblickte Luna, die augenscheinlich als einzige in diesem Raume ruhte. Manius Minor war nicht geneigt, sich als allzu gestrenger Herr zu gerieren, doch irritierte ihn jene Muse inmitten der Hektik der Präparationen doch ein wenig, weshalb letztlich er sie direkt fragte:
"Ist dir kein Auftrag zugewiesen?"Kaum das sie die Stimme ihres vorübergehenden Dominus vernahm, sprang sie fast schon erschrocken auf. Bisher hatte sie es geschafft nicht aufzufallen, dass dies nun gerade heute passieren musste, wo der Flavier wegen des Festes angespannt war, war alles andere als ein gutes Omen. Sie senke also schuldbewusst den Blick. „Nein Dominus, der Miles sagte ich solle mich hier ausruhen, während er zu seinen Kameraden geht um die Lage zu sondieren.“ Sagte sie mit leise Stimme und konnte nur hoffen, dass dies dem Flavier als Erklärung reichte, warum sie herum saß während alle anderen geschäftig waren. „Aber soweit ich es überblicken konnte ist alles vorbereitet für die Gäste.“
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Es war kein leichter Weg, jeder Schritt hier her war ihr schwer gefallen. Aber sie wusste, dass sie diesen Weg gegen mussten. Der Präfekt hatte es so angeordnet und Befehl war nun mal Befehl. Verus konnte aus seiner Hierarchie nicht ausbrechen und Luna würde dies auch nicht von ihm verlangen. Denn dann wäre alles was sie bisher durchgestanden hätten umsonst gewesen. Ein Leben auf der Flucht? Immer in Angst leben? Nein das würde sie nicht wollen. Sie hatte sich gegen die Flucht entschieden. Sie hatte sich für ihn entschieden und es war ihnen wohl beiden bewusst gewesen, dass es schwer werden würde.
Es gab immer einen Weg, es gab Hoffnung. Aber nun mussten sie sich erst mal trennen. Sie würde jetzt hier leben.
Verus hatte ihr versichert, dass der Flavius gut zu ihr sein würde. Sie hatte nur genickt. Sie vertraute Verus. Ihr Vertrauen war grenzen- und bedingungslos. Kurz bevor Verus nun an die Tür klopfte sah sie zu ihm auf, suchte den Blickkontakt und nickte ihm vertrauensvoll zu, bevor sie einen Schritt hinter ihn trat und ihren Blick senkte. Sie Hörte nur die mürrische Stimme des Sklaven und Verus Antwort, dass er die Serva Luna herbrachte.
Sie regungslos und stumm da. Ja es war fast so als wäre sie ein unbeteiligter Zuschauer des ganzen Schauspiels hier. Ja ein Schauspiel war es nur ein großes Theater, welches sie allen vorspielen mussten. -
'Ich bin da.' Vernahm sie seine Worte, seine Hand gab ihr Halt und Kraft. Sie sagte nichts ihr vom Fieber getrübter Blick jedoch lag auf ihm. „Verus.“ Flüsterte sie immer wieder seinen Namen. Raum und Zeit verschwammen. Sie bekam nichts von dem kommen und gehen mit. Als jedoch das Skalpell die Wunde öffnet durchfuhr ein unglaublicher Schmerz ihren Körper. Jegliche Kontrolle entglitt ihr. Sie schrie auf und ihr Körper versuchte dem Schmerz auszuweichen und bäumte sich auf. Tränen schossen ihr in die Augen und rannen ihr in Bächen über die Wange. Immer wieder rief sie seinen Namen. „Verus.“ Ihre Hand krallte sich in seine Hand auf der Suche nah Halt, nach Linderung des Schmerzes. Schlimmer konnte die von den Christen beschriebene Hölle nicht sein. Und die Götter hatten kein Eisehen mit ihr. Sie schenkten ihr keine gandenvolle Ohnmacht. Und dies würde wohl erst der Anfang der Prozedur sein.
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"Ja, Dominus." bestätigte Luna die Anweisung. Obwohl es gar keine war, weshalb sie noch ein "Danke." hinterher schob. Ja sie war wirklich dankbar für diese kleine Verschnaufpause. Der Tag heute würde ohnehin noch anstrengend genug werden. Schließ wollte ja nicht nur das Haus hergerichtet und das Essen zubereitet werde. Nein man musste es ja auch noch an die Gäste bringen. Ja es würde ein langer Tag werden.
So trank sie also in Ruhe den Met aus, lehnte mit geschlossen Augen an der Wand und verschnaufte einen Moment auch um Kraft für die weiteren anstehenden Arbeiten zu finden. -
Es waren diese kurze Momente der Zweisamkeit. Diese kurzen Augenblick in denen sie sich nicht verstecken oder verstellen musste, die ihnen beiden Kraft und Zuversicht gaben.
Als er leise zusprechen begann hörte sie aufmerksam zu. Sie hatte gewusst, dass diese Tag kommen würde immerhin hatte es der Offizier angekündigt. Und doch widerstrebte es ihr. Denn das hieß ja nun auch, dass kostbare Momente wie dieser hier noch seltener werden würden. Ein leises Seufzen kam über ihre Lippen und doch nickte sie. Sie wusste, dass er es niemals zulassen würde, dass sie der Besitz eines anderen wurde, es gab als weiter die Hoffnung, dass sie irgendwann unter einem Dach würden leben können. Nicht hier nicht jetzt, aber irgendwann.
"Ich liebe dich auch." sagte sie schließlich. Natürlich hätte sie ihm auch sagen können, dass sie sich bemühen würde dem neuen Tribun eine gute Sklavin zu sein, aber das wusste Verus ja eh. Außerhalb dieses Raumes fiel Luna nicht weiter auf. Sie war unsichtbar und erledigte alle ihr übertragenen Aufgaben. Bisher hatte noch niemand Grund zur Klage gehabt. Auch die skeptischen blicke der Soldaten wurden weniger. Es gab sogar inzwischen einige die direkt auf sie zukamen. Ja die Männer hatten mitbekommen, dass Idun sich auch darauf verstand kleinere Wunden und Blessuren zu behandeln. Sie suchten also Hilfe bei ihr. Sie kamen mit jenen kleinen Wehwehchen für die ein Lagerarzt sie wohl ausgelacht hätte. Manchen suchte auch einfach nur das Gespräch. Auch Worte konnte ja bekanntlich Balsam sein. Balsam für die Seele.
Sie erhob sich also langsam und nahm den Korb auf, mit welchem sie ihrem Centurio eben noch Obst gebracht hatte. Luna atmete tief durch und blickte Verus dann direkt in die Augen. "Ich bin bereit."