Beiträge von Andriscus

    Als hätte der Decurio die Gedanken der Eques gelesen befahl er auch gleich das Absitzen.
    Andriscus trat vor um sich freiwillig für die Aufgabe des Speculatores zu melden. Es könnte interessant werden. Herumzuschleichen und auf Gefahren achten...was gab es aufregenderes.


    "Ich werde es versuchen, Decurio" gab er bekannt und wartete auf die anderen Männer die ebenfalls nun vortraten.

    Nachdem alle am Tor geregelt war begleitete Andriscus den Decimer zun Officiun des Praefectus Alae.


    Dort angekommen klopte er kurz an die Tür des Vorzimmers und trat ein.


    "Salve......Tribun Decimus Massa möchte den Praefect sehen." meldete er dem Schreiber, trat einen Schritt zur Seite um den Tribun Platz zu machen.

    Wer auch immer zu nachtschkafender Zeit in der Gegend rumgallopierte... Hatte entweder wichtige Nachrichten, einen wichtigen Termin oder war auf der Flucht. Wovor auch immer...


    Andriscus hatte Torwache und trat dem frühen Besucher entgegen. Da sich der Mann identifizierte fiel schon mal die Frage weg wer er war.


    "Salve Tribun. Erwartet dich der Praefect oder bist du unangemeldet hier? Und welcher Grund führt dich hier her?"
    Schließlich müsste man ja etwas vorweisen wenn man jemanden zum Praefecten führte.

    Leise ging anders......aber das war eben der Tribut den man im Gelände bezahlen musste.
    Der Wald wurde dichter. Äste surrten und schnalzten durch die Luft. Metallische Geräusche waren zu hören.


    Andriscus murrte....Ein Glück das man Masken trug sonst würde jedem der Reiter permanent Äste ins Gesicht schnalzen und so die hübsche Visage mit Striemen und offenen Lippen verunzieren. Was Bekanntschaft von Mädchen möglicherweise erschweren würde.


    Vllt wäre es klüger wenn man in diesem Dickicht absitzen und das Pferd an der Hand führen würde grübelte Andriscus und bekam just in diesem Moment wieder einen Ast ins Gesicht.
    "Hahaa...wieder eine in die Fresse" kommentierte der Italiker sarkastisch....

    Schon ohne Pferd war der Wald ein Hindernis und barg seine Tücken. Nicht sichtbare Wurzeln, umgefallene Bäume, Löcher und Höhlen, gegraben von den Bewohner erneut des Waldes.
    Jetzt wurden die Eques mit einer neues Herausforderung konfrontiert.


    Rasch aber behutsame legten die Reiter die Schutzmaske über die Köpfe ihrer Pferde. Danach legten sie sich selbst die typischen Masken an welche sie zu emotionslosen, starr aussehenden Menschen machte. Als würde sie nicht mal der Hades Angst machen. Leicht war es nicht denn die Masken schränken die Sicht ein und machten das Atmen eher schwierig.


    Formation halten war ohne ordentlichen Sichtkontakt auch nicht leicht doch das Training in den letzten Tagen zeigte Wirkung. Allein die Ausbildung der Pferde erleichterte es die Formation zu halten die, im leichten Trab nun, in den Wald einritten.
    Nun mit den Schenkeln und Fersen, ab und zu ein Kommando, lenkten die Reiter ihre Pferde durch das Unterholz.

    "ja. Einfach die Strasse entlang, auch wieder Richtung Curia. Da einfach dem Straßenverlauf folgen, er wird dich im Süden wieder aus der Stadt führen und da dann weiter auf der Straße. An der Kreuzung vor nach Tor Links abbiegen und da einfach weiter. Da siehst du dann zur rechten Hand das Landgut der Duccier." Andriscus hielt sich so knapp es ging. Er war der Meinung dass die wesentlichen Punkte in der Wegbeschreibung ausreichen würden um ans Ziel zu kommen.


    Er blickte zur Seite wo sich gerade etwas Lärm entwickelte und schüttelte den Kopf. Ohne weiter auf den jungen Mann zu achten schritt der Posten zum Ort des Geschehens.


    " Was is da los? Schafft den Dreckskarren zur Seite. Ihr seht ja dass der nun die Strasse blockiert. Und sammelt auch gleich eure Hühner ein." brüllte er die Personen an welche für den Karren verantwortlich waren.


    "Und ihr da hinten könnt auch gleich mit anfassen bevor ihr euch das Maul zerreißt. Bei den Göttern? Was ist los mit euch?" Kopfschüttelnd, schnaubend, stapfte er zurück zum Tor und stellte sich neben seinen Kameraden. " ist das noch zu fassen? Solche Idioten. Stehen da rum und maulen herum anstatt gleich mal ein wenig zu helfen damit die Sache schneller erledigt ist. Sowas liebe ich. Ahhhh......und da wundern sich einge warum man übelst gelaunt ist."

    " Gut, Gut......komm kurz mit an die Seite." antwortete Andriscus freundlich aber bestimmt. "Waffen oder Gegenstände dabei die man als solche verwenden kann? Sei so nett und öffne dein Gepäck. Wir wollen mal sehen was du alles dabei hast." Andriscus selbst machte ein paar Schritte zur Seite und deutete mit dem Kopf seinen Kameraden dass dieser ein weng auf die Leute schauen solle.

    Ab und an kam es dazu das die Legion ein wenig viel ausgelastet war und gewisse Aufgaben selbst nicht mehr durchführen konnten. Eine dieser Auifgaben war den Posten am Stadttor zu besetzen.
    Und heute war einer dieser Tage an dem es eben nicht so klappte. Dafür gab es ja die ALA. Wenns die net geben würde....^^


    Andriscus winkte gerade einen Karren mit fließender Handbewegung durch das Stadttor, nach gewissenhafter Durchsuchung der Ladung, und hatte nun einen jungen Mann vor sich stehen.


    "Salve. Was führt dich nach Mogontiacum? Besuch? Geschäftlich? Tourist?"

    "Behält nicht jeder irgendjemanden in Gedanken?" antwortete Andriscus, überzeugt davon etwas ganz gescheite3s von sich gegeben zu haben.



    Und da das Päuschen beendet war blieb die Frage des Italiker mit dem Gedenkstein am Wegesrand zurück. Das viele Üben hatte sich bezahlt gemacht denn keiner der frischen Equites strauchelte beim Aufsitzen.


    Wind kam auf. Üblich für diese Jahreszeit. Und wenn sie Pech hatte würden auch bald Wolken den Himmel bedecken und es regnen lassen.

    Die Stadt ließen sie hinter sich und ritten nun die Straße entlang welche Richtung Süden führen würde. Gemäß ihrem Auftrag führte die Turm I. Patrouillen in Mogontiacum und im Umland durch, deshalb wurden Reisende und auch Bauern aus dem Nähen Umland angehalten und deren Waren und Gepäck durchsucht. Alles in allem leicht verdientes Geld. Wenn da nicht die Probleme mit dem Sitzen waren. Andriscus war schon öfter am Pferd gesessen aber dies war nur von kurzer Dauer. Jetzt, 1 Stunde nach ihrem Aufbruch begann sich sein Hintern zu verkrampft. Und da mit dem Hintern noch andere Teile des Körpers zusammen hingen meldete sich auch langsam der Rücken. Solidarisch, weil einer allein nicht so viel macht hätte...


    Die Cena kam dann wie gerufen und nach wenigen Augenblicken hatte es sich jeder der Soldaten bequem gemacht, packte seine Ration aus und leise plauderte man über Wichtiges und Sinnlosen.


    Andriscus blickte kurz auf als er den Decurio über einen Gedenkstein signieren hörte... " Dieser Terentius Primus war, soweit ich weiß, Praefect der Ala vor einigen Jahren. Aber da war ich noch zu jung um die Geschichte genauer zu verfolgen. Und das ich selbst nun in der Ala bin stand damals noch in den Sternen"

    Innerhalb des verbauten Gebiets war es schwer, egal ob zu Ross oder zu Fuß, zu patroullieren. Dies müsste die Turma erneut feststellen... Andriscus erkannte an den Gesichtern des Decurio wie auch des Duplicarius dass beide knapp daran waren die Geduld zu verlieren. Nicht das dies wirklich geschehen würde.... Aber wenns blitzt dann donnert es meistens auch.


    Selbst hätte er andere Probleme. Sein Pferd, welches er erst 2 Tage zuvor zugeilt bekam, verhielt sich gleich wie die beiden Männer an der Spitze der Patroullie. Unruhig, fahrig aber dennoch gesittet folgte "Fleckerlteppich" dem Weg hinter den anderen. Ab und zu ließ Andriscus ein Wort des Lobes fallen, tätschelte und streichelte, murren kurz auf wenn sich sein Pferd allen Anschein nach anders entscheiden wollte.


    " Macht Platz. Steht nicht rum wie Kühe und gafft" ermahnte er drei Frauen die Anscheind gerade ein Schwätzchen hielten und mitten im Weg standen.,"

    Pferd besorgen.... Check.


    Andriscus hakte den Punkt im Geiste auf seiner to-do Liste ab. Jetzt aber war es nicht so einfach mit nur einem Haken den Punkt zu erledigen.


    Langsam Schritt er nun die Linie der Pferde ab. Hielt seine Hand vor die Nüstern eines jeden Pferdes und Strich dabei auch durch die Mähne eines jeden Pferdes. Man müsste sich riechen können. Wenn das nicht war war jede Beziehung zum scheitern verurteilt.


    Ein der Tiere war dem Italiker sofort sympathisch. Ein Schimmel mit schwarz-grauen Flecken erweckte seine Aufmerksamkeit und anscheinend hatte das Pferd auch nichts gegen den Italiker einzuwenden.
    Ohne Hast Strich Andriscus der Stute den Hals entlang, stellte sich an dessen Flanke und legte seinen Arm auf das Pferd.


    " Na wie schauts aus, Hübsche. Mal Lust ein wenig zu reiten?" Das folgende Gelächter der Anderen hatte sich der Italiker selbst zuzuschreiben.. Und nachdem er nochmals über den Satz nachgedacht hatte schmunzelte er und schüttelte den Kopf. " Ja aber so ist es doch, oder? "


    Er hatte gewählt und wurde akzeptiert somit konnte er nun bescheid geben.

    Nach dem Befehl zum Wegtreten begann sich die Gruppe langsam aufzulösen. Einige strahlten sich gegenseitig an, schüttelten Hände und klopften sich gegenseitig auf die Schulter. Geschafft. Die Ausbildung war zu Ende.
    Leider hatten es nicht alle gemeistert und jene die eben nicht zum Eques befördert wurden wurden trotzdem mit Schulterklopfen und einigen Worten bedacht.


    Was die Postenverteilung betraf so schien es jeder nicht schlecht getroffen zu haben. In der Fabrica Dienst zu tun war wichtig. Schliesslich hing es von den Eques dort ab dass die Ausrüstung in Ordnung war und somit vor Verletzungen schütze und darüber hinaus das Leben.
    Andriscus war ein wenig skeptisch. Im Valedutinariumm Dienst zu tun war einerseits ein respektabler Posten. Andererseits konnte es passieren dass man sich den Zorn des Einen oder Anderen zuzog aufgrund einer Behandlung oder gar, nach einem Gefecht, das Versorgen von Wunden.


    Aber sofort schob er seine Bedenken beiseite und erkundigte sich kurz bei Kameraden ob diese nicht Lust hätten in die Taverne zu gehen um dort zu feiern.

    Pünktlich zur Hora Secunda hatten sich alle Equites und Tirones der Turma I. am Platz vor dem Castellum der Ala eingefunden um der offiziellen Beförderung ihrer Kameraden beizuwohnen.
    Und um diesem, für einige, großen Tag zu würdigen waren alle Kameraden der Turma I. herausgeputzt wie eine Jungfrau vor der Opferung.


    Marbod und Andriscus traten vor als deren Namen genannt wurden und nachdem Marbod den Schwur geleistet hatte war der Italiker an der Reihe.


    "Ich schwöre bei meinen Göttern und unverbrüchlichen Eiden, dass ich meinem Kommandanten folgen werde, wohin er mich auch führen mag. Ich werde jedem Befehl mit Begeisterung und ohne Rückfragen gehorchen. Ich willige in die Vollmacht meines Kommandanten ein, mich wegen Ungehorsam oder Desertion ohne Prozess hinzurichten. Ich gelobe, unter dem Feldzeichen die mir zugeteilte Dienstzeit abzuleisten und es nicht zu verlassen, ehe mein Kommandant mich entlässt. Ich werde Rom treu dienen, sei es mit Einsatz meines Lebens und werde gegenüber Zivilisten und meinen Kameraden im Lager die Gesetze achten"
    "Ich schwöre bei den Göttern und Eiden die ich bereit bin einzuhalten"


    Bedächtig und langsam wiederholte Andriscus die Worte die der Decurio vorsprach und nickte dem Germanicer und auch dem Matinier zu.
    Ohne sich umzuwenden traten beide Eques zurück in die Reihe und lächelten verhalten.
    Die erste Hürde war geschafft. Nun lag es an ihnen und an äusseren Gegebenheiten wie weit sie noch die Leiter hinaufklettern würden.

    Wenn es einen Wettbewerg gäbe der das dümmste Gesicht auszeichnete so hätte Andriscus wirklich gute Chancen am Stockerl zu stehen. Kaum hatte der Duplicarius die letzten Worte ausgesprochen fiel dem Tiro die Kinnlade an die Brust, seine Augen weiteten sich und sein Kehlkopf tanzte Rumba.....
    "Verfluchtes Hackebeil" schoß es dem Tiro durch den Kopf. "Jetzt war wieder einmal wegen eines Mißverständisses er der Dumme"


    Andriscus richtete seinen Blick zu Boden, schliesslich war es mehr als nur peinlich dass ER jetzt die Inspektion weiterführen musst. Und sein erstes Opfer war dieser Marbod. Einer der 3 Tirones die vor kurzem erst zu ihnen gestoßen waren. Und die 3 hatten ausserdem einen nicht besonders guten Ruf. Zumindest war Andriscus das zu Ohren gekommen. Gesprochen hatte er bisher noch mit keinem der drei Männer.


    Tief atmete er ein und wandte sich nun Marbod und dessen Platz zu. Langsamen Schrittes durchquerte er den Raum und bliweb vor Marbods Liege stehen.
    "Es tut mir leid" zischte er leise und begann nun die Ausrüstung des Tiros auf dessen Bett auszubreiten. Rasch erkannte er dass bei einigen Ausrüstungsgegenständen einige Makel aufgetreten waren und nahm gleich das Essgeschirr in die Hand.
    "Es ist verschmutzt. Eine sofortige Reinigung ist angebracht" Nach dieser Erkenntnis legte er das Geschirr wieder aufs Bett und nahm das Kettenhemd auf. Langsam betrachtete er die Glieder und Nähte und deutete auf eine Stelle.
    "Die Glieder gehören ausgewechselt. Diese hier sind verbogen und vermutlich würden die Nähte nicht mehr halten und beim nächsten Stoß oder Hieb brechen. Ausserdem sind hier einge die Rost angesetzt haben." Mit roten Wangen und flauen Magen legte er das Kettenhemd wieder zurück.
    Schliesslich hatte er jeden Gegenstand untersucht aber keine weiteren Mängel entdecken können.
    Fahrig drehte er sich nun zum Duplicarius und meldete "Duplicarius, melde inspektion der Ausrüstung von Tiro Marbod für beendet. Ausser den 2 Gegenständen welche gereinigt und erneuert werden müssen gab es keine Mängel."




    Heute war der Tag der Tage......zumindest für einen Tiro der nun Eques wurde oder seit kurzem war.
    Seinen eigenen Gaul aussuchen und nun die wichtigste Aufabe in Angfriff nehmen die für die Reiter der Ala galt.


    Andriscus schritt knapp hinter Duplicarius Ocella zu der Weide auf dem die Pferde der Ala gehalten wurden sofern sie nicht in den Ställen standen. Ein Gefühl der Bestätigung quoll in ihm auf. Die Mühsal der Ausbildung hatte er nun hinter sich gebracht und auch die Prüfung die schlußendlich entscheidend war schloß er bravourös ab.


    Ocella ließ die Männer in Reih und Glied antreten. Kurz das Prozedere der Kommandoübergabe und reihte sich dann selbst ein.


    Nun warteten alle gespannt darauf welche Art von Ansprache Decurio Germanicus halten würde.