Beiträge von Manius Matinius Fuscus

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Aufmerksam und mit einer gewissen Anerkennung verfolgte Macer, wie der Kandidat geschickt Allgemeinwissen mit anerkannten Theorien und der Behauptung eigener positiver Eigenschaften vermischte. Rhetorisch konnte man dem mann schonmal nichts vorwerfen.


    "Nun, ich werde mir diese Argumentation mekren, für den Fall, dass über deinen Einsatz im Senat zu entscheiden ist. Ich wünsche dir den nötigen Erfolg, den es Bedarf, soweit zu kommen."


    Er neigte sein Haupt kurz und antwortete freundlich: "Ich danke Dir für Deine Worte und Wünsche!" Dann sah er noch einmal ins Rund um gegebenenfalls weitere Fragen zu beantworten. Die Bekanntgabe, dass er zugelassen war, bekam er am Rande mit, nahm es aber mit einem grüßenden Nicken in die Richtung von Durus erfreut zur Kenntnis.

    Er lauschte interessiert den Fragen und antwortete dann wohlüberlegt: "Mögen meine Erfahrungen auch für mein Wissen Germaniens betreffend sprechen, so ist Germanien letztlich nicht das Ende der Welt und auch dort hat man die Möglichkeit Informationen über Rom und die Gegebenheiten vor Ort zu erfahren. Und nicht nur über Rom. Wahrscheinlich bin ich über Rom nicht ganz so informiert, wie es jemand ist, der tagtäglich hier lebt und das schon seit langer Zeit, obwohl ich meinen bisherigen Aufenthalt dazu genutzt habe, so viele Informationen wie möglich aufzufrischen. Dennoch bin ich der Meinung, das mein Wissen, Rom, Germaniens, aber auch alle anderen Provinzen betreffend, vielfältiger ist als jenes von einem Manne, der sich nur auf Rom fixieren mag. Und auch wenn die Stadt Rom der Nabel der Welt ist, so beinhaltet das Imperium noch viel mehr als diese eine Stadt und deshalb sollte gerade ein weitgefächertes Wissen, und die Fähigkeit dieses weiter und schnell auszubauen, für einen persönlichen Assistenten des Kaisers sprechen." Er sah Macer offen an und wartete freundlich auf Bemerkungen oder weitere Fragen.

    Er sah den früheren Statthalter Germaniens, der ihn damals zum Mag Scrin ernannt hatte und nickte diesem freundlich grüßend und für seine Worte dankbar lächelnd zu. Als er dann seine Frage hörte, mustte er lächeln. "Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte mit genau diesem Gedanken nicht schon gespielt. Doch bis dahin ist ein weiter Weg und wer weiß, was Fortuna und vor Allem die Parsen in all dieser Zeit noch mit mir vorhaben."

    "Nur zu," grinste er leicht. "Da vorne sind die Thermae, die Du suchst," meinte er amüsiert und deutete auf das Gebäude, das da imposant nicht weit entfernt vor ihnen aufragte. "Die Schola, mhm, ich weiss nicht, ob die Lehrer weltbekannt sind. Was man dort alles gelehrt bekommt? Nun den Cursus Res Vulgarum, Cursus Architecti, unterschiedliche historische," er hob leicht die Hände. "Ich bin leider nicht mit dem Lehrplan vertraut. Aber Du kannst sicher vorbeigehen und Dich erkundigen. Der noch derzeitige Rector ist Aelia Adria."

    Er hörte ihm aufmerksam zu und machte sich einige Gedanken dazu. "Gut, dann soll dieser Tag Dir unbenommen sein," lächelte er und fügte dann die Aufgabe betreffend an: "Davon gehe ich aus." Es war eine freundliche Feststellung, nicht mehr und nicht weniger. "Wir werden noch ein Stück gehen müssen, aber bereits zwei Straßen weiter kommen wir an einer der größten Thermen vorbei, die eine Bibliotheca in sich hat. Auch die Scola Atheniensis ist nicht weit weg, dort wirst Du wohl auch sehr viel finden."

    Er sah ihn einen Moment erstaunt an und lachte dann leise. "Ein jedem soll ein Tag des Müßiggangs, oder wofür immer er diesen braucht vergönnt sein. Sei unbesorgt, der Tag soll Dir frei stehen. Doch bitte ich Dich, sollte ich es vergessen, mich daran zu erinnern, dass Sabbat ist. Veranstaltet ihr an diesem Tag etwas Besonderes? Kannst Du mir mehr dazu sagen?" Interessiert sah er den Mann neben sich an.
    "Nein, soweit alles in Ordnung. Nun, mit Ende der Wahlen als Spätestes wäre perfekt. Der Tribunus ist Manius Pompeius Trimalchio und Du wirst ihn in der Casa Pompeia finden. Auf den Weg wird Dich bei Bedarf auch gerne einer der Sklaven begleiten."

    Ein wenig unlogisch war diese Äusserung schon, denn sie klang als würde er davon ausgehen, dass er dann der Einzige im Stab sei, wo der Stab aus mehr als nur einem Offizier bestand. Aber gut, er ließ ihm seinen Willen und nickt ihm zu. "Ich danke Dir für Deine Wünsche!" Den Rest ließ er unbeantwortet im Raum stehen. Dann wandte er sich wieder der restlichen Menge zu und wartete, ob noch Fragen kommen würden.

    Sim-Off:

    Gut :D In Rom kenn ich mich nämlich selbst nicht so aus ;) Kann Dir zwar alles verlinken, aber wenn es dann um detaillierte Beschreibungen gehen soll... öhm :D


    "Dann sollst Du auch jene gerne sehen, zumindest die wohl Wichtigsten," meinte er freundlich und war zufrieden, dass der Mann die Weltoffenheit darlegte, die er ihm schon vorher zugestanden hatte. Als er dann mit Eifer anfing, musste er doch kurz auflachen, aber es war ein freundliches Lachen. "Nun gut, prinzipiell ist es nicht schwer, wobei Du eventuell noch ein paar meiner Unterlagen zu Rate ziehen musst, vielleicht auch mein Gedächtnis. Es geht um eine knappe Auflistung der Städte mit deren wichtigsten Ansprechpartnern, also den Duumviri dieser in der Inferior. Ausserdem noch jeweils dazu notiert, falls eine Militäeinheit vor Ort ist, da er diese für die Bauprojekte hinzuziehen wird und vielleicht noch in wenigen Worten, falls es etwas wichtiges zu der Stadt zu sagen gibt, wie zum Beispiel ob es ein wichtiger Handelsplatz ist, oder eben die Militäreinheit und so. Die Karte, die ich Dir zusätzlich zur Verfügung stellen kann, zu denen, die wir in der Bibliothek (Tabularium) haben, sollte Dir helfen die Städte vielleicht nach Entfernugen zur Regiohauptstadt Colonia Claudia Ara Agrippinensum zu sortieren."
    Er musterte ihn einen Moment und lächelte. "Ich bin sicher, dass das für Dich nicht all zu schwere Arbeit sein wird, die aber dem Tribunus sehr viel Aufwand und Arbeit abnimmt und mir und meinen Beamten viel Nachgefrage erspart. Allerdings hätte ich dann auch noch die Bitte, dass Du ihm diese persönlich überbringst."
    Er lauschte der Frage und nickte: "Wenn Du mir sagst, wann dieser Sabbat ist."


    /edit: Sabbat vergessen

    Ein Bote aus der Casa Matinia brachte wie versprochen das Schreiben des Pontifex Hispania.


    Imperator et Pontifex Maximus Ulpius Iulianus


    Mein Imperator,
    hiermit bitte ich um Entlassung aus meinem Amte als Pontifex Hispania. Ich habe immer mit großer Freude dem Imperium gedient, doch nun ist eine Zeit gekommen in der es eine Änderung in meinem Leben, und auch in der religiösen Verwaltung Hispanias geben muss. Wählt eine würdige Nachfolge, der ich meinen Segen aussprechen würde.
    Vale,
    Rediviva Helena

    Wie versprochen brachte ein Bote den Brief von Helena Rediviva an ihre Tochter Minervina.


    Rediviva Minervina, Italia, Roma, Villa Tiberia


    Liebe Tochter, nur kurz sind meine Worte. Ich weiß wir haben nie ein besonders inniges Verhältnis zueinander gehabt und darum mache ich mich nun so rasch auf meinen Weg. Ich gehe nach Germanien, brauche eine Zeit für mich. Ich hoffe, wir werden besser miteinander klar kommen, wenn ich meine Gedanken sortiert habe. Ich habe dich immer sehr geliebt. Gib gut auf deine Wege acht und höre gut auf deinen Onkel Vitamalacus.
    In Liebe,
    deine Mutter Helena.

    "Das freut mich," schmunzelte er leicht. "Nun, beginnen wir am Besten am Forum und arbeiten uns dann Stück für Stück voran, auch wenn es auf Dem Wege zum Forum schon das ein oder andere Wichtige gibt. Was die Casae und Villen der einzelnen wichtigen Persönlichkeiten betrifft, denke ich, lassen wir erst einmal aussen vor, das kommt mit der Zeit." Er musterte ihn einen Augenblick. "Ich nehme nicht an, dass Du Interesse an den römischen Tempeln haben wirst?" In dem Fall würden sie diese einfach erst mal ignorieren. "Ich habe mich übrigens noch etwas kundig gemacht, aber alle die ich fragte konnten nur meine Aussage bezüglich einer Synagoge in Ostia bestätigen. Jedoch ist es ja nicht so weit, weshalb diese zu besuchen vielleicht nicht so das Problem sein sollte." Eine Weile folgten sie der Straße, ehe sie nach links abbogen. "Deine erste Aufgabe übrigens, wird Dich doch nach Germanien treiben," grinste er leicht und machte eine kurze Pause. "Jedoch nur auf einer Karte. Ich benötige einige Listen und Aufstellungen, die dann dem Tribunus Plebis Pompeius Trimalchio übergeben werden müssten, da dieser plant nach Inferior zu gehen und dort etwas für die architektonische Infrastruktur zu machen."

    Ein Bote überbrachte das Schreiben wie versprochen und zahlte auch gleich brav die 5 Sesterzen.



    An: Appius Redivivus Romanus, Hispania, Tarraco, Casa Rediviva
    Lieber Bruder,
    nur kurz sind meine Zeilen, da ich nicht weiß, was ich sagen soll. Ich werde mich aus meinem Amt als Pontifex zurückziehen. Und mein erstes Ziel wird nun vorerst Germanien sein, was danach folgt, vermag ich nicht zu sagen. Verzeih mir bitte, dass ich nicht persönlich Abschied nehme, doch seit einigen Wochen verfolgt mich grausame Unsicherheit und dieser Entschluss wurde rasch gefasst.
    Ich werde mich aber bald wieder bei dir melden und nicht auf ewig fortbleiben. Ich muss nur endlich mit meiner Vergangenheit abschließen, die trotz Metellus noch immer schmerzhaft an meinem Herzen nagt. Bitte vergib mir diesen Schritt, er ist nicht für ewig.
    In großer Liebe,
    deine Schwester Helena


    P.S. Grüße unseren kleinen Bruder herzlichst von mir. Und kümmer dich gut um meinen Sohn Tertius.

    Mit seinem neuen Scriba und den beiden obligatorischen Sklaven im Schlepp begab er sich von dem matinischen Sitz in das Herz der Stadt hinein. Er gedachte ihm einige wichtige Gebäude zu zeigen, zumal er demnächst viele davon würde für ihn auch aufsuchen müssen. Noch während des Rundganges würde er ihm seine ersten Aufgaben zukommen lassen, die vor Allem erst einmal etwas mit Germanien zu tun haben würden, denn immerhin war er immer noch Comes. Nach seinem letztmaligen Gespräch mit Trimalchio wollte er einiges geklärt und aufgelistet haben. Doch zunächst musste der Mann ja wissen, wo er was und überhaupt finden konnte.
    "Nun, wie hast Du die erste Nacht verbracht? Ich hoffe, der Schlaf war angenehm? Wenn es Dich nicht stört, würde ich gerne während des Rundganges ein wenig mit Dir disputieren, denn ich habe ein paar Fragen und kann mir vorstellen, dass Du vielleicht auch die ein oder andere haben wirst?"

    "Wenn Du mir zugehört hättest," meinte er mit feinem Lächeln, "wüsstest Du, dass ich dem nicht wiedersprochen habe." Er musterte den Mann eine kleine Weile und meinte dann: "Und doch versuchst Du mir scheinbar die Fähigkeit abzusprechen, mich mit diesen Sitten, mit diesen Situationen und mit dem Umgangston auseinandersetzen und bestehen zu können. Warum? Weil ich ein Amateur bin? Vielleicht irrst Du," meinte er mit einem freundlichen, leicht nachsichtigem Tonfall. Vielleicht sollten wir auf die Praxis warten und sehen, wie sich ein vermeintlicher oder auch wirklicher Amateur dann darin schlägt."

    Zufrieden nickte er. "Dann lebe Dich erst einmal ein wenig ein und ich erwarte Dich dann morgen nach dem Frühstück im Atrium. Ich werde Dir dann ein paar Dinge in Rom zeigen, die Du für Deine Arbeit benötigen wirst und ein paar Dinge, die für Dich persönlich wohl von Wert sein werden." Freundlich nickte er ihm dann zu. "Falls Du noch Fragen hast, wissen die Sklaven, wo sie mich finden können." Mit diesen Worten ließ er seinen neuen Scriba erst einmal für sich.

    "Du hast Dich bereits etwas umgesehen? Das Cubiculum ist Dir recht so?" Es war eine Mischung aus Interesse und rhetorischer Frage, nachdem er ihm dieses gezeigt hatte und die Sklaven das Gepäck hinein gebracht hatten. "Ich denke, es wird eine Weile dauern, bis Du alle in der Familie kennen gelernt haben wirst und ein paar werden es wohl auch nie sein, aber das Wichtigste ist Folgendes: Hier wohnen derzeit mein Bruder Agrippa, er ist der Proconsul von Hispania und wird wohl bald wieder dahin zurück reisen. Ihm gehört die Casa und somit ist er der Hausherr. Meine Nichte Matinia Sabina, hin und wieder mein Bruder Plautius, ein Soldat wie er im Buche steht," manchmal zumindest und sehr ungeduldig die Sklaven und andere Dinge betreffend. "Und auch mein Neffe Metellus, jedoch ist er derzeit nur selten im Haus. Desweiteren meine Verlobte Titiana. Ich denke Du wirst alle irgendwie mit der Zeit kennen lernen." Er deutete auf die Sklaven. "Solltest Du etwas benötigen, wird einer der Sklaven in der Casa Dir gerne zu Diensten sein. Dir stehen alle öffentlichen Räume, wie jedem Gast, zur freien Verfügung. Auch haben wir eine kleine Biblioteca, die sich jedoch leider nicht mit der Sammlung meines Bruders in unserem Stammsitz in Tarraco messen kann." Dennoch war sie nicht unbedingt als Klein zu bezeichnen und so auch nicht gänzlich zu verachten. "Im Moment werde ich Dich in der Regel nur ein paar wenige Stunden am Tag benötigen, so dass Du die Gelegenheit hast Deine Zeit frei einzuteilen. Zumeist wird es sich um Korrespondenz handeln, hin und wieder wohl auch ein Botengang, dann aber einer, wo die persönliche Anwesenheit einer entsprechenden Persönlichkeit von Nöten ist, selbstverständlich auch, so die Zeit es von uns beiden erlaubt die philosophischen Dispute," lächelte er leicht.

    Auf seinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus und er nahm die ihm dargebotene Hand an. "Es freut mich, das wir uns doch noch einig werden konnten," meinte er zufrieden. "Dann sollten wir nur noch die Details Deiner Aufgaben klären, denke ich. Aber lass uns erst einmal Essen und dann entscheide Dich, ob Du ein Cubiculum in der Casa Matinia beziehen möchtest oder Dir eine kleine Wohnung in einer Insulae lieber wäre, wo Du Dich nach Deiner Arbeit in Ruhe entfalten kannst. Was die Kosten dieser betrifft, mach Dir da zunächst keine Gedanken drum, solltest Du Dich dafür entscheiden wollen."

    Er lächelte immer noch leicht und schüttelte leicht den Kopf. "Gestatte mir, ehe ich Deine Ausführungen weiter kommentiere, Dir eine Frage zu stellen," meinte er freundlich. "Wie stellst Du Dir das Leben eigentlich in der Verwaltung vor? Weich? Labbrig? Locker und flockig? Respektlos? Ohne den Bedarf an Vertrauen und Respekt? Ich glaube, Du hast Deinen Blick zu sehr auf das Leben eines Legionärs fixiert, wenn Du nicht siehst, dass vieles von dem, was Du gerade für das Leben eben diesen, genauso auf das Leben eines Verwaltungsmenschen zutrifft. Ohne Achtung und Respekt kommst Du hier genauso wenig weiter, wie Du dies in der Legion nicht tust. Ohne Durchsetzungsvermögen ebensowenig. Ich kann die Liste gerne noch weiter führen, doch würde ich gerne vorher eben diese Frage geklärt wissen." Sein Blick blieb ungerührt aber weiterhin offen auf den Mann gerichtet und geduldig wartete er.