Beiträge von Manius Matinius Fuscus

    "Leb wohl," meinte er und sah ihr nach, die Briefe in der Hand und der schweren Aufgabe nun einigen diese zu überbringen oder abzuschicken. Er wollte es hinter sich bringen und brachte den Brief an seinen Neffen in dessen Cubiculum. Für die Anderen musste er ausser Haus.

    Er erhob sich und reichte ihr die Hand. "Ich wünsche Dir, das Du all das, was Du suchst, finden wirst, Rediviva Helena. Mögen die Götter Dich segnen und Dir schützend zur Seite stehen! Komm gesund wieder!" Er lächelte sie an und drückte noch einmal sanft ihren Arm, wusste aber selber nicht, was er noch sagen oder tun sollte.

    "Öhm," kam es kurz und dann herrschte einen Moment lang Schweigen, ehe er nickte. "Sicher, das sollte kein Problem sein. Wenn Du mir sagst, wo die sind und ob kurzfristig was ansteht. Sonst werde ich mich nach den Wahlen selbst um Alles kümmern," lächelte er zuversichtlich.

    Er sah sie ehrlich erstaunt und dann eine Weile nachdenklich an. Dann meinte er sanft: "Germanien ist eine gute Ecke um mit sich selbst ins Reine zu kommen und mit seiner Vergangenheit." Auf ihre Bitte hin nickte er. "Selbstverständlich. Ich nehme an Marcus finde ich irgendwann hier im Haus. Deine Tochter? Die anderen Beiden werde ich verschicken."

    Er lächelte und gestattete sich nach einer fragenden Handbewegung auf den Platz neben sie sich zu setzen. "Danke, es geht mir gut. Ich bin etwas nervös und aufgeregt wegen den Wahlen, aber sonst kann ich nicht klagen. Das Leben scheint es, besonders in letzter Zeit erstaunlich gut mit mir gemeint zu haben," schmunzelte er. "Aber wie ist es mit Dir? Du wirkst, als hättest Du einen schweren Schritt beschlossen," meinte er sie auf ihren Ausdruck ansprechend.

    Er betrat den Garten und sah Helena dort sitzen, die er, wenn auch nicht gut, so doch noch kannte. "Ich grüße Dich, Rediviva," meinte er freundlich. "Ich sehe, Du geniesst das Wetter. Wusste gar nicht, das Du in Rom weilst. Wie geht es Dir?" Er hatte nicht damit gerechnet hier wen anzutreffen, war aber auch nicht unglücklich drum.

    Er wandte sich dem Fragenden zu und nickte ihm zunächst grüßend zu. Maior also. Er hatte noch nicht viel von ihm gehört, eigentlich kaum was, aber zumindest wusse er, dass er der Magister Officiorum war. "Wahrscheinlich nicht so hoch, wie wenn er nicht kandidieren würde, aber dennoch nicht gleich Null. Die Vergangenheit zeigt, das auch vermeintlich weniger geeignete Kandidaten, im Vergleich zu ihren Mitkandidaten, die Möglichkeit erhielten den Posten auszufüllen, weil sie in ihrer Karriere bewiesen haben, dass sie bereit waren sich neuen Herausforderungen zu stellen und diese stets zur vollsten Zufriedenheit erfüllten. Auch ich bin bereit mich dieser Herausforderung zu stellen und hoffe, das Senat und Kaiser, und natürlich in erster Linie erst einmal das Volk, welches mich ja zunächst wählen müsste, um es überhaupt bis zu dieser Diskussion kommen zu lassen, dies wohlwollend in Betracht ziehen werden."

    Die Stimme kannte er doch? Etwas überrascht wandte er sich ihr zu und dann breitete sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. Sein Bruder hatte seine Worte also wahr gemacht. Das freute ihn! "Ich danke Dir für Deine Worte," er wiederte er höflich, freundlich und mit einem Lächeln. Der Rest der Zuhörerschaft hingegen schien noch über seine Worte nachzudenken.

    Tief durchatmend betrat Fuscus die Rostra. Heute sollte es also soweit sein: er würde sich dem Volk stellen. Es war lange her, das er eine Rede gehalten hatte, die sich an das Volk an sich gerichtet hatte und nichts mit feierlichen Ansprachen oder Ähnlichem zu tun hatten und so war er nicht wenig nervös. Besonders in Anbetracht dessen, dass er noch nie in Rom, noch nie auf der Rostra aufgetreten war. Doch durfte er seiner Nervosität und seiner leichten angeborenen Schüchternheit keinen Sieg überlassen, denn das Volk, so war er sicher, würde es sofort für sich nutzen. So stand er vorne, atmete ein paar Mal tief durch und stand dann aufrecht und mit klarem Blick vor den Besuchern der Rostra und erhob seine Stimme:


    "Bürger Roms, vor Euch steht ein Mann, den bisher in Rom wohl nur wenige kennen, auch wenn sein Name nicht unbekannt ist. Ich bin Manius Matinius Fuscus, Sohn aus dem Hause der Matinia, aber vor Allem Comes der Regio Inferior in der Provinz Germanien und ich bin hier, um mich dem Volk als Kandidat zur Quaestur zu stellen.
    Als junger Mann zog es mich aus Hispania fort nach Germanien und ich wurde zum Magistratus der Stadt Mogontiacum. Als solcher gründete ich, während der Erbauung, die mittlerweile im ganzen Reich berühmte Schauspieltruppe des Theatrum Germanica venustrus artis Moguntiaci und kümmerte mich um die Markt- und Baukontrollen der Stadt. Auf Grund meiner Verdienste ernannte man mich zum Duumvir von Mogontiacum und mit den mir gegebenen Mglichkeiten agierte ich stets nach bestem Wissen und Gewissen in dieser Tätigkeit. Da dies den damaligen Legaten sehr zufrieden stellte, wurde ich zum Magister Scriniorum der Regio Inferior befördert, als der ich treu den Comes Prudentius Commodus und Germanica Aelia zur Seite stand und meine Arbeit stets nach der Bedürfnissen und Notwendigkeiten der Regio ausrichtete, damit diese und deren Bewohner weiter gedeihen und zu einem wichtigen Teil des Imperiums werden konnten. Diese Aufgabe war es auch, die mich als Comes beanspruchte: Inferior und somit Germanien und somit auch ein Stück weit das Imperium voran treiben!"


    Er machte einen Augenblick Pause, um die Worte wirken zu lassen und sah sich um, behielt seinen Blick immer mal hier oder dort auf ein Gesicht gerichtet um den Zuschauern das Gefühl zu geben, dass er mit ihnen direkt interagierte.


    "Nun werdet Ihr davon ausgehen, dass ich als erfahrener Beamter der Provinz Germanien auch als Quaestor pro Praetore kandidiere, jedoch liegt meine Präferenz nicht in diesem Posten, denn ich bin der Meinung, das ein Mann mit Zielen nicht immer auf festgefahrenen Wegen bleiben soll, denn all zu leicht kann man auf ihnen stecken bleiben. Er muss offen und bereit für Neues sein: neue Entwicklungen, neue Erfahrungen und vor Allem neues Wissen. Als solches möchte ich, so das Volk mich wählt und Senat und Kaiser diesem Wunsch entsprechen können, meine Fähigkeiten und Kenntnisse im Posten des Quaestor Principis einbringen."


    Wieder hielt er einen Moment inne um diese Worte wirken zu lassen, ehe er fortfuhr.


    "Ich denke, ich muss niemanden hier darüber aufklären, welche die Aufgaben des Quaestor Principi sind, weshalb ich Euch mit diesen Details fürs Erste verschonen werde, doch möchte ich anfügen, dass ich mich, sollten Volk, Senat und Kaiser anderer Meinung sein, natürlich den Wünschen entsprechend auch einem anderen Amte zuwenden und die mir darin übertragenen Aufgaben stets nach besten Wissen und Gewissen und mit meiner vollen Aufmerksamkeit erfüllen werden! Sicher habt Ihr Fragen und gerne bin ich bereit Euch eben jene nun in vollem Umfange zu beantworten,"


    fügte er abschliessend an um den Menschen die Gelegenheit zu geben sich im Folgenden einen besseren Eindruck von ihm zu machen.

    Er hörte zu und nickte: "Wunderbar, ich danke für die Auskunft. Ach und sag, nach dem Primum muss ja irgendwann das Secundum kommen? Weiss man da schon einen eventuellen Termin? Denn natürlich würde ich gerne auch daran dann teilnehmen wenn möglich."
    Das würde zwar wieder eine Menge Geld kosten, aber wenn nötig, dann eben nötig.

    Quintus Papinius Corus, Praetorium Coloniae Claudiae Arae Agrippinensum, CCAA, Germanien


    Salve Papinius Corus,


    ich hoffe, Du hast Dich mittlerweile gut in Deinen Aufgaben eingelebt. Ich möchte Dich bitten mir einen kurzen Bericht über die derzeitige Situation in der Inferior zukommen zu lassen. Gibt es irgendwelche Neuigkeiten, die mein Eingreifen erfordern? Wie macht sich der neue Duumvir der CCAA?
    Mit Grüßen aus Rom,


    vale bene
    Manius Matinius Fuscus


    Casa Matinia, Roma, Italia


    Sim-Off:

    überwiesen

    Er lächelte dankbar und erhob sich. "Dann bleibt mir nicht viel mehr als Dir zu danken! Für Deinen Rat, Deine Mühe und Deine Zeit! Sollte ich Dir dennoch einmal zu Diensten sein können, lass es mich wissen," meinte er freundlich und reichte dem Senator die Hand um sich zu verabschieden.

    Auch hierzu machte er sich geistige Notizen. "Ich sehe, noch viel Arbeit liegt vor mir," lächelte er. "Wobei mir einfällt, das ich von Corus einen Bericht einfordern muss, damit ich Inferior betreffend auf dem neuesten Stand bin." Dann sah er Quarto fragend an. "Kann ich für Dich sonst noch etwas tun? Jetzt wo ich so viel Zeit eher mit meinen Belangen von Dir gefordert habe," lächelte er.

    Er konnte nicht anders und musste bei der Ausführung des letzten Wahlkampfes schmunzeln. "Ich glaube, ich bin froh bei den letzten Wahlen nicht in Rom gewesen zu sein. Sowas gab es wirklich? Und die wurden gewählt?" Er hoffte mal nicht. Zu den anderen Informationen nickte er und machte sich geistige Notizen. "Gut, also vor Allem den Werdegang und dann noch ein wenig zu der Quaestur. Alles Weitere wäre dann ja sowieso wohl in der Res Gestae nachher viel wichtiger." Er würde sich noch mit einigem auseinandersetzen, sah er schon. "Würdest Du eher eine längere oder eine kürzere Rede präferieren? Also vom Typ her bin ich eher ein Mensch, der in wenigen Sätzen viel sagen mag, statt in viel wenig. Aber man sollte da ja immer auch ein bisschen Rücksicht auf die Wünsche des Volkes nehmen?"

    Rhetorisch entsprechend verpacken, dachte er seufzend. Ob er rhetorisch wirklich dazu in der Lage war. Nun, das würde sich rausstellen. "Würdest Du empfehlen eher mehr auf meinen Werdegang einzugehen als auf was ich gerne machen möchte, gleich gewichtig oder eher das was machen wollen statt Werdegang?" Er war sich über seine Rede noch lange nicht so sicher. Weder inhaltlich, noch rhetorisch. "Und würdest Du dann eher den Consulum oder den Principi empfehlen?"

    Eine Weile später kam er mit den Unterlagen wieder zurück ins Officium, das er nach dem Klopfen und Herein betrat. "Da wäre ich wieder," meinte er freundlich und reichte dem Mann die ausgefüllten Unterlagen. "Wie geht es nun weiter?"

    Er nickte und dachte eine Weile nach. "Auch wenn dagegen, oder sagen wir lieber eher für einen anderen Posten sprechen würde, dass ich meine gesamte Amtszeit, vom Magistratus an, in Germanien verbracht habe und es Zeit wird auch einmal einen anderen Weg zu gehen um nicht in Strukturen und Denkweisen zu festgefahren zu sein."

    Zitat

    Original von Camillus Matinius Plautius
    Elende Lotterbande in der Casa Matinia in Roma. Ich glaube ich kreuzige da doch noch einen im Garten, damit Fuscus es mit denen leichter hat als ich.


    *murmel* der muss es erst mal bis in das Haus schaffen :P :D