Beiträge von Paullus Germanicus Cerretanus

    Wer sich am Forum romanum aufhielt konnte meistens recht brauchbare Informationen sammeln und sich auch über die Dinge in der Welt informieren. Das hier die Leute zusammenkamen und miteinander plauderten, diskutierten und sich die neuesten Geschichten erzählten war klar. Und....das alles war nicht nur verbal vor Ort verfügbar sondern auch schriftlich. Regelmäßig fand man diverse Schriftstücke am Forum...sei es geschäfltiches, wie zum Bespiel der Verkauf eines Laden oder Güter, wie auch Stellenangebote.
    Eines der Angbote erweckte das Interesse Cerretanus'. Er hatte nichts zu tun. Bisher war er auch nicht sonderlich bemüht darum sich eine Beschäftigung zu suchen bzw zu finden. Er könnte sehr wohl einen Posten irgendwo ergattern aber bisher...ja bisher war halt immer etwas dazwischen gekommen.


    Jetzt aber betrat er die Taverna Aspicia und blickte sich um. Irgendwie war es schwer jemanden zu finden wenn man nicht wusste wie dieser aussah.


    "Entschuldige." wandte er sich an den Wirt und verzig dabei kurz die Mundwinkel. Etwas ließ den Germanicer einen Schritt zurückweichen..." Ich suche Plato. Weiß du wo ich ihn finde?"


    Da sich Cerretanus nicht sonderlich chic gemacht hatte, er war der Meinung er würde nur auffallen, blickte ihn der Wirt auch nicht sonderlich interessiert an sondern deutete mit dem Kopf in eine Ecke in der ein Tisch stand. " Der sitzt da hinten. Wen du Glück hast ist er guter Laune." Cerretanus blickte in die besagte Richtung und konnte einen Mann erkennen der recht leger auf seinem Sessel saß. "Ahhja. Gut. Danke" und steuerte auch gleich den Tisch an.


    " Bist du Plato?"

    " Verstehe" meinte Cerretanus nickend und prostete Potitus zu. " Manchmal kann es einem wirklich auf den Nerv gehen." Er grinste und trank nun einen Schluck. " Bei mir ist es nicht so schlimm. Da keiner da ist bin ich so gesehen allein. Ausser den Sklaven haben alle Rom verlassen und schwirren irgendwo in der Welt herum. Was ja auch nicht nur zum Vergnügen ist." Wieder nippte er von seinem Becher....." Najo. Zu spät." "Ihr schaut nicht gerade so aus als würde nun der Spaß eine Ende haben und ihr nun gleich nach Hause gehen wollt. Also....ein, zwei Becher gehen noch. Oder doch nicht?" mit prüfenden Blick streifte er die anderen und grinste dann wieder.

    Cerretanus hatte genug gesehen. Bis zum Ende würde es wohl noch etwas dauern. Ständig drängelten sich Zuschauer und an ihm vorbei um näher an den Redner zu kommen oder etwas von dem Korn abzubekommen.
    Gerade wollte er sich umwenden um den Platz zu verlassen als er eine Stimme hörte die seinen Namen rief. Natürlich blieb der Germanicer stehen und blickte sich um.
    Tätsächlich.....da war doch....Iulius....Avianus. Genau.....und der war dabei Gefäße aller Art mit Korn zu füllen.


    Cerretanus bahnte sich nun in entgegengesetzter Richtung, er wollte ja schon den Platz verlassen, durch die Menge und versuchte neben Avianus Platz zu finden.


    " Welch Überraschung. Salve Avianus." begrüsste der Germanicer nun freundlich den hilfsbereiten Iulier. " Bist du freiwillig hier oder wurde dir ernste Konsequenz angedroht? " erkundigte sich Cerretanus grinsend und nahm den Scheffel auf der einsam herumlag. So konnte er nun ebenfalls den Leuten Korn in die Schüsseln füllen....

    "Ab und zu hab ich einen hellen Moment" entgegnete Cerretanus grinsend zu dem Kommentars Potitus.


    " Ich hoffe ich komme nicht ungelegen, falls ihr wichtige Dinge zu besprechen habt. Sonst würde ja niemand hier rumsitzen und sich den Freunden des Weins hingeben. Oder" Wieder stellte er die Frage an alle am Tisch und zwinkerte in die Runde.


    Wisst ihr wie das Essen hier ist? Ich hab nämlich ziemlichen Hunger. Vllt möchte der Eine oder Andere ebenfalls etwas zu Beißen?"
    Während er die Frage stellte kam auch schon der georderte Krug Wein. Cerretanus nahm diesen gleich wieder auf und füllte jeden der am Tisch stehenden Becher. " Wohl bekomms, Herrschaften. Möge der Saft der Rebe die Gemüter erhellen und den Geist ebenso"

    Gibst du Brot, so hast du Freunde.......oder so ähnlich.....Jedenfalls waren hier viele "Freunde" des Iulius Centho auf den Beinen um sich ein Stück zu holen dass ihnen einen vollen Magen beschert.


    Cerretanus stand inmitten der Menge, wohl eher unabsichtlich, denn einen vollen Magen hatte er jeden Tag und war darum auch nicht auf die Spenden jemandes angewiesen. Er kam quasi zufallig hier vorbei....
    Aber es gab unzählige Bürger in dieser Stadt die höchstwahrscheinlich sogar morgend würden für ein Stück Brot.
    Die Ärmsten Bewohner Roms hatten sich hier versammelt. Lauschten den Worten des Iuliers und warteten begierig darauf nun endlich, Worte machten in keinster Weise satt, das Getreide zu bekommen.
    Kurz klatschte der Germanicer ebenso wie viele andere Beifall und rief auch, leiser und nur hörbar für die unmittelbar neben ihn stehenden Personen " Ja...Das ist unser Mann. Iulius Centho lebe hoch."


    Cerretanus stand angewurzelte da und wurde immer wieder etwas ruppig zur Seite gestoßen als die Leute an ihm vorbeiströmten um die mitgebrachten Gefäße mit Getreide füllen zu lassen.
    Ein paar würden höchstwahrscheinlich auf der Strecke bleiben vermutete der junge Germanicus und seufzte bedauernd.

    Auch nicht direkt in die Wahl verwickelte Personen taten hier und da etwas für den Wahlkampf.
    Sei es nun sich selbst zu verwirklichen, wobei es hier keineswegs in die Sparte Kunst fiel, oder eben als unterstützung für den Einen oder Anderes.


    Und das ein Germanicer hier nun seinen Senf dazugab war wohl eher in die Sparte: Wenn nicht für Sich oder die Seinen dann eben für jemand anderen.


    Das VOLK wählt, für das VOLK


    IULIUS CENTHO, der nächste Quästor

    "Sehr freundlich" entgegnete Cerretanus laut und nahm nun auf dem freien Sessel Platz.
    " Wirt." Cerretanus erhob den Arm und schippte mit den Finger.
    " Ihr werdet doch auch noch einen Becher vertragen, oder" stellte er den anderen am Tisch die Frage wobei er nicht wirklich auf die Antwort wartete sondern gleich wieder dem Wort zurief dass eine Kanne Wein am Tisch fehle.


    " Ihr seid öfter hier?" begann Cerretanus nun um ein Gespräch anzukurbeln.

    Überaus interessant fand Cerretanus einen Aushang. Und zwas jenen den ein gewisser Tiberius Verus angeschlagen hatte. Ein Kulturverein der sich um die Bestattung, Gedenken und was damit zusammenhängt, kümmerte.
    So hatte er sich nun aufgemacht und irrte kurze Zeit umher bis er die richtige Adresse gefunden hatte.
    Nachdem er nun die Taverne betreten hatte vermutete er dass sich alles in einem Hinterzimmer abspielen würde denn hier war sonst niemand zu sehen.
    Ohne weiteren Aufwand betrat er nun den hinteren Raum.


    "Salve. Ich bin Germanicus Cerretanus. Ein Aushang am Forum hat mich aufmerksam gemacht" stellte er sich vor und begründete seine Anwesenheit.

    Durst war echt schlimm. Und wenn dann noch Langeweile hinzukam war Feuer am Dach.


    Cerretanus schlurfte nun, getrieben von Durst und Langeweile, in der Gegend umher und landete gaaaaanz zufällig vor der Taverne Apicia. Und wenn er schon mal da war könnte er auch gleich rein gehen um den Durst zu löschen.


    " Salve, allerseits" warf freundlich in den Schummrigrn Raum und kniff kurz die Augen zusammen.
    "Gibt's hier noch ein Plätzchen für einen durstigen Römer?" An seinem Tonfall war zu erkennen dass die Frage allgemein gemeint war und so jeder die Möglichkeit hatte mit einem Germanicer am selben Tisch zu sitzen.

    Irgendwann kam für jeden der Zeitpunkt sich zu angagieren, zu entwickeln und Kontakte zu knüpfen. Hierbei war die Reihenfolge wohl maßgebend für Erfolg und Garant für das weiterkommen.


    Immer öfter musste sich Cerretanus anhören er solle endlich seinen Arsch bewegen und die zeit sinnvoll nutzen. Sei es nun mit einer Anstellung um städtischen Bereich oder einem Posten innerhalb Italien. Sogar das Militär wurde ihm als Option genannt wobei diese Option für den jungen Germanicer eher weniger in Frage kam.


    In einem Anfall von Tatendrang, Schwachsinn und Langeweile hatte Cerretanus den Entschluss gefasst mal bei den Factiones vorbeizuschauen in der Hoffnung irgendwas lohnendes dort zu finden. Also jobmässig lohnendes. Tafelsilber hatten sie ja selbst genug daheim..


    Als er nun vor dem Tore stand der Factio Veneta, kamen ihm Zweifel auf ob es wirklich so gscheit war was er vorhatte.
    Doch.... Ein Gedanke ohne Handlung war eben nur ein Gedanke.


    KLOPF KLOPF Schwer schlug der bronzene gegen den Beschlag auf der Tür und hallte kurz nach.

    Zitat

    Original von Hephitios
    Dabei kam er jedoch unabsichtlich dem schon besagten Germanicus Cerretanus in die Quere, da er ihn ja nicht bemerkte und so Hephitios zurückgestreckte Ferse für den Rückschritt genau auf Stolperhöhe für Cerretanus' Füße war....


    Cerretanus wollte seinen Weg nun fortsetzen und bemerkte in letzter Sekunde dass, anscheinend der Sklave jener Person in der Sänfte, im Rückärtsschritt seinen Weg kreutze.
    Rasch hob er den Arm und drückte diesen sanft in den Rücken des Sklaven.


    "Vorsicht" meinte er noch zusätzlich und machte einen Schritt zur Seite, schüttelte den Kopf und schritt weiter.

    Trotz der eher geringen Liquidität stattete der junge Germanicus dem Markt einen kleinen Besuch ab. Nicht das es so sei als würde er es nötig haben und unbedingt diverse Dinge benötigen, schließlich waren die Germanicii doch recht wohlhabend aber der Besuch diente auch dazu den sozialen Aspekt abzudecken.


    Langsam schlenderte er nun über den Platz, blieb ab und zu an einen der Stände stehen um zu sehen was für Ware angeboten wurde, um dann seinen Weg fortzusetzen.
    Bis er schließlich von einer Sänfte aufgehalten wurde die penetrant im Weg parkte.


    Seinem Gemüt zu Folge bedachte er die junge Frau mit einem ungehaltenen Blick, schüttelte den Kopf und umrundete das Hindernis.


    " wird Zeit dass sich mal wer darum kümmert" murmelte er.

    Cerretanus nickte zufrieden. Nun musste er nur noch diesen Rechtsverdreher finden was nicht so einfach war. Aber wer suchet, der findet.


    " Und Peticus. Falls du vorhast etwas übereiltes zu tun. Lass es.
    Ich habe unseren Verwandten in Germanien über die tragischen Umstände informiert und warte nur auf eine Antwort. Eine Antwort die hoffentlich hilfreich ist in dieser Misere.
    Schließlich hat man ja etwas zu verlieren." Wenn nicht schon alles verloren ist dachte er sich noch im Stillen.


    " Übertreibe es nur nicht." ermahnte dann noch Peticus und beobachtete skeptisch dessen Übungen bevor sich wieder empfehle.

    Cerretanus schüttelte zaghaft den Kopf. " Bisher ist weder der Advokat selbst erschienen noch gibt es etwas schriftliches das über den Verlauf der Verhandlung Informationen Preis gegeben hätte. Aber" er lächelte kurz " ist Sowas ja nicht an einem Tag erledigt Gut Ding braucht Weile. Wenn du. Ochtest könnte ich mich deswegen erkundigen."

    Zwei Tage nach seinem letzten Besuch erschien Cerretanus wieder am Lager seines Verwandten. Mit einem Lächeln kommentierte er dessen Zustand und nickte zuversichtlich.
    " Langsam wirds ja was, nix is's schon."
    "Wie geht's dir, Peticus? Hat sich der Medicus gut um deine Verletzungen gekümmert? Wurden deine Wünsche zufriedenstellend erfüllt?"


    Cerretanus setzte sich an den Rand des Bettes und blickte Peticus abwartend an.