Da war ich wieder. Zum zweitenmal stand ich vor den Toren von Rom und wartete darauf, natürlich voller ungeduld, dass man mir den Einlass gewährte. Wie würde es sein nach so langer Zeit zurück zu kommen. Würde der Praefectus Urbi Herius Claudius Menecrates sich freuen mich wiederzusehen? Was wohl in der Zwischenzeit geschehen war. Meine plötzliche Abreise ließ sich aber nicht vermeiden, denn wieder einmal hatte die Göttin des Schicksals sein Leben verändert.
Ein Bote war eines Nachts erschienen um mir zu melden, das mein Elterliches Gut von einer Räuberbande nicht nur ausgeraubt und verwüsstet wurde, sondern was noch schlimmer war, alles Leben getötet worden war. Der Großteil war zu dem Niedergebrannt worden.
Natürlich verstand Claudius Menecrates dass ich sofort nach Hause mußte.
Erschrocken schaute ich auf, als jemand an meinem Arm zupfte und meinte ich müsse weitergehen, denn ich würde alles aufhalten. Sofort rückte ich ein ganzes Stück vor. Ich wäre der nächste den die Wache kontrolieren würde.
Beiträge von Tiberius Helvetius Faustus
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Ein gut gewählter Platz, besonders im Sommer,
begann ich das Gespräch.
Besonders nach einem Arbeitsreichen Tag, wie bei dir, vermute ich.
Noch einmal ließ ich den Blick streifen ehe ich den Präfectus wieder anschaute.
An solchen Tagen wie heute vermisse ich die Landluft. Wie du dir denken kannst habe ich heute den Curator aufgesucht. Ein höflicher, hilfsbereiter Mann, aber die dringendste Frage konnte er mir nicht beantworten. Es wäre ja auch zu einfach gewesen.
Ein großer Schluck kalten Wasser tat mir dann gut. -
Warm, schwül, stickig, laut und leider auch stinkig war es in den Straßen gewesen. Dem Gefühl nach Säuberung und Erfrischung nachgebend war ich gleich zum Balneum geeilt um mich zu erfrischen, ehe ich mich im Peristyl niedergelassen hatte. Mit einem Krug frischem kühlen Wasser und einigen Bechern hatte ich mich niedergelassen und genoss die Ruhe.
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Grüblnd nickte ich. Die Antworten leuchten mir ein, mein Problem war jetzt eher, hatte ich alle wichtige Fragen gestellt oder musste noch nachgefragt oder etwas geklärt werden.
Gut damit wären soweit für den Anfang von meiner Seite alle Fragen gestellt. Wobei ich natürlich nicht sicher bin, dass ich vorab nicht noch mehr klären könnte. Nur meine dringlichste Frage, wo finde ich ein geeignetes Grundstück und wer mir dies beantworten kann bleibt. Nun gut man wird sehen.
Hab dank für deine Hilfe und Beantwortung meiner Frage. Bestimmt sprechen wir uns noch öfter zu diesem Thema,
lächelte ich den Curator an. -
Nein sicherlich nicht,
bestätigte ich die Antwort, des Curators. Ich selber hatte es ebenfalls nicht gegelaubt bevor ich ich die Frage nach der Liste gestellt hatte, aber natürlich wollte ich nichts unversucht lassen, um mir später keine Vorwürfe zu machen. Ob die Urbaner allerdings wussten, wem solch ein, von ihnen häufig kontrolliertes Grundstück gehörte, bezweifelte ich.
Einen Seufzer unterdrückend, es wäre ja auch zu schön gewesen gleich auf Anhieb einen großen Schritt in der Sache Tempelbau weiter zu kommen. Trotzdem könnte noch ein paar Fragen geklärt werden. Nach einem räuspern ging ich zu den nächsten Fragen über.
Setzen wir jetzt einmal voraus es gäbe Grundstücke. Da gibt es doch bestimmt Bestimmungen und Verordnungen oder gar Baubeschränkungen die eingehalten werden müssen. Muss man eigentlich, oder besser gefragt kann man eine Nutzungsänderungen beantragen, bei einem bereits genutztem Grundstück?
Für diese Fragen war ich hier bestimmt an richtiger Stelle, schließlich hatte ein Curator große Kennnisse und Erfahrungen, im Gegensatz zu einem Laien wie mir. -
Ja, bestätigte ich in Geiste, so in etwa waren meine Gedanken auch im Vorfeld gewesen. Mit einem Senatsbeschluss, bei den Göttern, dazu hatte ich wirklich keine Lust und so wie ich den Claudier kannte, der bestimmt auch nicht. Nein der letzte Vorschlag schien mir der beste Weg. Natürlich war ich nicht befugt hier und jetzt eine Entscheidung zu treffen, schließlich war ich nicht der Geldgeber und Initiator dieses Projektes.
Sei bedankt für deine Zeit und besonders für deine Hilfe,
begann ich nach einem kurzen nachdenken.
Natürlich muss alles jetzt mit deinen Auskünften nochmals nochmals überdacht werden, doch bestimmt gehe ich richtig in der Annahme, dass mit deiner Hilfe weiterhin zu rechnen ist. Es gibt bestimmt noch einiges zu klären wozu deine Kompetenz mehr als dienlich ist. Ich vermute ich darf dich in nächster Zeit weiter zu diesem Thema aufsuchen? So ein von mir vorhin beschriebenes Grundstück, was dann zum Kauf geeignet wäre, ist dir nicht zufällig bekannt? Gibt es eine Liste über Grundstücke um die sich schon lange niemand kümmerte oder kümmern konnte? Oder wo kann ich näheres dazu erfahren?
Schließlich könnten wir uns dann das Gelände schon einmal ansehen. -
Natürlich hatte ich mich zu der Frage nach geeigneten Grundstücken, nach dem Gespräch mit Claudius den Kopf zermartert. Auf dem Weg zum Curator hatte ich die Augen deshalb verstärkt offen gehalten, wobei ich doch hier und das ein oder andere Grundstück entdeckt, dass nach dem Sklavenaufstand unaufgeräumt aussah. Die Besitzer kannte ich nicht und konnte deshalb nicht wissen was der Grund dafür war.
Nun, auf dem Weg zu dir, habe ich mich abermals nach Grundstücken umgesehen und Grundstücke gesehen, bestimmt gibt es noch andere. Die Häuser wurden nach dem Sklavenaufstand zertört und die Überreste liegen da herum und verschandeln die Gegend. Leider kenne ich die Besitzer nicht. Doch wenn sie sich nach dem Aufstand noch nicht um ihr Grundstück kümmerten, es zumindest noch nicht aufräumten, sehe ich da schon Möglichkeiten. Wie sieht es denn da aus? Gibt es da nicht Vorgaben, Fristen oder ähnliches? Ich denke solche Grundstücke sind abgesehen davon, dass sich dort allerlei Ungeziefer, Unrat ansammelt, doch auch ein Schandfleck für Rom.
Auffordernd schaute ich den Curator an.
Mit deiner Unterstützung würde ein solches Grundstück doch zu erwerben sein. Somit würde Rom doch ein zweifacher Dienst erwiesen. Ein heruntergekommenes Gelände würde in Ordnung gebracht und ein Tempel für die Urbs bereitgestellt. Was denkst du?
Ich fand ich hatte jetzt deutlich gemacht wie intensiv und interessiert ich mich mit dem Thema, ein geeignetes Baugelände, auseinander gesetzt hatte. -
Jetzt musste ich lachen, denn ich stellte mir gerade die erstaunten Gesichter vor wenn Claudius Menecrates höchst persönlich in der Küche erschien und in die Töpfe schaute und sich ein Menü auswählte.
Na dann werden aber alle ganz schön staunen, wenn du dort erscheinst,
kam es dann auch lachend von mir.
Das Peristyl?
Ich überlegte, das war ein guter Ort. Bestätigend nickte ich,
ein guter Ort. Der schöne Säulengang mit Blick zum Garten wird viel zu wenig benutzt. So haben wir frische Luft, sind wettergeschützt und haben zu dem Bewegungsfreiheit.
Dabei dachte ich an die Vorliebe des Claudiers, beim Nachdenken herum zu wandern.
Das nächste Treffen zu diesem Thema also dort,
zufrieden kam dies von mir. -
Ja selbstverständlich wird es gelingen.
Meine prompte Antwort kam in einem Brustton der Überzeugung, für mich gab es da keine Frage. Natürlich würde es ab und an an einer Stelle haken und Gegenwind oder wie immer man es nenne wollte geben, aber den Göttern würde es gefallen, denn wer sehnte sich nicht nach Eintracht und Harmonie?
Da ich nun wirklich Hunger bekam, wollte ich etwas mehr als ein paar der kleinen Köstlichkeiten essen.
Ich merke, dass ich etwas handfestes vertragen kann? Sollen wir uns in der Küche etwas bestellen und nach was würde dir gelüsten? Mir wäre es nach Huhn. -
Salve Curator, ich hege die Hoffnung, dass du mir weiter helfen kannst. Sicherlich teilte man dir meinen Wunsch, einen Tempel der Göttin der Übereinstimmung und der Harmonie zu erbauen mit. Meine direkte Fragen zunächst sind, welche Genehmigungen benötige ich, was ist zu beachten und vor allen Dingen wo bekomme ich das passende Grundstück her. Geld, Zeit und Arbeitskraft sind vorhanden, was fehlt ist eben dieses Grundstück. Da der Tempel der Öffentlichkeit zugänglich ist wirst du oder besser gesagt Rom mir bestimmt ein Grundstück zuweisen können.
Ich richtete meinen Blick aufmerksam auf auf den Curator. So oft bekam er bestimmt nicht solche Anfrage. Gut es gab bestimmt einige höher gestellte Beamte und Persönlichkeiten, wie auch gut Betuchte, die einen Tempel erbaut hatten oder es noch wollten aber ob in einer solchen Größenordnung bezweifelt ich nun doch. -
Nicht zögerlich aber auch nicht stürmisch öffnete ich die Türe eben entschlossen.
Salve mein Name ist Tiberius Helvetius Faustus. Ich hoffe man kann mir hier weiterhelfen. Mein Wunsch ist es einen Tempel für die Göttin der Übereinstimmung und Harmonie zu erbauen. Alle Arbeiten und Kosten würden übernommen werden, einzig an einem passendem Grundstück mangelt es.
Ich war gleich ohne drum herum Gerede auf den Kern der Sache gekommen. Da ich meinen Gesprächspartner nicht kannte und ihn für seine Empfänglichkeiten nicht einordnen konnte, was mir zu dem nicht lag, hielt ich meine Vorgehensweise für die richtige Strategie.
Da dieser Tempel natürlich für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird, kann mir Rom bestimmt ein ein entsprechendes Grundstück zu Verfügung stellen. Ich dachte hier wäre die Stelle mit dem richtigen Mann, der mir bestimmt zu dem Thema hilfreiche Auskünfte erteilen kann.
Das war nicht nur so dahergesagt, ich glaubte fest daran und schaute ihn hoffnungsvoll an. -
Bitte um die Hilfe eines NSC Curator operum publicorum hier
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Da bin ich nun, dachte ich als ich vor dem Wegweiser in der Praefectura Urbis stand. Hier hatte damals sozusagen mein Leben in Rom beonnen. Damals hatte ich hier gestanden und den Weg zum Praefectus Urbis gesucht, die beste Entscheidung des Lebens.
Gleich wie am Vortag besprochen, hatte ich aufgemacht um die erste Frage zu unserem gemeinsamen Projekt zu klären.
Ah da ist es Curator operum publicorum,
murmelte ich vor mich hin. Bald schon hatte ich das Büro gefunden und welch ein Glück, es wartete keiner auf dem Gang und ich klopfte gleich an. -
Natürlich, wie hätte ich auch nur denken können, das der Curator keinerlei Erfahrung in der Errichtung, eines großen für die Öffentlichkeit nutzbaren Gebäudes, habe. An die Riten hatte ich noch gar nicht gedacht.
Mir scheint ich habe dann wiedereinmal Glück und profitiere von deinem Erfahrungsschatz. Den Curator operum publicorum in der Praefectura Urbis werde ich selbstverständlich aufsuchen, wenn ich mich mit einbringen will muss ich auch mit eventuellen Widrigkeiten klar kommen. Gleich Morgen werde ich mich auf den Weg machen.
Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich mich sofort aufmachen können, doch für heute war es schon zu spät. Die neue Aufgabe begann mich immer mehr zu begeistern.
Was denkst du wie lange wir brauchen um das ganze in die Tat um zusetzen? Was für eine Frage,
begann ich mir selber zu antworten,
es hängt natürlich von der der Bereitwilligkeit und Arbeitslaune aller die mitarbeiten wollen und müssen ab. Der eine oder andere wird bestimmt die Gelegenheit nutzen und versuchen Claudius Menecrates Steine in den Weg zu legen.
Daran hatte ich natürlich gleich gedacht, doch wie ich diesen kannte, wusste er es selber und ich musste nun mit dadurch. Ich nahm mir ein Stück Käse und kaute es nachdenklich und kam zu dem Ergebnis, mich danach um meine persönliche Angelegenheiten kümmern, es sei denn das Schicksal habe es anders vor. -
Ja genau, das wäre es doch,
lachte ich und schaute danach den Consular an. Sofort veränderte sich ich meine Miene. Verwundert stellte ich fest, das war nicht nur so dahergesagt, das war eine ernsthafte Überlegung.
Ja sicher auf jeden Fall, das wäre eine unübliche Möglichkeit, eine besondere Art. Es ehrt mich, dass du dabei an mich denkst und mich dir helfen lassen möchtest.
Ich und helfen einen Tempel für die Göttin Concordia zu bauen, einen Tempel der Eintracht. Ich konnte es nicht fassen. Zunächst war ich nur still und dachte darüber nach. Nach einer Weile kam meine erste Frage.
An welche Art von Unterstützung hast du dabei gedacht? Ich bin kein Architekt oder Baumeister. Also ich meine, ich habe eher wenig Ahnung was deren Aufgaben sind und wie ich mich da einbringen kann. Aber wie ich dich kenne, hast du da auch schon eine Idee.
Letztes fügte ich gut gelaunt hinzu. Die Idee einen Tempel zu erbauen gefiel mir immer besser. Ich war mir auch sicher, dass Claudius gerade die Göttin Concordia auserwählt hatte, geschah mit Bedacht, denn schließlich lag ihm die Eintracht in Rom am Herzen. -
Seltsam, dachte ich als ich die Worte des Claudiers zum Tod meiner Sklavin Mania hörte, es hatte wirklich gut getan endlich einmal mit jemanden darüber gesprochen zu haben. Sie war tot für mich gab es da keinen Zweifel, denn ich war mit ihr zusammengewesen als der Senator bei den Spielen des Flaviers war. Die Wohnung hatte ich erst später verlassen, danach war das Haus in der sich meine Wohnung befand durch einen Brand der von dem Nachbarhaus ausging zerstört worden. Man hatte unter den Trümmern einige nicht mehr zu identifizierende Leichen gefunden Leichen gefunden. Es war für mich als ob ich das Thema, so schmerzhaft es auch war, endlich abschließen konnte um mich neuem zu zuwenden.
Voll interessiert hörte ich den Ausführungen zum Thema Senatssitzung zu. Mehrmals nickte ich leicht verstehend.
Dann bin ich wirklich froh, dass ich erst gar nicht auf die Idee kam ,nach Ämtern, Senatswürden oder sonstigen zu trachten. Ich wäre absolut nicht die Person dazu, auch wenn dies scheinbar zu den vornehmsten Pflichen eines gut situierten Römers gehört.
Mir geht es gut, ich habe ein gutes sogar sehr gutes Auskommen und mir dies selber erarbeitet. Ich sollte wirklich einmal überlegen wie ich den Göttern wirklich danken kann. Opferzeremonien haben wir ja reich lich während deiner Consulatzeit durchgeführt, aber das ist mir zu allgemein, wenn du verstehst was ich meine. Es sollte etwas anderes als das Übliche sein.Ich schaute in einer Mischung aus Neugierde und ahnend zu dem Consular.
Ein Lächeln zog sich über mein Gesicht, hatte ich doch richtig gedacht.
Ich habe es mir gedacht, denn ich habe schon länger festgestellt, dass es dir, nach einem Besuch beim Kaiser, meist recht gut geht. Ganz so als ob du die Hoffnung nicht aufgeben würdest. Vielleicht kann der einen oder anderen Giftschlange der Zahn gezogen werden. -
Die Fragen zum Thema Frauen hielten mich geistig gefangen. Natürlich hörte ich die Meinungen des Claudiers zu diesem Thema, genauso wie die zu dem Amt. Nickte auch zu der Frage nach möglichen Erledigungen, obwohl hatte ich das wirklich? Dann traf er dennoch unerwartet mit den beiden letzten Fragen den Kern der Sache. Natürlich vermisste ich eine Frau, zumal ich mich, als ich mich in Rom eingerichtet hatte, auch in dieser Beziehung eingerichtet hatte. Es war keine Ehe aber dennoch, ich hatte da meine Pläne.
Ja ich vermisse eine Frau, meine Mania. Mit ihr kam ich nach Rom. Sie war, wenn auch eine Sklavin, die passende für mich, ehrlich und treu. Sie kümmerte sich um mich und ich wollte sie freilassen. Der Sklavenaufstand zerstörte diesen meinen Traum. Man fand viele Leichen dort wo das Haus mit den völlig zerstörten Wohnungen gewesen war.
Noch während ich sprach war ich zum Fenster getreten um wieder hinaus zu starren.
Eine Frau wäre wirklich das, was mir noch fehlt. Was nutzt mir das finanziell abgesichert sein, wenn keiner da ist der sich mit mir daran erfreut und mir Wärme und mehr schenkt?
Um diesem Thema jetzt nicht weiter nach zu hängen konzentrierte ich mich was der Senator noch angesprochen hatte. Da war einmal, das er noch etwas im Senat zu klären.
Eigentlich schade, dass ich keine Senatssitzung direkt erleben kann.
Das war ein Thema über das wir kaum gesprochen hatten.
Geht es da ruhig oder doch eher hitzig zu? Wie ist so die Beteiligung? Themen abhängig oder Personen abhängig. Reagieren die Senatoren Sachbezogen oder eher Personenbezogen?
Ja da würde ich wirklich einmal gerne Mäuschen sein. Alleine um festzustellen ob die Senatoren auch wirklich das Vertraten was sie den Römern verkaufen wollten. -
Ich? Nein, als Opferhelfer helfe ich gerne ab und an aus, aber als Zeichendeuter bin ich bestimmt ungeeignet.
Kurz über meine Antwort noch einmal nachdenkend, bestätigte ich es mir selber nochmals. Nein dafür war ich wahrhaftig nicht geeignet.
Mich freute es auch immer wieder zu hören, dass sich unsere Meinungen oft, besser gesagt fast immer, ähnelten. Weit mehr aber, dass Claudius Menecrates gerne meine Meinung hörte und mit mir Neuigkeiten austauschte, eine Lage Besprechung abhielt oder einfach nur wenn die Zeit es zu ließ, eine Unterhaltung führte. Was mich aber immer wieder verwunderte und mir zu Anfang ein schlechtes Gewissen seiner Familie gegenüber eingab, war die Selbstverständlichkeit mit der er es fast schon nach dem Sklavenaufstand anordnete, dass ich in der Villa Claudia wohnte und dazu gehörte.
Doch was dann kam versetzte mir einen großen Schrecken. Es war als ob er plötzlich kurz einen Deckel von einem Topf geöffnt hätte, den ich lieber geschlossen halten wollte.
Natürlich hatte ich über die Frage, 'was wäre nach einer Heirat', nachgedacht, da aber keine Frau in Sicht war brauchte ich nicht über das Thema nach zu denken und konnte es zunächst von mir schieben. Ein wenig verlegen begann ich,
nun ja, was soll ich sagen? Es ist keine Frau in Sicht und ….wie ich mich dann entscheide, hängt auch von der Frau ab. Doch sollte ich mich nicht allmählich nach einem passenden Haus umsehen, vielleicht reizt das dann eher eine Frau. Vielleicht bin ich aber auch zu unauffällig, zu farblos für die Damenwelt.
Leicht nervös stand ich auf und trat an das Fenster. Die nächsten Worte ließen mich aufhorchen. Ach das ging? Das waren meine geheimen Sorgen gewesen.
Erfreut drehte ich mich um.
Das geht? Ich befürchtete bei diesem Amt würdest du nur ausschließlich mit Militärangehörigen arbeiten können.
Erleichterung breitete sich jetzt merklich bei mir aus. Dann jedoch fiel mir etwas ein. War eigentlich die Frage des Consulars, 'Weißt du, was das bedeutet, wenn die Wahl auf mich fällt?"' beantwortet worden? Sollte ich nachfragen oder geschah die Beantwortung indirekt? Ich wischte mir mit meiner rechten Hand über die Stirn, ganz als ob ich störende Gedanken weg wischen wollte. Zusehr freute es mich, dass der Claudier innerlich bereit war für die nächste Aufgabe. -
[Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/4l83-4m-9910.jpg] Angis
„Ja Dominus“, antwortete Angis auf die Frage und streckte schon die Hand aus um behilflich zu sein. „Selbstverständlich Dominus“. Während er dem jüngeren Claudier aufhalf dachte er, was für ein unterschied zu dem alten Herren. Als Gallus stand, richtete Angis noch die Falten dessen Toga, die doch etwas mitgenommen war. „So müsste es gehen Dominus“, murmelt Angis leise.
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[Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/4l83-4m-9910.jpg] Angis
Nachdem Angis sich bedankt hatte, stand er jetzt im Cubiculum von Claudius Gallus. „Dominus, du im Atrium erwartet dich jemand von der Factio Russata mit einer Nachricht für dich.“