Aufmerksam betrachtete ich den Consular als er so in seinem Sessel saß. War er müde? Drückten ihn Sorgen oder hatte ihn die Audienz beim Kaiser sehr angestrengt. Ich wusste Claudius Menecrates hatte ein recht gutes Verhältnis zum Kaiser, das hatte ich selber schon einmal beobachtet. Genauso aber und das war nicht mein Ding, wie sorgfältig man dort jedes Wort abwägen musste.
Bei der Frage die dieser mir dann stellte, zog ich meine Augenbrauen zusammen und musterte ihn skeptisch? Das war jetzt nicht sein ernst. Ich hoffte zwar, dass ich meine Arbeit gut machte und wusste wie wichtig es sein konnte Fragen mit jemanden zu erörtern aber trotzdem. Nach der Skepsis stellte sich Verlegenheit ein.
Mir war es manchmal, als ob der Claudier nicht nur mein Arbeitgeber wäre sondern unser Verhältnis dem eines Vater Sohnes glich. Der erwachsene Sohn spricht vertrauensvoll mit seinem Vater und kann das, was er von diesem erhalten hat, jetzt zurück geben und eine Stütze für den Vater sein. Wenn ich eines von meinem Vater mitbekommen hatte so war es stets sein Wort zu halten und bevor man es gab, abzuwägen ob dies überhaupt möglich wäre.
Doch irgend etwas nagte bestimmt an dem Senator, wie seine nächste Frage mir bestätigte. Ich nickte und ob es mir aufgefallen war. Ich hatte mir schon überlegt ob es immer so war oder eine Zeiterscheinung war. Geredet wurde viel, dabei hatte fast jeder nur seine gute Selbstdarstellung im Kopf. Für mich war das ein wichtiger Faktor mit dem ich hier in Rom klar kommen musste. Es war eine harte Erfahrung, wie ich fand. Genau das ich dies nicht konnte, hatte mich für viele als naiv oder gar einfältig erscheinen lassen.
Und ob mir das aufgefallen ist. Es war das erste was hier lernte, traue keinem Wort eines Römers. Beobachte, warte ab und sondiere danach. Ich hoffe, ich wurde nicht zu misstrauisch und habe eine gesunde Portion davon. Was mich dabei am meisten irritiert, viele von denen die so handeln stehen direkt im Dienste Roms. Sie sind für die Römer da. Wie kann man so seinen Dienst an den Römern versehen? Ist das Römische Reich so korrupt, dass es das mit sich geschehen lässt. Wie kann ein einfacher Römer sich gegen solch ein Verhalten wehren? Ich glaube bei einer Nachfrage, seitens des einfachen Römers, würde diesem Honig ums Maul geschmiert oder wie manche es machen, er würde einfach, entschuldige jetzt meine einfache Wortwahl. Er würde schlichtweg, dumm und dämlich gequatscht, so das er am Ende alles Glauben würde.
Erschrocken hielt ich inne,
oh ich glaube jetzt rede ich zuviel. Es ist weil …
hier zögerte ich ein wenig und hoffte es würde jetzt nicht als ein einschleimen meinerseits betrachtet,
weil ich bei dir reden kann und du mir zuhörst. Dabei schieße ich wie mir scheint über das Ziel hinaus. Du bist es ja der etwas loswerden oder bereden wolltest. Eins aber noch, es freut mich wirklich sehr, dass es dir in meiner Gegewart so ergeht.
Ich spürte, dass ich ein wenig aufgewühlt war und versuchte mich auf das kommende zu konzentrieren. Jetzt musste sich großes erstaunen auf meinem Gesicht zeigen.
Was für eine Frage, sicher kann du dir meiner Hilfe und Unterstützung gewiss sein. Ich hoffe ich muss nicht zu sehr betonen, dass ich immer versuchen werde dir, so fern es mir möglich ist, hilfreich zur Seite zu stehen. Vor Arbeit scheue ich mich nicht, auch wenn es nicht mehr so sehr, wie früher körperlich Arbeit ist.
Meine Neugierde auf das was kommen würde war allmählich nicht mehr zurück zu halten. Fast hätte ich gegrinst und dachte er versteht es wirklich Spannung zu erzeugen.