Beiträge von Gaius Iulius Caesoninus

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    Phocylides, Maiordomus


    So schnell ging das, jetzt waren sie mit ihrer kleinen Führung durchs Untergeschoss auch schon fast wieder durch. Es fehlten nur noch die letzten paar Räume im Korridor links vom Balneum und schon könnten sie sich dazu aufmachen die oberen Geschosse des Hauses zu erkunden. So also trat er mit Eirann im Schlepptau in den Gang und wies auf die erste Tür.
    "Hier haben wir jetzt noch die letzten Räume. Es sind die separaten Schlafkammern von besonders verdienten oder wichtigen Sklaven der iulischen Herrschaft. Diese erste Tür gehört z.B. der Köchin Locusta. Sie ist die älteste Person bei uns und ich lege dir nahe sie nicht zu provozieren. Ihr Herz ist nicht mehr das jüngste." Dann gingen sie zur zweiten Tür weiter. "Das ist die Schlafkammer unseres Cellarius Alexander. Sein Reich, der Weinkeller liegt gleich hier rechts von seinem Zimmer, jedoch kann ich ihn dir heute leider nicht zeigen. Alexander ist sehr eigen was seine Weine und das Cellarium angeht, dafür wirst du nirgendwo einen besseren Weinfachmann finden. Jetzt gerade ist er mit einer neuerlichen Bestandsaufnahme unserer Fässer beschäftigt, weshalb wir ihn wohl besser nicht stören. Aber du wirst gewiss noch Gelegenheit dazu erhalten diese Räume einmal selbst zu Gesicht zu bekommen. Ja und die letzte Kammer hier direkt vor uns ist mein eigenes Schlafgemach. Sollte ich also einmal dienstfrei haben und du etwas von mir brauchen, wirst du mich höchstwahrscheinlich hier antreffen" schloss er mit einem Handschwenk auf die Tür seines Raumes.
    Phocylides seufzte und kratzte sich am Bauch. Jetzt hatte die Neue einmal alle Räume des Kellergeschosses kennengelernt. Er ging wieder in Richtung der Sklavenunterkünfte. "Gut, das wärs fürs Erste. Ich muss mich jetzt um einige administratorische Belange kümmern, du kannst einstweilen deine neue Schlafkoje in Besitz nehmen und dich ein wenig dort einrichten. Ich schicke später dann das Mädchen Tiburtia zu dir, für den Rest des Tages wirst du mit ihr zusammen Badedienst im Balneum haben. Sie wird dir alles nötige zeigen und erklären, für morgen bekommst du dann andere Aufgaben von mir."
    Der Maior Domus räusperte sich. "Das wäre es von meiner Seite her, wenn du keine Fragen mehr hast, kannst du jetzt deinen neuen Schlafplatz aufsuchen."



    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

    Nach seinem freundlichen kleinen Plausch mit Proximus und der Mithilfe beim Verstauen des Gepäcks, machte sich das ganze Haus daran die angekündigte Cena für den iulischen Ehrengast vorzubereiten. Phocylides scheuchte die Sklaven, die heute zum putzen eingeteilt waren, quer durch die ganze Domus Iulia, damit diese heute noch sauberer strahlte als sonst und das Triclinium angemessen geschmückt wurde, während sich der Cellarius in die kühlen Untiefen seines Weinkellers begab, um die richtigen Tropfen für die gebotenen Speisen auszuwählen. Dabei wollte er auf eine ausgewogene Mischung aus misenischen und sonstigen Weinen setzen, zum einen, dass Iulius Proximus' Gabe angemessen gewürdigt und gleich verkostet werden konnte und zum anderen, dass er auch einmal andere Reben schmecken konnte als die eigenen aus seinem Anbau. Immer das gleiche war ja auch auf Dauer langweilig.
    Die alte Locusta hingegen brachte ihre Helferlein in der Culina auf Trab. Dabei war sie jedes Mal auch froh darüber in Clarissa eine so vernünftige und begabte rechte Hand bekommen zu haben, gewiss würde sie eines Tages ihre Stelle als Coqua gut vertreten können, wenn sie selbst einmal nicht mehr war.


    Caesoninus verbrachte den Rest des Tages mit seinen üblichen öffentlichen Pflichten am Forum Romanum. Als er gegen Abend dann auf dem Heimweg war, bog er noch einmal zum Tempel der Venus Genetrix am Forum Iulium ab, um der Göttin ein schnelles Dankesopfer darzubringen. Beim betreten des oberen Treppenabsatzes unterhalb des gewaltigen Säulendachs ergriffen ihn wehmütige Erinnerungen an seine eigene Zeit als Aedituus hier. Er hatte hier viel gelernt und auch viel Spaß gehabt. Ob er hier noch einmal dienstlich tätig werden würde in Zukunft? Das wussten wohl nur die Götter.


    Zurück zuhause machte er sich für das nahende Ehrenmahl fertig. Frisch gebadet und gepflegt, legte er seine beste Tunika an und begab sich anschließend in das prachtvoll dekorierte Triclinium. Offenbar war er der erste, abgesehen von den anwesenden Sklaven, die heute servieren sollten. Auch nicht schlecht. Gleich schritt er auf seine Kline zu und ließ sich auf ihr nieder.

    Caesoninus schüttelte den Kopf.
    "Noch habe ich nichts gegenteiliges vom Praefectus erfahren, deshalb setzen wir die Arbeiten wie geplant fort. Diese Station muss so schnell wie möglich in Betrieb genommen werden, wenn wir etwas an den lokalen Umständen ändern wollen. Jedoch schlage ich eine genaue Inspektion der übrigen Gerüste auf eventuelle Materialermüdung vor, damit sowas nicht wieder vorkommt. Ich möchte außerdem gerne sobald wie möglich einen schriftlichen Bericht für den Praefectus Urbi haben über den Vorfall, am besten von Leuten verfasst, die direkt vor Ort waren, als es geschah. Und..." kurz fuhr sich Caesoninus über die Lippen.


    "... ich bitte dich ab jetzt 2-3 Mann als Baustellenwachen abzustellen, die das gesamte Bauareal, insbesondere aber kritische Stellen wie die Gerüste im Auge behalten sollen, nur für alle Fälle."
    Aus seiner Sicht sollten 2-3 Männer nicht allzu sehr beim Baufortschritt fehlen, wenn sich dadurch die Sicherheit auf der Baustelle erhöhte. Seinen Verdacht auf mögliche Sabotage wollte er aber immer noch nicht aussprechen, denn dafür fehlte ihm neben etwaigen Beweisen auch für sich selbst schlicht noch die Gewissheit, dass es wirklich kein gewöhnlicher Unfall gewesen war.

    Vom Atrium her ging der Ianitor mit dem claudischen Boten durch das Haus bis vor die Tür des Büros von Iulius Caesoninus. Hier stoppte er und klopfte.


    Caesoninus sah auf. "Ja bitte?" Erwartungsvoll legte er seinen Schreibgriffel beiseite und setzte sich etwas aufrechter hin. Vibilius trat mit einem leichten Kopfnicken ein und ihm folgte.... bei allen Göttern!
    Einer der Titanen offenbar, doch halt. Kannte er den Riesen nicht? Das war doch... das Schoßtier von dieser einen Claudia die er zuletzt einmal im Theater getroffen hatte, oder? "Ein Bote der Gens Claudia ist gekommen, um eine Botschaft persönlich zu übergeben." meldete sogleich der Ianitor.
    Stimmt, jetzt sah auch er, dass der Hüne eine Nachricht in der Pranke festhielt. So stand er auf und kam Creton entgegen. "Salve mein Freund" grüßte er ihn offen.


    | Vibilius


    Vibilius schluckte seine unruhigen Empfindungen hinunter und nickte. "N-Natürlich! Bitte folge mir!" Und so wandte er sich um, um dem Hünen den Weg in Dominus Caesoninus' Officium zu weisen.





    IANITOR - DOMUS IULIA

    Zitat

    Original von Lucius Iulius Antoninus
    Noch während sie sich wieder anzog fragt sie ob sie was falsch gemacht habe. Natürlich nicht sie war eine Sklavin und wie sollte sie sich mit sowas auskennen. Für sie hatte ihr alter Herr sie an einen Neuen weitergegeben was sollte sie daran Zweifel haben. „Nein aber wir Römer lieben unsere Gesetzt und alles muss seine Ordnung haben.“ Sagte er und sah zu wie sie sich wieder anzog. Schade eigentlich diese junge hübsche Ding war doch recht ansehnlich.

    Er nickte dem Verwandten der bald im Rang über ihm Stehen würde freundlich zu als dieser eintraf. Als die beiden dann fragten was den los sei richtet er seine Stimme erst mal an den Verwandten. Phocylides als Verwalter sollte erst mal zuhören, den als Verwalter sollte er übe die Vorgänge im Haus bescheidwissen. „Ah gut das ihr da seid.“ Begrüßte er sie nun. „Salve Gaius gut das Du da bist, ich hoffe ich raube dir nicht deine kostbare Zeit.“ Natürlich tat er das, den Gaius hatte sicher genug zu tun aber solcherlei Floskeln gehörten sich halt wenn man Hilfe erwartete. „Du bist doch derzeit in der Rechtspflege. Sag mir wenn ein Mann einem Anderen eine Sache die ein Manziperbares Objekt ist übergibt ohne Vertrag und ohne Zeugen, wechselt der Gegenstand nur den Besitzer oder auch den Eigentümer? Oder anders gesagt wird das Objekt nur sein bonitarisches oder auch sein quirisches Eigentum?“ Stellt er erst mal die Frag an den jungen Mann der sich ja zur Zeit berufsmäßig mit solcherlei Dingen beschäftige.


    Sein Verwandter stellte da eine interessante Frage. Also ging es doch um Eirann. Caesoninus hatte nicht wirklich etwas mit ihr zu tun gehabt seit ihrer Ankunft und seiner Entscheidung, sie könne vorerst bleiben, doch natürlich erinnerte er sich noch sehr genau an alles was sie damals besprochen hatten. Ihr Dominus hätte sie gekauft und sie hätte für ihn in der Caupona gearbeitet, wobei Caesoninus' Agenten immer noch keine Spur von diesem angeblichen mysteriösen Familienmitglied hatten finden können. Er persönlich bezweifelte überhaupt, dass so ein Iulius Casca jemals existiert hatte. Was die Details angeht, so wusste er noch, dass Eirann gesagt hatte sie hätte keinen Kaufvertrag, jedoch habe irgendjemand sie an Casca weitergegeben, um Schulden zu tilgen. Ja und das war es dann auch schon gewesen, von da an hatte der Maior Domus übernommen.


    Caesoninus hatte sich danach nicht mehr groß über diese Angelegenheit gekümmert, es sei denn die Berichte seiner Agenten einzusehen, Antoninus hingegen schien sich schon tiefer mit der Sache befasst zu haben, wenn es jetzt um den genauen Status der Sklavin ging. Nachdenklich legte er die Stirn in Falten und seufzte. "Sofern ich mich nicht irre, kommt auf jeden Fall schon mal kein offizielles Geschäft zustande, wenn es keinen Vertrag und auch keine Zeugen gibt. Aber ein bonitarisches Eigentum sollte sich schon ergeben."
    Sein Blick ruhte jetzt auf Eirann. "Ich vermute einmal, du fragst wegen Livia, stimmts? Dann reicht die formlose Übergabe leider nicht aus. Sklaven zählen als manziperbare Objekte und die können nicht formlos übergeben werden. Ergo ist sie immer noch im Besitz ihres letzten Dominus, der sie legal und offiziell erworben hat, wer das auch immer sein mag. Falls du mit dem Gedanken spielst Livia offiziell für unseren Haushalt erwerben zu wollen, muss ihre bonitarische Übergabe manzipiert werden, entweder durch legalen Erwerb durch den aktuellen echten Besitzer, oder durch das Ersitzen ihres Besitzanspruches durch einjährigem Besitz ohne Einspruch. Trifft letzteres bereits zu?" fragte er wieder mit dem Blick auf Antoninus gerichtet.

    Zitat

    Original von Eireann
    Mit einem mürrischen Glanz in ihren Augen stapfte Eireann hinter dem Maiordomus durch die Gänge. Schließlich einige Treppen hinunter. "Wieviele Sklaven stehen unter deinem Befehl?" Dabei hielt sie kurz in ihren Schritten inne, als diese Worte über ihre Lippen drangen. Das sich dabei eine ihrer Augenbrauen in die Höhe schob durfte ihm entgangen sein. "Muss ich mir mit allen Sklaven eine große Schlafkammer teilen? Das bin ich nicht gewohnt." Jene letzten Worte murmelte Eireann nur. Schließlich war ihr innerlich bewusst das der Maiordomus garantiert nicht auf ihre Befindlichkeiten eingehen würde.


    Immer tiefer ging es die Treppe hinunter, sodass Eireann ihren Blick neugierig schweifen ließ. Schließlich gab es in jedem Eck etwas zu entdecken. So auch hier. "Die anderen Herrschaften sind sie nett?" So nett wie Spinther oder wie Marcus Iulius Casca? Wo hielt sich ihr Dominus nur auf? War er überhaupt noch am Leben? Bei diesem Gedanken entschlüpfte ein schweres Seufzen den Lippen der Dunkelhaarigen. Vermisste sie ihn etwa doch?


    "Ich werde mich bemühen." War es Eireanns Stimme die erklang, als sie direkt den Maiordomus ansprach und zugleich seiner Handbewegung folgte. "Was werden meine Aufgaben sein?" Vermutlich das gleiche wie bei Spinther. Die Herrschaften würden sie wohl kaum die Buchführung übernehmen lassen.


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    Phocylides, Maiordomus


    Wie zu erwarten gab es gleich einen ganzen ersten Satz an Fragen. Die erste verwunderte den Maior Domus etwas, aber vermutlich war diese einfach nur aus Neugier gestellt worden.
    "Nun, die genaue Anzahl schwankt natürlich konstant, aber es sind inklusive aller persönlicher Leibsklaven und der allgemeinen Haussklaven der Domus Iulia immer so um die 30 Unfreien, die hier Dienst tun. Wohlgemerkt die Leibsklaven einzelner Herren miteingerechnet, doch erhalten die ihre Aufgaben hauptsächlich von denen und sind auch mit außer Landes, wenn ihr persönlicher Dominus vereist. Z.B. befinden sich von den 16 Leibsklaven nur 6 im Haus, der Rest ist mit ihrer Herrschaft außerhalb Roms. Und ja, die anderen iulischen Sklaven auf den anderen Landgütern und Besitzungen sind hier natürlich auch nicht miteingerechnet."


    Nach Phocylides' Officium kamen sie als nächstes beim Vorratslager vorbei. Hier genügte Phocylides eine kurze Bemerkung deswegen und ein Fingerzeig, ehe er weiterging und auf die nächste Tür rechts von ihnen, direkt hinter der Treppe von der sie eben heruntergekommen waren, wies. "Hier sind die Sklavenlatrinen, wir verrichten unser Geschäft ausschließlich dort drinnen." Dann wies er auf die Tür vor ihnen am anderen Ende des Ganges. "Das dort ist der Heizungskeller. Dort wird die Hypokaustenheizung befeuert und die eingeteilten Sklaven haben dann dort Heizdienst zu verrichten."
    Als auch das geklärt war, ging es auch schon daran das "Allerheiligste" der iulischen Unfreien in Augenschein zu nehmen, die Sklavenunterkünfte. Diese bestanden aus zwei großen, offenen baugleichen Sälen nebeneinander mit je siebzehn abgetrennten Nischen. Jede Nische war von der anderen durch grobe Holzwände abgetrennt, der nach vorne hin offene Bereich war jeweils durch einen weißen Vorhang verschließbar. Phocylides führte Eirann in den rechten der beiden Räume, was auch gleich deren zweite Frage von vorhin beantwortete. "Bitteschön, hier ist dein neuer Schlafplatz. Hier wirst du schlafen und kannst deine Freizeit verbringen. In der Mitte links müsste hier aktuell eine Nische frei sein, die kannst du dir nehmen. Jede Nische besteht aus einem Bett, einer Truhe und einem Nachttopf. Sie ist dein persönliches, kleines Reich, und du darfst sie ausschmücken wie du willst. Doch du kannst sie dir später genauer ansehen, jetzt machen wir erst einmal weiter.""


    Er verließ das Servitriciuum wieder und auf dem Weg zum Balneum beantwortete er ihre dritte Frage. "Wenn du mit deiner Frage, ob die Herrschaft nett ist, gemeint hast, dass sie fair sind, dann ja. Die Iulier achten sehr auf ihre Sklaven, doch dafür verlangen sie tadelloses Benehmen, harte Arbeit und unerschütterliche Treue. Erfüllst du diese Kriterien hast du es gut hier bei uns, handelst du dagegen musst du mit den Konsequenzen eben leben."
    Beim Durchgang wies er noch kurz nach links, um ihr mitzuteilen, dass das hier die Latrinen der Herrschaft seien und sie als Sklaven dort nichts zu suchen hätten (außer zu putzen). Dann betrat er mit Eirann das leere Bad.
    "Hier befindet sich das Balneum. Da du abermals nach deinen Aufgaben gefragt hattest, dies hier wird eine von deinen neuen Pflichten sein, also Badedienst zu verrichten. Das beinhaltet alles von der Vor- und Nachbereitung eines Bades, die Betreuung eines Familienmitgliedes währenddessen und auch sonst alles was mit dem Balneum zusammenhängt. Du wirst als allgemeine Haussklavin eingesetzt, also du verrichtest einfache Hausarbeiten nach einem von mir regelmäßig neu festgesetzten Dienstplan. Hast du Badedienst, arbeitest du hier, bist du zum Servieren an der herrschaftlichen Tafel eingeteilt, ist dein Arbeitsort für diesen Tag eben das Triclinium etc. aber ich denke du verstehst schon, Livia. Bis du in meinem Dienstplan miteinbezogen bist, bekommst du von mir direkt die Aufgaben zugeteilt für heute und vielleicht auch morgen, aber dazu später mehr nach unserer Führung."




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

    Zitat

    Original von Iulia Triaria


    Kednes | Leibwächter der Iulia Triaria


    "Wonga und Callista", murmelte Kednes die Namen der beiden Sklaven, mehr für sich selbst denn für den Maiordomus. Er würde sich diese Namen einprägen und später, wenn sich die Gelegenheit bot, das Gespräch mit ihnen suchen. Unbeobachtet, abseits neugieriger Ohren. Sollten sie sich als zuverlässig - und insbesondere als vertrauenswürdig - erweisen, so waren drei Augenpaare besser denn eines. Andernfalls aber mochten es eben diese beiden sein, die eine Gefahr für Triaria darstellten, wenn der friedliche Anschein dieses Hauses trog. Und er würde eine erste Einschätzung seiner Gegner gewinnen können. "Danke", antwortete Kednes knapp und unterstrich seine Worte mit einem gefälligen Nicken.
    Der Rundgang durch die Domus Iulia setzte sich fort und Kednes sog begierig jedes Detail in sich auf. Die Aussicht, im Heizraum Dienst versehen zu müssen, beunruhigte ihn dabei nicht sonderlich. Gewiss, es war keine schöne Arbeit. Schlimmer denn an den schweren Rudern eines Kriegsschiffes indes konnte sie kaum sein, zudem hielt sie ihn in Form. Sofern, und das bezweifelte Kednes, seine Schutzbefohlene einverstanden war, ihn dieser Verwendung zuzuführen. Unbedeutend war der Heizraum gleichwohl nicht, bot er doch ein gutes Versteck. Dunkelheit, Rauch und Wärme trübten manches Bewusstsein, das nicht vorbereitet war und boten Chancen, sich im brutalen Handgemenge zu behaupten. Man musste jeden Vorteil nutzen, dessen man habhaft wurde. "Danke", wiederholte Kednes schließlich, als der Maiordomus seine stets offene Tür anbot. Natürlich mochte dies eine Floskel sein, wie sie fast jeder Herr der Sklaven auszusprechen gewohnt war. Doch Phocylides machte einen ehrlichen Eindruck. Kednes empfand eine gewisse Sympathie für den Mann, auch wenn er noch weit davon entfernt war, ihm zu vertrauen. "Wie mir scheint, ist die Domus bestens organisiert und selbst für die Bediensteten angenehm eingerichtet. Das Ergebnis deiner Arbeit?"


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    Phocylides, Maiordomus


    Nachdem sie nun -von den Sklavenunterkünften aus- die linke Seite des Untergeschosses abgegrast hatten, ging es also jetzt an die rechte Seite.
    Unterm Gehen machte Phocylides sich daran Kednes' Frage zu beantworten: "Hab dank für deine Worte, aber ich denke im Vergleich zu einem aurelianischen, oder claudischen Haushalt sind wir ganz bodenständig eingerichtet", gab der Maior Domus sich bescheiden, "Aber ja es stimmt, das Wohl der Sklavenschaft ist der Herrschaft sehr wichtig, immerhin gehören wir Unfreien ja auch zum erweiterten Familienverband und ein wohlgenährter und zufriedener Sklave arbeitet hundert Mal besser als ein verlottertes Klappergestell, das seine Herren hasst. Ich selbst setze mich natürlich so gut es geht für meine Mitbrüder und Mitschwestern vor der Herrschaft ein, denn ich finde es nur fair, dass ihnen eine anständige Behandlung zuteil wird, wenn sie dafür das ihrige tun, um für die Familie gut und hart zu arbeiten und alles für sie zu tun und treu zu sein."


    Quid pro quo, so lief das im iulischen Haushalt. Wer gut arbeitete wurde belohnt, wer seine Sache vergeigte, musste die Konsequenzen tragen.
    Auf der anderen Seite des Untergeschosses wieder angekommen standen sie wieder vor der Tür des Balneums, in dem gegenwärtig Kednes' Domina, Iulia Triaria, immer noch badete. Hier gab es eigentlich nichts weiter zu sagen, außer dem Hinweis, dass sich hinter den beiden Türen links des Bads sich die Latrinen der Herrschaft befanden. Dann führte er den Leibwächter auch schon wieder hinaus und in den Korridor links der Sklavenunterkünfte. Im gehen wies er auf die beiden Türen zu ihrer linken und die eine direkt vor ihnen und erzählte ihm: "Dies sind die drei separaten Schlafkammern von besonders verdienten Sklaven der Herrschaft. Die erste hier hervorn gehört der alten Locusta, der Köchin und wohl auch ältesten Person hier im Haus, die zweite Kammer ist die des Cellarius Alexander. Und die letzte Schlafkammer hier vor uns", Phocylides wies mit einem schmalen Lächeln auf besagte Tür, "ist mein eigenes kleines Reich. Das war es dann auch schon soweit mit dem Untergeschoss. Die dritte und letzte Tür hier links ist der Weinkeller der Domus Iulia, genügt dir diese Information, oder willst du den auch noch besichtigen?"





    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

    Caesoninus hatte gerade ein paar Unterlagen in seinem Officium durchgearbeitet, als einer der Sklaven hereingetreten war und sich für seine Störung entschuldigte. Auf Caesoninus' Frage hin, was es denn gebe, bekam er die Antwort, dass Iulius Antoninus ihn umgehend im Atrium sehen wollte. Nähere Details wüsste er aber leider nicht.


    Brummend stand er also von seinem Schreibtisch auf und ging zur Tür. War denn etwas vorgefallen? War es etwas ernstes? Es musste eigentlich beileibe etwas ernstes sein, andernfalls hätte man nicht extra nach ihm schicken lassen. Bei diesem Gedanken beschleunigte er noch einmal seine Schritte. Kurz vor dem Atrium traf er auf den Maior Domus, der sich offenbar ähnlich zielstrebig in seine Zielrichtung fortbewegte. Die Sache wurde ja immer interessanter.
    Als er in Rufweite war, fragte er ihn: "Phocylides! Wurdest du auch ins Atrium gerufen?"


    Verwundert drehte sich der Sklave zu ihm um und antwortete:


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    Phocylides, Maiordomus


    "Ja, Dominus, ich wurde soeben von Breda benachrichtigt, dass der Dominus Antoninus mich im Atrium sehen wolle." Zur Bestätigung, dass er ihn verstanden hatte nickte Caesoninus nur. Also der Maior Domus auch, da musste wohl wirklich etwas vorgefallen sein.


    Als beide das Atrium betraten, standen dort Antoninus und... Eirann. Sofort verzogen sich Caesoninus' Mundwinkel bei ihrem Anblick.
    Livia, was hast du jetzt schon wieder angestellt? Ging es ihm nur durch den Kopf.
    Caesoninus blieb vor seinem Verwandten stehen. "Hier bin ich Lucius, was gibt es?"
    Phocylides postierte sich wortlos neben Caesoninus und begrüßte seinen anderen Dominus nur mit einer kurzen und andächtigen Kopfneigung in Erwartung von dessen Anweisungen, während auch seine Gedanken bei Eirann lagen.

    | Vibilius


    Vibilius tat ja schon eine ganze Zeit Dienst an der Porta der Domus Iulia, seit er Wonga in dieser Funktion abgelöst hatte und dementsprechend war er auch daran gewöhnt, dass Leute an die Tür klopften, um mündliche Botschaften zu überbringen, Briefe abzugeben, jemanden aus dem Haus sprechen zu wollen, oder Einlass zu begehren. Doch eine Wucht wie dieses Mal gegen das Holz des Portals gehämmert wurde, hatte er noch nicht erlebt.
    Leicht verwundert näherte er sich dem Tor und blieb kurz davor stehen und besah sich die Maserung des Holzes. Wer das wohl sein mochte auf der anderen Seite? Ein kleines Ziehen machte sich in seinem Hinterkopf breit.
    Doch Vibilius fasste sich ein Herz und öffnete. Anstatt (wie sonst) sofort gleißendes Sonnenlicht ins Atrium hereinzulassen blieb es erstaunlich dunkel dafür, dass soeben die Haustür geöffnet worden war. Der Grund dafür war ein Titan von einem Mann, der beinahe die ganze Sonne verdeckte. Vibilius musste sich etwas zurücklehnen, um hinauf in sein Gesicht sehen zu können.
    Innerlich schluckte er, als er möglichst tapfer fragte: "Salv.. Salve Fremder, wie kann ich dir helfen?"






    IANITOR - DOMUS IULIA

    Innerlich schüttelte Caesoninus den Kopf. Christen also. Welch Hass und welche Verachtung musste in ihren Herzen wohnen, damit sie sich erdreisteten die Heiligtümer anderer zu schänden und den Leuten ihre Ansichten aufzwingen zu wollen? Oder sie gar mit ihrem Glauben zu bedrohen? Es musste auf jeden Fall etwas getan werden.


    Der Praetor wollte nun von Caesoninus, dass er die Tür reinigen und den Tempel bewachen lassen sollte. Maßnahmen, die man wohl sowieso von selbst tun würde. Aber darüber hinaus kamen keine weiteren Anweisungen fürs Erste, was ihn doch etwas verwunderte. Sollte sich denn niemand um die Aufklärung kümmern? Bzw. er als Vigintivir selbst?
    "Ich werde es wie befohlen erledigen. Gibt es darüber hinaus weitere Befehle oder Anweisungen für mich?"

    Caesoninus hatte gerade auf einen Papyrus mit Zahlenkolonnen gestarrt, ohne dessen Sinn richtig erfasst zu haben. Zu sehr war er innerlich immer noch von den kürzlich geschehenen Ereignissen abgelenkt. In dieser Verfassung befand er sich immer noch, als Marcus Octavius Maro zu ihm trat und ihn ansprach. Caesoninus brauchte einen Moment, ehe er zurück in die Realität fand. Er blickte auf und in die Richtung des Adressaten. Er seufzte.
    "Hm, nein habe ich nicht... Centurio. Gibt es schon etwas neues?"


    Offenbar war auch der Octavier sehr über den Vorfall erregt, denn Caesoninus konnte sich nicht erinnern von ihm je so formell angesprochen worden zu sein trotz ihrer vielen bereits miteinander verlebten Stunden in der Casa Octavia. Sollte er Maro von seinem Verdacht auf Sabotage erzählen? Der Gedanke lag nicht allzu weit, wenn man die hiesige Gegend bedachte, wo sie gerade bauten. Andererseits konnte es auch einfach nur Zufall, oder eine falsche Interpreation von Caesoninus selbst gewesen sein, weshalb er beschloss die Sache einstweilen für sich zu behalten. Es war Zeit- und Ressourcenverschwendung für die Urbaner, wenn sie Caesoninus' Hirngespinste jagen würden, wenn in Wahrheit überhaupt gar nichts zu jagen war.

    Hi Crispus!


    Momentan scheint es hier zwar allgemein Flaute zu sein aber was abgesehen davon aktive Familien angeht empfehle ich dir die Decimer oder die Annaäer, die freuen sich bestimmt über Nachwuchs. Bei uns Iuliern bist du ebenfalls Willkommen, ein zusätzlicher Mann würde sich im iulischen Hühnerstall bestimmt gut machen, wenn wir auch so schon die zurzeit größte Familie sind. :D
    Wenn es aber ein Patrizier sein soll würde ich sagen Flavier oder Claudier.


    Aktive Legionen gibt es derzeit in Mogontiacum.

    Nachdem Caesoninus die Verletzten begutachtet und alles nützliche vor Ort getan hatte, wozu er fähig war, kehrte er zurück zum Baldachin, unter dem das mobile Officium der Baustelle untergebracht war. Gnaeus der Schreiber sah ihn schon von weitem mit unbehaglichem Blick her an.
    Was ist passiert?“ wollte er wissen.
    Ein Gerüst ist zusammengekracht. Keine Tote, aber einige leichtverletzte und zwei schwerverletzte. Die Medici kümmern sich um sie.
    Gnaeus wirkte erleichtert. „Oh, ein einfacher Unfall also nur! Und ich dachte schon das Haus hätte es schon zerlegt, noch bevor es wirklich fertig ist!
    Ja...


    Er hatte Gnaeus gar nicht richtig zugehört. Tief in Gedanken versunken blickte er hinüber zum Ort des Unfalls. Ihn ließ diese eine Gestalt einfach nicht los, die er von der Unglücksstelle weglaufen hatte sehen. War diese Person vielleicht in den Unfall verwickelt gewesen? Sollte es wirklich Sabotage gewesen sein?
    Keine Chance den Kerl jetzt noch zu verfolgen für eine nähere Befragung, aber Caesoninus beschloss in den nächsten Tagen die Augen offen zu halten für weitere aggressive Komplikationen und Zwischenfälle abseits von Gnaeus‘ üblichem Chaotenwerk. Wenn jemand es auf die Baustelle abgesehen hatte, würde er ihn kriegen, sowahr er Vigintivir war!

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    Phocylides, Maiordomus


    Was nun folgen sollte war die ewig gleiche Mär, wie er sie schon seit Jahrzehnten fast unverändert herunterleierte, wann immer ein neuer Sklave im Haushalt eingewiesen werden musste. Hin und wieder vielleicht etwas variiert, je nachdem, wie gerade ihr Weg war, aber bei fast allen Einführungen das gleiche. In den letzten Monaten waren vermehrt neue Sklaven in den Haushalt gekommen, weshalb Phocylides sein Sprüchchen öfters hatte aufsagen müssen, als in der Periode davor.


    Vom Atrium aus hatte er die Neue die Treppen hinuntergeführt. Während er die Stufen hinunterstieg erklärte er ihr: "Also, das wird jetzt so ablaufen. Ich zeige dir jetzt einmal alles hier unten, da das Untergeschoss sowas wie unser Refugium als Sklaven ist und du alles hier kennen solltest. Danach werden dir die ersten Aufgaben im Haushalt zugewiesen, verstanden?" Beinhahe wäre er jetzt gestolpert und die Treppe hinuntergestürzt, aber gerade noch im rechten Moment hatte der Maior Domus sein Gleichgewicht wieder gewonnen. Japsend richtete er sich kurz ("Bei allen Göttern!"), ehe es auch schon wieder tiefer ging. "Also, ich bin der Maior Domus des Hauses, das heißt abgesehen von der Herrschaft bist du in erster Linie mir gegenüber verantwortlich und führst alle Arbeiten aus, die ich dir auftrage, oder auftragen lasse. Nun kurz zum Haus. Der Hausherr der Domus Iulia, wie auch überhaupt der Vorsteher der Gens Iulia ist der ehrenwerte Augur und Senator Lucius Iulius Centho. Ansonsten leben aktuell sechs Familienmitglieder im Haus, denen wir dienen und alle Befehle entgegennehmen müssen. Einen von ihnen, Dominus Caesoninus hast du ja gerade kennengelernt. Von der Familie muss wie gesagt jeder Befehl angenommen und ausgeführt werden. Ich gebe dir später eine Liste mit allen nötigen Namen und den Personenbeschreibungen dazu."


    Sie standen jetzt am unteren Absatz der Treppe. Phocylides wies auf den Raum links von ihnen. "Das da ist mein Officium. Solltest du ein Anliegen an mich haben, kannst du mich dort jederzeit aufsuchen. Hast du ansonsten Fragen bis hierher?"


    Sim-Off:

    Damit man sich alles bei der kommenden Führung etwas besser vorstellen kann, verweise ich hier noch einmal auf die Grundrisspläne der Domus Iulia.




    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA

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    Phocylides, Maiordomus


    Auf dem Weg aus dem Atrium hinaus hörte er ihre Worte und antwortete ohne stehenzubleiben. "Ach, welch bizarrer und uneleganter Name. Die Herrschaft wird wohl nichts dagegen haben, wenn wir es bei Livia belassen. Außerdem lege ich dir dringend nahe deinen Ton zu zügeln, ansonsten bringst du dich schnell in Schwierigkeiten. Ich will mir nicht zu Ohren kommen lassen, dass du vor der Herrschaft so sprichst, verstanden?!" Als dann schon wieder die Sprache auf Eireanns Schlafstätte fiel und sie sogar nach einer eigenen Kammer fragte musste er doch schmunzeln. "Dieser Luxus wird dir hier nicht vergönnt sein, fürchte ich."
    Lächerlich einfach alleine schon die Vorstellung davon.


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    MAIORDOMUS - DOMUS IULIA