Beiträge von Gaius Iulius Caesoninus

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Der Festakt nahm seinen Fortgang und nachdem Manius Iulius Avianus ein blutiges Opfer zelebriert hatte und Lucius Iulius Centho als Augur dafür gesorgt hatte, dass nach der Bitte um Vergebung für die Ruhestörung auch der Bauplatz als solches geweiht wurde, schmausten die Teilnehmer bei einem geselligen Beisammensein. Zuvor hatten die Götter und Geister ihren Teil der Opfergaben erhalten.
    Mit einem Handbrot ausgestattet machte Menecrates seine Runde. Er bedankte sich bei Iulia Aviana Minor, die maßgeblich zur Ausschmückung des Festaktes beigetragen hatte und er ging zu der Gruppe des Collegium Pontificium, denen er ebenfalls Dank zollte. Er nickte zum Abschied speziell Manius Flavius Gracchus zu.
    Sein Schritt führte ihn weiter zu diversen Ehrengästen und zum Ende hin bat er Manius Iulius Avianus und Gaius Iulius Caesoninus zu einem Gespräch.


    "Bereits morgen beginnen die Bauarbeiten. Wir starten erwartungsgemäß mit den Fundamenten. Hierbei ist zu überprüfen, welche der vorhandenen genutzt werden können und ob deren Auslegung dem neuen Gebäude bzw. dessen Statik gerecht wird. Unsere Raumaufteilung weicht von der bisherigen ab, weswegen sicherlich für einzelne Wände neue Fundamente angelegt werden. Dabei wird es sich überwiegend um solche für nichttragende Wände handeln." Menecrates schaute seine bestellten Helfer an und versuchte zu ergründen, ob sie auf Neuland wandelten oder bereits in das Fachgebiet schnuppern konnten.


    "Wer verfügt über Vorerfahrung und wenn ja, welche?"


    Caesoninus verfolgte den Weiheakt ergriffen von seiner Zuseherwarte aus. Welch ergreifender Augenblick, dessen er Zeuge werden durfte! Alle Beteiligten (eigentlich fast nur Familienmitglieder von ihm) machten ihre Sache sehr gut und er freute sich für sie. Bald wäre es wohl schon soweit, dass er zusammen mit den anderen aus der Baukommission zur Tat schreiten konnte.
    Ganz so, als ob der Senator seine Gedanken gelesen hätte, kam er auch nicht wenig später nach der Weihe zu ihm herüber und fragte ihn und Avianus, ob einer von beiden sich denn mit Fundamenten auskenne. Caesoninus blinzelte ein paar Mal.
    "Praktische Bauerfahrung besitze ich keine, aber ich meine gelesen zu haben, dass man dafür Eine Grube ausheben und darin viele viele Holzpflöcke hineinrammen muss, um den Boden zu stabilisieren. Die Ägypter -und vermutlich auch wir- sollen auch eigenes Gerät besitzen, mit denen man messen kann, ob der Boden nach der Präparierung auch tatsächlich gerade ist, oder schief." war Caesoninus' erster bescheidener Beitrag zu diesem Gespräch.
    Ob das so stimmte oder nicht, wusste er nicht, auch, ob man die eben beschriebene Methode generell einsetzte, oder nur bei bestimmten Vorhaben.


    Tuff Tuff der Sklavenhändler


    Tuff Tuff hatte heute Morgen wieder exzellente Ware hereinbekommen; einen ägyptischen Koch, der es verstand die besten Schlammkuchen zwischen Tiber und Nil zu kreieren, einen griechischen Heiler, der vor seiner Versklavung bei einem der ganz großen Mediziner seines attischen Bergdorfes studiert hatte, einen iberischen Mienensklaven, auf dessen Cervisiabauch jeder Tavernenbesitzer neidisch gewesen wäre und eine junge Gallierin die.. offenbar so ziehmlich jeder wieder schnell loswerden wollte, auch Tuff Tuff.


    So stand er nun hier und biss mit der einen Hand in einen nicht mehr ganz so frischen Knoblauch (seine Lieblingszwischenmahlzeit, vor allem wenn schon dieser lustige graue Pelz im Inneren zu schmecken war) und pries Grian mit der anderen den Leuten unter sich an: "Kommt ihr nur, ihr lieben Leut', kommt nur herbei und lauschet mir! Ein fabelhaftes Angebot wartet auf euch! Kommt und seht! Hier diese Gallierin! Eine Schönheit! Ein Prachtmädchen! Eine einzigartige Gelegenheit biete ich euch heute hier mit ihr an! Kommt und seht! Egal ob als Wäschemädel, Köchin oder für euer Bett, einen solchen Heißsporn könnt ihr nirgendwo sonst erwerben! Nur heute! Nur hier! Die Gebote beginnen bei 600 Sesterzen!


    Sim-Off:

    Sklavenhändler-NSC mit freundlicher Genehmigung: Link

    Caesoninus hatte immer eine kleine gekühlte Karaffe Wein im Cubiculum stehen und auch zwei Becher für ein spontanes kleines Getränk mit einem Gast. In letzter Zeit war das des öfteren Aesara gewesen.
    "Hier bitte sehr" sagte er, als er den Becher überreichte.


    Als er sich dann seinerseits wieder aufs Bett fallen ließ (im Sinne von hinsetzen, nicht hinlegen), hatte Licinus die Sprache auf die neuen Sklaven gebracht. Caesoninus brachte ihn gerne auf den neuesten Stand in Bezug auf das Hauspersonal. "Es sind zwei Mädchen und ein Mann mittleren Alters. Die Mädchen heißen Clarissa und Aesara. Clarissa arbeitet als Küchenmagd in der Culina und geht dort Locusta etwas zur Hand und Aesara dient mir als Gesellschafterin. Clarissa ist Germanin, während Aesara aus Hispanien stammen sollte. Der Mann ist Ägypter und hört auf den Namen Maahes. Er ist mein Cursor." Caesoninus trank von seinem eigenen Wein. "Locusta berichtet bisher nur gutes über Clarissa und beim Fest hat sie sich in all dem Durcheinander dabei in der Küche auch gut geschlagen. Gleich an ihrem ersten Tag hat sie uns eine Eigenkreation von sich kredenzt, Rosinen-Honigsauce anstatt normaler Honigsauce. Wirklich lecker. Aesara ist ihrerseits eine sehr gute Gesellschafterin. Ich kann gut mit ihr reden und sie unterhält mich neben meiner Arbeit und während des Müßiggangs. Über Maahes kann ich nicht wirklich was berichten, ich hatte bislang kaum Kontakt zu ihm. Phocylides teilt ihn hauptsächlich für Arbeiten ein, wenn ich nicht gerade Botschaften zu versenden habe." Wieder unterbrach er, um einen Schluck zu trinken. Dies war auch eine günstige Gelegenheit für Licinus, um das bislang gesagte verstehen und verarbeiten zu können, denn Caesoninus hatte vermutlich einen ähnlichen "Makel" an sich wie sein Vetter Iulius Dives und zwar, dass er ohne Punkt und Komma redete, wenn er nicht aufpasste. Doch danach ging es wieder weiter: "Ich hatte ursprünglich eigentlich nur Aesara erwerben wollen, doch der Sklavenhändler gab sie nur im Rahmen eines Dreierangebots zusammen mit den anderen beiden heraus. Clarissa war sowieso schon auch irgendwie von Anfang an eine gute Ergänzung für Locusta gewesen, sie ist ja auch nicht mehr die Jüngste, doch Maahes hatte ich eigentlich wieder verkaufen wollen. Das ist nur nicht auf Intervention des Maiordomus geschehen, was wir da jedoch damals genau besprochen hatten, weiß ich schon gar nicht mehr."


    Caesoninus wollte wieder etwas trinken, doch mittendrin verschluckte er sich fast, als ihm etwas höchst wichtiges eingefallen war. "Moment einmal! Das allerwichtigste weißt du ja noch gar nicht!" krächzte er nach einem kurzen hinunterschlucken des Weines und husten. Er sprang auf und eilte zum Tisch, um dort zwischen den Unterlagen zu wühlen, bis er endlich gefunden hatte, was gesucht hatte und eine höchst offiziell aussehende Urkunde hochhob.

    Sim-Off:

    @Centho
    Da wir nicht wissen, wann du wieder zurück bist und Florus Minor wirklich bald schon nach Germanien muss, würden wir das Abschiedsgespräch derweil einfach so einmal abwickeln, dass Florus und Caesoninus das Gespräch miteinander abwickeln und Centho stummer Beobachter ist. Findest du wieder Zeit fürs IR würden wir uns sehr auch über einen Post deinerseits freuen, selbst falls wir mit der Veranschiedung bereits fertig sein sollten! ;)


    Auch Caesoninus freute sich sehr Florus wiederzusehen, auch wenn ihr letztes Treffen nach dem Fest noch gar nicht soo lange in der Vergangenheit zurücklag. Er umarmte natürlich seinen Freund. "Vielen Dank! Doch das was vor mir jetzt liegt in einem Jahr ist für dich bloß ein alter Hut und hast alles schon hinter dir. Du erlebst von uns beiden demnächst die großen Abenteuer! Du weißt gar nicht wie sehr ich dich darum beneide. Nach Germanien geht es, liege ich da richtig?" Diesen Stationierungsstandort fand Caesoninus persönlich jetzt zwar weniger spannend, doch trotzdem wäre Florus Minor dann Teil der Armee in kommandierender Funktion und DAS war für ihn immer spannend, egal wo und wann!

    Caesoninus hatte sich gerade mit Aesara vergnügt gehabt, als Vibilius in sein Cubiculum eingetreten war, um den hohen Besuch im Hause Iulia anzukündigen. Caesoninus selbst war ganz verwundert gewesen. War es etwa schon soweit?
    So schickte er Aesara weg und zog sich etwas ordentliches an, ehe er hinaus auf den Korridor trat und den Weg hin zu Vetter Centhos Officium auf sich nahm.


    Dort angekommen klopfte er einmal, ehe er die Tür aufmachte und eintrat. "Salve, Vetter Lucius, Salve, Freund Lucius Annaeus, ich hörte du willst Abschied von uns nehmen?" Ob am Fest alles mit ihm und Stella rund gelaufen war? Caesoninus hatte damals keine Gelegenheit mehr gehabt bei Florus nachzufragen.

    Der Sklave nickte und lief zurück, um Caesoninus Meldung zu machen. "Der Herr Germanicus erwartet dich, Dominus."


    Caesoninus war zufrieden mit dieser Antwort. So stieg er selbst jetzt aus der Sänfte und ging zur Tür, um sich dann vom Ianitor ins Triclinum führen zu lassen.

    Ich warte auch noch auf Centho wegen des Fests in der Domus Iulia und wegen einiger organisatorischer PNs bzgl. der Gens.


    Caesoninus ist Aedituus, also könnte sicher auch ich dir mit ihm bei der Weihung beistehen und die für dich ausspielen, nachdem ich mich eingelesen habe wie sowas funktioniert...nur wurde es simOn ja schon so etabliert, dass Caesoninus unter den Zusehern steht, während die fehlenden Figuren theoretisch aktiv am Platz stehen.
    Auf die Schnelle wüsste ich leider keinen plausiblen Sinneswandel, wieso Menecrates plötzlich Caesoninus aus der Menge zerren sollte, damit er das übernimmt. :/

    Wieder lauschte Caesoninus ruhig und ergeben den Worten des flavischen Pontifex, ganz in dem Bestreben sein Wissen zu erweitern und tiefere Einblicke in den Kult der Götter zu erlangen. Immerhin wusste Gracchus von was er da sprach und an ihm, Caesoninus, lag es all dies aufzunehmen und ja gut im Gedächtnis zu behalten. Schließlich war er "die nächste Generation" im Cultus deorum und vielleicht müsste er eben jenes Wissen einem anderen Schüler eines Tages in ähnlicher Form weitervermitteln. So hörte er aufmerksam zu und versuchte sich alles gesagte zu merken und die Worte gleichzeitig ob ihres Sinns und ihrer Bedeutung in den höheren Zusammenhängen zu ergründen.
    Caesoninus freute es, dass Gracchus auch die Historie des Kults kurz anriss, über die Vergangenheit hörte er immer gerne etwas. Auch, dass seine Aufgaben als Aedituus in erster Linie im Bereich der religio lagen, ein Aspekt seiner Arbeit, die ihm bislang noch niemand gesagt hatte. Doch wer sollte das auch? Schließlich hatte Caesoninus niemals eine reguläre kultische Ausbildung genossen und nach seiner Ernennung zum Aedituus war auch nie wieder jemand von der Regia bei ihm am Tempel aufgetaucht, um seine Arbeit, oder sein Wissen zu überprüfen. Umso spannender fand er deshalb jetzt seine gemeinsame Zeit mit Pontifex Flavius Gracchus.


    Geradezu revolutionär für ihn fand er es jedoch, als Gracchus behauptete, im Kult ginge es manchmal mehr um die Menschen, als um die Götter, wie konnte das zusammenpassen?
    "Ich werde es gerne bedenken, ehrenwerter Pontifex, doch wie kann es im Cultus deorum manchmal mehr um die Menschen, als um die Götter selbst gehen, wo letztere ja sogar im Namen drinstecken?" Das hatte ihn durchaus etwas verwirrt.

    Zitat

    Original von Cnaeus Decimus Casca
    Ich nickte geschäftig, während der iulische Cellarius mir erklärte, dass eine Amphore für einen Transport angemessen, für die Reifung aber nicht ideal war. Mit einem öfters wiederholten “Aha!“, quittierte ich die Ausführungen über die Eichenfässer und das Ausbrennen derselben. Dabei schaute ich noch einmal in meinen Becher hinein und sinnierte ein wenig über den Karamellgeschmack. Testweise trank ich auch noch einen kleinen Schluck, um vielleicht auch in diesem Falerner eine markante Spur der Lagerung zu erkosten. Tatsächlich! Ein Funke Rauch schien diesem nun innezuwohnen. Oder bildete ich mir das nur ein? Wieder schaute ich Alexander entgegen, der einigen Gästen nebenbei einschenkte. Diesen lächelte ich zwar aufmerksam entgegen und nickte ihnen freundlich zu, doch blieb meine Aufmerksamkeit beim Thema und den scheinbar umfassenden Kenntnissen des Sklaven, der sich über mein Lob sehr gefreut hatte und nun sein Wissen preisgab. Auch diesen Umstand schätzte ich sehr. “Welche Lageranforderungen hätte denn beispielsweise ein guter Faustianer?“, wollte ich dann wissen. Das war mein Lieblingswein und Quell unendlicher Freuden in langen, einsamen Nächten. Leider war dieser auch – besonders auf Festen – der Quell einiger Unbill in Form von Kopfschmerz und Übelkeit am Morgen gewesen, doch das Kapitel, in welchem ich sturztrunken im decimischen Garten gesessen hatte, während die Besucher mich wie in einem Theaterstück begafften, wollte ich auch weiterhin gut unter Verschluss halten.


    “Bei diesem schönen Genuss hier...“ Ich hob unter diesen Worten ein wenig den Becher empor, “...kann man gar nicht umhin, deine vortreffliche Arbeit zu bemerken.“ Ich seufzte schwärmerisch und dachte an die gute Pontia, die auch eine hervorragende Caelluaria war, doch verstand sie sich mehr auf die handfesten Dinge, wie Käse oder exellenten Schinken. Auch das wusste ich sehr zu schätzen, doch war der Wein eine meiner Leidenschaften und alles andere nur erfreuliches Beiwerk. Dann fiel mir etwas ein. Dabei nickte ich mir selbst zu und sah den Sklaven dann entschlossen an. “Ich trage mich mit dem Gedanken, deinen Herrn Caesoninus in die decimische Casa einzuladen,“ erklärte ich. “Das wäre nur recht, nach diesem schönen Fest, das er hält. Es gäbe auch sicher noch das ein oder andere zu besprechen.“ Ich strahlte unter den folgenden Worten. “Ich werde ihn bitten, dass du ihn begleitest, damit du unserer Celluaria ebenso dein Fachwissen näher bringen kannst. Du kennst bestimmt einige Kniffe, die unsere Lagerung zu einer noch besseren machen würde!“ Offen lächelte ich den Sklaven an, berauscht – dieses mal nicht vom Wein sondern – von meiner eigenen Idee. “Nicht wahr, Nepomuk?“, richtete ich mich nun an meinen Sklaven. “Das würde Pontia sicher sehr zu schätzen wissen!“ Muckel blickte ein wenig skeptisch drein, doch er gab ein “Unbedingt!“ von sich. Beseelt wendete ich mich wieder an den Cellarius. “Was sagst du dazu, ...ahm...“ Ich überlegte kurz, da mir der Name entfallen war. “...Sklave?“ Eine Anrede. Immerhin! “Alexander!“, raunte mir Muckel hilfreich entgegen. “Ah! Ja! Alexander!“, betonte ich seinen Namen nur sehr huldvoll. Wie Alexander, der Große. Das würde ich mir von nun an merken können!



    Alexander, Cellarius


    Dieser Gast gefiel Alexander, aber er mochte sowieso jeden, der ihm an den Lippen hing, wenn er über Wein sprach. Denn jetzt stellte er schon wieder eine gute Frage!
    Faustianer! Ein, in der Domus Iulia, besonders geschätzter Tropfen! Natürlich sollte er einmal so wie üblich kühl und dunkel gelagert werden, bestenfalls also in einem unterirdischen Weinkeller. Was das Fass angeht, so wird da immer Eiche genommen, doch als kleines Geheimnis darf ich dir verraten, dass die ganze besondere Geschmackspalette speziell dieses Weines sich nur bei langer Lagerung in Olivenholzfässern vollends entfalten kann! Ein einzigartiges Erlebnis garantiere ich. Ferner braucht man sich um die Lagerzeit auch keine Gedanken machen. Falerner bzw. Faustianer ist als Rotwein sehr lange lagerfähig und überhaupt erreicht er seinen optimalen Geschmack erst nach 15 Jahren. Besonders, wenn er in Olivenholzfässern gelagert wird, denn dies ist ein sehr träges Holz, das nur langsam seine Aromen an den Wein abgibt, doch es zahlt sich aus!"


    Alexander war selbst ganz ins Schwärmen geraten, als er von Faustianern und dergleichen sprach. Ja es war sogar so etwas wie die Andeutung eines leichten Lächelns auf seinem Gesicht zu sehen. Vollends zu einem solchen wurde es, als er zu hören bekam, dass der freundliche Gast Dominus Caesoninus einladen sollte und er, Alexander sollte ihn begleiten, um die decimische Cellaria von seinem Wissen profitieren zu lassen!
    "Danke, Herr! Deine Worte ehren mich ungemein! Gerne werde ich Dominus Caesoninus in dein Haus begleiten, wenn denn er es auch wünscht!" strahlte er mit einer leichten Verbeugung. Jetzt spätestens war auch für Alexander dieses Fest perfekt und ein denkwürdiges Ereignis, nach derlei Ehrungen seiner Person!






    CELLARIUS - DOMUS IULIA

    Offenbar war dem guten schnell auf den Schlips zu treten, innerlich schüttelte Caesoninus amüsiert den Kopf, doch natürlich drang eine derartige Geste nicht nach draußen. Das wäre unhöflich gewesen. Was diese anderen Angelegenheiten wohl sein mochten, die einen soweit nach Süden gebracht hatten? Irgendwie interessierte ihn das schon etwas. Doch natürlich ging ihn das eigentlich nichts an. Schade.


    Anschließend folgte die übliche Frage, die Fremde sehr gern stellten, wenn sie seinen Namen und seine Genszugehörigkeit erfuhren. So lächelte er und antwortete: "Beileibe nein, der göttliche Iulius Caesar ist nicht mit mir verwandt. Ich gehöre dem plebejischen Zweig der Iulii Caepiones an, doch mein Vorfahr hat durchaus das römische Bürgerrecht von Caesar selbst verliehen bekommen. Im weiteren Sinne kann man auch sagen, dass meine Familie mehr oder weniger das Erbe der alten patrizischen Iulier angetreten hat, jedoch nur im politischen, kultischen und ideellen Sinne." Caesoninus hatte schon längst zu zählen aufgehört, wie oft er diese Erklärung vor allem hier am Venustempel schon an interessierte Hilfesuchende hatte machen müssen. Hier war also Nummer einhundertwasweißich gerade gewesen.


    Als sich das Gespräch dann wieder dem kultischen zuwandte, nickte er. "Die dafür nötigen Dinge sind nicht schwer zu besorgen. Zum Beispiel auf den Trajansmärkten, hier gleich um die Ecke, findest du alles nötige für so ein kleines unblutiges Opfer. Wichtig ist zuerst natürlich etwas Weihrauch. Anschließend würde ich ein Trankopfer und noch eine Kleinigkeit für die Lieblichste aller Götter vorschlagen. Wein also und dazu kleine Honigkuchen, Votivfiguren, oder der Venus heilige Dinge wie Lauch, Zwiebeln, oder Knoblauch. Spezielle Opferwerkzeuge sind nicht nötig, das haben wir alles hier."


    Alexander, Cellarius


    Alexander war sehr erfreut darüber, dass sich dieser Gast näher mit ihm über Wein unterhalten wollte, selbst nachdem Dominus Caesoninus ihre kleine Runde verlassen hatte. Gleich darauf stellte er eine sehr interessante Frage, die ihm Alexander nur allzu gerne beantwortete. Über Wein sprach er mindestens so gerne, wie er oft miese Laune hatte. "Oh, mein Herr, die Amphorenlagerung mag für den Transport per Karren, oder Schiff günstig und platzsparend sein, doch für die Reifung und für die dauerhafte Lagerung empfehle ich dringend Holzfässer. Es stimmt, auch sie geben dem Wein Geschmack und gerade der vollendet überhaupt erst gewisse Sorten!" Ein anderer Gast des Dominus trat an den Weinstand heran und verlangte einen Becher Massiker. Alexander schenkte ihm den gewünschten Rebensaft ein, ehe er wieder Zeit für Casca hatte und weitererzählte: "Ja ich habe sogar von Winzern aus Massilia gehört, die ihre Eichenfässer zuvor innen ausbrennen, ehe sie den zu lagernden Wein darin einfüllen, um ihren Tropfen ganz besondere Aromen beizumengen. Je nach Brandgrad soll es ein ganz spezielles sein wie z.B. Karamell, dass man dann im Wein herausschmecken kann! Wahre Zauberei, nicht? Doch um noch einmal deine Frage vollends zu beantworten, die Weine der Domus Iulia werden von mir ausschließlich in Holzfässern gelagert. Kommt Wein bei einer Lieferung in Amphoren an, so wird er von mir umgefüllt. Gewöhnlich in Eichenfässer, doch gewisse Weine auch in welche mit anderem Holz, da dies natürlich andere Aromen bedeutet. Ein fürchterlich kompliziertes System bestehend aus den Vorlieben der Herrschaft, dem Alter und der Beschaffenheit des Weines und dessen Lageranforderungen, meinen eigenen Wünschen wie der Wein einmal schmecken soll und natürlich nach den Eigenschaften des verwendeten Holzes der Fässer."
    Zwei weitere Gäste kamen heran und wollten Surrentiner vom Celllarius haben. Er erfüllte ihnen ihren Wunsch (morgen musste er unbedingt darauf achten neue Fässer zu ordern, es war nur noch ein einziges Fass von Pinnius Ambustus im Weinkeller), als Casca nach einem Schluck von seinem Falerner ihm ein großes Lob aussprach. Alexander freute sich sehr darüber und schenkte dem Decimer ein Lächeln und eine leichte Verneigung. "Vielen Dank, Herr! Ich freue mich, wenn man meine Arbeit bemerkt."






    CELLARIUS - DOMUS IULIA

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    Locusta, Coqua


    Es waren genug Worte für den Moment gesprochen worden. Locusta hatte Maahes seine Fehler aufgezeigt und ihm so gut es nun einmal ging klargemacht, dass er zuerst vom Wein loskommen musste, wenn er wieder ein besseres und vor allem glücklicheres Leben haben wollte. Ob er jedoch ihre Worte beherzigen, oder sich selbst ins Unglück stürtzen wollte, war jetzt seine Sache. So saß sie noch bei ihm und beobachtete seine Mimik, als Maahes meinte, er denke über ihre Worte nach. Locusta nickte, "Schön". Mit Ächzen stand sie auf, als Maahes seine Frage von zuvor wiederholte. Jetzt war es an der Zeit, dass er eine Antwort darauf erhalten sollte. "Es wird niemand fragen, wer sollte das auch schon tun. Und falls doch, dann sage ich die Wahrheit und zwar dass ich dich für heute nicht mehr gebraucht und ins Bett geschickt habe. Schlafe jetzt, damit du morgen wieder arbeiten kannst. Es wird viel aufzuräumen sein. Für diese Nacht bleibst du hier in meinem Bett liegen und dass du mir ja nicht mehr aufstehst." Locusta blies die Kerze aus und augenblicklich wurde es stockfinster im fensterlosen Raum. Doch sie brauchte auch kein Licht, um zur Tür zu finden, so gut kannte sie ihre eigene Kammer schon. Sie humpelte zur Tür. Aus der Finsternis ertönten danach noch die Worte: "Das nächste Mal werde ich dich vielleicht nicht beschützen können. Versuche den Wein zukünftig zu vermeiden, wenn schon nicht für dich, so wenigstens für Clarissa. Gute Nacht", ehe nach einem Knarren plötzlich ein Lichtstreifen vom erleuchteten Korridor draußen hereinfiel, ein krummer Schatten durch die Tür schlich und nach einem weiteren Knarren wieder absolute Finsternis herrschte.




    COQUA - CASA IULIA

    Also der übliche Klassiker, wofür ein Großteil der Leute normalerweise vorbeikam, wenn es nicht gerade hochgradige Caesarverehrer, unfruchtbare Liebespaare, oder Männer mit Errektionsstörungen waren. Doch ein Detail hatte Caesoninus aufhorchen lassen. "Norius Carbo aus Mogontiacum also? Na da bist du ja ganz schön weit gereist für deinen Wunsch!" scherzte er. Doch innerlich wunderte er sich immer noch über dieses unverhoffte Zusammentreffen. Dieser Mann war aus Mogontiacum, also aus Germania Superior! Kamen nicht seine drei neuen Sklaven, Maahes, Clarissa und Aesara aus eben jener Ecke der Welt? Und hatte sein Freund Lucius Annaeus Florus Minor nicht kürzlich erst seinen Marschbefehl als tribunus laticlavius eben dorthin erhalten?
    Es war schon mehr als auffällig, wie oft er in letzter Zeit mit speziell dieser Provinz des Imperiums konfrontiert war. Wollten ihm die Götter damit einen Wink geben? Am besten er würde noch an diesem Abend zuhause Vetter Centho dabei näher befragen!


    "Ich bin Gaius Iulius Caesoninus. An was hast du im speziellen gedacht? An ein bloßes, stilles Gebet hier am Tempel, oder einem kleineren, oder größeren Opfer?" Ebenfalls die üblichen Standartfragen. Doch es war schon beachtlich welche Entfernungen der Kerl zurückgelegt hatte, wenn es denn wahr war, was er sagte.

    Caesoninus freute sich über Floras erste Aussage, was gleich ein noch positiveres Gefühl in ihm hervorrief. Er führte seine Flora in den linken Teil des Gartens. Jenen, in dem verschiedene Sitzgelegenheiten für gemütliche Konversationen aufgestellt worden waren. "Ja, ich kann mir schon denken, dass Maro viel zu tun hat bei den Urbanern. Und Senator Victor erst! Also wohl den ganzen Tag lang alleine zuhause nur in Gesellschaft von Sklaven, oder? Aber danke jedenfalls für die Blumen! Ich fand es sei einmal wieder Zeit für eine ordentliche Fete, vor allem damit du einmal wieder rauskommst." Spitzbübisch zwinkerte er ihr zu. Einer der Feuerkelche wärmte ihn angenehm, doch fand er es unter der aufgespannten Plane mit der Zeit doch etwas stickig bei dem Feuer und all den Leuten, weshalb er im Gehen einem Sklaven winkte und ihm befahl: "Öffne die Plane in diesem Bereich des Hortus etwas, damit mehr frische, kühle Luft herein kann." Der Sklave verneigte sich und lief los, um den Auftrag sofort auszuführen. Das über den ganzen Garten gespannte Tuch wurde also etwas gerafft und Caesoninus spürte augenblicklich eine Verbesserung der Luftqualität. Er sog den Atem tief ein. "Aaah, so lässt es sich doch gleich viel angenehmer atmen! Sieh, hier sind ein paar Plätze frei, setzen wir uns!"


    Währenddessen hatte Flora von jenen schrecklichen Ereignissen gesprochen, die ihr vor Monaten widerfahren waren. Das hatte Caesoninus einen Stich im Herzen gegeben und auch seine Stimmung hatte sich augenblicklich getrübt. Als sie dann endlich saßen sagte er: "Auch ich möchte das vergessen. Genug also davon. Hmm, was könnte ich nur erzählen.." kurz überlegte er mit einem Lächeln für seine Liebste, "Hmm, ja was ich dir beim letzten Mal noch nicht erzählt hatte ist, dass mein Tirocinium Fori bei Senator Purgitius Macer beendet ist. Auch bin ich der Societas Claudiana et Iuliana beigetreten. Gerade eben hatte ich noch mit einem Vereinsmitglied hinten beim Weinstand ein Gespräch über den Verein geführt!" und wies mit der Hand ungefähr in die Richtung, wo der Weinstand mit Cellarius Alexander zu finden war und Decimus Casca vermutlich immer noch stand (denn weder der Stand, noch der Decimer waren natürlich durch all die Menschen und dem Venusbrunnen zwischen ihnen sichtbar). "Doch das ist noch lange nicht das beste! Flora! Ich wurde in den Ordo Senatorius erhoben!" strahlte er.

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    Locusta, Coqua


    Inzwischen waren es schon mehr Worte, die da aus Maahes' Mund kamen und einzelne Bereiche seiner Seele offenbarten. Doch in den Augen der Alten brachte Maahes da ein paar Dinge durcheinander, denn sie sah durchaus den Wein als Hauptursache allen Übels. Zumindest dessen der jüngeren Tage. Doch sie ließ Maahes weiter ungestört sprechen, damit alles (vielleicht zum ersten Mal?) herauskonnte und selbst wenn Maahes am Ende immer noch störisch wie ein Esel wäre, so würde er sich bestimmt trotzdem besser fühlen und vielleicht wären selbst dann gewisse Denkprozesse in ihm angestoßen worden, die eine Besserung seiner Situation herbeiführen könnten. Doch von Nichts kam bekanntlich auch Nichts.
    "Selbstmitleid war immer schon ein schlechter Ratgeber, mein Junge und selbst wenn wir Sklaven in den Augen anderer generell nichts wert sein mögen, so haben wir immer noch eine, uns eigene Persönlichkeit und wir bestimmen selbst, für wie wertvoll wir uns halten. Auch wenn du dich im Moment selbst gerade aufgegeben haben magst, Clarissa glaubt an dich. Macht dich das in ihren Augen nicht wertvoll? Sie braucht dich in ihrem Leben, ohne dich würde sie rascher verwelken als die Petersilie, die ich in der Culina lagere. Macht dich das in ihren Augen nicht wertvoll? Also höre auf dein Leben zu beweinen und steh auf, um von neuem zu beginnen. Dein Haus mag eingerissen sein. Und wen schon, dann besorge dir Ziegel und Werkzeug und repariere den Schaden, anstatt unter einem löchrigen Dach sitzen zu bleiben." beendete sie ihre Metapher. Direkte Worte, ganz Locustas' Charackter entsprechend und inständig hoffte sie, dass auch Maahes es einsehen würde, dass weiteres Selbstmitleid nichts brachte.
    "Die Götter stellen uns oft vor unvorhergesehene Prüfungen. Du magst schwere Zeiten hinter dir haben, doch wer hat die nicht. Sieh dies hier nun als deine größte Prüfung an. Bist du wirklich gewillt nachzugeben und zu versagen? Sehnt es dich so sehr danach, den Kahn des Fährmanns zu besteigen, um in den Schatten überzugehen?" fragte sie mit eindringlichem Blick. Der Junge musste einfach verstehen, dass er heute beinahe enorme Folgen für sein weiteres Leben ausgelöst hatte, hätten ihn nur die falschen Leute dabei bemerkt. "Der Tod deines alten Herrn war nicht dein Feind, er war nur eine Ursache. Ein Auslöser. Denn der Tod eines anderen kann niemals irgendeines anderen Feind sein, eher im Gegenteil." Sie senkte leicht den Kopf, Maahes dabei aber nicht aus den Augen lassend. Hoffentlich hatte er jetzt endlich verstanden. "Alles was danach geschah hast du dir selbst zu verantworten durch deinen Zuspruch zum Wein. Du hast es selbst gesagt. Mit jedem Schluck Wein hast du Clarissa ein wenig mehr im Stich gelassen. Heute hier an diesem Abend hätte der Wein dich in eine sehr gefährliche Lage gebracht, wenn Phocylides, oder gar der Dominus dich so erwischt hätte. Erkennst du es nicht? All dieses Leid des Weines wegen? Er ist dein wahrer Feind." Locusta legte den Kopf leicht schräg. "Es mag wahr sein, der Wein mag deine Vergangenheit auslöschen. Doch am Ende... löscht er dich aus." Ob ihre Botschaft jetzt deutlich genug gewesen war?




    COQUA - CASA IULIA

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    Locusta, Coqua


    Locusta ließ Maahes sprechen. Es war ihrer Erfahrung nach gleich dem, als würde man einen Pflock herausziehen und das ganze angesammelte Gift herausströmen lassen, wenn man es zumindest einmal ausgesprochen hatte, was einen bedrückte. Hinterher ging es einem besser und man konnte darauf hoffen, dass das Umfeld angemessener auf einen reagieren konnte, als mit komplettem Unwissen. Sie hatte sich schon gedacht, dass Maahes irgendetwas bedrückte, das hatte sie schon in der Culina gesehen, doch dass es gar so schlimm war, hatte sie nicht geahnt. Es war eine gute Entscheidung gewesen Maahes für heute aus dem Verkehr zu ziehen, hätte er weiter am Fest gearbeitet, es wäre wohl in eine Katastrophe gemündet. Für das Fest, oder für Maahes selbst. Locusta selbst war eigentlich sittenstreng und eine konservative alte Matrone, doch verstand sie trotzdem auch, dass gewisse Probleme Ursachen hatten, die man auch ohne Strafe und Zurechtweisung beheben konnte und wenn die Wurzel allen Übels erst gezogen war, würde auch das schlechte Kraut darüber schnell verwelken und Maahes wäre wieder frei in seinem Inneren. "Aber Clarissa und du, ihr habt doch schon ein neues Leben. Hier in der Domus Iulia. Du bist nicht die Quelle deiner, oder Clarissas Probleme, sondern jene der Kraft, die das arme Mädchen so dringend braucht. Weißt du, was sie mir gleich an ihrem ersten Tag in der Küche über dich erzählt hat? Du seist der freundlichste und beste Mann auf der Welt, den sie kenne." Schweigen folgte auf diese Worte, während die Coqua wieder nur auf Maahes herabblickte. "Erkennst du nicht deinen wahren Feind? Der, der wirklich deinen Geist vergiftet hat und dein Leben zerstören kann? So wie in deiner Schilderung? Oder heute vor kurzem?"




    COQUA - CASA IULIA

    Erfreut sie wieder zu sehen, eilte er auf sie zu, um sie zu begrüßen. Er ergriff eine ihrer Hände und umschloss sie mit beiden der seinen. "Flora! Welch überaus große Freude dich hier begrüßen zu dürfen! Und wie du erst aussiehst! Haben dich Venus und Iuno heute persönlich frisiert? Komm! Gehen wir ein Stück!" An Maro gewandt meinte er mit einem Lächeln: "Du erlaubst es doch kurz, wenn ich dir deine Cousine für eine Weile entführe?" und schon legte er seine Hand an ihren Rücken und führte sie in die Festmenge hinein, um sich ein wenig mit ihr unterhalten zu können.


    Wie sie heute aussah, gefiel ihm wirklich sehr. Vor allem das dunkelgrüne Kleid mit den Goldornamenten ließen ihre Augen besonders gut zur Geltung kommen, wie er fand. "Wie geht es dir? Alles gut zuhause?" wollte er als nächstes dann wissen.

    Caesoninus begab sich also mit Casca zum Weinstand, jetzt konnte der spaßige Teil des Abends beginnen, nachdem der geschäftliche Part erledigt war! An den iulischen Cellarius gewandt meinte Caesoninus: "Zwei Falerner, aber nicht zu knapp!" Alexander zeigte daraufhin ein dienstergebenes Lächeln und beeilte sich der Bestellung nachzukommen, während Caesoninus die decimischen Weinvorlieben mitanhörte. "Du hast einen guten Geschmack, mein Freund, auch ich schätze den Faustianer ganz besonders! Massiker jedoch ist eher weniger mein Fall." Als Caesoninus dann erfuhr, dass Casca einen ihrer Sklaven losgeschickt hatte, musste er breit grinsen. "Vergiss den Sklaven, womöglich ist der arme Tropf vom Buffet vollkommen damit überfordert gewesen das herauszufinden. Außerdem stehen wir gerade hier direkt an der Quelle all unserer Weine. Alexander hier ist nämlich unser Cellarius und Meister der Fässer. Er kann dir alle Fragen über das Gesöff der Götter beantworten, die du auf dem Herzen trägst!" und wies nicht ganz ohne Stolz auf Alexander, der durchaus ein beträchtliches Wissen über sein Metier verfügte. Dieser hatte inzwischen die Bestellung fertig und überreichte die beiden Becher mit Falerner seinem Herrn, der seinerseits wiederum einen an Casca weiterreichte. Doch auch der Decimer konnte mit nicht gerade unedlen Tropfen in seinem eigenen Vorrat aufwarten, was Caesoninus durchaus interessierte. "Nicht schlecht, ich vermute einmal du hast da wohl deinen eigenen kleinen Alexander zuhause, nicht wahr?" meinte er mit einem -typisch für ihn- breiten Grinsen. "Dass der Massiker nicht vom iulischen Weingut aus Misenum ist weiß ich sicher, doch woher genau kann ich dir leider auch nicht sagen. Aber Trebeller und Puziner klingen schon wirklich sehr gut! Beziehst du letzteren direkt aus Aquileia?" Dann nach einem großen Schluck wandte sich Caesoninus an Alexander: "So, mein lieber Cellarius, dann klär uns doch einmal über unsere drei Weine hier heute auf!"


    Der Angesprochene nickte und begann:



    Alexander, Cellarius


    "Sehr gerne, Dominus! Also, der Falerner kommt direkt vom iulischen Weingut des Marcus Iulius Proximus aus Misenum. Der Massiker jedoch ist von einem kleinen, aber sehr vorzüglichen Weingut aus der Nähe von Neapolis, das einem Mann namens Gnaeus Mutius Frugi gehört. Die dritte, heute hier ausgeschenkte Sorte, ist 20 Jahre alter Surrentiner aus Puteoli vom Gut des Gaius Pinnius Ambustus." Wie gut, dass Alexander vor kurzem gerade erst zwei neue Fässer Falerner aus dem Weinkeller heraufgeschafft hatte, es wäre schön peinlich gewesen, wenn ein iulischer Dominus mit seinem Freund vor ihm aufgetaucht und Falerner verlangt hätte und er, Alexander, hätte keinen mehr gehabt!


    Zufrieden wandte sich Caesoninus wieder an Casca. "Da hörst du es! Falerner von Iulius Proximus aus Misenum, Massiker von Mutius Frugi aus Neapolis und 20 Jahre alter Surrentiner von Pinnius Ambustus aus Puteoli! Ich habe so das Gefühl, dass du dir diese Tropfen ebenfalls zulegen willst, oder?" stichelte er im Scherz, während er den letzten Schluck Falerner austrank und Alexander den Becher zurückreichte. "Mir ist gerade nach pharischem Wein aus Pisae, kümmere dich darum." Ein kleiner Schatten huschte kurz über das Gesicht Alexanders, doch er nahm nur den Becher entgegen und meinte: "Sehr wohl, Herr. Gerne." und verschwand wieder zurück in den Weinkeller.
    Caesoninus indes stand noch etwas plaudernd bei Casca und ließ dabei seinen Blick über die Menge schweifen, als da plötzlich jemand ganz besonderes seiner Augen gewahr wurde. Octavia Flora! Sie war also doch noch gekommen! Caesoninus schien direkt einen Zentimeter über den Boden zu schweben, als er sie bemerkt hatte. In diesem Augenblick kam Alexander wieder zurück und reichte Caesoninus den Becher. Dieser hatte nur noch Augen für Flora und nahm so, den Cellarius ignorierend, ihm den Becher pharischen Weines ab. Zu Casca gewandt sprach er: "Bitte entschuldige mich. " und schon macht er sich auf den Weg durch die Menge hindurch zu Flora.