Hephitios hatte lange darnieder gelegen. Der Rattenbiss und die anschließende Blutvergiftung und das hohe Fieber hatten es in sich gehabt. Mehrere Wochen war er außer Gefecht gesetzt worden, doch jetzt hatte er sich endlich wieder langsam erholt, nach viel Bettruhe und dem einen oder anderen Arztbesuch. In den letzten Tagen war Hephitios wieder halbwegs auf den Beinen, er war nur schmäler geworden und seine Muskeln hatten unter den Strapatzen gelitten, weshalb er sobald es wieder möglich war mit Krafttraining begann, um die verlorene Masse wieder aufzubauen. Wenn seine Herrin das Haus verließ begleitete er sie noch nicht, doch so kleinere Aufgaben im Haus erledigte er durchaus schon wieder. So auch, als eines Tages eine Einladung zu einer Cena ins Haus flatterte. Hephitios hatte sie an der Porta entgegengenommen. Mittlerweile konnte er schon rudimentär lesen, weshalb er bei einem kurzen Blick auf die Tafel erkennen konnte, dass es wohl eine Einladung für Octavius Maro und seiner Domina Octavia Flora sein musste, zu einem Abendessen in der Domus Iulia. Das sollte ungefähr der Inhalt der Tafel sein, wenn er auch nicht alle Wörter verstehen konnte.
Pflichtgemäß brachte er Maro die Einladung, ehe er ins Cubiculum seiner Herrin ging und meldete: "Verzeih bitte die Störung, Kyria. Es ist eine Einladung für dich und Dominus Maro gekommen. Die Gens Iulia lädt euch beide zu einem Essen ein."
Was die dort wohl servieren würden? Hephitios bekam Hunger bei dem Gedanken.
Beiträge von Hephitios
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Hephitios' Starrsinn hatte sich am Ende doch noch gerächt. Seine ignorierte Fußwunde hatte sich zuletzt so schlimm entzunden und der Biss hatte sich so schlimm verfärbt (nachdem der Fuß ordentlich angeschwollen war), dass er vor Schmerz nicht mehr hatte gehen können. Doch schlimmer noch, die Wunde hatte ein schlimmes, sehr starkes Brennfieber in ihm ausgelöst, dass er schwitzend mit Keuchhusten und starkem Fieber in seinem Bett liegen musste. Er hatte Glück, dass er bei den Oktaviern versklavt war, ein höherer patrizischer Haushalt hätte ihn vermutlich kurzerhand verkauft, oder töten lassen. Doch hier durfte Hephitios zumindest den Versuch wagen wieder gesund zu werden.
Ein Arzt hatte sich noch nicht blicken lassen und so ging es Hephitios in seinem Fieber langsam aber sicher ans Leder...
Sim-Off: Dies ist eine andere Geschichte als die obige, die später (-> also zu einem anderen Zeitpunkt) spielt in einer anderen Situation.
Wie immer (und auch früher so schon gehandhabt) ist Hephitios' Raum wieder in den Thread vom Cubiculum seiner Herrin eingebaut. -
Zitat
Original von Octavia Flora
Flora lächelte ihrem treuen Sklaven an.
Danke,das du gekommen bist,ich hoffe es ist dir nichts passiert?Ihr Blick wanderte zur Tür,als sie den jungen Iulius herein kommen sah.
Ihre Augen leuchteten auf.
Ach da ist ja mein Lebensretter.
Hephistios lass uns allein.
Mit einer Träne der Rührung in den Augen lächelte Hephitios sie an und antwortete ihr: "Nein, Domina, es ist alles gut. Ich werde nie mehr von deiner Seite weichen!" beeilte er sich auch gleich zu versichern, denn trotz seines versucht heiteren Klanges in seiner Stimme war das Entsetzen und der Schmerz darüber, was Flora widerfahren war, wegen Hephitios' massive Pflichtverletzung als ihr Leibwächter, deutlich in seinen Augen, den Spiegeln zur Seele, geschrieben.
Da erschien plötzlich dieser Caesoninus im Raum. Kurz ballte Hephitios für einen Moment seine Hand zusammen. Er empfand das iulische Auftreten als Störung dieses Moments. Er sollte wieder weggehen. Doch zu allem Übel befahl ihm die Domina, er solle sie alleine lassen. Auf gar keinen Fall! Nicht schon wieder! Er hasste sich für seine unverzeihliche Pflichtvergessenheit, da würde er doch nicht schon wieder eine begehen! Doch nach einem kurzen ärgerlichen Aufflackern seiner Augen stand Hephitios widerspruchslos auf und machte Caesoninus Platz.
Hephitios verließ den Raum und stellte sich, nachdem er die Tür wieder geschlossen hatte, mit verschränkten Armen davor. Er würde keine Haaresbreite von diesem Cubiculum weichen! Wenn jemand hinein, oder heraus wollte, würde er oder sie zuerst an ihm vorbei müssen. Sollte etwas im Zimmer selbst passieren, würde er es hören und sofort zur Stelle sein. Dieses Mal schon!
Den in dieser Nacht erlittenen Rattenbiss, der schon begonnen hatte sich zu verfärben indes, hatte er völlig vergessen in seiner Aufregung...schade, dass erst kurz zuvor noch der Medicus zur Tür hinausspaziert war, der hätte viel kommendes Leid ersparen können.
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Hephitios stand noch eine Weile in der Menge und versuchte unauffällig zuzuhören. Doch jetzt, da diese Auktion beendet war, verliefen sich einige Leute und Hephitios' menschlicher Tarnmantel schmolz zusehends in sich zusammen. Außerdem machten sich die drei sowieso bald auf den Weg in ihr neues Heim, weshalb es nun auch für ihn an der Zeit war den Rückweg zur Casa Octavia anzutreten, dabei den Kopf voll von der schönen Sklavin.
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Aufmerksam verfolgte Hephitios die Auktion. Ein ihn fremder Römer und der Iulier von Maro boten gemeinsam Kopf an Kopf um die schöne Sklavin und diesem..."anderen" (ob das ihr Gefährte war?!). Ihm war der Mund aufgegangen, der Preis wollte und wollte einfach nicht steigen. Beides knausrige *********!
Als die Versteigerung zu Ende war fiel das Urteil auf den Fremden, er war der neue Herr der schönen Rothaarigen. Vielleicht besser für sie! Der Iulier trollte sich direkt nach der verlorenen Auktion, was Hephitios dazu nutzte sich vorsichtig näher durch die Menge zu schieben und dabei möglichst unauffällig auszusehen. Er versuchte sich den Eindruck eines völlig Unbeteiligten zu geben, der zufällig einfach so in der Menge stand und sich die Sklaven auf ihren Podien besah, während er mit gespitzten Ohren alles Gesagte aufzuschnappen versuchte, was bei der Gruppe der Sklavin so gesprochen wurde. Aha, also Germanicus Cerretanus und Casa Germanica, damit konnte Hephitios schon mal erste Indizien verzeichnen, wo die Schöne in Zukunft zu finden sei. Immerhin schon mehr Information, als bei ihrem letzten Besitzer, wer auch immer das gewesen sein mochte.
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Hephitios erlebte mit, wie sich zusehends mehr und mehr Leute bei Tranquillus' Stand einfanden, während der nach wie vor 200 Sesterze Kaufpreis für beide ausrief. Eigentlich eine bodenlose Beleidigung! Wenn Hephitios daran dachte, dass Tuff Tuff der Skalvenhändler ihn selbst damals für 3200 Sesterze an Octavia Flora verkauft hatte.....naja. Alleine das Aussehen der rothaarigen Schönheit war schon seine 3200 wert!
Die Leute konnten es offenbar auch nicht fassen, denn da rief auch schon einer aus der Menge, um sich beim Preis zu vergewissern. Ja ja, 200 Sesterze. Und wer war da noch in der Menge, entdeckte Hephitios hinter einer großen dicken Frau nicht auch diesen Iulier, der immer zu Maro in die Casa Octavia kam? Kein Wunder, dass der von solchen Sonderangeboten regelrecht angelockt wurde wie ein Bluthund von einer frischen Fährte, wenn auch Hephitios es ihm hoch anrechnen musste, dass er während jener schrecklichen Nacht, in der der irre alte Landwirtschaftssklave Rabastos seine Herrin aus dem octavischen Hortus heraus entführt und gefoltert hatte, tatkräftig bei deren Rettung beigetragen hatte. Trotzdem ging Hephitios ein wenig in Deckung, aus irgend einem Grund wollte er nicht von dem Iulier gesehen werden.
Wieder hinauf zu Iduna blickend bemerkte er, dass der hübsche Rotschopf ihren Blick durch die Menge gleiten ließ....und ganz kurz auch ihn ansah! Hephitios durchfuhr ein elektrisierendes Gefühl. Ihm wurde heiß und kalt gleichzeitig. Oh, was löste nur dieser eine einzige Blick in ihm aus! Doch dann bemerkte er endlich den anderen neben ihr und sein verklärter Blick erlosch sofort. Wer war das neben Iduna an den diese sich klammerte?!
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Wieder einmal so ein Tag, an dem Hephitios mit einem Auftrag in petto durch ganz Rom hetzte. Zusätzlich zum Einkaufsgeld hatte er sich auch drei bis fünf Münzen angespart, die er heute an einer Garküche ausgeben wollte. Nachdem er das passende Objekt seiner Begierde am Straßenrand ausgemacht hatte ließ er es sich gutgehen, wenn er auch natürlich nicht besonders weit kam mit seinem sehr schmalen Budget. Doch ein wenig was war möglich und selbst darüber freute er sich ungemein.
Auf dem Rückweg zur Casa Octavia dachte Hephitios viel an zuhause. An Rhodos und was wohl seine Eltern gerade trieben. Es war auch kein Zufall, dass er gerade jetzt daran dachte, Hephitios ging nämlich gerade über den Sklavenmarkt. Er hasste es an diesem Ort zu sein, doch war es nun einmal der schnellste Weg, weshalb die Devise galt Augen zu und durch. Hephitios versuchte dabei möglichst nicht die armen Seelen auf den Podesten dort oben anzusehen, vor gar nicht allzu langer Zeit war ja auch er selbst noch dort gewesen, weshalb er es unschicklich gegenüber den anderen Sklaven fand, wenn er sie anstarren würde. Jetzt hatte er es wenigstens gleich geschafft, das Ende des Marktes war schon in Sicht. Ein paar Schritte noch und er würde....was war das?
In seinem äußeren Blickwinkel drängte sich ihm mit jedem Schritt ein verschwommener roter Fleck mehr und mehr auf, bis Hephitios es nicht mehr aushielt und hinsah. Jetzt sah er, dass der rote Fleck das rote Haar einer wunderschönen jungen Sklavin war, die dort oben unter anderem gerade zum Verkauf angeboten wurde. Moment einmal, die kannte er doch! Hephitios klappte der Unterkiefer herunter. Aber ja doch! Das war diese eine Schönheit von damals, die geradewegs in ihn hineingerannt war! Sofort machte sich wieder ein warmes Gefühl in ihm breit. Aber was machte sie hier auf dem Sklavenmarkt?? War sie am Ende gar keine Sklavin gewesen bei ihrer letzten Begegnung? Oder was war los?
Völlig verwirrt, aber neugierig gesellte sich Hephitios zu der Traube von Interessenten, um die Auktion der schönen Roten mitzuverfolgen, von ihrem süßen Gesicht damals wie heute völlig in ihren Bann geschlagen. -
Hephitios biss die Zähne zusammen und starb innerlich tausend Tode, als er dabei zusah wie der Heiler die Wunde seiner Herrin ausbrannte und ihren Schmerz und ihre Schreie miterleben musste. Natürlich, es musste sein, trotzdem war es für ihn herzzereißend.
Als alles endlich vorbei war atmete auch Hephitios völlig fertig durch. Was war das nur für eine kranke Nacht! Als er dann sah, dass der Medicus langsam fertig wurde und vor sich hinmurmelte beeilte er sich, um das Gesagte zu verstehen, damit er es sich für seine Kyria merken konnte. Nicht alles, aber vermutlich das wichtigste hatte Hephitios behalten.
Als dann der Alte weg war trat er zu Flora ans Bett heran, setzte sich an ihren Bettrand und ergriff ihre Hand, um sie zu halten und ihr das Gefühl zu vermitteln, dass jemand für sie da war.
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Hephitios lief sofort aus dem Raum, um alles geforderte zu besorgen. Seiner Kyria ging es offensichtlich nicht gut und er machte sich große Sorgen. Bei einer Feuerstelle angekommen steckte er den Schürhaken in die noch glimmende Glut und lief zum Balneum weiter, um währenddessen den Rest zu holen. Saubere Tücher hatte er gleich bei der Hand, erst am Tag zuvor waren sie gewaschen worden. Dann...achja das Wasser!
Völlig kopflos lief er wieder los, um einen kleinen Kessel voll Wasser abzukochen. Dann stand er daneben und wartete, bis es endlich soweit war und das Wasser die nötige Temperatur erreicht hatte. Ihm kam es wie eine kleine Ewigkeit vor. Endlich jedoch war es soweit. Vorsichtig nahm er den Kessel vom Feuer, warf sich die Tücher über die Schulter und holte im Vorbeilaufen den Schürhaken aus der Glut und dann lief er auch schon wieder zurück ins Zimmer seiner Kyria, wo der griechische Medicus bestimmt schon auf seine Heilutensilien wartete. -
Flora registrierte kurz seine Anwesenheit, na endlich, ein Lebenszeichen! Schnell sah sich Hephitios zum Rest der inzwischen versammelten Menge an Haussklaven um und sprach: "Schnell! Helft mir mit der Domina! Und ruft einen Arzt!"
Sogleich eilte einer aus dem Raum, um einen Medicus aufzutreiben, während sich der Rest der verschreckten Schar Floras Bett näherten.
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Zurück in der Casa Octavia kam es Hephitios erst wieder in den Sinn, dass er gar nicht die Meinung seines Herrn Octavius Maro abgewartet hatte. Er hatte nur von einem freien Römer gehört, dass er zurück zu seiner Herrin laufen und sich um sie kümmern sollte und so war er sofort losgelaufen. Immerhin war es ja genau das, was er wollte in der Welt!
So lief er ins Cubiculum und wirklich; da lag sie, Octavia Flora!
Schnell lief Hephitios hin und kniete sich vor ihrem Bett nieder. Er rief sie unwillkürlich auf Griechisch an: "Kyria! Oh Kyria, wie geht es dir nur? Ich bins, Hephitios! Ich bin wieder hier bei dir! Kyria!"Octavius Sebastianus bemerkte er nicht im Gewusel all der anderen Sklaven, die in ihrer Aufregung gerade alle Flora umschwärmten.
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Hephitios wurde hellhörig. Er sollte sich um seine Herrin kümmern? Aber sofort doch!
"Ich werde sogleich nachhause eilen und mich um meine Domina kümmern!" rief er und machte sich auf den Weg nachhause.
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Hephitios war immer noch in seiner Schockstarre, als sein Herr reagierte. Doch viel kürzer fielen da dessen Worte aus als er es erwartet hatte. Maro befahl den Soldaten sie sollten sich an der Suche nach Flora beteiligen. Das Gefühl in Hephitios wurde nicht besser. Wenn das hier nur ein Vorgeschmack sein mochte, was war dann erst die Hauptattraktion die Rabastos ihnen bereiten wollte?! Die Knie des Sklavenjungen wurdem ihm erneut weich bei diesem Gefanken. Noch mehr Mordgesindel, das in den Ecken auf ihren Tod aus war! Wieso nur!
Doch Fortuna sollte es doch besser meinen mit seinen Nerven, als er gerade eben noch angenommen hatte, denn genau jetzt drang plötzlich ein Rufen an ihre Ohren. Nicht wenig später gaben die Schatten Gaius Iulius Caesoninus frei. Doch was rief er da nur! Hephitios standen die Haare zu Berge und er fühlte ein Knistern wie von Elektrizität, als ihm da gewahr wurde, was der junge Mann da rief. Die Kyria war gerettet! Flora war in Sicherheit!!
Sein erster Impuls war gleich sofort aufzuspringen und loszulaufen, doch zügelte er sich. Immerhin war da ja auch noch sein Herr anwesend. So wartete er äußerst ungeduldig ab wie wohl sein Herr reagieren würde. Und was wohl aus Rabastos geworden sein mochte? -
Am linken Pfad
Rabastos, entlaufener LandwirtschaftssklaveRabastos hatte Flora erreicht. Wenn der Bengel schon nicht auftauchen wollte, dann würde er seinem Hass eben auf andere Weise Genugtuung verschaffen, nach der er sich schon so lange sehnte. Er hätte sein Ziel dann fast erreicht und Flora würde ein ewiges Lächeln im Gesicht zur Schau tragen, das ihre Schönheit für immer zerstört hätte. Rabastos spürte es. So nah am Ziel, so nah an Satisfaktion!
Und dann war alles plötzlich anders. Er bekam es überhaupt nicht mit. Ein plötzlicher explodierender heftiger Schmerz an seiner linken Schläfe und ein grober Stoß dass der Alte zu Boden fiel und dann wurde es schwarz um ihn herum.....
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Am mittleren Pfad
Hephitios immer noch zur Salzsäule erstarrt beobachtete in seiner Unfähigkeit zur Bewegung und einem Moment der Verwunderung, wie um sie herum die Banditen die Flucht zu ergreifen begannen, während die Urbaner immer weiter heranrückten. Als der Kommandant den Sklavenjungen erreicht hatte, fuhr er ihn auch gleich sofort an. Doch Hephitios betrachtete ihn nur mit weit aufgerissenen Augen und blickte dann seinen Herrn Maro an.
Sim-Off: Wie blind sind denn bitte bloß diese Urbaner, wenn sie in einer schmalen Gasse ohne Deckung Maro nicht sehen können, Hephitios aber doch, wenn der etwas hinter Maro steht und beide Fackeln tragen?
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Am linken Pfad
Rabastos, entlaufener LandwirtschaftssklaveSich seinen dreckigen Bart mit der Klinge des Dolches kratzend stand Rabastos da und stierte ins Leere.
Zuvor noch hatte er einen ausgefuxten weiteren Racheplan in seinem Kopf ausgetüfftelt, doch irgendwie hatte er gerade eben einfach so den Faden verloren und das ärgerte ihn ungemein. Es wäre ein grandioses Vorhaben geworden! Doch was war es! Was verdammt! Bei Hades und bei Pluto! Mittlerweile war Rabastos doch nicht mehr so erheitert über sein gerade laufendes Spiel mit dem Sklavenjungen, ja es begann ihn immer stärker zu langweilen. Wie lange verbarg er sich wohl schon hier? Langsam wurde es Rabastos leid. Irgendetwas musste geschehen. Jetzt.
So hob er etwas die Klinge und begann auf Flora zuzuschlurfen. "Dooomina. Oh Dooomina sieh doch mal her" trällerte er während er mit erhobener Klinge langsam auf sie zuschlich bereit zum zustoßen wenn er erst nahe genug wäre. "Oh Domina, liebste Domina, was hälst du davon wenn wir dein Gesicht ein wenig aufhübschen während wir warten? Lass uns dir ein Lächeln auf deine Pausbäckchen schnitzen, hahahahahaa!!" Unaufhaltbar kam er der gefesselten Flora näher und näher.----------------------------------
Am mittleren Pfad
Hephitios fühlte weder Angst noch Panik, als er realisierte, dass da vor ihm Männer auf ihn zurannten die die Absicht hatten ihm seinen Lebensfunken auszuhauchen. Er stand einfach wie erstarrt da mit offenem Mund zitternd und unfähig sich zu bewegen, selbst wenn er gewollt hätte. Er war kein Krieger, er war Fischer!
Natürlich konnte er Flora entschlossen gegen kriminelles Gesindel verteidigen wenn es seine Kyria belästigen sollte, aber für das kalte harte Tötungshandwerk war er dann doch wieder nicht gemacht. Was nur tun! Sein erster Impuls wäre gewesen wegzulaufen, doch er konnte doch seinen Herrn Maro jetzt nicht im Stich lassen, der sich so entschlossen neben ihm in den Kampf warf. Doch zum Glück wurde Hephitios sein Dilemma von Kampf oder Flucht abgenommen, da nicht lange nach dem Ansturm der Banditen ein Trupp Urbaner um der Ecke erschien. Offensichtlich hatte Caesoninus doch Erfolg gehabt! Den Göttern sei Dank! Hephitios atmete auf.Auch der Anführer der Banditen hatte die Berufssoldaten entdeckt. "He!! Das war aber nicht abgemacht! Weg hier Jungs! Die Polente!" rief er und versuchte schon sich dem Zugriff der anrückenden Obrigkeit zu entziehen. Er hatte zugestimmt einen nichts ahnenden Sklavenjungen und dessen eventuelle Verstärkung abzustechen, doch nicht sich von einem Trupp SOLDATEN abschlachten zu lassen! Das war es nun wirklich nicht wert.
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Rabastos, entlaufener LandwirtschaftssklaveRabastos spähte eine ganze Weile hinaus in die Nacht. Dieses Lagerviertel hier eignete sich gut als Versteck. Heillos verwinkelt und verbaut war hier alles. Noch aktive Lagerhallen firekt neben lange verfallenen und keiner machte sich von der Stadtverwaltung die Mühe hierherzukommen und einmal nachzusehen wem eigentlich was wo genau gehörte. Dazu noch die Lage mitten im verrufensten Viertel Roms, es war einfach perfekt für Gesindel wie ihn.
Als es ihm zu dumm wurde länger auf das Schwarz der Nacht zu starren drehte er sich wieder in der Tür um und sah zu Flora in den Raum hinein. "Na was ist, dein Betthäschen kommt wohl doch nicht mehr!" trällerte der Sklave. Er redete einfach, ob Flora gerade wach war oder nicht, diese Mühe machte er sich nicht nachzusehen. "Hat wohl die Hosen vollbekommen der Kleine, was? Hat nicht den Mumm gehabt hier zu erscheinen!" wieder begann Rabastos über diesen einmalig guten Scherz laut loszukichern. Laut zu sein und über sein Opfer zu lästern machten ihm auf jeden Fall mehr Spaß, als eine dunkle, leere Nacht anzustarren und darauf zu hoffen, dass ein gewisser Sklavenjunge auf der Bildfläche erschien.
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Hephitios stand direkt neben seinem Herrn und lauschte aufmerksam, als dieser plötzlich laut nach Rabastos zu rufen begann. Innerlich zuckte der Junge heftig zusammen. Sämtliche seiner Sinne standen auf Alarm und dass das was Maro da an Lärm veranstaltete alles andere als klug sein konnte. Egal wer oder was den Lärm verursacht hatte wusste auf jeden Fall jetzt ganz genau dass jemand hier war und wo genau sie sich befanden. Von Anschleichen oder gar Überraschungsmoment war beileibe keine Rede mehr. Ein unkontrolliertes Zittern überfiel den Jungen. Stille.
Für einen Moment dachte er es war doch noch einmal alles gut gegangen und Maros Ruf hätte keine Folgen nach sich gezogen. Schon wollte er erleichtert aufatmen, ehe ein jähes Kampfgebrüll und Laufgeräusche seinen zarten Hoffnungen auf ein gutes Ende je zunichte machten.Den Maros Ruf war durchaus gehört worden, jedoch nicht von Rabastos persönlich wie vom Octavier erhofft. Dieser befand sich ja zusammen mit seinem Entführungsopfer Flora auf einem der anderen beiden verbliebenen Wege. Hier in der Gosse bei den beiden gab es nichts außer einen der beiden Schlägertrupps, der nur solange mit seinem Angriff nach ihrem Entdecken gewartet hatte, da sich der Anführer viel zu sehr wunderte, was da sein Überfallsopfer vor ihm einige Meter entfernt noch an seinen Boss zu rufen hatte. Doch die Drohung mit den Urbanern schreckte den Schlägerboss nicht. Als er fertig war mit sich wundern schwenkte er sein Beil (er war gerade am Holzhacken gewesen als Rabastos' Ruf ihn erreicht hatte) und stürmte auf die beiden zu gut fünf, sechs ebenfalls schwerbewaffnete Mann hinter sich.
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Die Rattenbisswunde blutete an Hephitios' Fuß immer noch äußerst stark. Teile rund um sie hatten sich leicht grün und violett zu färben begonnen, doch er ignorierte seinen Fuß und humpelte so gut es ging neben Maro weiter der Linie am Boden nach.
Es war immer noch viel zu still. Offenbar hatte Caesoninus die Truppe immer noch nicht alamiert. Sie hätten es bestimmt an jeder Stelle hier im Viertel, egal wo, mitbekommen, wenn eine Hundertschaft bewaffneter und befackelter Urbaner alles hier auseinanderzunehmen begonnen hätte. Im Schein seiner Fackel riskierte er einen Seitenblick auf Maro. Was der wohl gerade fühlen mochte?Plötzlich hörte er ein leises Knacken vor sich. Hephitios' Blick schoß nach vorne. Doch außerhalb des Fackelscheins herrschte gähnende Dunkelheit. "Dominus, vorsicht, ich habe etwas gehört! Ganz deutlich! Wir sind nicht allein!" Zu dumm nur, dass er keine Waffe bei sich hatte außer der Fackel!
Ein Stück weiter vor ihnen im Dunkel schalt einer der Rabastos-Schläger gerade einen seiner Kumpane mit einer stummen, aber schmerzhaften Kopfnuss dafür, dass dieser vorzeitig ihre Position verraten hatte mit seinem Geräusch.
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Rabastos, entlaufener LandwirtschaftssklaveFlora musste ein akrobatisches und schmerzunempfindliches Genie, oder ein Schlangenmensch sein, denn trotz dass sie viel Blut verloren hatte und sich durch ihre Armverletzung nicht in die rechte Handschelle stützen konnte schaffte sie es Rabastos zu treten. Glücklicherweise für ihn hatte er sich schon wieder etwas von ihr entfernt gehabt, sodass ihn nicht die volle Wucht des Schlages traf, doch auch so erwirkte der Tritt wohl nicht die beabsichtigte Wirkung. Die getroffene Stelle pulsierte und die Schmerzrezeptoren meldeten ihr Signal auch brav in Richtung Gehirn, doch anscheinend war in jenem Moment Rabastos wieder etwas mehr im Land des Wahns verschwunden, denn er keuchte nur und krümmte sich etwas, doch dann fing er zunächst leise und dann immer lauter und lauter gackernd zu lachen an, sodass Flora sein Speichel ins Gesicht flog. Rabastos schmiegte immer noch lachend die Klinge seines Dolches an Floras Wange entlang, ehe er in Richtung Tür humpelte, um nachzusehen, ob Hephitios schon gekommen war, um hier zu sterben.
~ Ende der Zwischenszene ~
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~ Zwischenszene ~
~ Gleichzeitig irgendwo in der Subura ~
Rabastos, entlaufener LandwirtschaftssklaveDer Mond schien durch ein großes Loch im Dachstuhl hell hinein in das Innere des Verschlags. Zwei ausgeblutete Schafskadaver lagen in einer Ecke des Raumes, als Rabastos durch die Tür hereinkam. Er steuerte direkt auf die rechte Wand zu. Dort im Schatten konnte man bei näherem hinsehen eine aufrecht sitzende Gestalt im Schatten erkennen. Es war Flora. Ihr rechter Arm war vollkommen mit ihrem eigenen Blut überzogen. Rabastos hatte sie mit Eisenschellen an Eisenringe an die Wand gefesselt. Keine Chance auf ein Entkommen. Er kam keuchend und pfeifend zu ihrem Schemel. "Alles ist bereit für den Untergang deines kleinen Freundes." flüsterte er ihr ins Ohr. Rabastos hatte keine Ahnung, ob Flora ihn verstand, oder ohnmächtig war. Die Dunkelheit war zu dicht für ihn, um das erkennen zu können. Er sprach trotzdem mit ihr. In seinem Wahn war es ihm sowieso egal, ob ihm jemand zuhörte. Er sprach einfach weiter. "Dein Betthäschen hat großes Glück, dass alle meine alten Freunde, die noch hier in der Gegend leben, mir helfen meine Rache zu nehmen. In diesem Moment wartet je ein Trupp bewaffneter Schläger auf den zwei falschen Wegen darauf Hephitios unter ihre Keulen und Messer zu bekommen. Sollte er wider Erwarten doch den richtigen Pfad hierher finden wird es mir eine große Freude sein ihn selbst kalt zu machen." Er kicherte hemmungslos und zog aus den Lumpen seiner Kleider einen Dolch mit einer breiten, gebogenen Klinge hervor.