In Ruhe lauschte Canus wieder den Worten des Aedituus. Es gab tatsächlich eine Menge Möglichkeiten, Venus' Gefallen zu finden. Der Quintilier war froh, dass ihm derart viele Möglichkeiten aufgezeigt wurden - es wurde auch kein großes Gerede aus den Kosten gemacht, jedenfalls grob. "Je nachdem, was zumindest ein großes Opfer abseits einer Opferties an Kosten verursachen würde, käme dies unter Umständen tatsächlich in Betracht. Immerhin muss ich gestehen, dass ich mir des Zeit- und Personalaufwandes nicht ganz im Klaren bin," antwortete der Soldat in zivil. Sicher, den Rat mit den täglichen kleinen Trankopfern würde er beherzigen, dies fraß weder Zeit noch Kosten und war für ihn auch innerhalb seines Dienstes machbar. Doch er hatte das Gefühl, als ob dies nicht unbedingt genug war. Aus diesem Grunde wollte er eben in Erfahrung bringen, welche Kosten in Bezug auf das Tempelpersonal beziehungsweise die Verwaltung auf ihn zukommen würden. Dann konnte er sich immer noch entscheiden.
Allerdings zeichnete sich auch ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen ab und Canus nickte dankbar, als der Iulier erwiderte, dass er wohl nicht sehr viel mehr tun konnte als schlichtweg für seine Schwester da zu sein. "Danke, Iulius Caesoninus. Ich weiß diese Worte durchaus zu schätzen. Ich muss auch zu meiner eigenen Überraschung gestehen, dass ich tatsächlich gar nicht so sehr auf meine Rechte als nächster männlicher Verwandter meiner Schwester bestehe. Ich hätte gedacht, dass ich diesbezüglich eine größere Vorsicht an den Tag legen würde. Doch tatsächlich habe ich mich innerlich dazu entschieden, meiner Schwester eine relativ freie Hand zu überlassen, was diese Verbindung mit ihrem Verlobten angeht. Ich hatte schlichtweg das Gefühl, als ob mir aufgrund meiner langen Abwesenheit kein allzu großes Mitspracherecht zustehen würde," erklärte der Quintilier. Sicher, in jeder Familie wurden solche sittlichen Dinge etwas anders gehandhabt, doch es wunderte ihn selbst, dass er in dieser Hinsicht derart liberal handelte.