Die gehobene Stimmung, die sich seit der freudigen Nachricht in der Abendessensgemeinschaft breit gemacht hatte, konnte Tiberius nur vorteilhaft finden. Daruberhinaus musste er sich jedoch zusammen reißen, um sich nicht vollends von dem wunderbaren Essen ablenken zu lassen, das die Aurelier hier auftischen ließen. Es war doch eine ganz andere Sphäre, die er nicht gewöhnt war. Einen ordentlichen Koch musste er sich auch zulegen.
Aber er gab sein Bestes um nicht wie ein völliger Bauer zu wirken und eine gewisse Abgeklärtheit auszustrahlen. Auf die Frage des Pontifex antwortete er also.
"Oh ja, in der Tat. Mein Cousin Valerius Victor war Mitglied im Collegium Septemvirorum. Er wandte sich nach dem Militärdienst dem Dienst im Cultus zu."
Soweit er wusste, hatte dieser sich während seines Dienstes nichts zu Schulden kommen lassen. Wie er ansonsten in Erinnerung geblieben war, konnte Tiberius nicht abschätzen. Er entsann sich der völligen und absoluten plebejischen Diktion, die jener sich Zeit Lebens bewahrt hatte und die den gehobeneren Herren vielleicht negativ aufgefallen war. Tiberius hatte sich den Zungenschlag der Straße in Griechenland soweit es ging und unter großen Mühen abgewöhnt. Man kam einfach nirgendwo rein, wenn der Plebs offenbar wurde, sobald man den Mund aufmachte. Sicher entging auch heute dem patrizischen Ohr nicht, dass da kein besonders feiner Herr vor ihnen saß. Aber alles in allem war Tiberius mit seiner Elocution nicht unzufrieden.