Beiträge von Lucia Duccia

    Lucia saß in ihrem Zimmer, alleine. Sie dachte nach, über das was in der letzten Zeit alle passiert war.
    Quintus war in Italien bei einem Prozess und sie hörte nichts von ihm, außer gelegentlichen Briefen, die sie aber nicht beantworten konnte, weil sie nicht wusste, wo er sich aufhält. Am liebsten wäre sie ihm hinterhergereist, aber jetzt wo sie ihre Familie wieder hatte, wollte sie dies auch ausnutzen und so lange wie möglich bei ihnen bleiben. Vielleicht sollte sie mal Flavius fragen, wo Quintus sein könnte, schließlich war er sein Factiokollege...

    Den musst du mir unbedingt mal vorstellen! Und unser Bruder wird auch damit leben müssen, dass wir nicht ewig unter seiner Kontrolle stehen werden!


    Sie schaute sich ein wenig um.


    Ich würde mir gerne einmal die heimischen Pferdezüchtungen ansehen, gibt es hier einen Pferdezüchter?

    Lucia guckte erschrocken...


    Ich...nunja...


    Langsam fasste sie sich wieder, dennoch kamen ihr die Worte nicht flüssig über die Lippen.


    Ich, ich habe noch nie jemanden gesehen, dem ich mich auf Anhieb so nahe gefühlt habe... Wenn man es so nennen kann, ist es Liebe, ja...

    Lucia lächelte.


    Ich denke schon, dass es mehr als Freundschaft ist. Leider kenne ich ihn noch nicht gut genug, um das auch von ihm sagen zu können. Und da er leider in Italia verweilt, kann ich es auch nicht herausfinden.


    Hoffentlich kommt er bald wieder, dachte sie bei sich. Ihr Blick wurde leicht glasig, als sie an ihn dachte, wie er da neben ihr gestanden hatte und sie angesehen hatte...

    Ich denke ich bin gleich fertig, nur ein wenig wärmer sollte ich mich schon anziehen. :D


    Sie suchte ein paar Sachen zusammen und zog sich etwas über, bevor sie mit Sara das Zimmer verließ.

    Plötzlich stand ihre Schwester vor ihr, Lucia war gerade in Gedanken versunken und schreckte hoch.


    Was? Einkaufen? Ja, sehr gerne. Ich möchte endlich mal die Stadt kennenlernen!

    Sie lächelte ihn an. Er hatte sie überrascht mit diesem Ausdruck der Freude, auch wenn es ein wenig geschmerzt hatte. Schmerzen war sie gewohnt.
    Nun kam Hergen mit einem Brief für sie herein. Sie nahm ihn und las.


    Oh, Alienus schreibt mir. Er ist zurzeit leider in Italien, hoffentlich kommt er bald wieder.


    Nun war sie es, die Gnaeus umarmte, denn sie hatte gleich zwei positive Ereignisse zu verarbeiten.

    Sie musste fast vor Schmerzen aufschreien, so drückte Gnaeus zu. Aber sie beherrschte sich, denn sie merkte, wie wichtig Gnaeus diese Umarmung war.


    Ich kann dich verstehen Gnaeus, es fällt mir ebenfalls schwer, es überhaupt zu begreifen!

    Sie bemerkte, wie schwer Gnaeus diese Worte gefallen sein mussten. Das er sie trotzdem über die Lippen gebracht hatte, ließ ihn in einem anderen Licht erscheinen. Er war nicht so verschlossen und abweisend wie es zuerst wirkte, er wollte das gar nicht. Sie hatte noch mehr Respekt als vorher vor ihm.


    Gnaeus, wenn jemand das Recht hat, sprachlos zu sein, dann du. Ich fasse es ja selbst kaum, dass wir wieder vereint sind. Warte ein paar Tage ab, dann werden wir vielleicht erfassen können, was hier eigentlich passiert ist! :)

    Ja, wir müssen den Göttern danken. Ohne sie wäre keine Rettung möglich gewesen!


    Antwortete Lucia freundlich.
    Nachdem Flavius und Julia das Zimmer verlassen hatten, wandt sie sich an Gnaeus.


    Was ist los Bruderherz? Beunruhigt dich etwas?

    In den Dienst der Göttin wollte sie treten? Dann würde sie bald wieder abreisen, sie hätten also nicht viel Zeit miteinander.


    Ich fühle mich aber gut, Flavius, warum einen Medicus?


    Doch da kam auch schon das Essen, und sie freute sich auf die erste richtige Mahlzeit seit fast zwei Wochen.

    Danke.


    Erst jetzt wurde Lucia bewusst, dass sie doch schon recht hungrig war, nachdem sie so lange nichts mehr, oder nur wenig, gegessen hatte. Sie setzte sich erwartungsvoll neben Julia.

    Wer kann ohne Familie bei Fremden denn glücklich werden?


    flüsterte sie zurück.


    Auch sie blickte sich nun um, und sah fast nur glückliche Gesichter, das von Flavius war etwas mit Sorge erfüllt und Julia wirkte etwas gequält von ihrer Krankheit. Aber das war ihr im Moment egal, sie wollte nicht daran denken.