Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Secundus nickte.

    "Oh nein, ich glaube ich habe mich wieder falsch ausgedrückt. Natürlich opfere ich allein.

    Die gute Tierchen besorge ich auch selbst.

    Ich wollte Deine Hilfe beim organisieren der Armenspeisung."

    Secundus lächelte.

    Ich war gespannt, ob es dem jungen Mann gelingen würde, sich in seinem Amt exakter auszudrücken oder ob es an mir lag und seine künftigen Mitarbeiter keinerlei Probleme haben würden seine Anweisungen zu verstehen. Auf jeden Fall gelang es ihm immer wieder, meine verzweigten und verirrten Gedanken zu lenken und am Ende kamen wir immer zu einem guten Resultat.


    Dann ist ja alles klar. Du wirst sehen, dass eine solche Armenspeisung sich beinahe von alleine erledigt. Sobald die Hungernden sehen, dass bei einem Tempel jemand ein grösseres Opfer plant, spricht sich das herum und alle werden bloss darauf warten, dass das Fleisch verteilt wird. Da gibt es also nicht viel zu tun. Ich wünsche dir nun für die Wahl alles Gute!

    Die Bitte war nicht abwegig und doch erstaunte sie mich ein wenig. Daher senkte ich meine Stimme, so dass nur er mich hören konnte, als ich antwortete.


    Als Patrizier und Angehöriger in unserem gemeinsamen Kultverein kennst du doch sicherlich die Riten und Gebete. Jeder von uns kann diese Riten vollziehen und die Priester des von dir ausgesuchten Tempels werden dir auf jeden Fall bei den Opfern behilflich sein. Dafür sind sie da. Du musst bloss die Tiere organisieren und mit ihnen zum Tempel ziehen. Alles Weitere wird dann wie von alleine seinen Lauf nehmen. Allerding solltest du das Opfer schon selbst vornehmen, damit die Götter deinem Wahlkampf wohlgesonnen sind. Wenn ich das übernehmen würde, dann würden sie ihre Gunst mir zusprechen und das ist ja nicht der Sinn.


    Ich wartete, ob ich Aemilius Secundus falsch verstanden hatte, oder ob meine Antwort ihm helfen würde.


    Sim-Off:

    In diversen Tempeln gibt es einige sehr gute Beispiele für Opfer. Die darfst du gerne kopieren. ;)

    Ich liess meinen jungen Klienten gewähren, als er mir die Hand so stark schüttelte, dass es beinahe schmerzte, denn immerhin war es in letzter Zeit nicht oft vorgekommen, dass ein Patron seinen Klienten öffentlich unterstützte. Vielmehr schien es üblich geworden zu sein, im Hintergrund zu bleiben und die jungen Leute selbst machen zu lassen, doch das schien mir einfach nicht genug.


    Von hier an musst du es nun selbst richten. Mehr kann ich momentan für deine Wahl kaum machen. Das Volk Roms wird dich nach deinen Taten beurteilen. Solltest du meinen Rat benötigen, dann schau bei mir in der Domus Annaea vorbei und frage nach. Dies ist vermutlich der beste Ratschlag, den ich dir geben kann. Handle erst, wenn du dir sicher bist, dass deine Taten die richtige Wirkung haben werden, oder wie es einst ein grosser Mann sagte: "Handle vorausschauend und bedenke die Folgen."*


    Sim-Off:

    *Oder so ähnlich :D


    quidquid agis, prudenter agas et respice finem

    Was auch immer Du tust, handle vorausschauend, und denk an die Folgen.


    Das Zitat stammt aus der spätmittelalterlichen Exempelsammlung Gesta Romanorum

    Dieser Konflikt leuchtete mir ein, allerdings wäre ein Nichterscheinen vor Gericht ebenfalls unverzeihbar.


    Nun, ich kann dein Problem gut verstehen und denke, es wäre auch für mich eines. Die Verpflichtungen vor Gericht müsste man natürlich zuerst erledigen, respektive mit den Klienten und Richtern schauen, ob jemand anderes übernehmen kann. Danach würde ich vermutlich die Reise antreten, wenn ich in deiner Situation wäre und frei reisen dürfte. Ich hoffe, die Verletzungen deiner Mutter sind nicht schwerer und es geht ihr gut?

    Mit einer ganzen Schar meiner Klienten war ich heute auf das Forum gezogen, um einen meiner Klienten öffentlich zu unterstützen. Nachdem dieser also seine Rede beendet hatte und die Stufen der Rostra hinunter geschritten war, trat ich ihm entgegen und reichte ihm meine Hand. Dann betrat ich die Rostra.


    Volk von Rom, ihr kennt mich spätestens seit meiner Zeit als Volkstribun. Der junge Aemilius hat MICH zu seinem Patron gewählt, einen Plebejer! Sollte noch einer an seiner Befähigung zweifeln, den Weg in die Politik zu beschreiten, so bedenkt diesen Schritt! Ein Patrizier wählt einen Plebejer zum Patron!

    Und wenn euch das nicht genügt, dann denkt daran, wer dieser Plebejer ist, was er für euch und eure Stadt getan hat, von den Anfängen als Vigintivir in der Strassenreinigung, bis heute als Prätor und Curator Aquarum.

    ICH, Lucius Annaeus Florus Minor, unterstütze hiermit offiziell die Kandidatur des Nero Aemilius Secundus.


    Nun tobte die Menge meiner Klienten und das zog einige im Volk mit.

    Ich war bereit, meinen Klienten zu unterstützen und ein gutes Wort für ihn einzulegen, doch eine Visitenkarte sah anders aus, daher erhob ich mich und trat dem Aemilius entgegen bevor er den Platz in der Mitte verlassen konnte.


    Patres, es ist das erste Mal, dass ich heute als Patron eines Kandidaten auftrete. Nero Aemilius Secundus IST mein Patron. Eine Tatsache, die ihn von vielen Patriziern abhebt, denn er hat einen Plebejer zu seinem Patron gemacht.


    Das liess ich erst einmal sacken, denn obwohl es viele der alten Patrizier im Senat eher gegen ihn einnehmen würde, war ich mir sicher, dass es eine noch grössere Anzahl Plebejer FÜR ihn beeinflussen würde.


    Ich unterstütze diese Kandidatur explizit, weil ich es notwendig finde, dass wieder vermehrt junge Patrizier sich in den Dienst des Imperiums stellen. Die Aemilii sind eine Familie, die eine stolze Vergangenheit aufweisen kann und es ist nur richtig, wenn ein Spross dieser Familie sich nun wieder der Politik widmet.


    Dann wandte ich mich direkt an meinen Klienten: Doch erzähl den Patres, Nero Aemilius Secundus, wo hast du deine Ausbildung genossen, bei wem dein Tirocinium Fori absolviert, wo betätigst du dich im Cultus Deorum, dieser höchst ehrenwerten und für Patrizier so wichtigen Arbeit? Danach ist es für den Senat trotz deiner Demut, jede Aufgabe zu übernehmen, immer von Vorteil, wenn wir deinen Wunsch innerhalb der Vigintiviri kennen, denn nicht jedem liegt es gleich, sich um die Stadtreinigung zu kümmern. Manche wollen lieber Erbschaften bearbeiten oder als Gerichtsdiener tätig sein.

    Nun ja, der Leiter der Archive am Kaiserhof wäre der Procurator a memoria. Dafür muss man allerdings Ritter sein, was vermutlich selbst mit meiner Empfehlung ziemlich unwahrscheinlich wäre. Ansonsten gibt es den Primicerius ab epistulis, der für die Abteilungen Verwaltungs- und Militärkontakt die Schreiber befehligt oder den Primicerius a libellis, der dasselbe in der Abteilung für Privatanfragen tut. Diese Positionen wären einfacher zu erreichen, ensprechen jedoch kaum deinen Vorstellungen.

    Ja und genau deshalb lud ich zum Abendessen. Was gibt es besseres als sich zwanglos beim Essen kennen zu lernen und so seine Ambitionen bekannt geben.

    Nein , es stimmt die Aufnahme steht bevor.

    Secundus lächelte, allerdings sah er auch schon glücklicher aus.

    Das ist richtig. Ein gutes Essen um einen Wahlkampf zu starten ist nie schlecht! Ich hoffe, du hast eine gute Schar von Leuten, welche für dich in Rom so richtig die Stimmung anheizen können. Ohne wird es natürlich nicht ganz einfach werden. Auch deine Rede im Senat musst du natürlich gut vorbereiten und dir überlegen, in welchem Amt du als Vigintivir am besten deine Vorzüge zeigen kannst. Meine Unterstützung werde ich dir dann ganz gewiss aussprechen.


    Sim-Off:

    Thema für deine Vorstellungsrede im Senat ist eröffnet und du solltest dort nun auch schreiben können. Dann ist es wichtig, möglichst aktiv Wahlkampf zu machen und alle Themen oder Posts immer als Ticket an die Admins zu melden, damit sie dir dann auch die Stimmen einbringen können, welche sie bringen sollten. ;)

    Die Tage vergingen im Moment im Flug und ich kam mit Salutatio, Senatsarbeit, Curator Aquarum und Praetur kaum zu irgend einer privaten Arbeit. So blieb auch mein Gesetzesentwurf immer weiter liegen und immer wenn Iunius Tacitus sich bei der Salutatio meldete, regte sich mein schlechtes Gewissen.


    Salve Iunius Tacitus. Es ist viel los, in der Tat, aber daran bist nicht du schuld, nein. Da ich dich etwas weniger sehe als auch schon, nehme ich an, du bist auch ziemlich beschäftigt, wenn auch nicht mehr ganz so oft vor Gericht.

    Bei mir gibt es da keine strikte Grenze. Zu RL-Freunden pflege ich auch digital Kontakt und langjährige digitale Freunde treffe ich oft irgendwann auch RL.

    Einverstanden, die Grenzen sind fliessend, wobei ich digitale Freunde meist eben NUR und AUSSCHLIESSLICH digital kenne.

    Reale Freunde kenne ich jedoch meist zuerst real und bleibe dann auf digitalem Weg in Kontakt. Ich bin ehrlich, ich habe noch niemanden, den ich digital kennenlernte und der heute ein realer Freund wurde. Das kann sich aber bestimmt noch ändern.

    Danke für die netten Grüsse. Ich habe in der Tat auch einmal etwas gemacht, was ich schon lange nicht mehr tat, nämlich den Computer für 7 Tage nicht in den Urlaub mitnehmen!


    7 Tage Londinium, mit realen Freunden, nicht digitalen, und wunderbaren Erlebnissen!

    Na gut, wie du meinst. Wie kommt deine Karriere voran? Hast du dich schon beim Consul gemeldet für den kommenden Wahlkampf? Nach deiner Einführung in die Augustales und der dort durch euch Junge übernommenen Aufgabe, die Aufnahme des verstorbenen Senators Purgitius Macer ins Ulpianum zu planen, steht da ja wohl kaum noch ein Hindernis an, oder täusche ich mich?


    Das Vorankommen meiner Klienten war mir immer wichtig, egal ob sie täglich in der Salutatio waren oder nicht. Von einem jungen Patrizier konnte man nicht erwarten, dass er täglich erschien, daher erkundigte ich mich auf diesem Weg.

    Ich melde mich mal vorsichtig zurück, wenn auch wenig schreibfreudig. Mein rechter Arm wird noch ein paar Wochen lahmgelegt sein und einhändig mit der falschen Hand schreiben ist ziemlich anstrengend. Lesen geht aber. ;)


    Scribite, amici, quod legere mihi placet! :D

    Welch freudige Nachrichten, auch wenn ich selbst nun bis am 14.4. nicht anwesend sein werde.

    Natürlich kannte ich meinen Klienten, den jungen Aemilius Secundus bereits.


    Salve Aemilius Secundus und herzlichen Dank für die Einladung. Es scheint, als wäre ich zu früh, das tut mir Leid, ich wollte keinesfalls stören.


    Sim-Off:

    Ich werde ab heute Nacht bis am 14.4. nicht online sein können.

    Ich wurde ins Atrium geführt, wo man mich bat zu warten. Das war ich mir nicht gewohnt und ich wunderte mich bereits, weshalb jemand Gäste einlud und dann nicht vorbereitet war. Doch dies liess ich mir nicht anmerken. Wir waren hier bei Patriziern und die hatten ihre eigenen Regeln. Dazu gehörte wohl auch, Plebejer warten zu lassen, egal ob sie Senatoren und Amtsträger Roms waren, oder nicht.

    Wie in der Einladung vermerkt begab ich mich zur Villa Aemilia. Obwohl ich nun schon länger im Senat den Sitz meines Vaters übernommen hatte und auch meinen Weg des Dienstes am Imperium weiter verfolgte, war ich zum ersten Mal hier.


    Senator Annaeus Florus Minor hat eine Einladung von Nero Aemilius Secundus. liess ich den Sklaven wissen, der auf mein Klopfen antwortete.