Eine relativ unspektakuläre Amtszeit neigte sich für mich langsam dem Ende zu und es wurde Zeit dem Senat darüber Rechenschaft abzulegen, was ich in dieser Amtszeit gearbeitet hatte. Viele kleine Dinge waren es, aber es fehlte in dieser Amtszeit das herausragende Mittelstück des Mosaiks. Die vielen kleinen Teile ergaben ein nettes Muster, aber mehr nicht. So trat ich also vor:
Patres, eine unspektakuläre Amtszeit neigt sich ihrem Ende entgegen. Als Tribunus Plebis bloss einer von vielen, versuchte ich getreu der uralten Traditionen für das Volk Roms da zu sein. Täglich fand ich mich daher am Morgen auf den Tribunenbänken neben der Curia Hostilia ein und hörte mir die Ängste und Sorgen des Volkes an. Ebenfalls standen während der ganzen bisherigen Amtszeit die traditionell geschmückten und markierten Türen zur Domus Annaea offen für jeden Bürger, der ein Anliegen vortragen wollte.
Ich wusste, dass die Traditionen hier im Senat noch immer hochgehalten wurden, daher betonte ich die Einhaltung der uralten Vorgehensweisen. Dann war es aber an der Zeit, die wichtigsten Punkte meiner Arbeit zu erläutern.
So kam es auch dazu, dass ich in meinen ersten Wochen bereits einem Hinweis nachgehen musste, gemäss welchem es scheinbar zu Engpässen bei den Getreidelieferung gekommen sein soll. Mein Besuch beim Praefectus Annonae ergab jedoch eine komplett andere Geschichte. Es stellte sich heraus, dass einige der Beamten, welche die Getreidespenden für die Ärmsten ausgeben sollten, sich für dieses Privileg bezahlen liessen. Konnte jemand nicht bezahlen, erhielt er entweder bloss die halbe Getreidespende, oder gar nichts. Durch den Hinweis der Bürger gelang es dem Praefectus Annonae, die schuldigen Beamten ohne grösseren Skandal entfernen zu lassen. Zu jeder Zeit war die Getreideversorgung der Stadt Rom komplett gewährleistet, wie sich durch meinen Besuch beim Praefectus Annonae herausstellte.
Ich atmete durch und blickte in die Runde. Die Getreideversorgung und die Getreidespenden an die Ärmsten waren die Lebensadern Roms. Wenn es da zu einem Skandal gekommen wäre, dann wäre auch ein Bürgerkrieg möglich gewesen.
Zu den Saturnalia spendeten meine Kollegen und ich dann einen nicht unbeträchtlichen Teil unserer Vermögen an die Armen, so wie es ebenfalls seit hunderten von Jahren üblich ist. Lebensmittel und Geldgeschenke wurden durch uns persönlich an die Bürger verteilt.
Erneut folgte eine kurze Pause.
Zuletzt war ich als Vertreter der Volkstribune beteiligt in einer vom Kaiser selbst angeordneten Senatskommission zur Erarbeitung eines Vorschlages zu einer neuen Erbschaftssteuer. Die Arbeit dort ist abgeschlossen, der Vorschlag wird vermutlich demnächst durch den Vorsitzenden jener Kommission hier im Senat eingebracht werden. Als Vertreter der Volkstribune und somit des einfachen Volkes, war es mir wichtig, dass die Ärmsten nicht durch neue Steuern belastet werden. Obwohl wir im Vorschlag einige neue Steuern erfasst haben, ist dies in meinen Augen gelungen. Alle Vorschläge betreffen bloss diejenigen Bevölkerungsschichten, welche über ein gewisses Mass an Vermögen verfügen. Somit ist sichergestellt, dass niemand, der bereits von Getreidespenden abhängig ist, auch noch durch Steuern belastet wird.
Ich prüfte kurz meine Notizen auf der Tabula um sicher zu sein, dass ich nichts vergessen hatte.
Nun endet die Amtsperiode bald und ich werde mein Amt niederlegen und meine Dienste dem Kaiser und Rom wieder als Senator zur Verfügung stellen. Der Bau des vom Kaiser gewünschten Aquäduktes, für welchen ich schon als Quaestor geholfen hatte die notwendigen Quellen zu finden, verläuft nicht reibungslos und ich hoffe, meine Talente und meinen Arbeitswillen künftig in diese Projekt stecken zu dürfen.
Es war mir wichtig, den Senatoren auch mitzuteilen, dass ich nicht einfach gedachte, mich nun im Senat auf dieser mittelmässigen Amtszeit auszuruhen.
Ich danke dem Senat und dem Volk von Rom für das Vertrauen, welches sie in mich gesetzt hatten und werde eine reibungslose Übergabe an meinen Nachfolger sicherstellen.
Damit waren meine Res Gestae beendet.
Sim-Off:Ich habe versucht, in meiner Amtszeit den Spielern/IDs in Rom Spielgelegenheiten zu bieten. Dass niemand diese angenommen hat, ist sehr schade, aber nicht mein Fehler.