Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Mein Test ist negativ, also bleibt euch erspart, mein einziger Zeitvertreib für 10 Tage zu sein.

    Heisst aber auch, dass ich morgen Samstag und grosse Teile vom Sonntag abwesend sein werde, da ich die Reise nach Liechtenstein machen kann. Die Reko ist wichtig.

    So wurde ich also innerhalb kurzer Zeit überfallen. Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte und setzte mich daher erst einmal auf den Stuhl hinter dem Pult.


    Soso, du möchtest also um die Hand meiner Cousine bitten.


    Das tönte nicht hart, aber es war doch eine Feststellung, hinter welcher der ganze Unterschied unserer Stände stand, den man einfach nicht so schnell ändern konnte.

    Ich denke, dass hier beide Seiten durchaus richtig liegen.


    Die Vestalinnen waren in der Tat so heilig, dass ein Mord als übelstes Omen angesehen würde. Umso wichtiger wäre es, dass ein Dementi oder eine Handlung nur von oberster Stelle käme.


    Die Vestalinnen würde unter keinen Umständen riskieren, mit einer Vertuschungsaktion noch mehr Ungemach über das Imperium zu bringen. Ganz im Gegenteil. Ich denke eher, dass sie unter allen Umständen mit dem Kaiser und den Pontifices zusammen versuchen würden, eine solche Tat als gefährlichen Einfluss von Aussen, möglichst weit weg, darzulegen. Die Parther, Spione der Germanen, irgend so etwas, was die Römer durch eine gemeinsame Bedrohung vereint und stärker macht.


    Die Annaei stehen leider unter diesen Umständen für den Plot nicht zur Verfügung, da sie sich sonst in einer Geschichte finden, die unter keinen Umständen gut für sie herauskommen würde.


    Historisch denke ich wirklich, dass in so einem Fall praktisch ein "weltweiter Lockdown" verhängt worden wäre um allfälligen Folgen zu entgehen. Entsühnungen, Opfer überall, Neuweihe aller Militäreinheiten und Feldzeichen, etc.

    Aber da es nie passiert ist können wir es auch nicht wissen.

    Nach 1.5 Tagen wieder online. Ich lese nachher gleich in Ruhe alles einzeln durch und reagiere.


    Covid lässt nun auch meine Klasse nicht mehr los. Nach 1 positivem Schüler in der letzten Woche, nun ein positiver Spuck-Pool und morgen daher online-Unterricht und Depooling.

    Alles viel Stress, wegen Infos an die Eltern, Erklärungen, Diskussionen, Blablabla, etc.


    Samstag bin ich wieder sicher abwesend, da hoffentlich (bei negativem Test) auf Reko-Tour für die Polizeimusik Basel in Vaduz. Bei positivem Test könnt ihr euch auf 10 Tage Dauerbeschuss durch meine IDs gefasst machen. :D

    Das ach so bescheidene Gehabe des Mannes bestätigte mich im Verdacht, er selbst hätte mit der ganzen Sache nichts zu tun gehabt. Dennoch war er der Geschäftsführer und somit konnte ich nicht wirklich einen anderen Sklaven rühmen oder gar belohnen.


    Ich möchte daher, dass du mir eine genaue Liste der Ausgaben anfertigst, die du hast. Schreibt genau auf, was im Zuge dieser Aktion kostenlos abgegeben wurde. Ich werde dir diese Kosten begleichen und noch mehr.


    Beinahe konnte ich nach diesem Satz die Sesterzen in den Augen meines Gegenübers schon hüpfen sehen, weswegen ich gleich nachschob:


    Doch sei gewahr, ich werde diese Liste genau prüfen und wenn ich darauf auch nur den Hauch einer Unstimmigkeit finde, dann erhältst du erstens kein As und zweitens noch eine saftige Anklage wegen Betrugs an einem Senator! Nicht dass ich annehme du kämst überhaupt auf eine solch blöde Idee, zumal dein Herr meines Wissens bei den Cohortes arbeitet, aber ich wollte es einfach gesagt haben.

    Nachdem Terpander platzgenommen hatte, begann ich:


    Nun denn, Terpander. Eigentlich wollte ich heute für meinen Wahlkampf zu dir kommen und dich darum bitten, auf meine Rechnung Getränke und kleine Speisen an die Männer Roms auszuteilen. Doch wie ich vor dein Lokal trete, sehe ich dort bereits die Werbung für meinen Wahlkampf. Gratulation zu deiner Initiative!


    Mir war ziemlich klar, dass der Sklave vermutlich nicht selbst auf die Idee gekommen war, sondern dass entweder sein Herr, oder der Herr des anderen, Charislaus, dahinter steckte. Vermutlich eher der des Charislaus, denn dieser hatte mehrfach betont, dass sein Herr ein Klient von mir sei. Ich versuchte mich zu erinnern, von welchem Klienten. Ach ja, Purgitius Lurco! So glaubte ich mich zu erinnern.

    Als der Inhaber des Lokals schliesslich zu mir kam, sah ich einen älteren Mann vor mir.


    Terpander nehme ich an? Ich bin Lucius Annaeus Florus Minor. Setz dich zu mir, ich habe etwas mit dir zu besprechen.


    Es war mir wichtig, dass ich dies mit jemandem besprach, der, wenn auch nicht wirklich von gleichem Stand, dann doch zumindest von der Ebene her auf gleicher Höhe war wie ich. Ich sprach nicht gerne nach oben zu jemandem und aufzustehen um mit einem Sklaven zu sprechen, wäre auch nicht korrekt gewesen.

    Ich war froh darüber, dass Flavius Gracchus der Erste war, der eine Frage stellte. Es war immer gut, wenn die Gegner, oder zumindest die nicht eng befreundeten Senatoren, ihre Fragen offen stellten.


    In der Tat ist mir bereits etwas aufgefallen, dem ich mich widmen möchte. Es hat sich gezeigt, dass im Codex Universalis ganz viele Paragraphen einfach gestrichen wurden, ohne Angabe von Gründen und auch ohne grössere Spuren in der Administratio, was äusserst auffällig ist. Viele dieser gestrichenen Teile betreffen die Rechte der kaiserlichen Familie. Eine erste Recherche hat ergeben, dass diese Streichungen scheinbar auf die Zeit des Bürgerkrieges und die Unruhen davor zurückgehen und möglicherweise auf Anweisung des Verräters Vescularius entstanden sind. Diese Änderungen scheinen die Machtübernahme des Genannten erst ermöglicht zu haben, da die eigentlich vorgesehenen Rechte von Senat und Volk ausser Kraft gesetzt wurden.


    Ich möchte mich diesen Nachforschungen widmen und herausfinden, ob diese Änderungen tatsächlich legitim sind, oder ob sie auf Grund ihres Urhebers illegal sind und daher eine Neufassung der betroffenen Abschnitte sinnvoll wäre.

    Getreu meinem Wunsch, nicht Altes zu erneuern, sondern Neues zu erschaffen, wies ich nicht darauf hin, dass diese Änderungen eigentlich rückgängig gemacht werden sollten, sondern zeigte die Chance auf, diese Teile des Codex den modernen Ansprüchen anzupassen.


    Dass davon in erster Linie der Senat profitieren würde und weniger das Volk, war vermutlich allen klar. Trotzdem war es eine typische Handlung eines Volkstribuns.

    Die Begrüssungen der beiden Flavii fielen unterschiedlich kühl aus. Von Flavius Maior war dies zu erwarten gewesen, da ich im Senat zuvor mit einer Gesetzesänderung zu Gunsten von Freigelassenen nicht gerade seine Unterstützung erlangt hatte. Auch Claudius Menecrates hatte kaum mehr Worte für mich übrig, da praktisch zeitgleich der Gastgeber eingetreten war und dieser natürlich der Mittelpunkt des Interesses darstellen sollte.


    So blieb ich dann zuerst einmal ruhig und wartete ab. Seius hatte mich ja wohl kaum einladen lassen, um jemanden zu haben, den er seinen Patroni zum Frass vorwerfen konnte. :D

    Ich trat aus den Reihen der gewesenen Quaestoren hervor und begab mich in die Mitte der Halle. Meine Schuhe waren in der Zwischenzeit gut eingelaufen und quietschten nicht mehr. Die belustigten Gesichter von meiner ersten Rede als Senator hatte ich noch gut im Kopf. Zwar waren sie allesamt freundlich gewesen, aber es war trotzdem leicht unangenehm gewesen.


    Patres Conscripti. Wieder stehe ich vor euch, diesmal um meine Kandidatur für ein weiteres Amt zu bekräftigen. Ich habe bei den Consuln meine Kandidatur für das Amt als Tribunus Plebis eingereicht. Mir ist voll bewusst, dass dieses Amt in der Zwischenzeit weniger prestigeträchtig ist, als es dies in der Republik noch war. Doch sollten Ämter im Cursus Honorum nicht nach Prestige, sondern nach Stärken der Kandidaten und nach Nutzen für die Res Publica ausgesucht und belegt werden. Der Dienst am Imperium sollte für uns Senatoren im Vordergrund stehen, nicht der persönliche Gewinn aus einer Amtszeit.


    Ich ging zwar nicht davon aus, dass irgend eine Person im Saal seine Ämter auf Grund persönlichen Gewinns ausgeübt hatte, doch manchmal hörte man eben auch solche Vorwürfe und Gerüchte, also konnte man darauf eingehen. Je höher man auf der Leiter stieg, desto grösser war die Chance, dass man überhaupt einen persönlichen Gewinn aus einem Amt ziehen konnte. Ganz unten war es bloss Arbeit.


    Ich habe meine Dienste bisher der Strassenreinigung und unserem Kaiser gewidmet. Nun empfinde ich es als wichtig, dem Volk direkt zu dienen. Dies kann ich am besten als Tribunus Plebis. Meine Domus wird für die Bürger offen stehen, wie es das Mos Maiorum verlangt. Ich werde zuhören und in den Senat tragen, wo es möglich ist. Gute Ideen sind nicht abhängig von Einfluss, Stand oder Ordo eines Menschen. Die Basis unseres Imperiums sind seine Bürger. Die Bürger leisten Militärdienst in den Legionen, die Bürger halten die Geschäfte am Laufen, die Bürger liefern den Nachwuchs, für welchen wir unser Imperium am Leben halten, damit auch die, welche heute Kinder sind, ihr Leben in der Sicherheit unserer Kultur verbringen können.


    Naja, vielleicht dachte nicht mancher Senator an die Jugend da draussen, aber warum sollte man es als werdender Vater nicht tun?


    Meine Stärke ist es, Verständnis für andere Menschen und ihre Sichtweisen zu haben oder zu entwickeln. Meine Stärke ist das Zuhören und das Entscheiden, was nach dem Zuhören gemacht werden kann. Meine Stärke ist es, alte Dinge zu nehmen und zu schauen, wie man daraus Neues machen kann, wenn man bemerkt, dass das Alte nicht mehr richtig funktioniert. Diese Stärken sind für das Amt eines Tribunus Plebis nützlich. Sie sind es nicht für das Amt eines Aedils. Aus diesem Grund, und um meinen Vater zu ehren, der dieses Amt ebenfalls innehatte, habe ich mich entschlossen als Tribun des Volkes zu kandidieren.


    Nach der langen Einleitung war das nun die eigentliche Kernaussage. Alles Weiter war Schmuck, denn die Herren würden sowieso kritisch hinterfragen, falls sie das wollten, egal was ich nun noch sagte.


    Einige von euch haben vielleicht meine Rede auf der Rostra gehört und die dort aufbrandenden Rufe nach Wiedereinsetzung der Republik vernommen. Wie ich dort dem Volk schon geantwortet habe, versichere ich auch euch, patres, dass dies NICHT in meinem Sinne ist. Ich werde keine Schritte in Richtung Vergangenheit machen sondern meinen Blick nach vorne, in die Zukunft richten. Die Vergangenheit hat genug Fehler aufgezeigt, dass wir diese nicht noch einmal erleben wollen. Sie hat genug Schlechtes gebracht, das wir ändern können und darauf möchte ich mein Augenmerk richten.


    Gerüchte waren der Tod jedes Wahlkampfes und wenn die Senatoren das Gerücht glaubten, ich würde die Republik erneuern wollen, dann könnte ich schon heute den Wahlkampf abbrechen. Daher war es wichtig, diesem Gerücht gleich von Anfang an einen Riegel zu schieben, so wie ich dies auch auf dem Forum getan hatte.


    Die Gens Annaea ist eine stolze plebejische Gens. Einige von euch patres werden mir mit Hochgenuss auch die Tatsache unter die Nase reiben, dass noch mein Vater sich von ganz unten emporarbeiten durfte. Als erster Annaeus seit Menschengedenken hatte er sich in den Senat empor gearbeitet. Seither darf die Gens Annaea auf verschiedene Senatoren zurückblicken und der Name ist nicht länger unbekannt, auch wenn es nicht jedem gelungen ist, auf der richtigen Seite zu stehen und Einzelne den Namen mehr beschmutzt haben, als ihm Ehre zu bringen.


    Dabei ging mein Blick flüchtig in Richtung der flavischen Senatoren, denn diese hatten genau mit einem solchen Annaeus leider unangenehme Erfahrungen gemacht, was mir zu Beginn meines eigenen Weges doch auch einzelne Steine in den Weg gelegt hatte. Doch mit dieser Aussage hoffte ich eigentlich, dieses alte Problem zu meinen Gunsten aus dem Weg schaffen zu können.


    Ehre ist es, was man im Cursus Honorum im besten Fall gewinnen kann, Ehre ist es, was es für den Cursus Honorum braucht. Ihr, hochgeschätzte Patres Conscripti, habt mich bereits kennen gelernt und wisst, wie viel Ehre es für mich bedeutet hier zu sitzen, hier zu stehen und wie viel Ehre ich mitbringe, um mein Amt so gut es mir möglich ist auszuüben, wenn ihr mich wählt.


    Nun war es an den Senatoren auf die Rede zu reagieren oder Fragen zu stellen. Ich hoffte natürlich, dass der eine oder andere mich unterstützen würde, damit eine möglichst grosse Anzahl an Stimmen für mich zu Stande kommen würde, doch dies lag nun nur noch eingeschränkt in meiner Macht.


    Sim-Off:

    Obwohl die Volkstribuni historisch nicht vom Senat gewählt wurden, schliesse ich die Rede so, weil wir im IR ja alle Ämter durch die SimON-Wahlsystem-Senatoren wählen lassen.

    Ich nahm diese Aussage ruhig entgegen. Eine offizielle Werbung sah in meinen Augen anders aus, aber ein gewisses Interesse war hiermit angekündigt und ein Hinweis, bei seinen Bemühungen nicht den Anstand vermissen zu lassen, war überflüssig, denn als Klient wusste er bestimmt ganz genau, wie er sich selbst schaden würde.


    Somit beendeten wir das Gespräch, tranken unsere Becher aus und wünschten einander einen schönen Tag.


    Ich verweilte noch einen Moment im Officium, die Gedanken bei Crispina und Saturninus, respektive den Gesprächen mit den Beiden.

    Ich war froh und dankbar, dass die Verbindung zu Crispina derart einfach war. Tutor zu sein war nicht immer einfach, aber wenn die Frau ihre Bedürfnisse kommunizierte und der Tutor sich darum bemühte Lösungen zu finden und nicht bloss den Chef zu markieren, dann war es meist angenehmer.


    Tu das und habe keine Angst davor, dich wieder mit mir zu unterhalten. Wenn ich es kann, werde ich dir helfen.

    Wieder brandete Applaus auf und ich konnte einige meiner Klienten erkennen, die an vorderster Front dabei waren und meinen Namen skandierten.


    SO sollte es sein, DAS war Wahlkampf, ohne böse Gedanken von Umsturz, Revolution oder Rückwende.


    So lange einfach bloss mein Name gerufen wurde, ohne Zusätze, die auf irgendwelche anderen Ziele hindeuteten, liess ich das Volk gewähren.

    Sim-Off:

    Da ich im Gespräch mit Crispina im Hortus noch sagte, dass ich nicht weiss, wie du über sie denkst, muss dies hier danach spielen.


    Nachdem mich erst am Tag zuvor schon Crispina auf eine ähnliche Weise angesprochen hatte, freute es mich natürlich für sie, dass dies nun auch Saturninus tat. Es war schön, wenn eine mögliche Hochzeit auch mit Gefühlen zu tun hatte und nicht bloss mit Politik. Trotzdem durfte ich mir natürlich nichts anmerken lassen, denn Saturninus war zwar ein guter Klient und ein netter junger Mann, aber er war vom Stand weit unter dem, was von einer Annaea erwartet wurde, auch wenn sie nicht die Tochter eines Senators war, sondern von einem Bruder meines Vaters abstammte, in dessen Familie niemand aus den normalen Bürgern herausgestochen war.


    Crispina hat sich bisher noch nicht gebunden. Ob ihr Herz jedoch frei ist, das weiss nur sie. Ihre Hände sind es jedoch noch.


    Ich wusste sehr wohl, dass diese Antwort Saturninus nur teilweise zufriedenstellen würde, doch mehr konnte ich ihm nicht sagen. Es wäre nicht korrekt gewesen nun selbst einen Schritt auf ihn zu zu machen. Er musste den Mut schon selbst aufbringen, um ihre Hand anzuhalten, wenn er sie wirklich wollte.

    In der Nähe des zentralen Marktplatzes, kurz einfach bloss Mercatus genannt, befanden sich an einer Strasse mehrere Tavernae. Als ich an diesem späteren Nachmittag dort vorbei kam und mir noch einen Becher genehmigen wollte, sah ich ein riesiges Wahlgraffito an einer Wand. Auf einen Blick bemerkte ich sofort, dass es für mich war, denn gleich zuerst stand mein Name da. Offensichtlich hatten sich auch hier meine Klienten ins Zeug gelegt und einen Platz gefunden, der offensichtlich und somit täglich von tausenden Menschen zu sehen war. Ich freute mich darüber, dass ich so tolle Klienten hatte, denn noch war der Wahlkampf in seiner Startphase. Das Fenster für weitere Kandidaturen schloss sich zwar allmählich, aber noch war es offen und erst wenn es geschlossen war, begann der Wahlkampf eigentlich richtig.


    Das kühle Nass, welches danach meine Kehle benetzte, schmeckte mir gleich ein wenig besser, da ich den Anblick der Wand geniessen konnte.