Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Beim Atrium der Domus Annaea handelte es sich um ein Atrium Corinthicum mit einem Impluvium, in welchem am einen Ende eine Statue der Venus und am anderen eine des Mars standen. Die Schutzgötter der Gens. Die Wände zu den angrenzenden Räumen waren aufwändig bemalt in einem Stil, der zwar an den 4. pompejanischen Stil erinnerte, aber insgesamt etwas weniger verspielt daherkam. An den Wänden standen, perfekt positioniert, so dass es wirkte als wären sie Teil der Malereien, einzelne Bänke, auf welche man sich setzen konnte um zu verweilen.


    Genau dies bot ich nun meinem Gast an.


    Servius Annaeus Vindex? Willkommen in Rom! Auch ich weiss gerade nicht, wo sich unsere beiden Familien treffen, aber das werden wir sicherlich noch herausfinden. Mir wurde mitgeteilt, du kommst von Pergamon? Dann hast du eine weite Reise hinter dir. Planst du hier in der Domus zu bleiben? Dann würde ich dich einladen, dich in unserem Balneum erst einmal etwas zu erfrischen, bevor wir uns in meinem Officium zu einem Schwatz treffen?

    Hast du noch mehr Gepäck? Die Sklavinnen werden dir, falls du dies möchtest, ein Cubiculum herrichten.


    Ich freut mich riesig, endlich wieder einen Verwandten zu haben, auch wenn ich noch keine Ahnung hatte, wie eng oder entfernt die Verwandtschaft war, aber es war gut, nicht mehr alleine zu sein.

    Während der Kaiser scheinbar laut dachte, konnte ich nichts tun ausser zuhören. Natürlich war dies noch ungewohnt für mich, aber es würde sich in der Zukunft sicherlich zeigen, wie ich damit umgehen konnte. Als der Kaiser geendet hatte, ohne weitere Wünsche oder Anweisungen zu nennen, fasste ich meinen Auftrag nochmals zusammen:


    Nein, mein Kaiser, nicht alt, bloss erfahren. Dann werde ich also noch einen Eques, einen Patrizier und 2 Plebejer suchen und mich so schnell es geht wieder melden. Gibt es noch Befehle oder Meinungen, die ich von dir in den Senat tragen soll?

    Der Ianitor Ursus

    Der Ianitor nahm den Zettel nicht entgegen, das hätte vermutlich eh nichts gebracht, denn wirklich lesen konnte er nicht. Er wusste, wie das Wort "Annaeus" oder "Annaea" aussehen musste und das reichte in der Regel. Die weiteren Dinge sollte sein Herr dann sehen.

    Als er nun also das gesuchte Wort fand, bat er den Gast sofort einzutreten.


    Dominus, willkommen in der Domus Annaea.


    Sobald der Gast eingetreten war, schloss der Ianitor hinter ihm ab und klingelte dann mit einer Klingel, welche genau zu diesem Zweck in einer Nische neben der Porta stand. Sofort erschienen zwei Sklavinnen mit Wasser und Wein. Das Wasser diente zum Abwischen des Reisedrecks oder des Staubes von den Strassen Roms. Der Wein sollte den Geist des Gastes erquicken.


    Meldet dem Dominus Florus Minor den Dominus Servius Annaeus Vindex! befahl er dann und sofort verschwand eine der beiden wieder.

    Der Ianitor Ursus

    Als der Ianitor den Namen Annaeus hörte, war er zwar etwas erstaunt, denn er glaubte eigentlich den einzigen Annaeus in Rom zu kennen, aber dies gab ihm noch lange nicht das Recht jemanden draussen stehen zu lassen, der vielleicht auch zur Familia gehörte, ohne dass er zuvor jemals in Rom gewesen war.

    So drehte er schnell die Schlüssel in den Schlössern, bevor er den Sehschlitz schloss und die Porta öffnete.


    Noch blieb er darin stehen und betrachtete den Gast.

    Servius Annaeus Vindex, willkommen in Rom. Ich nehme an, du hast einen Siegelring der Familie oder ein anderes Zeichen der Zugehörigkeit um deine Aussage zu bekräftigen?

    Es hing nicht wirklich viel davon ab, ob er dies hatte, der Zutritt würde auf jeden Fall genehmigt werden, aber es machte einen kleinen Unterschied in der Art, wie der Gast empfangen werden würde.

    Die Schmeicheleien gehörten in Rom einfach dazu und wenn man als junger Amtsinhaber des Cursus Honorum irgend an einem Gespräch teilnahm, war es üblich, dass man davon eine ganze Menge erhielt. Daher überhörte ich sie üblicherweise einfach und schmeichelte meinerseits ein wenig. Die weiteren Fragen waren jedoch durchaus spannend, denn einige konnte ich selbst noch nicht beantworten.


    Ich denke, als Primicerius ist das Leben im Palast auch nicht ganz so dunkel und eintönig. Eigentlich sollte da doch auch eine Kanne von etwas Gutem täglich drin sein, würde man denken. und ich zwinkerte ihm zu.

    Was ich nach der Quaestur plane, das wissen vermutlich erst die Götter. Eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet nach meiner Rückkehr aus Germania, wo ich mein Tribunat geleistet hatte, gleich schon als Ersatzquaestor gewählt zu werden. Vermutlich werde ich zuerst einmal heiraten. Wieder zwinkerte ich und musste zugleich lachen.

    Nein, ich komme nicht aus Rom. Unser Stammsitz liegt eigentlich in Mantua. Und du? Woher kommst du und was erhoffst du dir von den Göttern?

    Der Einladung zum Mahl folgend, führten mich meine Schritte zur Domus Iunia. Nach dem üblichen Ritual beim Eingang, wurde ich sofort und ohne weitere Umschweife ins Tablinum gebracht, wo der Gastgeber bereits auf uns wartete.


    Salve Cnaeus Fabius Torquatus. Danke für die Einladung. Ich bin hoffentlich nicht zu früh? fragte ich, mit einem Blick in die noch leere Runde.


    Warum das Gespräch in der Domus Iunia stattfand und nicht in der Casa Fabia, das wunderte mich nicht und störte mich nicht. Es gab immer Gründe für alles und viele Herren gaben Feiern nicht dort wo sie wohnten, sondern dort wo es am besten passte oder am besten repräsentierte.

    Der Ianitor Ursus

    Sim-Off:

    Bis jetzt hatte ich nie einen fixen Ianitor und habe ihm daher bislang nie einen Namen gegeben, aber da ich nun nicht mehr alleine bin, hoffe ich auf etwas mehr Gäste und Betrieb, also nennen wir den Hünen mal "Ursus", das passt sicher. ;)


    Der Hüne, welcher seit vielen Jahren die Porta der Domus Annaea in Rom bewachte, war ein treuer Mann und würde zu gegebener Zeit sicherlich seine Freiheit erlangen. Sein Name war Ursus und wie ein Bär konnte er unglaublich angsteinflössend sein, oder auch total liebenswert. Doch für ungebetene Gäste war er meist das Erste. Nun öffnete er den Sehschlitz auf das Klopfen an der Porta, welches mit dem schweren eisernen Pferd geschehen war, dem Wappentier der Gens Annaea, das als Türklopfer diente und blinzelte hinaus.


    Wer bist du und was willst du?


    Sein Tonfall war nicht abweisend, aber barsch und herrisch um Bettler und anderes Gesindel abzuweisen.

    Natürlich mein Kaiser antwortete ich und notierte sogleich die genannten Namen auf einer Tabula:

    Consilium Ulpianum


    • 2 Senatoren: Herius Menecrates + Flavius Gracchus Maior
    • Eques:
    • Patrizier:
    • 2 Plebejer:

    Da der Kaiser mich auch bat, ihm Vorschläge zu machen, nahm ich dies auch gleich zum Anlass, ihn über die Kandidaturen zu den nächsten Wahlen zu informieren.


    Ich habe in den letzten Tagen auch regelmässig auf dem Forum geweilt und Kandidaturreden für die kommenden Wahlen des Cursus Honorum gehört. Die folgenden Männer haben Kandidaturen bekannt gegeben.

    • Manius Flavius Gracchus Minor zum Aedilis Curulis
    • Titus Fabius Torquatus zum Vigintivirat ohne Nennung einer bestimmten Position. Du hast ihn erst kürzlich in den Ordo Senatorius erhoben.
    • Manius Octavius Gracchus als Vigintivir - viis in urbe purgandis


    Ich nehme nicht an, dass einer dieser Männer für das Consilium in Frage kommt, da sie entweder der gleichen Familie angehören wie bereits genannte Senatoren, oder aber noch zu jung sind, um sich in dieser Frage bereits als besonders nützlich zu erweisen. Ich werde mich aber in den nächsten Tagen um Vorschläge bemühen.

    Auch heute war ich wieder anwesend, als ein nächster Kandidat auf die Rostra trat. Ein junger Mann, der scheinbar für das Vigintivirat kandidieren wollte. Erst als er zu sprechen begann wurde mir klar, dass es sich hier um den eben erst in den Ordo Senatorius erhobenen Titus Fabius Torquatus handelte. Gespannt hörte ich zu und machte mir wiederum einige Notizen.


    Titus Fabius Torquatus - Vigintivir - Tresvir Capitalis


    Als der Jüngling endete, schaute ich auf die Tafel und stellte fest, dass nichts weiter drauf stand. Etwas erstaunt wartete ich, ob da noch etwas folgen würde.

    Ich habe nichts dagegen, wenn jemand den goldenen Acanthus erhält, also bitte meine nächsten Worte nicht falsch verstehen.


    Nobilitas war auch in Rom nicht zwingend erblich. Die Nobilitas war keine rechtliche oder gar klar definierte Gruppe. Nobilitas war abhängig vom Status einer Person, den sie sich selbst erarbeitet hatte. Es war durchaus möglich, dass ein Vater zur Nobilitas gezählt wurde, sein Sohn oder seine Frau aber nicht.


    Mir ist klar, dass dies im IR kaum auszuspielen ist und schon gar nicht mit einem Symbol darstellbar ist. Auch steht in unserer Wiki noch gar nichts zu diesem Thema, weil es einfach viel zu kompliziert ist, um es einfach darzustellen.


    Dies einfach zu den historischen Fakten.

    Auf Grund der Beschreibung des Seius Ravilla, was unsere Arbeitsplätze anging, musste ich unweigerlich laut hinaus lachen. Hoffentlich würde Furius Saturninus eine entsprechend gute Antwort finden. Dann konnte dieses Gespräch doch einen richtig spannenden Verlauf nehmen.


    Wenn du das so formulierst, Furius Saturninus, dann bin ich derjenige, der es noch vor dem Kaiser weiss, weil ich ihm den Vorschlag für die entsprechende Erhebung unterbreiten müsste.


    Wieder schüttelte es mich vor Lachen.

    Nein, das kenne ich nicht. Was für ein drolliger Trugschluss.


    Wobei die Schrift im Titel ja augenscheinlich unsere vertraute Schrift widerspiegelt, die lediglich eine orientalisierende Form aufweist.

    Ich bin überzeugt, dass es Leute gibt, welche denken würden, diese Schrift sei effektiv parthisch oder sogar indisch. Sehe solche Dinge jeden Tag in der Schule und meine Kids sind nicht 6 sondern 16!


    Ich finde eigene Sigs sehr gut, aber wenn möglich mit einer Schrift, die keine Trugschlüsse zulässt.

    Natürlich war ich auf diese Frage vorbereitet und hatte auch den entsprechenden Papyrus dabei.


    V - Pars Septima - Richtlinien Ulpianum - Imperium Romanum (imperium-romanum.info)


    Ja, das ist korrekt. Hier, im Anhang zu Pars Septima des Codex Universalis steht geschrieben, dass das sogenannte Consilium Ulpianum über die Aufnahme entscheidet. Die Mitglieder werden von dir, dem Imperator Caesar Augustus, einberufen, der selbst den Vorsitz führt. Das Consilium setzt sich zusammen aus zwei Senatoren, einem Eques, einem Patrizier und aus zwei Plebejern. Dir, dem Imperator Caesar Augustus, steht bei den Entscheidungen über die Aufnahme ein generelles Vetorecht zu.


    So las ich aus der Rolle vor.


    Vielleicht wäre eine entsprechende Ankündigung im Senat auch nicht schlecht, denn wenn es zu einer Aufnahme kommen würde, dann müsste auch jemand über den verstorbenen Senator sprechen können und da findet sich vermutlich am ehesten unter den anderen Senatoren jemand, der viel mit ihm zu tun hatte und ihn daher gut kannte.


    Das Ansinnen würde sicherlich nicht einfach werden, aber der Verstorbene hatte es natürlich verdient.


    Der Decemvir hat mich übrigens informiert, dass es scheinbar nur noch einen verbliebenen Verwandten gibt.


    Sim-Off:

    Vielleicht könnte dies ein Aufhänger sein für die von dir geplante Rede?