Beiträge von Lucius Annaeus Florus Minor

    Der junge Mann gefiel dem Wachsoldaten. Er war offensichtlich noch nicht so weit, dass er seine Kultur schon neben der römischen Leben konnte, aber er war auch nicht bereit seinen Mund zu halten, wenn er dachte, jemand könnte seine Familie oder ihn nicht ernst nehmen. Das zeigte Charakter und Charakter war eine Eigenschaft, die dem Wachsoldaten gefiel.



    Natürlich verzeihe ich deinem Sohn. Er steht für seine Meinung ein und ist stolz auf seine Herkunft. Dazu hat er noch nichts gesagt, was unfreundlich gegenüber mir wäre, also müsstet ihr euch nicht einmal entschuldigen. Es ist kein Geheimnis, dass die gallischen und germanischen Schmiede Geheimnisse kennen die unsere Schmiede nicht kennen.
    Ein freundliches Lachen quoll aus seiner Kehle aber er wurde nicht weniger vorsichtig als er den Wagen weiter durchsuchte.


    Die Tretspitzen und Speerspitzen würde ich auf dem Forum einem Offizier melden, dann kauft er dir vielleicht gleich die ganze Ladung ab.


    Dann war die Inspektion auch schon vorbei.


    Du kannst passieren. Viel Erfolg auf dem Markt und viel Spass für die jungen Männer!

    Bei mir kommt es etwas auf die Zeit an. Leider nimmt das RL am Ende eines Schuljahres immer sehr viel Zeit in Anspruch, auch wenn Notenschluss vorbei ist und alle Schülerinnen das Gefühl haben es gäbe nichts mehr zu tun. Das ist aber eben leider genau umgekehrt.

    Ein zum Wachdienst abkommandierter Soldat
    Der Wachdienst am Tor war an einem Markttag nicht sonderlich beliebt. Auf der einen Seite hatte man zwar etwas zu tun, aber auf der anderen Seite konnte es auch nur schief laufen. Untersuchte man einen Händler und seinen Wagen zu genau, dann war jener am Ende sauer und beklagte sich beim Chef, unterliess man es und es passierte danach ausnahmsweise wirklich etwas, dann war man sowieso geliefert.


    So versuchten auch heute die zugeteilten Soldaten ihre Arbeit zwar recht, aber doch nicht zu genau zu machen.


    Hier kam ein Schmied mit seinen 2 Jungs gerade richtig, zumal der eine Junge sich noch ängstlich hinter seinem Vater versteckte. Der andere wirkte schon richtig selbstsicher und scheute sich auch nicht zu sprechen, bevor dies der Vater tat.


    Salvete die Herren, willkommen zum Markttag grüsste einer aus der Wache, der auf die Wartenden zuging. Die anderen blieben am Tor stehen und lieferten Rückendeckung, sollte etwas gefunden werden oder passieren.
    Was bringt ihr denn mit? fragte er mit Blick auf den voll geladenen Karren. Hämmer, Meissel, Armreifen, Äxte und Schaufeln. Das können wir sicherlich gut brauchen! Und was ist in diesen Säcken hier? er deutete auf 2 Säcke, aus welchen eiserne Spitzen hervorstachen. Vielleicht waren es ja germanische Tretspitzen, einfache 3-spitzige Objekte, die man auf einem Schlachtfeld ausstreuen konnte und die jeden berittenen und auch manchen anderen Angriff mit ihrer schmerzhaften Effektivität zum Erliegen bringen konnten. Die könnte man sicherlich auch gut loswerden, wenn man einen Offizier benachrichtigte.

    Ich blieb auch nachdem sich der neue Statthalter zurückgezogen hatte noch bei der Ala und unterhielt mich mit den kommandierenden Offizieren. Es war mir wichtig, gleich zu Beginn ein gutes Verhältnis zu schaffen, damit danach die Zusammenarbeit einfacher wäre.


    Als ich mich dann gegen Abend auch endlich wieder ins Lager der Legio zurückzog, hatte ich nicht nur die kommandierenden Offiziere kennengelernt, sondern hatte auch die Chance gehabt einige Pferde der Ala zu reiten. Offensichtlich hatte ich mit meinen Fähigkeiten auch beeindruckt, denn der Subpräfectus war danach fast schon eifrig bestrebt darum, mit der Legio Kontakt aufzunehmen.

    Nachdem mich zögerlich einige jüngere Legionäre angesprochen hatten und ich somit auch in den Gesprächen noch etwas mehr über den Zustand der Legion und die Situation hier in Germanien ganz generell gelernt hatte, machte ich mich wieder auf den Weg in mein neues zu Hause.

    Ich war auch heute wieder ruhig dem Legatus gefolgt und hielt mich während der Besprechung ebenfalls im Hintergrund, doch heute war der Grund ein anderer als gestern. Gestern war ich der Neue, heute war ich der Fremde. Hier hatte ich eigentlich nichts zu sagen und wurde bloss geduldet, weil ich den Oberkommandierenden begleitete. Also hatte ich auch nichts zu melden, bis die Sprache auf die gemeinsamen Trainings kam.


    Erfreut stellte ich fest, dass die Idee nicht auf Gegenwehr stiess.


    Nein, Legatus, ich glaube alle weiteren Dinge können der Subpraefectus und ich direkt klären.

    Natürlich Legatus! antwortete ich und nahm Haltung an, denn dies war ein Befehl.


    Eigentlich hätte ich mir ja denken können, dass der neue LAPP auch die Ala besuchen wollte, aber da er weder die Pflicht hatte, seinen Zeitplan mit mir zu teilen, noch bisher einen Einblick in seine weiteren Pläne gewährt hatte, konnte ich ja nicht wissen, wie schnell er dies zu tun beabsichtigte.

    Als danach das Öl zusammen mit dem Schweiss und Dreck des Tages endlich entfernt waren und auf der Haut bloss das leicht brennende Gefühl des metallenen Strigilis übrig blieb, begab ich mich in das entspannende Heissbad. Die Muskeln sollten gelockert werden und es tat richtig gut, in dem heissen Wasser einen moment zu verweilen und sich einfach treiben zu lassen.


    Danach ein kurzer Schwumm im Kaltbad, damit der Kreislauf wieder so richtig in die Gänge kommen würde und dann war es an der Zeit, sich zu vielen anderen Soldaten ins lauwarme Wasser zu begeben und darauf zu hoffen, dass man ohne Kleidung nur einer unter Vielen wäre und sich vielleicht auch ein Gespräch mit jemanden ergeben würde, denn dafür waren die Thermen auch da, nicht bloss zur Entspannung. Nirgends sonst konnte man den Puls der einfachen Mannschaft so gut spüren wie hier.

    Endlich war ich im Bade angekommen. Es war nicht voll, aber dennoch auch nicht leer und die Blicke von Legionären, gehärtet durch jahrelanges Training, folgten jeder meiner Bewegungen, als ich, der vermeintlich verwöhnte Senatorensohn, eintrat und mich anschickte meine Kleidung auszuziehen.


    Wenn ich die Männer ansah, so blickten sie schnell weg, ohne mich zu grüssen, denn sie kannten mich noch nicht und wussten noch nicht, ob ich nur einer von vielen neuen Laticlavii sein würde oder ob ich es verdienen würde, dass sie mich zur Kenntnis nahmen.


    Immerhin war ich nicht schüchtern und musste mich für meinen Körper auch nicht schämen. Ich war zwar nicht muskulös, aber trainiert hatte ich genug und meine Muskeln waren hart und zäh und konnten einiges ertragen. Mein Bauch war definiert, die Beine vermutlich der muskulöseste Teil meines Körpers. Die Oberschenkel waren austrainiert vom Heben verschiedener Gewichte, dem Reiten und den langen Läufen, welche ich in Mantua täglich, danach in Roma nur noch seltener aber trotzdem regelmässig unternommen hatte.


    Genüsslich liess ich mir beim Einölen helfen.

    Bislang war ich noch nicht wirklich in meinem neuen Heim gewesen. Vor der ersten Stabsbesprechung war nur gerade Zeit geblieben um das Gepäck hier abzuladen und den Staub der Reise abzuwaschen.


    Nun, da die erste Besprechung vorbei war, kehrte ein kleinwenig Ruhe ein. Ich wollte die Chance nutzen und mir nun erst einmal ein Bad gönnen.


    Bevor dies aber möglich war musste ich die mir zugewiesenen Leute anweisen, was ich wie wollte. Meine Sachen waren bereits fein säuberlich bereitgelegt worden und ich hatte keine allzu hohen Wünsche. Aber heute wollte ich auch keinen Besuch mehr, ausser es handelte sich um einen meiner Mitoffiziere. Zu müde war ich nach der Reise und ich freute mich auf eine Nacht ohne Wachdienst, was auf der Reise nicht möglich gewesen war.

    Aufmerksam hörte ich aus der hinteren Reihe den Ausführungen zu. Mich interessierten besonders die Bemerkungen zur Truppenstärke, Krankenstand und Rekrutenzahlen, sowie die Lagerbestände, denn eine Legion die nicht schlagkräftig war oder deren Bereitschaftsstand mangelhaft war liess sich nicht so leicht führen und bot im schlimmsten Fall ein leichtes Ziel. Zufrieden nahm ich daher zur Kenntnis, dass der neue Statthalter auch im Sinn hatte eine Vorführung der leichten Artillerie zu begutachten. Das sollte die Männer die nächsten Tage auf Trab halten.


    Die verschiedenen Aussenposten waren dann eher weniger interessant für mich, da ich nicht annahm, dass ich als Neuer bereits auf einen solchen geschickt werden würde, ohne dass ich zuerst meine Autorität hatte sichern können, respektive die anderen Offiziere herausgefunden hatten, ob man sich auf mich verlassen konnte oder nicht. Auch dies war sinnvoll, denn sollte es dort zu einem Problem kommen, dann musste ein Offizier oder Unteroffizier vor Ort sein, dem man vertrauen konnte.


    Als dann der Primus Pilus über die Ausbildung der Rekruten sprach und auch die Zusammenarbeit mit der ebenfalls in der Nähe der Stadt stationierten Ala II Numidia ansprach, spitzte ich wieder meine Ohren. Hier war wieder etwas, das mich interessierte. Das Zusammenspiel der verschiedenen Truppengattungen war für mich schon immer spannend gewesen. Wenn es funktionierte, dann ermöglichte es Taktiken, welche den Gegner überraschen konnten, da er nicht damit rechnen konnte. Wenn es nicht funktionierte weil eine Truppe zu arrogant agierte, dann konnte dies leicht die Vernichtung einer ganzen Armee bedeuten. Erfreut nahm ich zur Kenntnis, dass der neue Statthalter mir zutraute, diese Aufgabe zu erfüllen. Selbstverständlich! antwortete ich daher auf den Satz von Kaeso Antonius Hortalus und nahm somit meinen ersten offiziellen Befehl entgegen.


    Danach kamen noch die Bauprojekte zur Sprache, aber da es in der Stadt selbst gerade nichts zu bauen gab, war die Chance wieder gering, dass ich zusätzlich zur bereits erhaltenen Aufgabe noch eine zweite fassen würde und meine Gedanken kreisten bereits um das, was ich bei der Ala herausfinden wollte.


    Am Ende der Besprechung sprach Kaeso Antonius Hortalus dann direkt mich an. Nein, grundsätzlich ist alles klar. Ich muss nur noch wissen, wem ich mit der Koordination der Zusammenarbeit und in der Gestaltung von gemeinsamen Übungseinheiten unterstellt bin, respektive ob die Ala II Numidia meine Befehle annehmen wird, sollte ich dazu befugt sein. Ich nehme an, dass ich sonst mit der Koordination direkt beginnen kann?
    Es konnte ja nicht wirklich erwartet werden, dass die Ala nur darauf gewartet hatte, dass ein senatorischer Jungspund aus der Legio zu ihnen kommen würde und ihnen Befehle erteilen würde.

    In einem historischen Forum sollte man sich nicht nur der antiken, sondern auch der modernen Geschichte bewusst sein, das denke zumindest ich.


    Daher rufe ich hier alle auf, heute, am 75. Jubiläum der Invasion in der Normandie, dem D-Day, an alle Leute zu denken, die im 2. Weltkrieg betroffen waren.
    Jeder von uns hat bestimmt in seiner Familie jemanden, der von diesem Ereignis direkt oder weniger direkt betroffen war.


    Natürlich freue ich mich auch, wenn jemand eine Geschichte eines Familienmitgliedes teilen möchte.

    Zitat

    Original von Timoleon
    Timoleon ist der Calo von Appius Decimus Massa. Der ist zwar lange raus und ne geraume Weile im Exil, doch könnte er mit seinem Herrn natürlich nach Germanien gekommen sein. (Immer ein wenig im Hintergrund und sehr unauffällig). Massa wäre gerade in Germanien, wenn er nicht im Exil wäre. Vll. ließe sich da etwas eintüten?


    Sicherlich. Um die Lager tummeln sich die Zivilisten und ich reagiere gerne auch "zivil" auf jede mögliche Anspielstation. Das Lager der Legio ist gemäss Beschreibung zudem fast autonom und bietet innerhalb des Lagers auch ein Forum für regelmässige Märkte.

    Als Neuer und dann erst noch als Laticlavius, also als Spross einer Senatorenfamilie, von der niemand erwartete oder dachte, dass sie sich noch daran erinnern würde, wie es als einfacher Soldat war oder ist, wusste ich natürlich, dass ich hier noch nichts zu melden hatte.


    Erstens waren mir alle hier Anwesenden an Dienstalter deutlich überlegen und zweitens wusste ich über nichts Bescheid, was in der Legio II in den letzten Monaten geschehen war.


    Demnach wartete auch ich sehr gespannt, was alles berichtet würde. Die Reihenfolge in welcher die Stabsoffiziere das Wort ergriffen sagte einiges aus über die internen Hierarchien in der Legio II.

    Nach 35 Tagen Reise, gerechnet ab der Stadt Rom, erreichten wir endlich unseren Zielort, die Hauptstadt der Provincia Germania Superior, Mogontiacum. Es war keine einfache Reise gewesen, vor allem die Passage der Alpenpässe hatte sowohl Mensch als auch Tier grössere Strapazen bereitet, aber es waren uns von den Göttern auch keine grösseren Unfälle oder spezielle Vorkommnisse in den Weg gestellt worden.


    Dennoch war ich froh, dass wir endlich am Ziel angekommen waren. Der letzte Monat hatte mir doch deutlich gezeigt wo meine Defizite im reiterischen Ausdauerbereich lagen und mein Gesäss war froh um jede kleine Pause. Auch sonst war es anstrengend gewesen, denn obwohl ich mich in Rom immer fit gehalten hatte und regelmässig das Waffentraining besucht hatte, war es doch etwas gänzlich anderes, dies täglich im echten Einsatz abrufbereit zu halten. Immerhin war die Sicherheit des zukünftigen Statthalters bis zu einem gewissen Punkt auch mir anvertraut worden, obwohl er natürlich mit entsprechender Leibgarde reiste.


    Nun, da wir wieder in Sichtweite einer grossen Stadt kamen, verstaute ich meinen Bogen, den ich die letzten Tage immer an meiner Seite bereitgehalten hatte, in seiner Sattelhalterung und verschloss den Köcher, der auf der rechten Seite des Sattels hing und dessen Pfeile somit immer griffbereit waren. Dann zupfte ich den Tribunenmantel zurecht, damit ich auch meinem Rang entsprechend erkennbar war, wenn wir das Stadttor erreichten.


    Auch der Statthalter machte sich zum Eintreffen bereit. Noch wusste ich nicht, welche Befehle er für mich haben würde, wenn wir einmal angekommen waren. Würde er mich direkt zur Legio II schicken oder einen anderen Auftrag haben, den ich zuerst noch erledigen sollte? Würde er mir vielleicht erlauben, meinen Patron noch zu treffen, oder diesen gleich selbst und alleine in Beschlag nehmen, bevor dieser nach Rom zurückkehrte?


    Diese und viele andere Fragen schossen mir durch den Kopf, als wir uns nun langsam dem Stadttor näherten.

    Zum Thema "knallige Farben" erinnere ich gerne einmal wieder daran, dass wir generell eine völlig falsche Idee der Farben im alten Rom haben.


    Alle Statuen und Reliefs an grossen Bauwerken waren knallig bunt bemalt! Das lässt sich heute durch verschiedene Analysen beweisen.


    Seht euch doch einmal die Bilder an, welche an der Ausstellung "Bunte Götter" vor bereits 10 Jahren gezeigt wurden. Da kriegt man eine ganz gute Idee vom Ausmass des Augenkrebses der uns sehr wahrscheinlich durch 2000 Jahre Verwitterung erspart bleibt.


    Suchbegriff für Bilder: Bunte Götter
    Wikipedia Seite


    Als ich vor über 25 Jahren mit dem römischen Reenactment angefangen habe, da gab es praktisch nur rote und weisse Tuniken. Wenn man heute über einen guten Anlass geht, so sieht man auch alle möglichen Farben, auch knallige.