„Woher kommst du denn? Ich meine wo ist deine Heimat? In den nordischen Ländern wohl eher nicht. Die Menschen sind eher blond oder rothaarig. Außerdem sah ich dunkelhäutige in Rom. Sie kamen aus dem Süden.“
Fast verlegen hielt Tisander inne. „Entschuldige meine Neugierde. Wenn ich dir irgendwie beim lernen oder sonst wie helfen kann. muss du es nur sagen.“
Beiträge von Tisander
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Erfreut schaute Tisander den Burschen an. „Oh ein Neuer. Salve mein Name ist Tisander. Nein leider bin ich nicht der, der dir hier weiter helfen kann, ich warte selber.“ Der Eques musterte ihn neugierig. "Bestimmt musst du noch den Eid ablegen. Geht es denn gut mit dem lernen?"
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Den ganzen vorigen Tag hatte Tisander im Stall verbracht. Ihm hatte die Ruhe und die Gespräche mit seinem Rappen gut getan. *Das Nichtstun* hatte ihm da auch kein Problem bereitet. Heute aber musste er so schwer es ihm auch fiel seinen Dienst in der Fabrica antreten. Der Decurio würde bestimmt überprüfen ob er Dienst dort angetreten hatte. Einen letzten schweren Seufzer ausstoßend betrat er das Gebäude. Er hatte den Eingang zum Armamentarium zum Magazin gewählt um so die Werkstätten zu betreten. Er hatte sich nie die Mühe gemacht einen anderen Eingang zu suchen. Während der Ausbildung hatte ihn das nicht interessiert. Das Ergebnis sah er nun, wie ein Depp stand er hier rum. Suchend streifte sein Blick umher. Natürlich stand hier keiner und erwartete ihn, da musste er schon selber die Initiative erreiche. Er ging an einem Regal entlang auf dem allerlei Ausrüstungsgenstände lagen und da hörte er es, etwas war umgefallen. „Hallo!?“ Unerwartet laut erschien ihm seine eigene Stimme.
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Früh am nächsten Morgen stand Tisander plötzlich wieder vor Luscinus. „Salve, ich habe geruht, viel getrunken, mir ist nicht mehr schummerig. Darf ich jetzt in den Stall zu meinem Rappen? Ja und danach muss ich dann zur Fabrica?“ Er wusste es war der Befehl des Decuro gewesen, trotzdem hegte er die Hoffnung, dass es für ihn noch nicht gut wäre. Abwarten stand er da und erwartete einen Blick in seine Augen. Was ein Medicus da wohl alles so sah?
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„Bei den Göttern, muss das denn sein? Wie kann man denn bloß so blöd sein?“ Kaum ausgesprochen riss Tisander die Augen auf, verkniff danach schnell sein Gesicht. „Nein bitte nicht du, ich meine mich mit dem blöd sein. So blöd sein und einen bescheuerten Kampf antreten.“ Eifrig schüttelte er mit dem Kopf, "nein nicht … nicht wummrig.“
Eigentlich wollte er schummrig sagen, weil aber wohl jeder gesehen hatte, wie er sich nach dem Kopfschütteln schnell am nächsten Posten halten musste, schluckte er das runter. „Nein übel ist mir nicht. Also gut bis Morgen, aber nur bis Morgen.“ Mit gesenkten Kopf zog er wieder ab. Jetzt hält der mich auch noch für einen Oberdeppen, dachte er dabei.
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Kaum hörte Tisander die Stimme, erinnerte er sich an den dazugehörigen Namen. "Luscinus, richtig?!" Kam von ihm als er den Bandagenraum betreten hatte. "Was denkst du, kann ich mich wenigstens um meinen Rappen kümmern und auch sonst wie nützlich machen. Das rumliegen geht mir auf den Geist, wenigstens das, bis ich zur Fabrica kann. Ich verspreche auch ich lass es langsam angehen." Bei seien Fragen versuchte er Luscinus anzulächeln, unterlies es aber schnell wieder.
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So auf seiner Liege sitzend, fasste Tisander einen Entschluss, denn er war es leid, hier nur dumm und ohne Beschäftigung herum zu hängen. Entschlossen sprang er auf, verzog aber gleich sein Gesicht. Das war dann doch ein wenig zu heftig, stellte er nüchtern fest, langsamer ist besser. Suchend umherblickend, ging er abermals den Weg zum Untersuchungsraum. „Medicus“, kam von ihm, den Namen hatte er entweder nicht gehört oder vergessen. „Medicus, kann ich dich einmal sprechen?“
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Leise zog Tisander sich wieder zurück. Interessant wäre es für ihn gewesen, wenn er mitbekommen hätte, wie der kleine Kerl zu ihnen in die Ala gelangt war. Was ihn hierhin verschlagen hatte. Dumm war, er saß gerade hier fest, ansonsten hätte er sich gerne ein wenig um ihn gekümmert, damit er sich leichter eingewöhnen konnte. Sein Gesicht schmerzte nicht mehr so extrem, hoffentlich konnte er wenigstens bald hier raus. Nur hier rumhängen war auch nicht seine Sache. Da gab es ja auch noch seinen Rappen um den er sich kümmern musste.
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Der Salbenverband war tat wirklich gut. Es war für Tisander, der schon bald seine kühlende Wirkung spürte, eine wirkliche Wohltat. Erleichtert schloss er seine Augen, dämmerte weg und erwachte wieder. Mehrmals ging es im laufe des Tages so. Bis er plötzlich nahe Stimme hörte. Das war schon auffällig, weil er zur Zeit alleine hier war, da die meisten auf Patrouillenritt waren.
Leise erhob er sich und ging auf die Stimmen zu. Das muss im Untersuchungsraum sein, da wo wir bei der Anmeldung die Eignungsuntersuchung über uns ergehen lassen mussten, stellte er fest. Etwas fremd war die Aussprache schon. Ich glaube den Dialekt habe ich noch nie gehört, auch nicht in Rom. Die Türe war halb offen und so konnte er ohne weiteres hineinspähen. OH, wäre im fast entschlüpft, diese Hautfarbe in der Ala war schon sehr außergewöhnlich. Wie klein er war. Ein Lächeln wollte sich zeigen, weil es jedoch sofort schmerzte unterdrückte er es. Der kleine Kerl erinnerte ihn schon sehr von seiner Körpergröße her an Fango. Der hatte nur allmählich etwas an seinem Muskelaufbau zugelegt. Was mag ihn nun zur Ala verschlagen haben? Ein Sklave ist er ja nicht, sonst wäre er erst gar nicht in diesen Raum gelandet. Das Gespräch, welches gerade geführt wurde, fand er auch äußerst interessant. So stand er da, starrte und lauschte ganz ungeniert.
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Tisander war mit Gerald im Valetudinarium angekommen, wusste aber nicht wie er sich verhalten sollte. Zurück zu seiner Pritsche und sich wieder hinlegen kam ihm doch albern vor. Außerdem würde der Famulus Luscinus, sein verschwinden schon bemerkt haben, ansonsten war da ja auch noch Gerald und der hatte einen Auftrag vom Dekurio bekommen. So lehnte er sich einfach gegen die Wand und wartete ab. Vorsichtig tastete er dort sein Gesicht ab und verzog wieder ein Mal schmerzhaft sein Gesicht.
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„Glaubst du der hilft mir wirklich? Ich glaube eher Fortuna hat mich verlassen. Aber gut ich probiere es“. Gegen seine eigene Überzeugung, schlich Tisander mit seiner Bewachung, so empfand er es, zum Valetudinarium.
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Schmerzlich verzog Tisander das Gesicht. In Ordnung war das wirklich nicht, aber gut geschlafen hatte er bei seinem Rappen trotzdem besser als auf der Pritsche im Valetudinarium.
„Was ich gemacht habe, etwas Saublödes, mich vom Decurio bei einer Prügelei erwischen lassen. Ich musste meine Wut los werden. Du verstehst? Einfach mal Dampf ablassen. Das blöde ist nur, der schickte mich schon ins Valetudinarium. Ich war auch dort, nur wachte ich in der Nacht auf, konnte nicht mehr schlafen und ging zu meinem Schwarzen. Jetzt wird mein Strafdienst in der Fabrica wohl nie enden.“ Es war einfach nicht zum aushalten seit seiner abgebrochene Reise nach Rom ging alles schief. Mit dem Kleinen rasselte er auch ständig aneinander. Dabei hatte er einmal gedacht sie würden in Zukunft zusammen durch Dick und Dünn gehen. Jetzt durfte der mit auf Patrouille und er musste hierbleiben. Er wusste einfach nicht was mit ihm los war. -
Seinen Namen von einer bekannten Kommandostimme hörend, fuhr Tisander aus dem Schlaf und stand fast geleichzeitig in einer Habachtstellung. „Anwesend Dekurio“, kam sofort von ihm. Danach erst bemerkte er wo er sich befand, im Stall bei seinem Rappen und nicht wie befohlen im Lazarett oder der in der Fabrica beim Faber. Verflucht, das Unheil nimmt aber auch kein Ende, dachte er. Jetzt hieß es nur noch Augen zu und durch.
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Der Geruch der ihn empfing ließ ihn alle Sorgen vergessen, er war dort wo er hingehörte. Ohne lange zu suchen fand er gleich seinen Rappen, dessen Schnauben ihn begrüßte. „Na mein Alter, hast mich wohl
vermisst. Du warst nicht bei mir und ich haben großen Mist gemacht. Ich habe uns den ersten Patrouillenausritt versaut. Entschuldige bitte, ich bemühe mich, dass es nicht mehr vorkommt. Du lässt mich aber doch trotzdem den Rest der Nacht bei dir verbringen?“ Schon saß er in der hinteren Ecke der Box seines Rappen und schlief tief und fest. -
Tisander wusste es genau, er hatte sich gerade auf seinen Rücken gelegt, nicht nur wegen seiner Nase, sondern mit der Absicht nicht einzuschlafen, denn das war nicht seine übliche Schlafhaltung. Jetzt wachte er mit einem lauten: „Aaaach“ auf, er war wohl doch eingeschlafen, hatte sich im Schlaf auf die Seite gedreht und wohl an seine Nase gestoßen. Verwirrt starrte er in die Dunkelheit und horchte. Es waren nicht die nächtlichen Geräusche aus ihrer Baracke zu hören.
Wie üblich, nach dem Aufwachen, rieb er sich mit seiner rechten Hand durch sein Gesicht. Mit einem abermals lautem : „Aaaaach“ , kam die Erinnerung zurück. Der Kampf, hinter der Baracke, das Auftauchen des Decurio und natürlich der Schlag auf seine Nase.
Vorsichtig tastete er nun an seinem Gesicht herum, dabei erinnerte er sich, er hatte sich doch mit einem Kopfschmerz hingelegt. Jenes scheußliche Wummern, schien aber abgeklungen zu sein. Angestrengt
lauschte er. Ob er alleine war? Kein weiteres Schlafgeräusch war zu hören. „Noch jemand da?“ Keine Antwort kam aus der Dunkelheit. Inzwischen hatte er sich auf den Rücken gedreht, setzte sich langsam hin. Da hat mir dann doch jemand eine Decke über gelegt ,stellte er fest, schlug diese zurück und setzte seine Füße auf den Boden. Allmählich gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und ein diffuses
Dämmerlicht ließ ihn die Umrisse in seiner Umgebung erkennen. Vorsichtig tastete er sich durch bis zum Türe und öffnete diese leise. Feuchte Nachtkälte schlug ihm entgegen und er atmete tief ein. Das tut gut, stellte er zufrieden fest. Der Himmel war verhangen, denn kein Stern und auch der Mond zeigte sich nicht. Den Weg zum Stall, damit zu seinem Rappen fand er im Schlaf, auch wenn sie gerade erst umgezogen waren.
RE: Turma II - Die Ställe -
Tisander biss die Zähne zusammen, was wiederum auch schmerzte. Genauso schmerzte es als er die Luft durch die zusammengebissenen Zähne einsog. „Mmm“ kam nur von ihm als Luscinus nach dem wummern fragte. Er merkte, dass er das mit dem Kopfschütteln, auf die Frage, ob er sonst noch was habe, besser gelassen hätte. Langsam legte er sich hin.
Liebend gerne hätte er geschrien, wie und das ist alles was du machen kannst? Unterließ dies aber, dass hätte seine Lage vermutlich nur noch verschlimmert. Am Ende dürfte er dann nicht mal mehr den Stall betreten. Was für ein beschissener Tag und das alles nur wegen dem Haareschneiden oder wegen dem Kleinen? Der durfte aber quietsch vergnügt mit auf die Patrouille.
Dein Anschwärzen werde ich dir noch heimzahlen, mein liebes ehrbares Römersöhnchen.Er stellte fest, all diese Gedanken vertrieben nicht seinen Schmerz, eher verursachten sie noch mehr. Stocksteif lag er nun da und versuchte alles um sich herum auszuschalten.
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RE: Unterkünfte stationierte Unterstützungseinheiten
Sich die Hand vor seiner Nase haltend kam Tisander im Valetudinarium an, schaute sich suchend nach dem Medicus oder seinem Gehilfen um.
Mittlerweile wummerte es heftig in seinem Kopf und das Atmen fiel ihm auch sehr schwer. -
Obwohl Tisander sich vorher noch seine Nase gehalten hatte, der Schmerz trat jetzt erst wirklich zu ihm vor, nahm er rasch Haltung an, als der Decurio zu ihm trat. Lies die Ansprache des Dekurio über sich ergehen. Versucht zackig fiel sein. „Jawohl Decurio Germanicus“ aus. Jede Strafe hätte er ohne mit der Wimper zu zucken über sich ergehen lassen. Nicht an der Patrouille teil nehmen zu dürfen, war die schlimmste Strafe für ihn. Er glaubte auch, das der Decurio das wusste. Ausgerechnet er musste ihn
hier heraus holen. Anstatt aber dankbar dafür zu sein, denn der Kampf wäre, wie er selber wusste, sehr übel für ihn ausgegangen, verfluchte er ihn.
In Wirklichkeit galt seine Wut aber ihm selber. Jedoch das, würde er sich, so schnell nicht eingestehen.
In diesen Zustand nachte er sich auf zum Valetudinarium.
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Aufgeben war für Tisander nicht drin. Wenn auch leicht wankend, so ein Kopf war nicht wirklich als Rammbock geeignet, sah er doch noch die Faust auf sich zu rasen. Jetzt setzte der Überlebenswille ein und er bückte sich. Gerade noch rechtzeitig wie er bemerkte. Der Legionär hatte reichlich Schwung und fing mit einer Körperdrehung an. Tisander hatte noch einen Teil seiner Sinne zusammen, beeilte sich und trat seinem Gegner von hinten in die Kniekehle. Jetzt konnte er nur noch hoffen, dass dieser einknickte, ansonsten gingen bei ihm bald die Lichter aus.
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In weiter Ferne hörte Tisander die Worte seines Gegners, während sein Kopf nach hinten flog und er selber fast mit. Gleichzeitig schossen im Tränen in die Augen, bevor dort ein Funkenregen erschienen war, ganz so als ob Jemand einen Haufen Kiefernzapfen ins Feuer geworfen hätte.
Jetzt hatte wohl ein Lemur von ihm Besitz ergriffen, einer jener bösen Schattengeister war in ihn geschlüpft und übernahm seine Handlung. Wie ein Besessener sprintete er die paar Schritte vor und rammte seinen Kopf in die Magengrube von Festus, um gleich darauf auf seinem Hintern zu landen.
Was um ihn herum geschah hörte er nicht, denn jetzt machte sich der Schmerz bemerkbar. Trotzdem rappelte er sich hoch, wankte, starrte nach vorne, taxierte seinen Gegner, dabei gingen seine Gedanken endlos langsam. Trotzdem kam ihm nicht in den Sinn aufzuhören, sondern er überlegte wo und wie er einen Treffer landen könnte.