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Amir
„Tut mir leid, aber mit der Jagd kenne ich mich nicht aus,“ meinte Amir mit zuckenden Schultern. Er war als Sklave in einem Stadthaus mitten in Damaskus geboren worden und war nie darauf angewiesen gewesen, sein Essen selbst erjagen zu müssen. „Dann warst du sicher ein guter Jäger? Womit hast du deine Beute erlegt?“ Der Noriker hatte es tatsächlich geschafft, Amirs Interesse zu wecken. Er wäre selbst auch gerne einmal zur Jagd gegangen. Der Kampf zwischen Mensch und Tier – das faszinierte ihn. Natürlich wäre er aber nie auf die Idee gekommen, seine Wünsche laut zu äußern. Schon gar nicht vor einem Fremden. Außerdem ging es ja hier nicht um sein Vergnügen, sondern um die Suche nach Thula. Amir konnte es bereits an Carbos Tonfall hören, dass dieses Unterfangen sehr schwer werden würde. Zumindest ohne weitere Informationen. Was Carbo sagte, klang einleuchtend und nachvollziehbar.
„Einen Moment, lass mich nachsehen!“ Der Syrer lief ein paar Schritte und sah sich um, ob der Bettler auch heute wieder an seinem gewohnten Platz saß. Wie schon am Tag zuvor fand er ihn in seiner Häusernische. Natürlich kannte der Bettler ihn noch, da er für seine Dienste ja auch eine Belohnung bekommen hatte. Der Syrer bat ihn, kurz mit zu Carbo zu kommen, um ihm dort Rede und Antwort zu stehen.
„Es geht noch einmal um die Germanen, die die Sklavin angesprochen haben. Kannst du dich noch erinnern, wie sie aussahen?“ , fragte Amir ihn, als die zu dem Noriker kamen. Der Bettler überlegte einen Augenblick bevor er zu sprechen begann. „Ja, wenn ich mich recht entsinne, waren sie alle blond, außer der Frau. Die hatte rotes Haar. Ach nein, einer der Männer hatte braunes Haar. Aber der ist nicht mit den anderen gegangen. Der Mann, der mit der Sklavin sprach hatte kurze blonde Haare, die so nach hinten gekämmt waren. Der Ältere, der den Sack davontrug, war dunkelblond. Ja, genauso war es! Die Männer trugen germanische Kleidung. Aber die Frau, das war irgendwie komisch! Sie trug eine römische Tunika, aber irgendwie hat das nicht gepasst! Ihre Haare und so!“