Beiträge von Nero Tiberius Caudex

    Die ältere nubische Sklavin lächelte mütterlich. „Guten Morgen Liebes.“ Sagte sie. „Du bekommst erst mal ein anständiges Frühstück.“ Sagte sie und dirigierte sie in die Culina. Hier und da bekam Adria wohl neugierige Blicke zu spüren, mehr aber auch nicht. Schon würde ein leichtes Frühstück mit Puls und allerlei Obst aufgetragen. Wasser stand ebenso bereit wie Wein. „Der Dominus hat angewiesen, dass du dich frei bewegen kannst. Wenn du magst, kannst du dir also alles anschauen. Zur Hand gehen?“ Die Ältere lachte. „Kleines ich werde mich hüten, dir irgendeine Aufgabe zuzuteilen. Wen der Dominus dies gewollt hätte, dann hätte er entsprechende Anweisungen gegeben.“ Nana betrachtete die Germanin interessiert. Und sagte schließlich. „Ich weiß nicht genau, aber ich denke ich habe es dir zu verdanken das er hergekommen ist. Ich danke dir,dass du meinen Jungen wieder hergebracht hast.“ Sagte sie und musste sich eien Träne verdrücken. Ja sie Sah Caudex als ihren Jungen an. Ob nun Mutter oder nicht, er war so was wie ihr Kind. Schließlich hatte sie ihm schon auf diese Welt geholfen.






    Sie verteidigte sich nicht. Nein jetzt noch nicht, später würde sie es schon tun. Dafür würde ich schon sorgen, aber hier und jetzt wollte ich einfach nur sie. Das Mondlicht spiegelte sich im Wasser und unsere Leiber glänzten in seinem Licht. Unter dem Licht der Sterne nahm ich meine Sklavin mit auf eine Reise in die höchsten Gipfel der Lust. Sie gehörte mir nur mir und damit jeder das in Zukunft wusste würde sie mich ab heute Mit Nero ansprechen. Ich wollte, das jeder wusste, wie nahm mir diese Frau stand. Ich trug fest mit meinen Armen umschlungen weg aus dem Garten in mein Cubiculum. Erschöpft von der Reise und dem eben erlebten schliefen wir alsbald ein.


    Ich erwachte früh am Morgen und schälte mich vorsichtig aus dem Bett. Nana würde ich um Adria kümmern. Ich hatte allerlei zu tun. Ich wollte neben einen Gespräch mit dem Verwalter vor allem das Gestüt und die Weiden sehen. Nana wusste Bescheid und würde sich um alles kümmern. Adria würde auf jeden Fall nach dem aufstehen eine Tunika aus feinster Wolle bestickt mit dem tiberischen Wappen vorfinden. Anhand der Größe wurde sie wohl unscher erkennen, dass diese für sie bestimmt war.

    Hätte sich nicht just in jenem Moment Lunas Hand auf meine Schulter gelegt, hätte ich mich wohl enttäuscht umgedreht und das Zimmer und Haus verlassen. Ich wusste immer noch nicht wie diese kleine Germanin es geschafft hatte, aber ich hatte einen großen Respekt vor ihr. Dennoch konnte ich nicht anders. „Wir tragen den selben Namen. Aber eine Familie?“ Fragte ich und mein Augen blicken auf den Mann der immer noch vor uns saß. „Vergebung ist wie Respekt, beides muss man sich verdienen.“ sagte ich kühl. Ich konnte einfach keine Emotionen mehr zeigen. Ich hatte am Anfang des Gespräches mein Innerstes offenbar und er hatte es nicht verstanden. So hatte ich mich wieder zurückgezogen und legte eben jene Kühle an den Tag die ich mir zu eigen gemacht hatte. „Ein Bruder, ein wirklicher Bruder wäre aufgestanden und hätte seine Familie in die Arme geschlossen. Ihnen gezeigt, dass er ihnen vertraut. Ein Bruder würde nicht um Vergebung bitten, denn der wusste das seien Familie ihm eh alles verzeiht.“ Sagte ich, atmete einmal tief ein und aus. „Uns musst du nicht um Vergebung bitten, tu das bei den Göttern und Ahnen, nicht bei uns.“ Traurig sah ich zu meiner Schwester, nahm ihre Hand und zog sie zu mir in meinen Arm. „Sind wir es nicht wert? Sind wir es nicht einmal mehr wert, dass du dich erhebst und uns zeigst, das wir eine Familie sind? Worte sind Lippenbekenntnis nichts weiter. Sie sind schnell ausgesprochen und ebenso schnell gebrochen. Wenn wir es nicht mal mehr wert sind, dass du uns auf Augenhöhe begegnest, was für eine Familie sind wir dann?“

    Mein Triumph dauerte … nur wenige Momente, nämlich genau so lange bis ich selbst im Wasser landete. Dennoch tauchte ich grinsend neben ihr auf, fing sie ein und hielt sie lachend im Arm. Gab ihr einen Kuss und hauchte an ihren Lippen. „Ich denke hier braucht wohl jemand eine Lektion in 'Wie verhalte ich mich gegenüber meinem Dominus!'“ Sagte ich und zog sie an mich. „Was hast du zu deiner Verteidigung vorzubringen?“ Fragte ich während ich sie nun aus ihrer nassen Tunika befreite. Ja ich zog ihr das Ding tatsächlich aus, man würde sie also wenn sie trocken war tatsächlich nochmal anziehen können. Das nasse Ding landet mit einem Schwung neben dem Becken. „Nun ich höre?“

    Ich lachte leise. „Nur wenn du es willst? Ich habe da ganz andere Erinnerungen.“ Neckte sich sie. Als sie mich nun wegschob schaute ich fast schon betroffen an. „Ich bin eine was?“ Ich hob belustigt eine Augenbraue, bevor ich sie einfing, mit Leichtigkeit auf meine Arme hob und in den Garten trug. „Ich denke meine kleine Sklavin brauch eine Abkühlung.“ sagte ich grinsend und schupp landete sie in dem brusttief mit Wasser gefüllten Becken hier im Garten.

    "Du gehörst mir kleine Adria." Sagte ich und beantwortete damit ihre Frage wohl nur indirekt. Meine Arme legten sich fester um sie und nun konnte sie meinen heißen Atmen auf ihrem Hals spüren. Ihre Aussage, dass sie mich verlassen könnte tat so unsagbar weh, das ich gerade froh war, dass meine Blick nicht sehen konnte, denn dieser war wohl gerade alles andere als emotionslos. "Vergiss das niemals!" Ich sprach mit leiser Stimme zu ihr und zog nun eine Spur mit Küssen auf ihrem Hals.
    "Du würdest also lieber sterben als dich zu fügen?" Fragte ich und meine Hände begannen ihren Körper zu streicheln. "Wirklich?"

    "Vielleicht Adria .. vielleicht...." Sagte ich und sah sie einfach nur an. "...aber in uns fließt nun mal das Blut unserer Ahnen. Wir können nicht aus unserer Haut. Du hast es bei Aulus gesehen. Er behandelt seine Sklaven gut, Luna sogar liebevoll. Aber du hast es gesehen. Er war früher auch anders, aber heute?" Ich zog sie zu mir und legte die Arme von hinten um sie um mit ihr gemeinsam in den Garten blick zu können. Im Glanz der nun hereinbrechenden Sternenklaren Nacht sah er wirklich wunder schön aus. "Wir sind die Kinder unserer Eltern Adria. Und wir erfüllen ihre Erwartung. Dies ist unsere Pflicht. Es wäre sicherlich auch deine gewesen. Dein Vater hätte eines Tages einen Mann für dich bestimmt. Eine Verbindung aus der er sich eine Vorteil versprochen hätte. Und du? Hättest dich gefügt. So wie es jedes gute Kind tut." Sagte ich und ich musste sagen die Vorstellung sie in den Armen eines anderen Mannes sehen, gefiel mir ganz und gar nicht. So zog ich also wohl unwillkürlich meine Arme fester um sie.

    Ich lehnte mich ebenso zurück, meine Hände wurden ineinander gefaltet und beiden Zeigefinger lagen nun an meinem Kinn, als sie sie schweigend betrachtet.
    "Ich habe mit den Leuten hier nichts getrieben. Versteh mich nicht falsch. Die meistens von ihnen kenne ich mein Leben lang, dennoch hatte ich bis auf den normalen Kontakt, den man eben mit Sklaven hat, keine wirklichen Bindungen. Außer zu Nana natürlich. Sie war meine Amme und hat mich aufgezogen." Nun glitt meine Blick wieder in den Garten und Erinnerungen aus der Kindheit kamen hoch. "Die Kinder der Sklaven haben immer dort gespielt. Ich konnte sie ab und an beobachten. Vater meinte so was macht ein Tiberius nicht. Einmal hatte ich mich davon geschlichen und den Unterricht geschwänzt es war so ein heißer Sommertag. Den Tag werde ich wohl nie vergessen." Sagte ich und sah sie an. "Die Folgen würde ich gern vergessen, aber ich kann es nicht." Sagte ich und erhob mich. Ich lehnte mich an eine Säule und sprach in den Garten hinein. "Ich war sechs und erinnere mich wie heute. Es war das erst Mal, das Vater vollkommen die Kontrolle über sich verlor. Was wohl auch einen Damm bei ihm brach, denn seit dem passierte es immer wieder und häufiger." Ich dreht mich zu ihr um und sah sie an. "Die nächsten 2 Wochen konnte ich mich kaum oder nur unter Schmerzen bewegen. Ich habe Nana und Corvina angefleht, dass sie mich einfach sterben lassen. Weil er mich doch sowie so früher oder später totschlägt. Nach diesem Tag habe ich einfach nur noch funktioniert. Aber er fand immer irgendetwas was in seinen Augen nicht richtig war. Heute weiß ich, dass ich egal was ich getan hätte, es ihm eh nicht recht machen konnte. Ich zog mich zurück und tat nur noch was man von mir verlangte." Ich ging auf Adria zu und sah sie an, dieses Mal würde sie wohl diese tiefsitzende Traurigkeit sehen können. "Seit her zeige ich keine Gefühle mehr, sie machen verletzlich und angreifbar. Und wenn man irgendwann gelernt hat mit all dem zu leben, dann versiegen auch die Tränen." Ich strich über ihre Wange. "Mein Vater lehrte mich vieles, aber Menschlichkeit war nicht dabei."

    Ich beobachtet sie genau und wusste, dass es in ihr arbeitete. Und sie tat was ich wollte, auch wenn sie ihre Frage wohl etwas schnippisch und provozierend formulierte, ließ ich sie reden. Meine Mine blieb jedoch unbewegt. Ich lehnte mich zurück als sie geendet hatte, nahm einen Schluck Wein und betrachtete Adria mit dieser von ihr wohl so verhassten undurchdringlichen Mine.
    „Nach dem Tod meines Vaters brach ich aus. Ich brach aus dem was mir anerzogen wurde aus. Ich war nicht gewillt zu erfüllen, was er von mir verlangt hatte. Ich tat es Titus einem meiner älteren Brüder gleich und reiste umher. Ich fand mal bei Verwandten Unterschlupf. Mal hielt ich mich bei den Griechen auf um dort ihre Philosophen und Redner zu studieren. Ich tat eigentlich alles nur nicht das, was mein Vater von mir verlangt hatte. Alles hier erinnert mich daran. Wäre ich hiergeblieben, dann wäre ich wohl schon seit 4 Jahren auf eben jenem Kurs auf welchem ich nun bin. Mein Bruder Aulus war es, der mich daran erinnert und quasi genötigt hat mein mir zugedachten Zweck für die Familie endlich zu erfüllen.“ Ruhig und vollkommen frei von Emotionen sprach ich und nahm nun einen weiteren Schluck des Weines. „Natürlich wissen sie es. Sklaven eines Haushalts wissen immer alles was im Haushalt vorgeht. Viele von ihnen waren wohl auch mitunter Zeugen dessen. Natürlich wusste es Nana und ja sie war es, die sich neben Corvina um mich gekümmert hat.“ Sagte ich und nun ging mein Blick an Adria vorbei in den Garten des Hauses. „Ja ich habe wohl als ich kleiner war auch in ihren Armen geweint, sie war mir die Mutter die ich in meiner Leiblichen Mutter nie hatte.“
    Nun blickte ich zu ihr. „Das Landgut hat einen Verwalter, der sich um alles kümmert. Die meisten der Sklaven wären mit dem Tod meines Vaters frei, so was es verfügt. Doch sie baten mich, dass sie weiter hier als Sklaven leben dürfen. Ich glaube du verkennst da auch etwas. Jeder Sklave und Angestellte hier auf dem Landgut gehört zu diesem Haushalt und untersteht damit mir. Damit gehen nicht nur Pflichten für sie einher, sondern auch Rechte. Sie bekommen hier Obdach, Essen und den Schutz des Hauses. Ich würde niemals zulassen, dass ihnen was passiert. Wenn sie frei währen wären sie zwar gewissermaßen als Klienten immer noch an die Familie gebunden, aber sie müssten ihren gesamten Lebensunterhalt selbst bestreiten. Hier auf dem Landgut leben einige Veteranen der Legion mit ihren Familien. Sie sorgen für den nötigen Schutz. So lang also keine ganze Armee anrückt, ist das Gut bestmöglich geschützt.“ Erklärte ich ihr. Nahm sie wirklich an, dass die Sklaven hier mehr oder minder sich selbst überlassen wurden? „Das Landgut trägt sich dank der Felder und des Gestütes auch selbst. So das immer ausreichend Mittel für alles Nötige vorhanden sind.“ Ja hier musste keiner Hunger oder um seine Existenz bangen.
    Bei der nächsten Antwort blitze ein kleines Grinsen im meinem Gesicht auf. „Was wenn ich sage mit jeder hier?“ Fragte ich fast schon provokant. „Aber nein hatte ich nicht. Ich war gerade mal fünfzehn als ich hier wegging und nicht gerade ein vor Selbstbewusstsein strotzender Junge.“ Ja die Selbstsicherheit hatte ich erst gewonnen, als ich all das hinter mir gelassen hatte.
    „Früher ja das hat es mir widerstrebt, keine zehn Pferde hätte mich hier freiwillig hergebracht. Nicht wegen dem was er getan hat sondern wegen dem Was ich nicht getan habe. Aber jetzt… es ist anders. Ich kann damit umgehen.“ Sagte ich und zuckte mit den Achseln. Es war einfach so. Seit ich nun meinen Weg ging, war es wirklich so, dass ich hier herkonnte ohne, dass mit der Ort mir ein schlechtes Gewissen machte.
    Ich sah sie nun lange an, nahm wieder einen Schluck Wein und sah in den Becher, als wäre da die Antworten auf ihren letzten Fragen. „Ich bin weder wütend noch traurig. Eher nachdenklich würde ich sagen. Ich grüble ob es gut war mich zu widersetzen und ob es nicht besser gewesen wäre früher den mit bestimmten Weg einzuschlagen, so wie mein Vater es verlangt hat.“ Nun nahm ich ihr Kinn in meine Hand und beugte mich zu ihr. „Gefühle sind wie Tränen. Weißt du noch was ich dir über Tränen gesagt habe?“ Mein Blick ruhte auf ihr und sagte nichts darüber aus, was ich gerade dachte und fühlte.

    Ich spürte einen warmen Luftzug um meine Fesseln und plötzlich hatte ich einige gute Ideen, die ich zu Hause sofort niederschreiben würde. Im Stillen dankte ich dem Gott noch einmal und nahm mir vor als bald Mal die ganze Familie hierher zu bringen. Schließlich hatten wir dem Gott noch zu danken, dass er sich der Toten auf der Villa Tiberia bei dem Aufstand angenommen hatte. Bei meiner Schwester wäre das wohl kein Problem nur Aulus würde ich wohl her schleifen müssen. Aber er würde müssen, zur Not eben her schleifen.
    „Danke Mercurius.“ Flüsterte ich leise und sah lächelnd zu Adria, als wir den Tempel verließen. Draußen angekommen nahm ich das Tuch vom Kopf und streifte die Sandalen wieder über. „Wie bettest du eigentlich zu deinen Göttern?“ Fragte ich sie. Ich wusste zwar, dass sie die Gottheiten stellenweise nur vom Namen her unterschieden. Aber wie genau die Germanen zu ihren Göttern beteten war mir nicht bewusst.

    Das er sich gleich hier umziehen wollte, quittierte ich mit einem Nicken. Ungewöhnlich? Vielleicht, aber nichts was Nero aus der Fassungen bringen konnte. Auch wenn ich die öffentlichen Thermen aus nachvollziehbaren Gründen nur selten besuchte, war ich oft genug dagewesen um die halbe männliche Gesellschaft Roms nackt zu kennen. Und nun kam also der Aurelius hinzu. Ein kurzer Blick zu meiner Schwester folgte. Ich kannte sie und wusste, dass sie sich an …nun ja schönen Dingen erfreute. Dennoch sagte mein Blick wohl gerade nur gucken nicht anfassen. Wie oft hatte ich Corvnia gesehen, wie sie bewundernd über eine gut gebaute Statue streichelt hat. Heute aber galt keine Statue also nur gucken nicht anfassen.
    Es bedurfte nun auch nur noch weniger Handgriffe und der Aurelier war ganz in seiner heutigen Funktion gekleidet und schritt zum Werk. Ich verfolgte aufmerksam das Prozedere, reichte den Wein und als er mir nun zunickte, nahm ich das Opfermesser zur Hand und bewegte mich langsam auf das Schaf zu. Ich machte ruhige Bewegungen, denn ich wollte das Tier nicht unnötig aufregen. Das Tier stand vollkommen still da und sah fast schon mit stoischer Ruhe seinem Schicksal entgegen. So strich ich dem Trier nun einmal mit dem Messer in einer fast schon sanft anmutenden Bewegung über den Rücken. Bevor ich den Kopf des Tieres anhob und mit einem schnellen tiefen Schnitt quer zur Kehle das Leben des Tieres beendete. Sofort waren Sklaven da und fingen das Blut des Tieres auf. Ich hielt das Tier so lange fest, bis auch das letzte Leben aus diesem gewichen war. Kein Zucken ging mehr durch den Körper des Schafes. Erst jetzt ließ ich den Kopf des Tieres los und führte es sanft zu Boden. Als ich nun zurücktrat, sah man, dass ich natürlich nicht unbefleckt geblieben bin. Mehr als nur ein Spritzer des Blutes war auf meiner weißen Tunika gelandet. Ich trat nun wieder zurück, damit der Haruspex seines Amtes walten konnte. Gespannt wartete ich nun was die Götter für mich bereit hielten.

    Ich aß die Traube und dann versuchte sie mir etwas von dem Fleisch in den Mund zu stopfen. Sie wirkte abwesend und kaute fast schon gedankenverloren auf ihrem Essen herum als sie nun wieder zum Teller griff und irgendetwas heraussuchte um es mir in den Mund zu stopfen, fing ich ihre Hand ein. „Adria!“ Mein Ton war erst und es lang eine gewisse Stränge darin. “Du erinnerst dich? Ich kann selbst essen.“ Sagte ich und der Anflug eines Lächelns huschte über mein Gesicht. Oh sie konnte sich bestimmt noch erinnern. Ich nahm ihr den Teller aus der Hand und stelle ihn auf dem Tisch ab. „Nicht angemessen?“ Ich hob fast schon belustigt die Augenbraue. „Und das sagt die Frau, nach deren Aussage ich keinen Verstand habe, verrückt bin und dergleichen. “Ja ich hatte keines ihrer Worte vergessen, die sie mir am Anfang entgegen geschleuderte hat. „Das sagt die Frau, die mir in Rom Löcher in den Bauch gefragt hat und alles über meine politischen Ziele wissen wollte, so das man hätte fast annehmen könne ein Gegner hat sie zu mir geschickt um meine Pläne herauszubekommen?“ Ich hob ihren Kopf an um ihr nachdenklich in die Augen zu blicken. „Unangebracht? Adria? Echt jetzt? Das ist doch nicht dein Ernst oder? Muss es dir befehlen sie zu stellen?“

    Ich spürte es, ich konnte ihre innere Anspannung fühlen. Hinter uns wurde da Essen aufgetragen. Ein Sklave fragte ob wir noch etwas benötigte. Ich verneinte und sagte, dass heute niemand mehr benötigt wurde. Was für die Sklavenschaft wohl hieß, dass sie einfach in ihrem gewohnten Trott weitermachen konnten. „Komm wir essen etwas.“ Sagte ich und wir nahmen Platz an dem klein Tisch. „Nun da die anderen Sklaven alle frei haben, wirst du mich wohl bedienen müssen.“ Sagte ich mit eine Grinsen. Dann aber wurde ich wieder ernst und deutete auf den zweiten Stuhl. „Frag einfach Adria. Ich sehe dir doch an, dass du tausend Fragen hast.“

    Sofort kam ein Sklave angelaufen und nahm uns die Pferde ab. Ich musste lächeln. Die kleine Adria so handzahm? Und sie sprach mich freiwillig mit Dominus an. „Ich muss ein paar Dokumente holen.“ Sagte ich und gerade als ich weiter ausführen wollte, kam eine wohlbeleibte ältere Nubierin angelaufen. „Caudex? Bist du es wirklich?“ Fragte die Frau und schon liefen ihr die Tränen über die Wange. Ich breitete meine Arme aus und schloss die Frau in meine Arme. „Nana. Wie schön dich zu sehen.“ Sagte ich und gab meiner Amme und Kinderfrau einen Kuss auf die Stirn. Ja tatsächlich war mir diese Frau hier mehr Mutter gewesen, als meine leibliche es je gewesen war. „Caudex, mein Junge.“ sagte sie und drücke mich fest an sich. Ich ließ sie eine Weile gewähren, dann schob ich sie etwas von mir. „Ist hier alles in Ordnung?“ Sie nickte. „Ja der Verwalter.. nun er hat alles im Griff.“ Ich hob eien Augenbraue. „Nana?“ „Wirklich Dominus Caudex es ist alles in Ordnung.“ Und weil sie wohl nicht weiter darauf eingehen wollte sah sie nun Adria an. „Wer ist das?“ Ich grinste, durchschaute natürlich ihren Versuch abzulenken, für heute ließ ich es gut sein. „Das ist Adria, meine Leibsklavin.“ Nana begutachtete die Kleine kurz, dann zeigte sich jedoch ihr mütterliches Lächeln. „Na dann auch dir willkommen. ich bin Nana. Und nun kommt rein, ihr seit bestimmt halbverhungert. Dominus Caudex das Zimmer wurde hergerichtet, wie du es gewünscht hast.“ Nun wusste wohl auch Adria, das ich den Besuch hier natürlich angekündigt hatte. Im Atrium wurden wir von einem ganzen Spalier an Sklaven begrüßt. "Ich würde gern im Porticus mit Blick in den Garten das Essen zu mir nehmen. Adria wird mich bedienen, ihr müsstet es nur auftragen.“ Sagte ich und zog Adria mit mir durch das Atrium hinaus in den Garten, dort legte ich von hinten die Arme um sie. „Nun wie gefällt es dir?“

    Mein Gesicht wirkte wohl nachdenklich, ja um so näher wir gekommen waren um so ruhiger und ernsthafter wurde ich. „Ja.“ Sagte ich also zunächst nur knapp. Ich atmete tief durch und sah ihr zu, wie sie versuchte ihre Haare zu bändigen. So stieg ich auch vom Pferd und nahm die Zügel in die Hand. „Es gehörte meinem Vater, mit all den Ländereien drumherum. Ich bin hier aufgewachsen. Er überschrieb es mir kurz vor seinem Tod. Ich verließ es kurz nachdem er starb und war nicht mehr hier. Fünf Jahre ist das jetzt her.“ sagte ich nachdenklich und klopfte an das Tor. Es dauerte auch nicht lange bis geöffnet wurde. „Willkommen in...“ Der alte Sklave erkannte mich tatsächlich wieder. „Dominus Caudex, willkommen zu Hause.“ Ich nickte nur und trat durch das Tor. Zu Hause? Nein als zu hause würde ich diesen Ort wohl kaum bezeichnen wollen. Ich dreht mich um. „Adria? Kommst du?“ sagte ich und führte mein Pferd in den Innenhof.

    Ich hatte noch was dringendes zu erledigen. Ich musste die Schrittstücke das Vaters holen, welcher er mir noch kurz vor seinem Tod übergab. Da wir nur ein paar Tage verreisen würde, verzichtet ich auf allzu großes Gepäck. Nachdem wir eines der Stadttore hinter uns gebracht hatten miete ich uns bei einem der Ställe zwei Pferde und wir ritten in nördliche Richtung. Ich hatte ihr nicht gesagt wohin es ging. Wir waren Sechs Tage unterwegs, nächtigten in Gasthäusern und wechselten zweimal zwischen drin die Pferd. Nun breitend sich vor uns die Felder und Olivenhaine des Landgutes aus. Der Mohn blühte blühte blutrot in den Felder.
    Ich bog in eine schmale Straße die von Zypressen gesäumt war ein. Nun lag es vor uns, das Landgut wo ich geboren und aufgewachsen war. Das Landgut welches mir gehörte und welches ich seit dem Tod meines Vater nicht mehr betreten hatte. Die Sonne ging langsam unter während wir und dem Tor näherten. „Und gefällt es dir?“

    Als meine Schwester erschien nickte ich ihr anerkennend zu. Sie sah einfach bezaubernd aus. Nun war es aber wohl an mir, dass Gespräch in Gang zu bringen. Wie zum Geier fing man ein derartige Gespräch nur an? Die üblichen Begrüßungsfloskeln waren durch und nun? Also bevor jetzt eine eher peinliche Stille eintrat musste ich was sagen. Nero an Hirn sag was. Hirn an Nero was denn? Was ist eigentlich ein Vakuum? Das was du im Kopf hast. Sag was! Was? Egal irgendwas. Und wenn man nicht wusste was man sagen sollte, dann ja dann redete man normalerweise übers Wetter, aber das wäre jetzt wohl auch irgendwie unpassend und dämlich also verwarf ich auch diesen Gedanken. „Nun...“ Na das war doch mal ein toller Anfang hallo Rhetorikschulung... wusch vorbeigerauscht. Fang jetzt bloß nicht mit einem ähm an. „..ähm...“ Ja prima. geht’s noch? Hallo jemand zu Hause? Nero an Hirn. Hirn hat Wachstafel hinterlassen bin gerade außer Haus. „Also mein Schwester wäre mit einer Hochzeit einverstanden bestehen von deiner Seite noch Fragen, die dringend zu klären wären?“ Uff naja zumindest hatte ich mehr als drei Worte unfallfrei am Stück herausgebracht und den Kelch an den Iunier weitergereicht. Darauf erst mal einen großen Schluck Wein.

    „Ich danke dir für dein Interesse an meiner Familie, werter Patron. Bis auf Verus sind alle wohl auf. Wir sind dennoch in der Hoffnung, dass auch mein Bruder sich wieder von seinen Verletzungen erholt.“ Erwiderte ich auf sein Interesse an der Familie hin.
    „Natürlich können wir beginnen. Es ist alles vorbereitet. Und ja wenn du gestattest würde ich den Schnitt gern selbst durchführen.“ sagte ich, ja ich wollte auch irgendwas tun. Denn ich war ohne hin so aufgeregt, das ich nicht so recht wusste wohin mit mir. Wenn ich nun eine Aufgabe hatte, dann konnte ich mich darauf fokussieren und mich auch innerlich beruhigen. „Oh nein nein, ich habe keine Geheimnisse vor meiner Schwester.“ sagte ich, ergriff sie Hand meiner Schwester und drückte sie liebevoll. Ja ich ärgerte sie gern, ich trieb sie in den Wahnsinn, aber ich leibt meine Schwester abgöttisch. Ich hatte vor ihr keine Geheimnisse.

    Ich sah den Man mit einem eiskalten Lächeln an. „Nun woher auch immer du diesen Kimon von Galatien kennen magst. Ich habe derlei dinge intensiv studiert und denke, dass ich sämtliche Schriften zu diesem Thema kenne.“ sagte ich nun in abfälligen Ton „Dieses Mann, den du nennst scheint also auch in der Welt der Gelehrten gänzlich unbekannt zu sein. Auf derlei Wissen, eines vollkommen Unbekannten würde ich mich nicht verlassen.“ Also wenn der sich den Namen nicht gerade ausgedacht hatte, dann war diese Kimon von Galatien so unbekannt und wohl unbedeutend, das keiner! meiner Hauslehrer ihn unterrichtet hat. „Aber dennoch danke ich dir für deinen Hinweis und ich werde mich an die Bibliothek in Alexandira wenden ob die Schriften von diesem Kimon von Galatien haben und wenn es denn welche geben sollte, werde ich mir einen Abschrift schicken lassen.“ Und wenn es dort keine Schriften von dem Mann geben sollte, dann log dieser Mann hier vor mir gerade ganz schön dreist. Da ich aber auch nun keine Lust hatte weiter zu diskutieren bohrte ich nicht weiter nach sonder nwandte mich der Aurelia zu. „Wollen wir unsere begonnen Unterhaltung fortsetzen? Was möchtest du dir noch ansehen?“ Nein und ich hatte nicht vor die Aurelia oder mich vorzustellen.



    Sim-Off:

    Also schön und gut, dass du eine Doko gesehen hast – habe ich im übrigen auch und auch da wurde deutlich, dass sie es Vermuten, das der Koloss aus Platten hergestellt wurde, weil eben wahrscheinlich. Überprüfen kann man es ja nicht mehr Und nein ich werde nicht so tun, als sei meine ID dumm, nur damit du mit Neuzeitwissen glänzen kannst. Ich beziehe mich mit meiner ID grundsätzlich nur auf Quellen, die in der Zeit auch bekannt waren. Google oder Wikipedia gab es damals nämlich noch nicht.