Beiträge von Iulia Stella

    Oh ja, das wäre gut!


    Ich nahm das Angebot dankend an und verliess die kleiner gewordene Ansammlung, um einen Moment für mich zu haben.

    Als ich wenig später wieder bei Crispina ankam waren auch die letzten Damen verschwunden, vermutlich in Richtung der diversen Bäder der Stadt, wo vorallem die jungen Mädchen den Nachmittag verbringen würden.


    So, ich danke dir. Ich würde mich nun gerne in die Domus Iulia zurückziehen und ein Bad geniessen. Die öffentlichen Anstalten überlasse ich gerne den jungen Dingern die noch nicht kurz vor einer Ehe stehen.

    Ich war mit einer Matrone beschäftigt, welche Crispina zuvor zu mir geschickt hatte. Sie schien zwar erst ziemlich interessiert zu sein, als sie jedoch erfuhr, dass sie durch die Societas keinerlei Einfluss auf ihren Gatten erhalten würde und ihm in politischen Dingen nicht mehr oder besser zur Seite stehen würde können, da schwand ihre Begeisterung wieder.


    Ich war daher nicht unglücklich, als Crispina zu mir kam.


    Ja, es ist schon etwas später geworden. Leider war der Erfolg nicht sehr gross. Wir sollten deinen Beitritt in einer ersten Sitzung besprechen. Am besten komme ich dafür einmal wieder in die Domus Annaea und wir nehmen uns die Zeit, das zusammen zu besprechen.

    Prima, dann machen wir das so!


    Wir begaben uns zurück zum Tisch vor dem Tempel, wo die Sklaven in der Zwischenzeit mit dem Verteilen der Flugblätter begonnen hatten. Neben vielen jungen Mädchen und einige auch älteren Damen, waren auch ziemlich viele Herren anwesend, die sich die Sicht auf eine derartige Vielzahl junger Frauen nicht nehmen lassen wollten. ;)

    Dankend gab ich den Putzlappen ab und nahm danach die Kränze entgegen. Als Crispina etwas Platz machte, nachdem sie ihre erste Girlande zu Füssen der Statue abgelegt hatte, nahm ich einen Kranz und legte ihn sorgfältig auf das Haupt der Statue. Er war etwas gross, so dass ich ihn erst noch etwas zurechtbiegen musste, bevor er so fixiert war, wie ich mir das vorgestellt hatte.


    Danke!


    Wir schmückten noch etwas weiter und begutachteten danach unser Werk.


    Was meinst du? Sollten wir uns nun der Werbung für die Societas widmen?


    Sim-Off:

    Alle weiblichen IDs die in Rom sind, sind herzlich eingeladen hier mitzuschreiben und sich über die Societas Veneris informieren zu lassen! Ich werde sicher nicht an jeder Haustür klopfen kommen. ;)

    Ja, Termine gibt es immer wieder, auch im Maius ergeben sich bestimmt Möglichkeiten. Die Frage ist dann bloss, ob diese Möglichkeiten auch für uns favorabel sind oder die Götter dies eher nicht für gut halten. Mit meiner Tunica bin ich fast fertig. Ich bin noch nicht ganz zufrieden und muss wohl hier und da noch etwas ausbessern und anpassen. Ich weiss zwar, dass dies schon seit Divus Augustus ungewöhnlich ist, dass man selbst webt, aber mir gefällt die Arbeit. Auch der Schleier ist soweit bereit und selbst den Gürtel habe ich bereits gewoben. Wir warten also wirklich bloss noch auf die Zusage der Auguren.


    Meine Statue war nun sauber.


    So, und jetzt der Schmuck. Wo sind denn nun die ganzen Kränze und Girlanden?

    Bis zum Ende dieses Monats sind fast alle Tage dii nefasti, da ist sicherlich nichts möglich. Vielleicht ganz zum Ende, wenn die Ludi Florales beginnen, dann gibt es wieder ein Fenster von 4 dii comitales. Dort wäre etwas möglich, wenn die Auguren gute Vorzeichen erhalten. Florus kümmert sich um all das, aber ich kenne natürlich den Kalender auch und weiss, dass ich jetzt noch etwas Zeit habe, um meine Arbeiten zu beenden.


    Die Planung einer Hochzeit war nicht einfach etwas, das innert weniger Tage erledigt war. Selbst wenn man keine grosse Feier plante und nur die Zeremonien vollziehen würde, selbst dann brauchte man mindestens 3 gute Tage im Kalender.

    Also gut, hier stellen wir den Tisch auf mit den Flugblättern. wies ich den einen Sklaven an, der daraufhin sofort das kleine Klapptischlein aufstellte und anfing die jungen Damen auf die Societas aufmerksam zu machen.


    Und wir zwei helfen den Aeditui beim Schmücken, solange das noch nötig ist. Kommst du mit?

    Crispina sah mit dem Myrtenkranz aus wie eine Nymphe. Vermutlich würde ich mich heute speziell um sie kümmern müssen, damit sie nicht gleich von den Herren aufgefressen wurde. ;)


    Na dann, auf geht's!


    Der Weg war nicht besonders lang und dank meiner Abkürzung durch einige enge Gassen zwischen den Häusern hindurch, waren wir schnell beim Tempel.

    Von der Domus Annaea kommend erreichten wir den Tempel der Venus. Die Aeditui waren schon fleissig dabei ihn zu schmücken, respektive sehr viel war bereits geschmückt und es versammelten sich auch schon viele junge Frauen, welche auf die Gunst der Venus hofften. Genau das Publikum, welches ich benötigte um die Societas bekannt zu machen. Sofort machten wir uns ans Werk.

    Ich hatte mich heute für die Veneralia etwas mehr herausgeputzt als üblich. Immerhin war ich ja die Leiterin der Societas Veneris und der heutige Tag war der Tag unserer Götting. In die aufwändige Frisur waren Blüten eingeflochten, so dass es beinahe aussah, als würde ich selbst einen Kranz auf dem Kopf tragen. Mit 2 Sklaven betrat ich die Domus Annaea, um meine neue Freundin und vielleicht bald Gefährtin in der Societas abzuholen und zum Tempel zu geleiten. Einer dieser Sklaven trug Kränze und Girlanden, der andere fein säuberlich geschriebene Flugblätter, welche ich an die Damen Roms verteilen wollte, um die Wiederbelebung der Societas bekannt zu machen.


    So betraten wir zu dritt das Peristyl.


    Guten Morgen Crispina. Wie ich sehe bist du bereit für unseren Ausflug?

    Das Tor öffnete sich schneller als ich es erwartet hatte und ich wurde freundlich willkommen geheissen.


    Danke! Ich möchte gerne Schwester Valeria sprechen. Sie hat mir geschrieben, dass sie üblicherweise um diese Zeit Freizeit hat. Wäre das möglich?

    Dem Brief von Valeria Maximilla, oder jetzt Schwester Valeria, folgend, klopfte ich an die Porta des Atrium Vestae. Es war an einem Sonntag zur vierten Stunde, also genau jener Zeit, welche mir Maxi im Brief als ihre Freizeit genannt hatte.

    Als Florus mich dem Senator und Pontifex vorstellte, senkte ich züchtig meinen Blick. Der Senator war Patrizier und bekannt dafür, dass er die alten Traditionen schätzte. Das tat ich auch und daher war es zum Einen eine grosse Ehre, dass er mit uns speisen würde, und zum Anderen aber auch eine Verpflichtung zu denselben Werten. Ich meinerseits war gerne bereit diese weiterzugeben, an andere Frauen in Rom, welche den Reihen der Societas Veneris beitreten wollten, oder auch an meine Kinder, welche hoffentlich aus meiner Verbindung mit Florus entstehen würden.


    Senator, Pontifex, es ist eine grosse Ehre dich bei uns willkommen heissen zu dürfen.

    Ich war froh, als Litatio verkündet wurde und wenig später Florus sein Haupt wieder entblösste und damit das Zeichen gab, dass das Opfer vollzogen und beendet war. Es war mit der Pompa zusammen doch ein langer Tag gewesen und ziemlich anstrengend zudem. Nun würden die Helfer des Tempels und unsere Opferhelfer dafür sorgen, dass wir etwas zu Essen und zu Trinken erhielten und die Reste des Opfertieres an das Volk verteilen oder an die Reichen verkaufen, um Einnahmen für den Tempel zu kreieren.

    Das können wir sehr gerne tun. Es ist nicht weit, nein. Der Tempel der Venus Verticordia liegt zwar auf dem Aventin, aber es gibt einen kurzen Weg dorthin.


    Da die Domus Iulia und die Domus Annaea einander sehr nahe lagen, wusste ich natürlich auch von der Domus Annaea aus genau, welchen Weg ist nehmen würde.

    Das war nun für Vindex ganz sicher Neuland, denn der wusste ja noch nichts davon und Florus wiederum wusste noch nichts davon, dass ich vor meinem Gang ins Officium bereits mit Crispina gesprochen hatte.


    Ja genau. Ich habe auf meinem Weg ins Officium Crispina im Atrium getroffen und ihr davon erzählt, dass ich als neue Magistra der Societas Veneris eingesetzt wurde. Das ist zwar keine grosse Sache, aber es gibt mir eine offizielle Aufgabe, welche ich gerne übernehmen werde. Die Societas ist nur für Frauen, so dass sich da keine unangebrachten Kontakte ergeben werden. Ausserdem darf eine Societas nicht politisch aktiv sein, so dass wir uns wirklich bloss um die Belange der Venus im Alltag kümmern werden.


    Aber um das zu können, muss ich erst einmal einige Frauen in Rom dazu bewegen, sich uns anzuschliessen. Ich fände es ganz toll, wenn Crispina dabei sein wollte.

    Ich hatte keine grossen Aufgaben bei diesem Opfer, ich war ja auch noch keine Annaea, aber es war schon ein deutliches Zeichen an das Volk, dass ich hier mit Florus zusammen in der Öffentlichkeit auftreten durfte. Ich nahm das sehr ernst, denn es ging um viel.


    So trat ich also die wenigen Schritte zum Altar, wartete mit leicht gesenktem Haupt, bis das Gebet gesprochen war und während Florus das "Nil amplius oro" sprach und seine Arme senkte, streckte ich ihm, wie wir es geübt hatten, das Gefäss mit dem Wein entgegen und zwar so, dass er es problemlos am Henkel fassen konnte und gleich zur Opferung schreiten konnte.


    Danach erhielt ich das Gefäss zurück und trat zurück, neben Crispina, die auch nichts mehr zu tun hatte.

    Als wir am Mars Ultor Tempel angekommen waren, winkte mich Florus zu sich. Naja, eigentlich war dies nicht nötig und es war auch kein Winken, sondern er blickte mir in die Augen. Dies war das Zeichen. Ich trat würdevoll zu ihm, stellte die Vase mit dem Wasser auf den Boden und legte das weisse Tuch darüber.


    Dann gab mir Florus das ebenfalls weisse Priesterstirnband und kniete sich vor mir nieder, damit ich es ihm umbinden konnte. Dies getan, hob ich das Wasser und das Tuch wieder auf und goss einen Schwall über seine Hände, welche er danach am weissen Tuch abwischte. Dann hielt er mir den Pferdehaarwedel hin, damit ich einen weiteren Schwall Wasser darüber giessen konnte.


    Damit war meine Arbeit bei Florus beendet und ich trat zu den anderen Opferhelfern, Crispina, Vindex, Seius Ravilla, dem Haruspex und dem Victimarius zurück. Dort wiederholte sich das Vorgehen mit dem Wasser, bis alle Hände gewaschen waren.