In den ersten vier Disziplinen des Fünfkampfs hatte es auch vier verschiedene Sieger gegeben: Karpos von Salmydessus im Diskoswurf, Lysandros von Sparta im Weitsprung, Meton von Abydos im Speerwurf und Pytheas von Eryx im Stadionlauf.
Pale – das Ringen – musste die Entscheidung bringen.
Zunächst wurden zwei Finalisten gesucht. Dafür traten jeweils zwei der bisherigen Sieger gegeneinander an, wobei Zeus (also das Los) die Paarungen festlegte. Es galt, den Gegner dreimal niederzuringen.
Der Gott entschied, dass zunächst Karpos gegen Meton kämpfen musste und dann Lysandros gegen Pytheas.
Karpos und Meton erwiesen sich rasch als ebenbürtige Gegner. Lange umkreisten sie sich, stießen blitzschnell vor, versuchten kraftvoll, den anderen zu Fall zu bringen, doch immer war es vergeblich. Beide hatten einen sicheren Stand und wussten sich der Attacken ihres Gegners zu erwehren. Doch mit zunehmender Dauer schwanden die Kräfte und damit die Sicherheit. Zuerst war es Karpos, der zu Boden ging, dann Meton, danach wieder Karpos und dann erneut Meton. Hin und her wogte das Ringerglück und das Publikum war entzückt. Der nächste Niederwurf würde die Entscheidung bringen und er gelang... Meton!
Demgegenüber fiel der Kampf zwischen Lysandros und Pytheas deutlich ab. Pytheas war seinem kräftiger gebauten Gegenüber deutlich unterlegen und verlor klar und schnell mit drei Niederwürfen. Im Endkampf standen sich somit Meton und Lysandros gegenüber.
Wer nun erneut auf einen spannenden Kampf gehofft hatte, der wurde ein wenig enttäuscht. Wenn Meton von seinem Ringen mit Karpos noch ein wenig müde war, dann sah man ihm das nicht an. Lysandros konnte ihm nicht das Wasser reichen, obwohl er Pytheas doch so deutlich besiegt hatte. Schnell wurde allen klar, dass Meton gewinnen würde, zumindest wenn es keine direkte göttliche Intervention gab.
Die aber blieb erwartungsgemäß aus.
Meton von Abydos siegte, wurde so Olympiasieger im Fünfkampf und ließ sich als 'König der Athleten' feiern.