Beiträge von Narrator

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    Original von Titus Aurelius Ursus
    Es war tatsächlich sehr angenehm, sich mit dem Consul zu unterhalten. Er schien in Plauderlaune zu sein und Ursus freute sich darüber, so eine Gelegenheit zu bekommen, diesen Mann näher kennenzulernen. "Nun, im Moment kann ich Dir versichern, daß ich diesen Schritt aus ganzem Herzen tue. Niemand weiß, was die Zukunft bringt, doch ich wünsche mir, auch bei meinen weiteren Schritten mit ganzem Herzen dabei sein zu können. Ich weiß, daß dieser Weg kein leichter ist, daß er mit Enttäuschungen und vielen Mühen verbunden ist. Doch ich bin fest entschlossen, meinen Teil zu leisten." Er nahm einen weiteren tiefen Schluck aus dem Becher, dessen Inhalt allzu schnell zur Neige ging. "Darf ich so vermessen sein zu fragen, welche Aufgabe Dir zuteil geworden ist, als Du das Amt des Quästors ausgeübt hast?"


    "Das ist schön zu hören." antwortete der Consul auf die Erklärung des jungen Mannes vor sich und neigte sich zurück an die Lehne.


    "Ach, das ist schon so lange her. Ich war damals Quaestor Consulum bei ... nein, ich sage den Namen lieber nicht. Man soll über Toten nicht schlecht sprechen, aber das sei erwähnt: Er war ein Lebemann. Und ich hatte die Arbeit." Er hatte während er sprach das Gesicht angesäuert verzogen. Ein Schluck aus seinem Becher linderte diesen Ausdruck sogleich. "Es war dennoch eine schöne Zeit, ich konnte dabei viele Kontakte knüpfen, die mir später sehr hilfreich waren."

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    Original von Caius Octavius Cato
    Etwas eingeschüchtert setzte er sich.
    "Nun ja, ich möchte Vigintivir werden, Consul." sagte er nur und wartete auf weitere Fragen des Mannes.


    "Ah, das ist doch mal eine klare Ansage." Schon viel zufriedener blickte der Consul den jungen Mann vor sich an.


    "Ich gebe dir einen guten Rat: Wenn es um eine Wahl geht, verwende klare Formulierungen. Zum Herumeiern hast du später im Senat - sofern du zum Senator ernannt wirst - noch genug Gelegenheit." Mit einer Handbewegung gebot er seinem Scriba hinter sich, den Namen des Kandidaten zu notieren.


    "Ich nehme an, du hast den nötigen Ordo? Bist du vielleicht mit Octavius Victor verwandt?"

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    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    Modestus nickte und wartete auf den Consul. Aus einer Falte seiner Toga zog er das Papyrus mit der Liste. Zwei der Namen waren ihm gut bekannt. Marcus Aurelius Corvinus und Quintus Germanicus Sedulus.


    Der Consul ließ nicht allzu lange auf sich warten, denn er hatte es sich abgewöhnt, nach jedem Besuch die Toga abzulegen, wohlwissend, dass nach nicht allzu vielen Augenblicken ohnehin wieder ein Kandidat zum Cursus Honorum an seine Tür klopfte.


    "Man sagte mir, du wolltest mich sprechen?"


    Halma


    Zweiter Fünfkampfwettbewerb war halma, der klassiche, griechische Weitsprung.


    Gesprungen wurde aus dem Stand von einer bater genannten Schwelle aus. Sie markierte den Anfang eines rund 50 Fuß langen Sprungfeldes, in dem der Boden aufgelockert worden war, um die Abdrücke der Springer besser sehen zu können. Ein Versuch bestand aus fünf Teilsprüngen, die hintereinander ausgeführt und gestanden werden mussten. In den Händen hielten die Athleten dabei halbmondförmige Gewichte aus Stein oder Eisen, die man halteres nannte. Mit ihnen holten sie Schwung. Unterstützt wurden sie außerdem durch einen Flötenspieler, der mit kurzen Tönen den Sprungrythmus vorgab, was ein gleichmäßigeres Springen und letztlich größere Weiten ermöglichte.


    Am besten machte es Lysandros, der wie sein berühmter Namensvetter aus Sparta kam.

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    Original von Caius Octavius Cato
    Der Octavier lächelte den Consul freundlich an.


    "Das ist richtig, Consul. Mein Name ist Caius Octavius Cato, Sohn des Octavius Augustinus Maior. Ich möchte die erste Stufe des Cursus betreten."


    sagte er und wartete auf eine Antwort des Mannes.


    Die erste Stufe betreten? Der Consul schaute sehr komisch drein. Für einen Moment zumindest bis die gewohnt neutrale Miene wieder übernahm. Das hatte er ja in seinem ganzen Leben so noch nicht gehört.
    "So so die erste Stufe. Kannst du das auch etwas präzisieren?"
    Es war ja schon wichtig, dass man das Amt kannte für das man kandidierte.
    "Nimm bitte Platz Ocatvius Cato, Sohn des Octavius Augustinus Maior."
    Da er sich ihm so förmlich vorgestellt hatte, versuchte er die Namen auch in der richtigen Reihenfolge wiederzugeben. Bei so vielen Namen eine Herausforderung.

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    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    >Mein Herr wird dir folgen und auf den Consul warten.<


    sagte Chion und tratt für seinen Herrn zur Seite. Modestus kam dann zur Tür, um dem Ianitor ins Innere zu folgen. Er hoffte nicht zu lange auf den Consul warten zu müssen.


    "Natürlich,"
    meinte der Ianitor und wartete geduldig bis der Herr an der Tür angekommen war um ihn dann ins Atrium zu bringen. Durchs Vestibulum marschierend ging es dann zum Warteplatz.
    "Ich werde dem Consul Bescheid geben. Wie gesagt, habe bitte ein wenig Geduld."
    Dann verschwand er und gab Bescheid...

    Die prompte Bedienung erfreute den Liktor, aber trotzdem sprach er in kühlem, geschäftsmäßigem Ton.


    "Wir kommen im Auftrag des Aedilis Plebis. Wohnt hier ein Mann namens Germanicus Lyso oder ist sein Aufenthaltsort hier bekannt?"

    Kräftig klopfte ein Liktor des Aedils an der Tür der Casa Germanica und ebenso kräftig sah der zweite Liktor aus, der ihn hierhin begleitet hatte. Zweifellos hatten die Männer etwas wichtiges amtliches zu erledigen und keine Lust auf unnötigen Verzug.

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    Original von Caius Octavius Cato
    Cato stieg aus seinem Gefährt aus und folgte dem Mann. Bevor er das Haus betrat, richtete er noch seine Toga.


    Der Sklave brachte den Besucher ins Atrium, wo der Consul alle seine Besucher empfing.
    "Warte hier, ich werde den Consul holen. Es kann einen Moment dauern."
    Dann verschwand der Ianitor auch schon.


    Es dauerte wirklich eine Weile bis der Consul im Atrium erschien. Er hatte noch ein Gespräch im Triclinum abgehalten, dass er nicht so schnell beenden konnte, wie er eigentlich schon gern gewollt hätte. Doch nun war er hier.
    "Salve. Du möchtest sicher kandidieren, oder?"
    Die Frage hatte in letzter Zeit eine fast einhundert prozentige Trefferwahrscheinlichkeit.

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    Original von Titus Aurelius Ursus
    ...
    "Die Wahl war mein einziges Anliegen, Consul. Die Kandidatur zu einer Wahl ist ein wichtiger Schritt. Ein Schritt, den ich auch durchaus noch einige Male zu tun gedenke." Ob er dabei so weit kam, wie der Mann, der ihm gegenüber saß, war natürlich fraglich. Doch anstreben konnte man es immerhin.


    Der Consul nickte und trank dann noch einen Schluck. So viele Unterhaltungen zu führen, machte wirklich durstig.
    "Das stimmt. Ein wichtiger Schritt und einer, den man aus ganzem Herzen tun sollte. Du hast noch einiges vor dir Aurelius Ursus und es ist schön junge Männer zu haben, die sich in der Politik verdingen wollen. Ich hoffe du denkst noch deiner Wahl so über deine Zukunft."
    Sich in leichter Unterhaltung zu üben hatte auch etwas. Schade war es nur, dass er im Moment so wenig Zeit dafür hatte.

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    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    ...
    >Salve, mein Herr der Quaestor Provincialis Kaeso Annaeus Modestus würde gerne den Consul sprechen.<


    sagte dieser nachdem er an der Tür angeklopft hatte.


    Der Ianitor nickte wieder. Ja ja...ein jeder wollte den Consul sprechen. Er war nicht der erste und würde wohl auch nicht der letzte sein, der das gern wollte.
    "Salve. Dann sage deinem Herren, dass er mir gern folgen kann. Es wird aber einen Moment dauern. Der Consul hat noch ein anderes Gespräch ehe er deinen Herren empfangen kann. Wenn er sich so lang gedulden möchte und im Haus warten?"
    Nun war es am Sklaven zu entscheiden und er wartete geduldig.

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    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Nichts könnte mich davon abhalten dieser Einladung nachzukommen.“, antwortete Aelius Quarto. “Es wäre mir eine Freude.“


    "Aber gern doch. Du wirst es auch nicht bereuen. Ein guter Tropfen ist es."
    Ein Wink und der Sklave, der still in einer Ecke gewartet hatte, verschwand um die Getränke zu holen.
    "Wie geht es sonst? Alles in Ordnung?"
    Der Consul versuchte mit diesen recht einfachen Worten die Zeit bis zum Eintreffen des Weines zu überbrücken.

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    Original von Titus Aurelius Ursus
    ...Mit einer beiläufigen Handbewegung ordnete er die Falten seiner Toga und antwortete dabei schon auf die Frage des Consuls. "Ja, das ist richtig. Nachdem ich bereits Erfahrungen als Vigintivir und Tribun Laticlavius habe sammeln können, möchte ich nun für das Amt des Quästors kandidieren", faßte er sein Anliegen so kurz und präzise wie möglich zusammen. Sicher hörte der Consul in diesen Tagen laufend Worte ähnlicher Art.


    "Für die Kandidaten mache ich das doch gern."
    Nun ja, es blieb ihm ja auch nicht wirklich etwas anderes übrig, oder? Die Kandidaten mussten ja angemeldet werden. Bad würde es ja eine ablösung geben und dieses Türen einrennen, würde dann etwas abnehmen. Dann konnten die Nachfolger sich darüber freuen. Der Sklave mit den Erfrischungen kam und verteilte an beide einen Becher und schenkte stark verdünnten Wein ein.
    "Bitte bedien dich. Quästor möchtest du werden. Löblich, löblich. Ein sehr schönes Amt. Es hat mir damals sehr viel Spaß bereitet. Hach ja....Schön war die Zeit..."
    Für einenw inzigen Moment verlor er sich in Erinnerungen, wurde dann aus diesen durch seinen trockenen Hals hervorgeholt und trank einen großen Schluck.
    "Ich werde dich gern auf die Liste setzen."
    Damit war zumindest dies erst einmal erledigt.
    "Hat dich noch mehr dazubewogen mich aufzusuchen oder war es nur die Wahl?"
    Konnte ja sien, dass es da noch das ein oder andere gab, dass er vorhin noch nicht angekündigt hatte.


    Der Pentathlon


    Am zweiten Tag der Spiele herrschte immer große Unruhe. Weil zeitgleich mit den Pferdesportwettbewerben im Hippodrom der Pentathlon – also der Fünfkampf – im Stadion ausgetragen wurde, wogte ständig eine Zuschauermenge zwischen den beiden Wettkampfstätten hin und her. Spötter nannten diese 'Massenwanderung' auch den 'fünften Laufwettbewerb der Spiele'.


    Der Fünfkampf bestand, wie schon der Name sagte, aus fünf Disziplinen: Diskoswurf, Weitsprung, Speerwurf, Stadionlauf und Ringen.
    Sieger war, wer häufiger als jeder andere Mitbewerber gewann. Darum war es theoretisch möglich, dass der Fünfkampf bereits nach drei Disziplinen entschieden war und beendet wurde, wenn nämlich ein Athlet in den ersten drei Teilwettbewerbe siegte. Weil sie aber sehr unterschiedlich waren, kam das praktisch nie vor.
    Gewöhnlich fiel die Entscheidung erst im Ringkampf, wenn nur noch die besten Wettkämpfer der ersten vier Disziplinen antraten, um den 'König der Athleten' zu ermitteln.


    Der erste Teilwettbewerb des Pentathlon war das Werfen mit dem Diskos.
    Das war eine eine gewöhnlich etwa 15 bis 18 [antike] Pfund schwere Scheibe aus Bronze, die einen Durchmesser von etwa 18 bis 19 [antiken] Zoll hatte. Diesen großen Diskos zu werfen erforderte viel Kraft. Die übliche Technik war, sich mit dem Rücken zum Wurfplatz aufzustellen, und die Scheibe mit dem Schwung einer halben Drehung um die eigene Achse von sich fort zu schleudern. Dabei galt es, selbst Perseus und Apollon zu übertreffen. Freilich nicht unbedingt in der Weite, aber doch in der Zielsicherheit. Denn die zwei hatten einst, wie der Mythos berichtete, die Zuschauer Krokos und Hyakinthos mit ihrem Diskos erschlagen. Natürlich wollte man tunlichst vermeiden, dass sich ein solchen Missgeschick wiederholte.


    Die Weite wurde ohnehin nicht gemessen. Gewinner dieses Teilwettbewerbs war einfach der Athlet, der nach Meinung der Kampfrichter am weitesten geworfen hatte. Das war in diesem Jahr Karpos aus der Stadt Salmydessus, die in Astica am Pontus Euxinus lag.

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    Original von Titus Aurelius Ursus


    Unwillkürlich hob der Sklave den Arm, um sein Gesicht vor umherfliegenden Rotztropfen zu schützen. "Ja... ähm. Danke." Der Sklave ging zu Ursus zurück und raunte ihm die Mitteilung leise zu. Dabei behielt er den Ianitor sorgfältig im Blick.


    Eine Augenbraue hob sich, als Ursus des mehr als bedenklichen Zustandes des Ianitors angesichtig wurde. Ein so kranker Mann empfing die Besucher des Consuls? Ursus brauchte eigentlich nicht gesagt zu bekommen, daß er Abstand halten sollte. Das machte er schon ganz von allein, wer wünschte sich schon eine derartige Rüsselpest? Und so betrat der gnädige Herr das Haus und folgte dem Ianitor - mit sorgfältigem Abstand - ins Atrium. Sein Sklave folgte ihm auf dem Fuße und hielt sich dann im Hintergrund.


    Kurz berichtete der Sklave seinem Herren, wen er da ins Atrium gebracht hatte und was sein Anliegen war. Der Grund war dieser Tage fast müßig zu erwähnen. War es doch immer das gleiche, mit nur sehr seltenen Ausnahmen. Es ging um eine Kandidatur. Nach einem kurzen Nicken des Consuls verschwand der Sklave und man wand sich dem Kandidaten dann direkt zu.


    Marcellus deutete auf einen freien Platz.
    "Bitte Aurelius Ursus, setz dich doch. Ein paar frische Getränke werden uns gleich serviert. Du dich möchtest also zur Wahl stellen?"
    Eine unnötige Frage in der Tat, aber ein Gespräch musste irgendwie beginnen und dies war doch eine gute Möglichkeit.

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    Original von Caius Octavius Cato
    "Salve." sagte er Sklave.


    "Mein Herr Caius Octavius Cato wünscht den Consulen zu sprechen, da er bei den nächsten Wahlen kandidieren möchte." erklärte er.


    Der Ianitor musterte den Mann etwas. Soso, noch ein Kandidat. Etwas wirklich Neues war das in den letzten tagen nicht, aber dennoch sah man hier und da auch neue Gesichter. Das schein der Meinung des Mannes nach dazu zugehören. Also zu den Neuen.
    "Dann sage deinem Herren, dass er mir folgen soll, ich werde ihn dann zum Consul geleiten wie es sein Wunsch ist."
    Brav wartete er bis der Herr des Sklaven an der Tür angekommen war und er den Anwärter dann durchs Haus zum Ziel führen konnte.

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    Original von Caius Octavius Cato
    Ein Sklave der Gens Octavia klopfte an die Tür. *poch, poch*


    Ein einer Sänfte dahinter lag Octavius Cato, der sich nun vorbereitete einem der zwei Consulen entgegenzutreten. Hinter ihm wusste er ein mittelgroßes Heer an Klienten, die ihm sein Vater vermacht hatte.


    Der noch immer erkältete Ianitor öffnete die Tür.


    "Ja?"

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    Original von Lucius Aelius Quarto
    Aelius Quarto erwiderte das freundliche, aber auch etwas aufgesetzt wirkende Lächeln des Consuls.
    “Ich danke dir. Es würde mich freuen dir nachfolgen zu dürfen.“


    "Kann ich sonst noch etwas für dich tun? Oder lassen deine zahlreichen Verpflichtungen noch einen Becher Wein zu?"