Am heutigen Tag standen die Vorstellungen der Kandidaten zum Cursus Honorum an. Der Consul sah auf die Liste und las den nächsten Namen vor.
"Caius Flavius Aquilius kandidiert zum Quästor. Er möge vortreten."
Beiträge von Narrator
-
-
Am heutigen Tag standen die Vorstellungen der Kandidaten zum Cursus Honorum an. Der Consul sah auf die Liste und las den nächsten Namen vor.
"Kaeso Annaeus Modestus kandidiert zum Quästor. Er möge vortreten." -
Ad
Senatus Romae,
Curia Iulia,
RomBericht aus der Provinz Hispania
vom NON OCT DCCCLVII A.U.C. (7.10.2007/104 n.Chr.)
bis zum PRIDIE NON MAI DCCCLVIII A.U.C. (6.5.2008/105 n.Chr.)Generalis
Ich muss mich bei euch, werte Kollegen, entschuldigen, denn ich habe es in letzter Zeit vernachlässigt den Senat vollständig über die Lage in Hispania zu informieren. Der Grund dafür ist ein einfacher, nämlich die Tatsacge, dass nicht genug geschehen war, um einen Bericht vollkommen ausreichend füllen zu können.
Dies soll hiermit nachgeholt werden, so dass jener Bericht umfangreich sein wird.Ferner sollte vom Senat an den künftigen neuen Kaiser mitgeteilt werden, dass das Volk Hispanias über seine Inthronisierung als neuer Kaiser unseres Reiches weiß und dem neuen Augustus die besten Wünsche und Segen der Götter, wie auch die Loyalität zu ihm, sendet.
Es wird dem neuen Augustus auch versichert, dass alle Besitztümer seines Vaters hier auf hispanischem Boden weiterhin in Familienbesitz der Gens Ulpia verbleiben und alle kaiserlichen Bediensteten weiterhin ihren Dienst erfüllen werden.Pars I. Provincia Hispania
Die Provinz Hispania ist seit meiner Ankunft recht ruhig geblieben. Ernsthafte Zwischenfälle gibt es nicht.
Vor Kurzem beschwerten sich einige Nachbarn im Umland Tarracos über die schlechte Bewässerung und den äußerst trockenen Sommer diesen Jahres, welcher sich fatal auf die Ernte eben jener auswirkte.
Selbstverständlich entschädigte ich sie für ihren Verlust und versprach die Anlegung und Verbesserung des Wassersystems im Umland Tarracos.Die Menschen wirken alle recht zufrieden und der Handel floriert. Besonders der Hafen ist ein Sammelpunkt für allerlei Nationalitäten und Sprachen.
In letzter Zeit ist ein reger Warenaustausch mit den Ostprovinzen von statten gegangen, was für mich nur ein Rückschluss der vielen neuen Sklaven durch den Feldzug ist. Zudem scheinen östliche Provinzen durch den Krieg deutlich kostengünstiger geworden zu sein.
Die Anzahl der Geschäfte mit Afrika beträgt jedoch nach wie vor das größte Segment.Pars II. Regio Hispania Tarraconensis
I. Generalis
Die Regio Hispania Tarraconensis trägt zu der Mehrung der Steuereinnahmen in besonderem Maße bei, was ich ebenfalls auf den ausgeweiteten und regen Handel mit den Provinzen schließe.
Die Sicherheit innerhalb der Provinz ist ebenfalls in gesundem Maße. Selbstverständlich habe ich des Öfteren die Gerichtsbarkeit inne, wenn sich zwei einheimische Parteien gegenüber stehen, doch die Vergehen und Verbrechen sind keines größeren Ausmaßes und die Gerichte nur teilweise ausgelastet. Ein gutes Zeichen.Ich habe vor in nächster Zeit die Miliz aufzubauen, um die Präsenz noch weiter zu erhöhen und den Bürgern ein größeres Sicherheitsgefühl zu vermitteln. Besonders an den Küstenstädten oder auch direkt an den Häfen wird die Anzahl der Wachsoldaten steigen, da das Aushängeschild dieser Provinz der Handel zur See und somit die Häfen sind. Herrscht dort keine Sicherheit, ist auch die Sicherheit der Geschäfte gefährdet.
Zudem sollen einige Renovierungsarbeiten an den Häfen in Zukunft folgen, um der Entwicklung und Größe der Schiffe Folge zu leisten und ein schnelles Be- und Entladen durch neuartige Lastenkräne zu ermöglichen.
Erst vor Kurzem wurde auf die gleiche Weise der Hafen von Tarraco saniert und renoviert.Pars II. Regio Hispania Tarraconensis
II. Personalia
Aufgrund der besonderen Ausrichtung meiner weiteren architektonischen Projekte hin zu einem Ausbau und Erneuerung einiger Hafenanlagen, bin ich auf einen kompetenten Stab an Mitarbeitern und Abteilungsleitern angewiesen. Einer davon ist Eques Gaius Didius Sevycius.
Er ersetzt Lucius Didius Crassus, welcher seiner Arbeit nicht im Geringsten nachging und mir bis heute nicht einmal Bericht erstattet hat.
Didius Sevycius gehörte vorher zum Stadtadel Tarracos und hatte bereits das Amt des Come inne. Vor seiner Ernennung zum Procurator Aquarum war er Aquarius und meiner Meinung nach der Geeignetste für die Nachfolge. In der Materie kennt er sich ebenfalls aus wie in der Menschenführung, was in seiner Position unerlässlich ist.Eine weiter Neubesetzung ist das Amt des Regionarius mit meinem bisher als verschollen gegolltenem Bruder Gaius Flavius Catus.
Dieser Schritt war notwendig, denn der bisherige Regionarius, Caius Furius Helios, laborierte an einer schwerwiegenden und langwierigen Krankheiten, so dass er seine Pflichten nicht voll wahrnehmen konnte. Flavius Catus ist diesem als in der Classis wie bei den Cohortes Urbanae erfahrener römischer Offizier nachgefolgt und hat bis dahin seine Arbeit tadellos verrichtet.Besagten Caius Furius Helios ernannte ich zum Praefectus Portuensis, da Furius ein sehr guter römischer Offizier ist, jedoch aufgrund seiner Krankheit derzeit nicht voll belastbar. So übergab ich ihm die Verantwortung über die Häfen, da er selbst einst bei der Classis Jahre lang seinen Dienst verrichtet hat und sich durchaus auskennt. Sein Kompetenzbereich ist, anders als im Amte des Regionarius, eingeschränkt, was für ihn ideal ist, bis er sich vollständig von seiner Krankhet erholt hat. Ich hege keinen Zweifel daran, dass er trotz der Krankheit zufriedenstellende Arbeit verrichten kann.
Eine weitere Neubesetzung fand mit der Ernennung des Tiberius Flavius Quirinalis statt. Dieser Mann bat mich um eine Verwendung für die Provinz und da er bereits als Magistratus und Duumvir Tarracos mehr als zufrieden stellende Arbeit verrichtet hat, ernannte ich ihn zum Magister Scriniorum der Regio. Er wird sich bewähren müssen, bevor ich erwäge ihn ein weiteres Mal zu befördern.
Pars III. Urbs Tarraco
I. Generalis
Tarraco ist eine florierende und lebendige Stadt, welche selbstverständlich den anderen Städten Hispaniens gleich in dem Seehandel tätig ist.
Die Stadt an sich ist recht ruhig und die Menschen scheinen dem Alltagsgeschehen mehr abzugewinnen als der Politik Roms.
Selbstverständlich habe ich das Volk in einer kurzen Ansprache auf den Kaiser eingestellt.Pars III. Urbs Tarraco
II. Personalia
Erst vor Kurzem verlor Hispania einen charismatischen und engagierten Duumvir, welcher sich einfach entschloss nach Italia auszuwandern und seine Amtspflichten ruhen zu lassen.
Zum Glück konnte ich in Artorius Nero einen würdigen Nachfolger, ach als Magistratus finden.NEpilogus
Ich hoffe den Erwartungen des Senates in diesen ersten Monaten gerecht geworden zu sein und das Vertrauen der patres conscripti nicht verloren zu haben.
Ein Bericht zu den Steuererhebungen und den daraus resultierenden Einnahmen, wird noch später nachgesendet.gez.
Lucius Flavius Furianus
Tarraco, PRIDIE NON MAI DCCCLVIII A.U.C. (6.5.2008/105 n.Chr.) -
[Blockierte Grafik: http://img401.imageshack.us/img401/4120/prinzessin2ep2.jpg] | Prinzessin Shirin Abgar, Rose von Edessa
Was für eine Enttäuschung! Viel zu schnell wurde der abscheuliche Römer bewusstlos. Und geschrien hatte er auch nicht. Verärgert schürzten sich die Lippen der holden Prinzessin. Hätte sie hier das Sagen, würde sie den Auspeitscher, diesen Stümper der die Schmerzen so schlecht dosiert hatte, gleich köpfen lassen! Aber leider hatte sie hier natürlich nicht das Sagen - und wieder einmal verspürte Prinzessin Shirin, nagend, wie eine Leere, hungrig, danach gierend gefüllt zu werden, den Mangel an Macht, der ihrem Geschlecht geschuldet war. Adrett zog ihre Hand den Schleier vors Gesicht, so dass niemand sah, wie sich ihre lieblichen Züge einen Moment lang zu einer garstigen Fratze des Zorns verzogen. Diese Römer hatten ihre Heimat verwüstet! Und der da hatte noch nicht ansatzweise genug gelitten!
Doch sogleich glättete sich ihre Miene, legte sich eine höfische Maske lächelnder Contenance über ihren erbitterten Furor, als der Shah-in-Shah höchstselbst ihr die Gunst erwies das Wort an sie zu richten. Vor dem versammelten Hofe - welch eine Auszeichnung!Graziös erhob sich die junge Frau von ihrem Platz, die feinen Seidenschleier umflossen sie, umspielten ihre Gestalt, die schlank und biegsam war wie ein Bambusreis im Wind - jedenfalls war das ein beliebter Vergleich in den Gedichten, die so manch ein Bewunderer ihr zukommen liess. Wobei Shirin im heimischen Edessa mehr von diesen Oden und Lobpreisungen erhalten hatte, als hier in Assur. Dort war sie natürlich die unangefochtene Schönste gewesen, hier am Hofe des Grosskönigs war die Konkurrenz dagegen gewaltig. Und bösartig! Vor drei Tagen erst hatte man versucht ihr vergiftete Kosmetika unterzuschieben, aber sie war ja nicht von gestern und liess alles vor Gebrauch von einer treuen Dienerin testen (die seitdem von einem einem scheusslichen Ekzem entstellt wurde). Ja, so war eben Assur.
Die vergoldeten, perfekt manikürten Fingernägel Shirins schimmerten leicht, als sie ihre schmale Hand sanft in die dargebotene des Grosskönigs legte. Eine Hand, die die Geschicke des gesamten parthischen Reiches lenkte.
"Es ist mir eine Ehre und eine Freude, erhabener König der Könige", sprach sie würdevoll, und schritt sodann anmutig neben ihm einher. Ein Grossaufgebot von Palastwachen säumte ihren Weg, Teppiche bedeckten hier den Boden, auf dass der göttliche Fuss des Grosskönigs nicht mit dem profanen Pflaster der Strasse in Berührung kommen musste. Streng nach Rang- und Gunst-Stufe geordnet strömte eine Unmenge von Gefolge hinterdrein."Erhabener König der Könige", liess sich Shirin schliesslich wieder vernehmen, "soeben, bei der Züchtigung dieses von Ahura Mazda verdammten römischen Schurken, kam mir eine Idee, schon beinahe eine Eingebung. Erlaubst Du mir, Vater des Volkes dessen Güte in ihrer Wärme und Fülle dem Strahlen der Sonne gleichkommt, Dir diese zu unterbreiten?"
Shirin begnügte sich heute mit der kurzen Anredeform, da sie begierig war ihren Einfall mitzuteilen. Auf ein huldvolles Nicken des Herrschers hin fuhr sie fort:
"Dieser... Mann - ich sollte wohl besser sagen dieses Geschmeiß - ist noch immer von unmässigem, geradezu lachhaftem Stolz erfüllt. Um diesen zu brechen, und um ihn vor den Augen Deinen treuen Volkes in all seiner Niedrigkeit zu entblössen, möchte ich Dir, wenn ich so vermessen sein darf," - ein Augenaufschlag, der einen Granitblock zum Schmelzen gebracht hätte begleitete diese Worte - "vorschlagen, den Gefangenen nackt und rückwärts auf einen räudigen Esel gebunden durch die Stadt führen zu lassen, und zwar von den niedersten Kurtisanen Assurs, und all dem Abschaum der Gosse obendrein, während sie ihn verlachen und verhöhnen."
Ein liebliches Lächeln kräuselte die blutroten Lippen der belesenen Prinzessin, in ihren Augen blitzte es rachsüchtig.
"Die Römer feiern doch sogenannte 'Triumphzüge' habe ich mir sagen lassen. Erhabener Osroes, König aller Könige - wäre das nicht ein schöner 'Triumphzug' für dieses verabscheuungswürdige... Geschmeiß?" -
Der Consul Seppius unterdrückte nur schwer ein Grunzen. Von einem der Sklaven ließ er sich eine Schale mit Wasser reichen, in welches Rosenblätter schwammen und das Wasser daher einen sanften Duft verströmte. Das Zeichen, das er jegliche Vorspeise ausprobiert hatte und sich daher aktiver am Gespräch beteiligen konnte.
"Dir ist sicher bekannt, dass demnächst wieder die Wahlen zum Cursus Honorum anstehen." Natürlich war es einem jeden hier in Rom bekannt, aber Seppius benötigte nun mal einen guten Einstieg. "In meiner... das heißt natürlich in unserer Eigenschaft als Consul..." berichtigte sich der Consul selber und verwies auf seinen Kollegen, "... müssen wir natürlich die Kandidatslisten verwalten. So werden Ovinius Caesoninus und Haterius Quirinus zum Prätor kandidieren, beide haben sich in der Vergangenheit hervorragend bewährt. Favonius Pandus wird sich fürs Aedilat bewerben, genauso wie Catonius Talianus. Selbstverständlich sind das nur ein paar Namen, die mir ad hoc einfallen." Die selbstverständlich entweder mit ihm verwandt oder verschwägert oder sonst irgendwie verbandelt waren.
-
Na, wenn sie es sagten, dann wollte der Consul dies auch nicht in Frage stellen, zumal er in diesem Moment ohnehin keine Möglichkeit hatte, die Wahrheit ihrer Aussagen zu überprüfen.
"Nun gut, dann werde ich euch auf die Liste setzen. In den nächsten Tagen werdet ihr beim Senat vorsprechen." Abwartend sah er sie an, vielleicht stellten sich noch Fragen oder sie hatten auch noch andere Anliegen.
-
DECRETUM SENATUS
ANTE DIEM XVII KAL IUN DCCCLVIII A.U.C. (16.5.2008/105 n.Chr.)Betreffend
Auszeichnungen für gewesene MagistrateDer Senat der Stadt Rom hat beschlossen, den gewesenen Vigintiviri Marcus Aurelius Corvinus, Caius Flavius Aquilius, Titus Aurelius Ursus je eine Diploma als Auszeichnung für ihre Leistungen als Magistrate zu verleihen.
-
Schließlich hatte der Consul genug gesehen und ließ zur Sicherheit zweimal durchzählen, bevor er das Ergebnis verkündete.
"Alle zur Abstimmung stehenden Männer haben denselben Stimmenanteil erreicht, und zwar 7/9 der abgegebenen Stimmen. Sie werden folglich vom Senat ausgezeichnet werden."
-
Seppius hatte schon die größten Befürchtungen, dass der neue Kaiser eher schlichte Gerichte auftischen ließ, und war daher angenehm überrascht, dass zumindest die Vorspeisen von kultivierter Art war (ganz Römer befand er natürlich die eigene - zivile, manche mochten dekadente sagen - Kultur als die höchste). Selbstverständlich nahm er nicht an, dass der Kaiser sich selber Gedanken über die Speiseabfolge machte, dafür hatte man ja Sklaven. So ließ der Consul sich verschiedenerlei Arten Eier geben: Einmal hartgekochte Wachteleier gefüllt mit feingehackter Leber, ebenfalls von Wachteln, dann welche von Gänsen mit grüner Sauce, dann welche die ihnen nicht ganz hart gekocht waren, so dass man sie schlürfen konnte und dann ganz ordinäre Hühnereier, wieder hartgekocht, die gefüllt waren mit einem ganz apart schmeckenden Mus aus frischen Erdbeeren und grünem Pfeffer (und natürlich anderen Gewürzen, die jedoch kaum ein Koch verraten würde. Diese Frechdachse.) Dazu gab es kleines Gebäck. Und natürlich den obligatorischen vermischten Wein.
"Lieber ein wenig vorsichtiger sein als zu früh vom Krankenlager aufzustehen. In unserem Alter kann ein nicht ganz auskuriertes Fieber schon verheerende Auswirkungen haben." sagte Seppius, bevor er sich eines dieser Schlürf-Eier genehmigte. Oh, wundervoll, mit ordentlich Garum.
-
Der Consul fand es niedlich, dass die beiden Herren vor ihm glaubten, dass er sich noch an sie erinnern könnte. Nur in den seltensten Fällen interessierten ihn Vigintiviri und davon gibt es immerhin 20 jedes Jahr. Nur gut, dass ihm sein Sklave die Namen mitgeteilt hatte, sonst wäre es jetzt ein wenig peinlich geworden, und da der eine als Annaeus betitelt wurde, musste der andere wohl der Flavius sein.
"Verstehe ich richtig? Beide wollt ihr zur Quästur kandidieren? Habt ihr auch die erforderlichen Voraussetzungen?"
-
An den Senat von Rom
Forum Romanum
Curia Iuliaz. H. des Consuls
Betreff: Provinz Germania
Salve ehrenwerte Väter Roms,
anderst als vielleicht nach dem Tode des Augustus Lucius Ulpius Iulianus erwartet gibt es in der Provinz Germania keine Anzeichen von Unruhen.
Der Legatus Augusti Pro Praetore hat so weit ich weiß alle militärischen Einheiten den Eid auf den neuen Augustus ablegen lassen aber dies hat er euch mit Sicherheit auch selbst schon mitgeteilt und ist somit nichts Neues.
Die Germanen verhalten sich ruhig und ich kann euch freudig mitteilen das unsere Verbündeten unter ihnen (Stamm der Mattiacer) auch unter dem neuen Augustus ihre Treue zum römischen Volk beteuern so wie sie es schon unter dem verstorbenen Iulianus taten. Was wieder ein Grund zur Sorge weniger ist.Außerdem gab es in Mogontiacum große Feierlichkeiten welche zu Ehren und dem Andenken des verstorbenen Augustus abgehalten wurde.
Das Volk nahm in großer Anzahl zum Gedenken an den verstorbenen Imperator daran teil.Mogontiacum, ID MAI DCCCLVIII A.U.C. (15.5.2008/105 n.Chr.)
Quintus Germanicus Sedulus
-
Nicht irgendwann, aber doch erst nach einer gewissen Zeit kam der Consul, Seppius Septimus, ins Atrium hereinspaziert, so dass die Besucher Muße genug hatten, das Interieur gebührend zu besichtigen und zu bewundern.
"Salvete. Ihr möchtet mich sprechen?" Schon fast salopp begrüßte der Consul seine Gäste.
-
Silicius fiel ein Spruch ein. "Der kürzeste Weg wird oft am längsten gegangen." Daran musste er denken, als der Bruder des Kaisers im Triclinium erschien. Laut aussprechen würde er diesen Gedanken natürlich nie, er war zwar nur ein kleinerer Fisch unter den Consuln, aber kein Idiot. Zusammen mit seinem Amtskollegen Seppius nahm er auf dem Lectus Medius Platz, den locus consularis überließ er dabei seinem Kollegen, der immerhin schon zum zweiten Mal den Konsulat bekleidete.
Seppius ächzte ein wenig, als er seinen Platz einnahm. In seinem fortgeschrittenen Alter war es nicht mehr ganz so leicht, sich elegant auf der Kline zu platzieren. Und während Silicius sehr interessiert in den Vorgängen zwischen dem Bruder des Kaisers und dem Legatus Augusti pro Praetore war (und dies natürlich ebenfalls nie bzw nicht hier aussprechen würde), war Seppius schon eher gespannt, was denn zum Abendessen kredenzt werden würde. Das politische Drumherum würde er schon noch früh genug merken, da war er sich ganz sicher.
-
Während die zwei hohen Herren munter miteinander plauderten, machten ihre Sklaven derzeit die wahre hohe Politik, in dem sie ihre Herren anmeldeten und sehr nett und lieb zum ianitor der Villa sein mussten. Denn nur widerwillig und mit säuerlichem Gesicht öffnete dieser die porta, um die Kandidaten hinein zu lassen.
Ein anderer Sklave wurde vom ianitor zum Consul geschickt und meldete die Herren an, die ihrerseits vom ianitor, noch immer mit säuerlichem Gesicht, ins Atrium gebeten wurden.
-
Allzu lange mussten der neu inthronisierte Kaiser und dessen rechte Hand nicht warten, zumindest nicht auf die Consuln. Seppius Septimus und dessen Amtskollege Silicius Macro hatten der Einladung selbstverständlich Folge geleistet und waren mit mehr oder minder hohen Erwartungen in den Palast gekommen. Silicius erhoffte von neuem Kaiser dieselben Rechte und Privilegien für den Senat, wie es der vorherige schon gewährt hatte, Seppius hingegen schraubte seine Erwartungen nicht so hoch. Immerhin war es bekannt, dass Valerianus eher dem Militär zugewandt war und weniger der Politik. Dennoch war auch er gespannt, wie sich der neue Kaiser bei diesem Abendessen präsentieren mochte.
Beide begrüßten bei ihrem Eintreten den neuen Kaiser und mit nicht ganz so viel Hochachtung ihren senatorischen Kollegen Vescularius, den sie auch schon lange nicht mehr gesehen hatten.
-
Die Wahrscheinlichkeit wurde noch dadurch gesteigert, dass der Consul in diesen Zeiten einmal mehr ein gefragter Mann war und daher nahezu jeden Abend Gäste zu empfangen pflegte und dazu verständlicherweise auch selber anwesend sein musste. Genau diese Tatsache brachte es allerdings auch mit sich, dass der Besucher zunächst mit dem Ianitor und dann mit dem Maiordomus vorlieb nehmen musste.
"Welches Anliegen führt dich her?"
-
Erstaunlich schnell im Vergleich zu früheren Abstimmungen hoben sich die ersten, durchaus zahlreichen Hände. Trotzdem wartete der sitzungsleitende Consul noch auf weitere Meldungen, bevor er das Ergebnis der Zählung bekannt geben wollte.
-
Unter den Zuschauern befanden sich auch zahlreiche Menschen, die extra aus der Ferne angereist waren, um den neuen Kaiser zu sehen. Nur ein Bruchteil dieser Menge fand auf dem Forum Platz, alle anderen hatten einen Platz am Zugweg ergattern müssen oder mussten ganz darauf verzichten, den neuen Herrscher zu sehen. Unter den Menschen, die sich neugierig drängten, waren auch einige mit einer besonders weiten Anreise. Zwar hatte nur einer den Statthalter von Britannia als Vorgesetzen und war in dessen Auftrag bereits vor einigen Wochen nach Rom gekommen, aber auch andere Statthalter oder reiche Geschäftsleute hatten ihre Gesandten nach Rom beordert, um aus vertrauenswürdiger Quelle unmittelbar über die Geschehnisse in der Hauptstadt unterrichtet zu werden. Andere Zuschauer wiederum stellten sich schon darauf ein, ihren Patronen oder Günstlingen in den Provinzen von sich aus zu berichten, was in Rom vorfiel, denn aus einem Ereignis dieser Tragweite konnte immer irgendjemand Profit ziehen.
-
Nachdem die Liste vorbereitet worden war, bat der Consul zur Abstimmung über Auszeichnungen für ehemalige Magistrate.
"Es wird gestimmt für oder gegen eine Auszeichnung für Marcus Aurelius Corvinus, ehemaliger Vigintivir.
Es wird gestimmt für oder gegen eine Auszeichnung für Caius Flavius Aquilius, ehemaliger Vigintivir.
Es wird gestimmt für oder gegen eine Auszeichnung für Titus Aurelius Ursus, ehemaliger Vigintivir."
Anwesende stimmberechtigte Senatoren
Marcus Vinicius Hungaricus
Spurius Purgitius Macer
Maximus Decimus Meridius
Medicus Germanicus Avarus
Gaius Octavius Victor
Marcus Octavius Maximus
Manius Tiberius Durus
Manius Flavius Gracchus
Publius Matinius Agrippa
Herius Claudius Menecrates
Titus Helvetius Geminus -
"Damit haben wir also noch einen Kandidaten mehr mit einer positiven Stimme aus dem Plenum. Damit schließe ich die Liste der tatsächlich benannten Auszeichnungsvorschläge und lasse die Abstimmung vorbereiten."