Beiträge von Narrator

    Mit einem Becher leichten Weins in der Hand standen drei Männer am Rande der Equirria zusammen, als gerade im Circus nichts passierte, plauderten über dieses und jenes und warteten auf jene Vertreter der Factio Veneta, mit denen sie hier verabredet waren.

    Roma, Palatinum Augusti
    Dem Procurator a libellis persönlich
    Verfasst während eines Aufenthalts in Aquliae


    Werter Aelius, ich befinde mich auf dem Weg nach Rom und kann wie erwartet nur kleine Etappen reisen. Die Nachrichten und Angelegenheiten des Palastes werden mir sorgfältig zugetragen, doch die Reise erschwert noch mehr als die Krankheit, dass ich mich angemessen mit ihnen befasse. Meine Sekretäre werden dir die nötigsten Antworten haben zukommen lassen. In minder wichtigen Angelegenheiten ist es Vescularius Salinator gestattet, in meinem Namen Vorschläge zu machen und ich hoffe auf baldige Nachricht von meinem Bruder Quarto, dass er zu mir stoßen und mich unterstützen wird.


    Die Legio I hat von mir Anweisungen erhalten, ihren Standort in Mantua aufzusuchen, anstatt ins Illyricum zu ziehen, wie sie es geplant hatte. Sie ist eine treue Einheit meines Vaters. Trage Sorge dafür, dass mir eine Liste mit Männern bereitet wird, die ich aus dieser Einheit nach Rom beordern kann. Ich fürchte, die Reihen der Garde werden neue Männer brauchen. Finde ebenfalls heraus, wer für den erfreulichen Aufsatz der Acta Diurna über meinen Vater verantwortlich zeichnet.


    Ich sende weitere Nachricht, wenn wir uns kurz vor Rom befinden.


    Keine zwei Stunden nach dem Gespräch konnte der Bote tatsächlich die Antwort von Cornelius Cethegus entgegen nehmen.


    An den
    Legatus Augusti pro Praetore
    Marcus Vinicius Lucanus


    Cornelius Cethegus grüßt dich, mein Kollege!


    Ich teile deine Einschätzung der Lage und habe ebenfalls angeordnet, Ruhe zu bewahren und die Nachfolgeregelungen des Iulianus zu achten. Hier in Britannia werden wir wohl als letzte davon erfahren und ich habe kein Interesse daran, Unruhe aufkommen zu lassen. Die Gerüchte um die Gesundheit des Caesaren sind uns indes nicht unbekannt und ich habe daher bereits einen Boten nach Rom entstandt, der mir von dort Bericht erstatten soll. Ich möchte aus erster Hand informiert sein, was dort vor sich geht, um auf dieser Basis meine Entscheidungen zu treffen.


    Sollten dich Nachrichten aus Rom erreichen, die eine schnelle Reaktion erfordern, so lasse es mich wissen. In Britannia lernt man, wie man sich auf Stürme vorbereitet, wie man sie übersteht und wie man sie sogar nutzen kann. Doch wir werden nur in die Richtung schreiten können, die die Götter uns bereiten. Mögen sie uns ihre Wege bald zeigen.


    Vale
    M Cornelius Cethegus

    Wortlos nahm der Statthalter den Brief entgegen. Er machte nie viele Worte, solange er nicht wusste, wie sein Gegenüber einzuordnen war. Im Stehen las er die ersten Zeilen.


    "Die Adresse ist falsch geschrieben. Britannia schreibt man mit einem T und doppeltem N." Schweigend las er weiter.


    "Du erhältst die Antwort noch heute." Der Statthalter wandte sich an einen weiteren Mann, der im Raum war. "Der Bote wird versorgt und bekommt Proviant." So würde er nicht unnötig Zeit für Preisverhandlungen in den Unterkünften brauchen und auch nicht in die Versuchung kommen, Bargeld für Unnützes auszugeben.

    Alles in allem hörte sich das für den Tribunus Plebis doch nach einem Routinefall an. Er würde den Magistraten aufsuchen und mit ihm sprechen, dass er seinen Pflichten besser nachkommen sollte.


    "Ich werde mit dem Magistrat sprechen. Ist die Angelegenheit, in der du ihn aufsuchen wolltest vertraulich, oder kann ich die Anfrage in deinem Namen stellen?"

    "An vorderster Front? In Ägypten?" fragte der Praefectus ungläubig, da Ägypten nicht wirklich als gefährliche Provinz bekannt war, nahm dann aber den Brief des Praefectus Legionis entgegen und las ihn durch. Also er hatte schon begeistertere Versetzungsgesuche gelesen. "Nun denn..." begann er nach dem Lesen wieder, wobei er den Brief zurückgab. "Wie sagt man so schön? Reisende soll man nicht aufhalten." Und das würde Camerinus auch nicht tun. Er griff zu einem Stilus und Papier, schrieb einige Zeilen hin und siegelte diesen. Dann gab er den Brief dem Octavius. "Hier bitte. Allerdings wird der Kaiser noch zustimmen müssen."


    Versetzungsgesuch


    Der Praefectus Castrorum hat um eine Versetzung zur Legio XXII Deiotariana angesucht. Der dortige Praefectus Legionis hat keine Einwände, und so habe auch ich keine.


    N. Scaevius Camerinus

    ANTE DIEM XVI KAL APR DCCCLVIII A.U.C. (17.3.2008/105 n.Chr.)

    "Senator Decimus." begrüßte der ankommende Consul seinen Besucher. "Du möchtest mich sprechen?" fragte er eher überflüssigerweise, denn sonst wäre der Decimus ja gar nicht hergekommen.

    "Hmm..." begann der Praefectus Vigilum. "Ein Jahr ist nicht unbedingt eine lange Zeit, du bist immerhin kein Tribun, der seine Zeit nur absitzt, damit er den Cursus Honorum weitermachen kann. Und der Praefectus Legionis der XXII hätte keine Einwände? Was soll ich mir darunter vorstellen?"

    Eine große Kutsche, eine Menge Berittene, ein Tross voller Bediensteter - der Caesar war auf dem Weg nach Rom. Bis Emona waren sie immer am Savus entlang gezogen, auf der breiten Straße, die westlich des Flusses verlief. Häufig hatten sie Station gemacht, immer nur kleine Etappen am Tag genommen, um den Caesar nicht übermäßig zu belasten. Die Reise bekam ihm nicht gut, das war zu spüren. Er aß noch weniger als sonst, verbrachte viel Zeit mit geschlossenen Augen und befasste sich kaum mit den Nachrichten, die im gebracht wurden.


    In Emona hatten sie mehrere Tage Station gemacht, damit sich der Caesar ein wenig erholen konnte. Dann ging es weiter nach Aquileia und damit hinein nach Italia.

    Den Consul beschlich das Gefühl, dass sich schon wieder einige Senatoren um eine Stimmabgabe drückten. Er hatte mehr Hände erwartet, aber wenn es Enthaltungen geben sollte, dann gab es sie eben.


    "Ich danke für die Abstimmung. Somit erhalten der Consular Matinius Agrippa und der ehemalige Praefectus Urbi Octavius Victor das Mandat des Senates, dem Caesar die Kaiserwürde anzutragen und zu diesem Zweck ins Illyricum zu reisen.


    Matinius Agrippa, Octavius Victor, ich wünsche euch eine erfolgreiche Reise!"


    Ein Opfer für die gute Reise sollte noch draußen vor der Curia auf dem Forum folgen, um die Männer am nächsten Tag offiziell auf den Weg zu schicken.


    Sim-Off:

    Regieanweisung: der Caesar meldet sich nach Italia um und bekommt einen Reisethread. Ihr braucht Italia nicht zu verlassen.

    Die Arbeit eines Ianitors war gewöhnlich fade und eintönig, dafür aber bequem, denn er war für nichts anderes als die Türe zuständig. Wenn man dazu noch das Glück hatte, nicht an die Türe angekettet zu werden, war dieser Job doch das Paradies für einen Sklaven. Also ließ der Ianitor den Senator eintreten und trug dem Hausboten, ein Junge von etwa sieben Wintern, auf, dass der Senator Decimus den Consul zu sprechen wünschte. Dem Senator selbst hingegen wies er den Weg ins Atrium.

    Der Tribunus Plebis hatte nicht den blassesten Schimmer, wie sich die Vigintiviri die Arbeit aufteilten. Zu seiner Zeit war das gewiss anders gewesen als jetzt.


    "Es könnte dir in deinem Anliegen also nur dieser eine Vigintivir Auskunft erteilen? Selbst dann ist zwar nicht dein persönlicher Magistrat, aber dann wäre er tatöschlich verpflichtet, dir die Auskunft zu erteilen, wenn es kein anderer tun kann. Du hast andere Vigintiviri gefragt und diese haben ihn an dich verwiesen?"


    Die Volkstribune waren dafür berühmt, durch ihr Veto andere Magistrate an der Ausübung ihrer Amthandlungen zu hindern. Hier sollte er wohl jemanden dazu zwingen, im Amt zu handeln.

    Es war wie üblich die letzte Amtshandlung der Consuln, die nachfolgenden Magistrate auf dem Forum auszurufen und zu vereidigen. In feierlichem Tonfall verlas ein Liktor die Namen derjenigen, die im nächsten Jahr den Ärger mit den Amtspflichten haben sollten.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI



    DIE WAHL IST BEENDET UND HIERMIT ERFOLGT DIE ERNENNUNG DER NEUEN MAGISTRATE IN IHRE ÄMTER.



    SOMIT ERNENNEN WIR DIE BÜRGER:


    [...]


    ZUM QUAESTOR URBANUS:
    Marcus Aurelius Corvinus


    ZUM QUAESTOR PROVINCIALIS PRO GERMANIA:
    Quintus Germanicus Sedulus


    [...]


    ZUM AEDILIS CURULIS:
    Manius Flavius Gracchus


    [...]


    - DCCCLVIII AB URBE CONDITA -



    Wer genannt wurde, war aufgefordert, nach vorne zu treten und die Worte des Eides zu sprechen, mit dem er seine Amtspflichten annahm:


    - IVS IVRANDVM -


    EGO, -NOMEN- HAC RE IPSA DECUS IMPERII ROMANI
    ME DEFENSURUM, ET SEMPER PRO POPULO SENATUQUE
    IMPERATOREQUE IMPERII ROMANI ACTURUM ESSE
    SOLLEMNITER IURO.


    EGO, -NOMEN- OFFICIO -AMT- IMPERII ROMANI ACCEPTO,
    DEOS DEASQUE IMPERATOREMQUE ROMAE IN OMNIBUS MEAE VITAE
    PUBLICAE TEMPORIBUS ME CULTURUM, ET VIRTUTES ROMANAS
    PUBLICA PRIVATAQUE VITA ME PERSECUTURUM ESSE IURO.


    EGO, -NOMEN- RELIGIONI ROMANAE ME FAUTURUM ET EAM
    DEFENSURUM, ET NUMQUAM CONTRA EIUS STATUM PUBLICUM ME
    ACTURUM ESSE, NE QUID DETRIMENTI CAPIAT IURO.


    EGO, -NOMEN- OFFICIIS MUNERIS -AMT-
    ME QUAM OPTIME FUNCTURUM ESSE PRAETEREA IURO.


    MEO CIVIS IMPERII ROMANI HONORE, CORAM DEIS DEABUSQUE
    POPULI ROMANI, ET VOLUNTATE FAVOREQUE EORUM, EGO
    MUNUS -AMT- UNA CUM IURIBUS, PRIVILEGIIS, MUNERIBUS
    ET OFFICIIS COMITANTIBUS ACCIPIO.


    Sim-Off:


    ZUR INFORMATION: AMTSEID


    Ich, ____________________ (VL-Name), schwöre mit diesem Eid feierlich, die Ehre des Imperium Romanum zu verteidigen und immer zum Wohle des Volkes, des Senates und des Kaisers des Imperium Romanum zu handeln.


    Ich, ____________________ (VL-Name) nehme das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) des Imperium Romanum an und schwöre die Götter und Göttinnen Roms, sowie den Kaiser, in meinem ganzen öffentlichen Leben und all meinen öffentlichen Handlungen zu ehren und die römischen Tugenden sowohl im privaten als auch öffentlichen Leben zu befolgen.


    Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre, dass ich die Religio Romana als Staatsreligion beschützen und befolgen werde und niemals öffentlich dagegen verstossen werde, damit sie keinen Schaden erleide.


    Ich, ____________________ (VL-Name) schwöre ausserdem, das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) und alle seine Verpflichtungen mit all meiner Kraft und nach bestem Wissen und Gewissen auszuführen.


    Auf meine Ehre als Bürger des Imperium Romanum, und vor allen Göttern und Göttinnen des römischen Volkes, und durch deren Willen und Güte, nehme ich das Amt als ____________________ (Amtsbezeichnung) mit allen damit verbundenen Aufgaben, Rechten, Pflichten und Verantwortungen an.

    Während sich die Stimmung beruhigt und Schweigen einkehrt, blickt der Consul in die Runde.


    "Wie ich eben sagte, klären wir die Provinz durch Zuruf und nicht per formeller Abstimmung. Den Wortmeldungen entnehme ich eine tendenzielle Mehrheit für die Entsendung von Germanicus Sedulus nach Germania. Dann wird dies so geschehen."


    Irgendwann musste sie hier ja mal fertig werden!

    Große Geschäftigkeit war am gestrigen Tag an den Tag gelegt worden. Es galt eine Tribüne zu bauen, eine Empore um seine Vorhaben dort für alle sichtbar ausführen zu können. Jetzt am frühen Morgen war die Stadt schon unterwegs gewesen. Letzte Handgriffe wurden an den Baumaßnahmen angelegt, die diesen Ort für nur kurze Zeit zieren sollten. Noch ehe die Sonne den Horizont verlassen hatte, war die Stadt wach. Es sollte ein besonderer Tag werden und ein jeder wollte Zeuge dessen sein.


    Ein von Ochsen gezogener Wagen holperte vom Gefängnis zum großen Marktplatz. Der Weg war uneben und durch das nicht ganz gleichmäßige ziehen der Ochsen verschlimmerte sich das alles etwas. Auf dem Karren befand sich ein kleiner Käfig in dem ein Mann eingepfercht worden war. Er passte gerade so irgendwie dort hinein. Aber das war ganz egal. Hauptsache die Flucht war ausgeschlossen. Flankiert wurde die Straße von den Bewohnern der Stadt. Sie waren alle gekommen um zu sehen wer heute ihrer Unterhaltung dienen sollte. Nachdem der Wagen an ihnen vorüber war, schlossen sie sich dem Zug der Wächter und des Gefährtes an. Immer mehr wurden es und ein fing an den Gefangenen zu beschimpfen. Andere stimmten mit ein.


    Der Himmel hatte sich schon hellblau gefärbt und das Dunkel der Nacht abgelegt als man mit dem langen Zug schließlich ankam. Der Gefangene wurde aus dem Käfig gerissen und auf die Empore hinauf geschubst. Hier wurde er gezwungen sich hinzuknien und erst einmal abzuwarten.


    Das Volk wartete nun gespannt auf Osroes, den Herrscher über Land, Stadt und Menschen. Er hatte ihnen ein großes Schauspiel versprochen.

    Misenum, Flottenhauptquartier
    Dem Praefectus Classis persönlich
    Verfasst zwei Tage nach der Nachricht vom Tode meines Vaters


    Werter Annaeus, ich danke für deine rasche Nachricht. Ich hoffe, dass all jene, die über den Tod meines Vaters Freude empfanden, umgehend aus der Einheit entfernt wurden. Ich benötige die Treue der Truppen, gerade so nahe vor den Toren Roms, und kann ohne sie nicht fortsetzen, was mein Vater begonnen hat. Zahle allen treuen Soldaten ein Donativum in Höhe eines Jahressoldes aus. Setzt ansonsten euren Dienst so fort, wie es mein Vater angewiesen hat. Meine Reise nach Rom wird Zeit in Anspruch nehmen und mich Kraft kosten, so dass ich die Flotte in Misenum nicht in Kürze besuchen werden kann.


    In Angelegenheiten der Verwaltung Italias nutze die dir zugestandenen Rechte und wende dich in Zweifelsfällen an meine Kanzlei.


    Roma, Castra Praetoria
    Dem Praefectus Praetorio persönlich
    Verfasst zwei Tage nach der Nachricht vom Tode meines Vaters


    Werter Caecilius, die Treueversicherungen der Garde haben mir Halt gegeben in diesen schweren Stunden. Zahle den Männern ein Donativum in Höhe ihres Jahressoldes aus. Ich bereit meine Reise nach Rom vor so schnell es geht, doch meine Gesundheit wir mir nur ein langsames Fortkommen ermöglichen. Vescularius Salinator, Kommandeur der Legio VII wird mich begleiten, so dass es nicht notwendig ist, mir eine Abteilung der Garde entgegen zu senden. Haltet die Augen in Rom offen, damit die Trauer und Wirrnis keine gefährlichen Gedanken fördert.


    Ich werde Nachricht geben, bevor ich vor den Toren Roms stehe, wo mich die Legio VII der alten Sitten wegen nicht mehr weiter begleiten darf.


    Roma, Palatinum Augusti
    Dem Procurator a libellis persönlich
    Verfasst zwei Tage nach der Nachricht vom Tode meines Vaters


    Werter Aelius, die Nachricht vom Tod meines Vaters hat mich hart getroffen. Wie in Rom bekannt ist, steht es um meine Gesundheit nicht zum Besten, doch ich werde dem Wunsch meines Vaters folgen und mich auf die Reise nach Rom begeben. Lasst alle Angelegenheit des Palastes so weiterlaufen, wie sie den Anweisungen meines Vaters entsprechen. Ich werde nur langsam reisen können und dulde keine Verzögerungen der alltäglichen Geschäfte bis zu meiner Ankunft. Richte diese Anweisung auch an den Praefectus Urbi. Dem Praefectus Praetorio werde ich selber schreiben.


    In meiner Begleitung wird Vescularius Salinator reisen, der Statthalter des Illyricums und mein wichtigster Ratgeber. Bereitet eine angemessene Unterkunft vor.